Hier finden Sie die ganze Geschichte der 11. IR, aus das Buch:
Geschichte des 11.(Sachs.) Infanterie-regiments, späteren Infanterie-Regiments 11 und Grenadier-Regiments 11 von 1918-1945.

 

Das Buch enthält 320 Seiten. immer wieder werde ich mehr Seiten hinzufüg

 

                                              

 

 

 

 

 

Geschichte von 1918 bis 1939

Geschichte von 1939 bis 1945

 

 

 

Zeite  159 bis 208, periode 23 august 1942 bis 22 september 1943.

 

August 1942

September 1942

Oktober 1942

November 1942

Dezember 1942

Januar 1943

Februar 1943

Martz 1943

April 1943

Mei 1943

Juni 1943

Juli 1943

Augustus 1943

September 1943

 

Die körperlichen und seelischen Kräfte sind eben erschöpft.

Das OKH nimmt an, daß die Sommerschlacht um Rshew keine planmäbßig vorbereitete Offensive des Russen ist, sondern auf einem aus der Not der Stunde geborenen Entschluß beruht, um die zusammenbrechenden Armeen auf dem südlichen Teil der Ostfront zu entlasten.  Ein Teil der um Rshew eingesetzten fdl.  Kräfte konnte nach Unterbrechung der meisten nach Süden führenden Verbindungen dort nicht mehr zum Zuge kommen.

Der OB der 9. Armee schreibt an die Truppe u.a.: " Die Pässe des Kaukasus sind erreicht, auf dem Elbrus weht die deutsche Reichskriegsflagge, deutsche Truppen nähern sich dem Kaspischen Meer, der doppelseitige Angriff auf Stalingrad steht bevor."

Man nimmt an, daß 1/6 aller überhaupt an der Front stehenden russischen Schtz.-Div. und fast 1/3 aller Pz.  Brigaden auf engstem Raum im Angriff um Rshew stehen.  Dieser übermacht gegenüber ist der Abwehrerfolg der 9. Armee groß, und beim Feinde macht sich nach allen eingehenden Nachrichten bittere Enttäuschung und gedtückte Stimmung breit.

 

 

8.         Abwehr aüf dem Südufer der Wolga nordwestlich Subzow.

23.8. - 19.10.1942

 

Neue schwere Kämpfe stehen bevor, wie Armee und Korps auch klar ankündigen (s.  Anlage 25).

August 1942

Am 23.8. morgens steht das I.R. 11 notdürftig abwehrbereit auf dem Südufer der Wolga (karte 1), und zwar:

 

-rechts mit dem I. Btl. von der "Rollbahn" Subwzow, Rshew 5oo m südostw.  Nowo Oshibokowo bis matjukowo (einschl.), Btl.  Gef.Std. dicht westl.  Nowo Oshibokowo.  Das Btl. ist rechts an das I.R.364 der 161.  I.D. angelehnt.  Die Front des Btl. verläuft also im rechten Teil von der Wolga abgesetzt hinter der "Stifterschlucht" ostw.  Nowo Oshibokowo;

-links mit dem II.  Btl. (6.  Kp. l 5. Kp., 7. Kp. in Reserve, Btl.  Gef.  Std. nordostw.  Lunewo) auf ca. 1 km Breite bis gegenüber Südwestrand Pestowo, links an I.R. 53 angelehnt.

 

Der Rgt.  Gef.  Std. befindet sich am Haltepunkt 1 km westl.  Lunewo.

 

 

 

Auf Zusammenarbeit sind II./A.R. 14 und Pi. 14 angewiesen.

Versorgungsstützpunkt des Rgt. ist Scharlajewo (6 km westl. des Rgt.  Gef.  Std.), der Kfz.-Raum liegt in Schlagelewo (15 km südl. Nowo Dugino).

 

Schon der Abend des 23.8. bringt wieder russische Vorstöße beim rechten Nachbarn an der Rollbahn und 4 km südl. des I./I.R. 11 sowie erste übersetzversuche beim I.R. 53.

 

Ab 24.8. wird die "Stifterschlucht" ostw.  Nowo Oshibokowo zwischen Rollbahn und Wolga - als "Deutsches Eck" bezeichnet - immer die große Gefahrenstelle für das I. R. 11 bleiben.  Ein kleiner Einbruch wird hier bereits am 24.8. unter Führung von Hptm.  Nicklas bereinigt.  Stuka-Angriffe erfolgen auf den Feind an der Rollbahn.

Vor I.R. 53 setzt der Feind seine Übersetzversuche fort. Eigene Stoßtrupps durchschwimmen die Wolga und vernichten drüben einige Floßsäcke.

Am 25.8. treffen 1/12/145 Mann Ersatz für das Rgt. ein.

Die Stärken betragen jetzt:

            Gefechtsstärke                          Iststärke

I. Btl.                            336                              548

II. Btl.                          291                              458

13. Kp.                        114                              174      Mann.

vom 29.8.- 5.9. unternimmt der Feind ununterbrochen Durchbruchsversuche an der "Stifterschlucht" und der Rollbahn, meist mit Panzerunterstützung.  Mit letzten Kräften gelingt es dem I./ll unter Führung von Oblt. Overhoff, das am 29.8. schon durch die Rgt.Stabskp. und die 4./K 54 versterkt werden muß, durch Feuer und Gegenstoß mit Sturmgeschützen den Feind abzuwehren. 9 fdl.  Panzer werden am 29.8. abgeschossen.  Nur mit Mühe kann sich der rechte Nachbar an der Rollbahn halten.  Dort werden Teile des I./124 (72.  I.D.), die dem I.R. 371 (161.,I.D.) unterstellt sind, zerschlagen und vom I./ll aufgefangen.

In der Nacht 29./30.8. übernimmt II./11 den linken Kp. Abschnitt des I./ll. Damit wird l./ll frei.  Ab 30.8., 12.00 Uhr, schließt die rechte Rgt.Grenze die strittige Rollbahnnach Subzow ganz ein.

In der Nacht 3o./31.8, übernimmt II./ll den Abschnitt bis dicht an Nowo oshibokowo, da die Kräfte des I. Btl. immer mehr schwinden. Einige beim Rgt. verbliebene Teile des III.  Btl. (Kp.Oblt. Weise) in Stärke von 1/12/75 Mann werden zum Rgt.  Gef.  Std. vorgeholt.

Weitere Reserven gibt es nicht mehr.

 

Auch der 31.8. bleibt beim I./ll nördl. der Rollbahn äußerst kritisch.

Der Btl.  Führer, Oblt. Overhoff, wird verwundet, behält aber noch die Führung.  Der Feind bricht bei Nowo Oshibokowo ein und schiebt sich am Wolga-Ufer vor, wird aber von geringen Kräften abgeriegelt. 3 Pz. werden abgeschossen. 

 

September 1942

 

Dem Feind bleibt auch an diesem Tag ebenso wie am 1.9. der Erfolg versagt.  Der Rgt.  Kdt. meldet, daß die Zuführung neuer Kräfte dringend sei. Die Verluste bei Nowo Oshibokowo betragen bereits 5o Tote und 73 Verwundete.

Oblt.  Overhoff wird am l0.12.1942 für die Leistung des I. Btl. und für seine hervorragende Führung an der Rollbahn als 3. Angehöriger des I.R. 11 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet werden.  Damit sind die Verdienste aller 3 Bataillone des Rgt. durch Verleihung dieser hohen Auszeichnung an ihre Kommandeure oder Führer deutlich hervorgehoben worden.

In der Nacht l./2.9. übernimmt die Kampfgruppe Major Niethammer, jetzt Führer des I../ll, den rechten Rgt.  Abschnitt mit Stabskp. rechts, 5. Kp. in der Mitte, Restkp.  I./ll (1/7/72) links, 2./K 54 als Stoßreserve.

Am 3.9. kommt endlich sehr wirkungsvolle entlastung beim rechten Nachbarn durch Stuka-Angriffe.  Allerdings brechen 5 Feindpz. nach Matjukowo durch, 2 davon werden vernichtet.

 

Die Angriffe am 4. und 5.9. werden ebenfalls abgewiesen, und damit ist die Krise um Nowo Oshibokowo beendet.  Es wird an dieser Front, die von der Rgt.Stabskp. von Resten des I. Btl. ünd der Restkp. Des III.  Btl. gehalten wird, ruhïger. Vor dem I. Btl. nimmt man die 5. sowj.  Schtz.  Div., vor II., Btl.  Tgile der 246.  Schtz.  Div. an.

 

Vom 7. 9.9. liegt das II.  Btl., durch K 54 abgelöst, als Reserve bei Lunewo.

 

Das III./ll, das mit einer Grabenstärke von 1 Offz., 6 Uffz., und 26 Mann, 2 sMG und 2 sGrW immer noch beim III./549 (161.  I.D.), nördl. Boltino (3 km südl. der Rollbahn) eingesetzt war, trifft endlich am 8.9. in Turbajewo (4 km südsüdwestl. Rshew) ein, wird aber am nächsten Tag schon wieder bei Kgr.  Niethammer eingesetzt.

 

Die 14. Div. meldet in ihrem Zustandsbericht die Verluste vom 2.8. bis 1.9.: 3.507 Mann! (datunter 77 Offiziere), eingetroffener Ersatz: 595 Mann (darunter 27-Offiziere).  Es ist erschreckend, wie das deutsche Heer ausblutet.  Ein Auskämmen der Trosse ist auch nicht mehr möglich.

 

Die Stimmung der Truppe wird dennoch - vielleicht zu optimistisch- als zuversichtlich und entschlossen gemeldet.  Der Gegner scheint allerdings auch so geschwächt zu sein, daß er zu größeren Angriffen in der nächsten Zeit nicht mehr imstande ist.

 

Am 9.9., 10.00 Uhr, setzt der Kdr.  I.R. 11 das II./ll (ohne 7.Kp.) beschleunigt nach Süden in Marsch.  Dort ist der Feind im Abschnitt der 161.  I.D. bis vor Tscherkassowo vorgedrungen.  Er greift mit etwa 3 Divisionen 2 kin südl. der Eisenbahn Richtung Rshew an und steht nun in der tiefen Süßflanke des I.R. 11. Eine bedrohliche Lage für die Wolga-Front.  Dem II.  Btl., verst. durch 2./Pi 14, gelingt es, teilweise in schwierigem Angriff, eine Sicherungslinie von 300 m nördl. Jurewo bis auf die Höhe nördl.  Belogurowo zu beziehen, Gef.Std. bei Punkt 197,6.

 

Die Vermischung der Verbände ist groß.: (Karte 14) Links des II./ll befinden sich Teile des I.R. 266; das II./ll (ab 17.3o Uhr der 161.  Div. unterstellt) hat die 5. Kp., die 3./Pi 14, Reste des III./53, die 8. Kp. eingesetzt; rechts des II./ll hält das Pi.Btl. 256 Michejewo.  Die 7./ll sichert nördl.  Michejewo, die 6./ll gehört zur Kgr. Stegmann (161.  I.D.), die den Einbruch am Westrand abriegelt.

Wenn auch, Michejewo am l0.9. verloren geht, so gelingt es doch, ein weiteres Vordringen des Russen zu verhindern.  Auch weiter südlich hat die 129.  I. D. gehalten.  Ab l0.9., 1.00 Uhr, führt die 72.  I.D. anstelle der 161.  I.D.

 

Am 11.9., 10.50 Uhr, wird ein Btl. "Großdeutschland" und das Pi.Bt1. 72 dem I.R. 11 zum Gegenangriff von Westen und Nordwesten auf Michejewo unterstellt.  Obstlt.  Leschke, der schon gegen 7.oo Uhr leicht verwundet wird, führt persönlich den Angriff, Beginn 12.4o Uhr.  Einige Minuten später ist Michejewo genommen, der Russe flieht.  Die eigenen Kräfte beziehen Stellungen in Linie Pkt. 197,1 (1,2 km südl.  Tscherkassowo) - Kirche ostw.  Tscherkassowo - Ostrand Mïchëjewo - Pkt. 197,6 (2,5 km ostw.  Tscherkassowo) in einem Bogen mit Front nach Osten und Süden.  Eingesetzt sind jetzt unter dem Befehl des Kdr.  I.R. 430: 1 Radfahrkp./I.R. 430, Restteile I.R. 364, 6./ll, Reste Pi.Btl. 256, II./ll (ohne 6. u. 7. Kp.), Pi.Btl. 72, 3./Pi. 14 auf einer Breite von 5,5 km.

(Karte 2)

 

Der Rest Stabskp.  I.R. 11, 7./ll und 2./Pi. 14 bleiben unter Befehl des Kdr.  I.R. 11 noch in ihrer Riegelstellung am Südrand des Waldes 700 m nordostw.  Michejewo.

Am 11.9. erwischt es  Obstlt.  Leschke noch eirmal.  Er funkt 15.15 h an die Div.:


 

"Hurra, Russe hat's geschafft. Volltreffer in Kdr.- Zimmer.  An der Tür aufgewacht.  Weiter ermutigende Stimmung." Der Gef.Std. befindet sich im "Weißen Haus"' westl. Lunewo.

 

 

Der Div.  Kdr. meldet dem Komm.  Gen. des XXVII.  A.K.: "I.R. 11 ist völlig erschöpft, kann keinem ernsthaften Angriff mehr standhalten.  Es muß raus!

 

Der OB der 9. Armee spricht bei seinem Besuch bei der Div. am nächsten Tag seine höchste Anerkennung für Obstlt. Leschke aus, der die Abriegelung bei Michejewo eingeleitet und durchgesetzt hat. Die Gefahr des Durchbruchs auf Rshew ist wieder einmal gebannt.

 

Das II./ll erlebt am 15.9. noch einmal einen schweren Tag.  Etwa 5o Panzer und 5oo - 7oo Mann greifen Michejewo und den Raum ostw. dävon an.  Mit Hilfe von 2 Sturmgeschützen gelingt es dem Btl. in sehr hartem, wechselvollen Kampf, den Feind.abzuwehreh. 15 abgeschossene Panzer werden gezählt, einige brechen bis Lunewo durch, wo nochmals 7 Pz. vernichtet werden.  Ass.  Arzt Dr. Kastl., Btl.  Arzt II./ll, sprengt 1 Pz. mit einer Hafthohlladung.  Der Btl.  Fhr.  Hptm.  Schmidt wird schwer verdunde.  Die Führung übernimmt vorübergehend Hptm. Mauritz, Pi.  Btl. 256.

 

Am 16.9. werden fdl. Angriffsvorbereitungen vor II./ll durch Stuka sehr wirkungsvoll zerschlagen.  Der Druck des Feindes läßt darauf nach.

 

Das I./ll an der Wolga ist bis 15.9., 0.45 Uhr, durch II./53 abgëlöst, es marschiert in den Wald südwestl.  Dubrowka (l0 km südwestl.  Rshew) in Ruhe.

 

Nachmittags übergibt Obstlt. Leschke seinen Abschnitt an Oberst Eberding, Kdr.  I.R. 53.  Stab I.R. 11 rückt ebenfalls nach Dubrowka ab.  Die 13. Kp. bleibt eingesetzt und wird dem K 54 im linken Abschnitt der Div. an der Wolga unterstellt.


Das II./ll bleibt noch bis zum 18.9. früh in seiner Stellung ostw.  Michejewo dem Kdr. I.R. 43o (72.  I.D.) unterstellt, marschiert dann nach Ablösung auch zum Biwakplatz nach Dubrowka.

 

Am 19.9. marschiert das I.R. 11 (ohne 13.  Kp.) weiter in einen Raum 2o km südsüdwestl. Rshew, undzwar der Rgt.Stab und die Stabskp. nach Kulnewo, I. Btl. nach Puchowo, II.  Btl. nach

 

Klinzy, III.  Btl. nach Podsossonje.

 

Die ganze Härte der Kämpfe geht aus den Verlusten und den verbliebenen Stärken hervor:

Das II./ll wurde geführt        bis,11.9. durch Major Gerbothe, erkrankt,

                                                bis 12.9. durch Hptm.  Fronzek, erkrankt.

                                                bis 15..9. durch Hptm.  Schmidt, verwundet.

                                                am 15.9. durch Hptm.  Mauritz,

                                                ab 15.9. durch Hptm.Kamp, 8./I.R. 53.

 

Die Grabenstärken  betragen nur noch: (s.Anlage 26)

 

                                           1.                3./ll.     zusammen      1/     8/48      Mann

                                           5.                 7./ll     zusammen      2/     9/93      Mann

                                           9.                 ll./ll     zusammen      1/     8/32      Mann

 

Mit Befehl vom 17.9. stellt Obstit.Leschke fest, daß sich das Regiment wiederum auserotdentlich tapfer geschlagen hat, und dankt der Truppe.

 

Jetzt wird das Rgt. aus Mannschaftsmangel in 3 Verwaltungsbataillone und die Kampftruppe gegliedert.  Die Führer der Waltungsbtl. führen in einer Person die Geschäfte als Btl. Führer, Adjutant und Chef von Restkp., betreuen die Verwundeten, benachrichtigen die Angehörigen der Gefallenen und erledigen jegliche Organisationsarbeit.

 

Neben den am 17.9. noch im Kampf befindlichen Teilen des II.  Btl. und der 13.  Kp. wird aus den Resten des I. Btl., des III.  Btl. und der Stabskp. die Kampfgruppe Major Niethammer mit

     Restkp.       I. Btl. und Kradschtz.Zug/Stabskp..(Komp.Lt.Scherle)

                      III.  Btl. u. die 4. Komp. mit Pak.Zug (Komp.0b1t.Böckisch)

gebildet.

 

Schon am 22.9. wird nach Rückkehr des II.  Btl. die Kampfgr.  Niethammer erweitert.  Sie umfasßt jetzt aüßer dem Stab (I./ll)

     die Schtz.Kp. Lt.  Scherle mit 9 Gruppen in 3 Züqen,

     die Schtz.  Kp.  Oblt.  Volz (Reste II./ll) und

     die MG-KP.  Oblt.  Bockisch mit 8 sMG, 4 sGrW, 3 Pak 3,7 und 1 Pak 5 cm.

 

Am 24.9. marschiert die Kp. Scherle, versterkt durch Teile Kp. Bockisch, zum Einsatz beim I.R. 53 an der Wolga-Front ab.

 

Die "Masse" des I.R. 11 befaßt sich in der Ruhezeit mit den üblichen Auffrischungsarbeiten, treibt Wegebau, baut Deckungslöcher, besucht Gottesdienste und Konzerte des Musikkorps.  Man legt auch erheblichen Wert auf die Festigung der Disziplin, die naturgemäß, besonders bei den rückwärtigen Teilen, in harten Kampftagen arg leidet.

 

Oktober 1942

 

 

Am 1.10. muß der Stab Kgr. Niethammer wieder in die Stellung.  Er löst in der Nacht  l./2.10. den Stab I./53 im linken Abschnitt des I.R. 53 ab und wird diesem Rgt. unterstellt.  Kp.Volz, durch Ersatz auf 9 Gruppen aufgefüllt, und Kp.  Bockisch folgen und lösen am 3./4.10. Teile des I./53 ab.

 

Das Rgt. hat Ende September 238 Mann Ersatz erhalten, deren Ausbildung durch das Ersatzheer und innere Einstellung, soweit es sich nicht um Genesene handelt, im allgemeinen immer noch nicht den Ansprüchen der Front genügt.  Und künftig wird es schlechter statt besser werden.

Die nicht zur Kgr.  Niethammer vorgeschickten Ersatzmannsc haften werden in Ausbildungskursen von 3 Wochen unter Major Micksch, ab 27.9. Btl.  Kdr.  II./ll, gefördert.

 

Am 3.10. wird Gen.  Lt.  Wosch nach 13-monatiger Führung der 14. Div. versetzt.  U.a. schreibt er zum Abschied: "Ich bin stolz auf die 14. Inf.  Div. (mot), die sich namëntlich im Rahmen der 9 Armee einen besonders, guten Ruf erworben hat." Er kann das wirklich mit.vollem Recht sagen!  Nachfolger wird Gen.  Maj.  Krause.

 

Ab 5.10. übernimmt der Rgt.  Stab I.R. 11 den rechten Div.Abschnitt links davon K 54.  Unter-dem I.R. 11 verteidigen sich rechts das I./53, (Stärke 9/46/277)im Raum um Nowo-Oshibokowo und an der Wolga, links Kgr.  Niethammer (Stärke 8/54/294) an der Wolga bis südl. Troizkoje.  Die 13./ll und die 13./53 unterstützen das Rgt.

Das nicht eingesetzte II./ll wird dem zurückgezogenen I.R. 53 Korpsreserve unterstellt.

Alle im rückwärtigen Raum befindlichen Teile des I.R. 11 arbeiten an dem erneuten Aufbau des Rgt., das nach einem Rgt.-Befehl vom 4.10. nach Eingliederung des Ersatzes zu Volgender Gliederung anwachsen soll:

Stabskp..- Nachrichtenzug, Kradschützenzug (2 Gruppen) Pionierzug  (3 Gruppen), Pakzug (1 Pak 5 cm), Oblt.Pluntke,

I. Btl.   Kdr.  Major Niethammer

            1. Kp.: 2 Züge (6 Gruppen)

            2. Kp.: 2 Züge (6,Gruppen), Lt.  Scherle

            3. Kp.: 1 Zug  (3 Gruppen)

            4. Kp.: 2 sMG-Züge (8 snG), 2 sGrW-Gruppen (4 sGrW),

                        1 Pakzug (2 Pak 3,7 cm), Oblt. Schmidt

 

II.  Btl.             Kdr.  Major Micksch

            5.Kp.: 1 Zug (4 Gruppen), Oblt.  Volz, 6 Kp.: 2 Züge (5 Gruppen)

            7. Kp.: 1Zug (4 Gruppen), Oblt.  Wolperdin_q

            8. Kp.: 3 sMG-Gruppen (6 sMG), 1 s GrW-Gr uppe (2 sGrW),

                        1 Pakzug (1 Pak 3,7 cm), Oblt.  Overhoff

 

13.  Kp.:             3 LIG-Züge, 1 sIG-Zug, Oblt.  Rust.

 

An der Front verlaufen die nächsten Tage, von Störungsfeuer abgesehen, recht ruhig.

Am 15.10., 4.3o Uhr, beginnt ein Zug unter Oblt. Teichgräber, I./ll, das Stoßtrupp -Unternehmen "Goldfisch" zum Roten Haus über die Wolga. 4.5o Uhr ist der Zug ohne Feindberührung zurück.

Auf Befehl der Armee wird am 16.10. das Unternehmen nochmals wiederholt, um durch Gefangene das Feindbild zu klären.  Beginn 4.oo Uhr.

Starkes Feuer aus einem dicht besetzten Waldrand am FluBß zwingt den Zug, in starkem Feindfeuer über die Wolga zurückzugehen.  Daß der Rückzug, allerdings ohne Gefangene, mit nur 2 Verwundeten gelingt, ist der Tapferkeit und energischen Führung des Oblt. Teichgräber zu verdenken.  Der Rgt.  Kdr. zeichnet ihn noch am gleichen Tage mit dem E.K. I, den Fw. Keller und 4 weitere Uffz. und Mannschaften mit dem E.K. II, aus.

Am 17.10. abends wird die Kgr.Niethammer (I./ll), am 18.10. Rgt.Stab und 13./ll durch Teile des I.R. 124 (72.  I.D.) abgelöst.

 

Das Rgt. bewegt sich - einen Marsch kann man es nicht nennen in einzelnen Gruppen und in kurzen Marschstrecken in den Raum um Poltipo (11 km nordwestl. Tschertolino), wo es bis 21.10. versammelt ist.

 

November 1942

 

Es dauert bis 1.11, bis die ganze Division in diesem Raum eingetroffen ist, da die Wege schon wieder total aufgeweicht und die Pferde völlig ermattet sind.  Eine Anzahl Pferde muß sogar erschossen werden.  Außerdem ist Betriebsstoff zu spät zugewiesen worden.  Die Kfz. sind völlig heruntergewirtschaftet.

 

Die Div. untersteht nun als Korpsreserve dem XXIII.A.K.

 

Die Unterbringung ist eng und behelfsmäbig.  Es liegen:

Rgt.Stab und Stabskp. in Poltino, I./ll in Fetinino (5 km nordnordwestl.  Poltino), II./ll in Poltino III./ll in Kashino (3 km nordostw.  Poltino), 13./l.1 Kriwouliza (2 km rüdwestl.  Poltino).

 

Am 7.11. geht Obslt. Leschke nach Leipzig, da er krank ist. Obtlt. Hoeland, Kdr.  Pi.-Btl. 14, übernimmt die Vertretung.

Bis 24.11. wird wieder intensive Ausbildung getrieben.  Das Rgt. hat 11 spezielle Nahkampftrupps auszubilden.  Die Lehrgangsübersicht der Div. zeigt für die nächsten 5 Monate etwa 10000 Soldaten aller Dienstgrade auf OKH-, Armee- und Div.-Lehrgängen. Trotz starker Regenfälle müssen Märsche aller Art zur Vortäuschung eines Angriffs der 9. Armee nach Norden auf Ostaschkow ausgeführt werden.

Die Div. befiehlt die Aufstellung "schlammbeweglicher Einheiten".

Sie sollen bestehen aus:

Stab I.R. 11, je 1 verst.  Btl.  I,.R. 11 und I.R. 53, gegliedert in Btl.  Stab, 3 Schtz.  Kp., 1 MG.Kp., 1 lIG-Zug und 1-2 Pak.

Zugleich wird ein Ski-Stl. in der Div. aufgestellt, bestedend aus

1 Btl.  Stab I..R. 53, je 1 Ski-Kp.  I.R. 11 und I.R. 53, 1 Pi-Zug,

1 San.-Schlitten-Kolonne.

 

Das I.R. 11 befiehlt hierzu die 9/11, die 4 Offz., 13 Uffz. und 118 Mannschaften, dazu 21 Russen mit 150 Skiern umfabt.  Die übrigen Einheiten geben hierzu ihre Ski-Läufer ab.  Die Bewaffnung besteht aus 2 smG, 6 lMG, 1 l Pak und 2 sGrW.

Am 31.10. werden die Inf. Rgt. 11 und 53 in "Grenadier-Regiment (mot)" in Erinnerung an ruhmvolle Vorgänger umbenannt.  Ob es wohl etwas nützt?

 

Am 1.11. besichtigt der Div.  Kdr. das gesamte II.  Btl. “jeder einzelne Mann wird auf Herz und Nieren geprüft.  Der Herr Div.  Kdr. ist mit den Einheiten zufrieden," so steht's im Kriegstagebuch.

 

Neben reger Ausbildung im Gefecht bei Tag und Nacht kümmert man sich auch um die psychische Erholung der Soldaten: Wettbewerbe in der Ausgestaltung der Unterküfte, im Schach- und Fußballspielen, Btl.  Meisterschaften, Wettstreit von Singgruppen werden veranstaltet.

 

Anfang November sind die Ist-Stärken durch Ersatz und Genesene wieder auf

            171 Mann bei der Stabskp.,

            509 Mann beim I./ll (4. Kp.)

            485 Mann beim II./ll (4. Kp.)

            141 Mann beim III./ll (9.Kp.)

            107 Mann bei der 13./ll

angewachsen.

 

Das III.  Btl. stellt die l0.  Kp. wieder auf.

Allerdings fehlen der Div. nach ihrem Zustandsbericht vom 1.11.

                   104 Offz., 417 Uffz. und 2.308 Mannschaften.

 

Die Div. beklagt den Mangel an guten Uffz. und die noch mangelhafte Umschulung der von der Artillerie und Flak zur Infanterie versetzten Offiziere.

Die erfolgreichen Abwehrkämpfe haben Zuversicht und Stolz der Truppe gehoben, schreibt die Div.  Je Gren. Rgt. ist der Rgt.  Stab un-d 1 Btl. voll-mot, allerdings mit sehr abgenutzten Fahrzeugen der verschiedensten Typen.  Alles übrige ist teilmotorisiert und bespannt.  Die Waffen sind überholungsbedürftig, die Verpflegung ausreichend, Marketenderwaren nicht ausreichend, in der Bekleidung fehlt manches.

 

Am 24.11. erläßt Gen.  Oberst Model einen langen Aufruf vor dem Winterkrieg.  Er dankt der Truppe für die bisherigen ungeheuren Leistungen und spricht von der Notwendigkeit, auch die kommende russische Winteroffensive zu zerschlagen.  Von eigener Offënsive ist nicht mehr die Rede.

"Es geht um die Entscheidung des Krieges".

 

9. Erneute Abwehr bei Ashewo, westlich Rshew.

25.11.  - Ende 1942

 

 

(Karte 3)

Schon am nächsten Tag, 25.11., beginnt die seit langem erwartete Großoffensive des Feindes.  Seit den frühen Morgenstunden hört man starkes Artilleriefeuer von Norden und von Südwesten, von Beloi, her.  Die 14.  Div. hält sich abmarschbereit.  Um l0.50 Uhr ergeht der Abmarschbefehl, der die Pz. Jg. Abt. 14 der 2o6.  I.D. unterstellt zur Pz. Abwehr an deren rechten.Flügel, in der wohlbekannten Gegend von Truschkowo.  Das G.R. 11, verst. durch 1 le. Abt. A.R. 14, wird als Armeereserve nach Saizewo beordert.  Im großen ganzen hat sich seit dem Juli um den Einbruchsraum beiderseits Ashewo nicht viel verandert.

 

Das Rgt. tritt bereits 12.40 Uhr an, Kommandos zur Erkundung eines Gegenangriffs zur Rückgewinnung der HKL am "Elferwald" ostw. Ssuchucha voraus.  Der Marsch geht über Fetinino, Duhowka nach Ssoustjewo, wo das Rgt. gegen 20.30 Uhr eintrifft und behelfsmäßig unterzieht.  Der Feind hat inzwischen im Angriff nach Westen die Linie Ploty (West) Truschkowo erreicht.

 

Die Masse der Div. folgt abends in den Raum Dubowka und nördlich.

Nach nächtlicher Erkundung bezieht das G.R. 11, inzwischen der 206.  I.D. unterstellt, am 26.11. ganz früh die Bereitstellungsräume für den Angriff, der laut Befehl des XXIII. A.K. aus dem Raum Ashewo nach Nordosten zu führen ist.

 

6.00 Uhr beginnt der Angriff, der zunächst gut vorankommt.  Der Feind wird in seinen Bunkern überrumpelt.  Nach 3 Stunden gerät der Angriff noch im Wald ins Stocken, das I. Btl. rechts bleibt nördl.  Dorogino, das II.  Btl. links ostw.  Ssuchuscha liegen.  Die Bataillone werden vom Feinde im Gegenangriff im Wald eingeschlossen.  Die 14.  Div., die inzwischen Befehl hat, den rechten Abschnitt der 2o6.  Div. mit dem Gren.  Rgt. 3o1, der Schnellen Abt. 2o6 und Alarmeinheiten der 2o6.  Div. ohne G.R. 53. zu übernehmen, beantragt vernünftigerweise 13.00 Uhr beim Korps die Rücknahme des G.R. 11 aus dem Wald, da nur völlig unannehmbare Verluste entstehen.  Das Korps kann sich nicht entscheiden, darf es wohl auch nicht, ein Beispiel für die bis Kriegsende noch wachsende Entmündigung von Befehlshabern und Kommandeuren, befiehlt jedenfalls 16.35 Uhr, daß G.R. 11 im Wald zu halten habe.  Am Nachmittag wird das verlorengegangene Saizewo von Pi. 14 wiedergenommen.

 

Nach Einbruch der Dunkelheit bis Mitternacht werden die Bataillone des G.R. 11 von starkem Feind nach hohen Verlusten und bei Munitionsmangel aus dem Elferwald herausgedrängt.  Zum Teil müssen sie sich aus der Einschließung nach Südwesten durchschlagen.

um 23.05 Uhr kommt der Korpsbefehl: Verteidigung in Linie Ashewo-Saizewo-Bukarewo-Kuwschinowo-Linewo-Stanki (Südufer der Wolga).

Der Abschnitt der Div. reicht von Dorogino (ausschl.) bis nördl.  Saizewo.  Rechts daneben verteidigt sich die 251.  I.D. mit unterstelltem K 54, links die 2o6.  I.D. mit unterstelltem G.R. 53.

Am 27.11. setzt der Feind seine Angriffe mit Infanterie und Panzern fort.  Das erneut verloren gegangene Saizewo nimmt Pi. 14 wieder, während ein überhastet angesetzter Gegenangriff des I./ll auf Ssoustjewo scheitert.  Oblt.  Overhoff, der anstelle des zum Rgt.  Fhr.  Lehrgang kommandierten Major Micksch das Btl. führt, wird verwundet.  Oblt. Niepold übernimmt das Btl., das durch die l0. Kp., Stabskp. und Teile der 12.  Kp. versterkt wird und sich südl. und westl.  Ssoustjewo zur Verteidigung einrichtet.  Die Winterbekleidung war, am 26.11. als zu warm empfunden, zurückgelassen worden, so daß die Soldaten nun auf freiem Feld frieren.

 

Auch am 28.11. scheitert ein eigener Angriff einer Pz. Kp. auf Ssoustjewo nach anfänglichem Eindringen in den Ort. Und so bleibt II./ll am Waldrand-südl. und südwestl.  Ssoustjewo.  Das 1. Btl. weist alle Angriffe auf Ashewo in harten Kämpfen ab.

 

Von nun an verandert sich die Lage beim G.R. 11 bis zum 4.12. kaum.

 

Der Feind verhält sich, von Feuer und einigen erfolglosen Vorstöben gegen Ashewo - l./ll - abgesehen, verhältnismäbig ruhig.

 

Im linken Div.  Abschnitt dagegen zersprengt der Russe am 28.11. vormittags das G.R. 30l.  Es gelingt erst, die Btl. in Mischukowo aufzufangen.  Rechts davon wird Saizewo von Pi. 14 gehalten, ebenso links davon Urdom durch G.R. 53., das dort auch schwere Kämpfe zu bestehen hat.

 

Die Div. nimmt als Feind vor der eigenen Front an:

4 Schtz.  Div., 4 Schtz.  Brig., 1 mot Brig., 2-3 Pz.  Brig. Und 2      Pz. Rgt.

 

(karte 4)

Am 30.11. geht beim G.R. 53 Urdom verloren, die Verbindung zur 206.  I. D. ist gefährdet.

 

Dezember 1942

Der Komm.  Gen. des XXIII.  A.K., Gen.d.Inf. Hilpert, äubert in seinem Fernschreiben zugleich,mit seinem Dank an die Truppe die Auffassung, daß die Kraft des Feindes wohl bald erschöpft sei.  Leider trügt diese Hoffnung, wie schon früher und später.

 

Am 2.12. übernimmt Oberst Moeller die Führung des Rgt. auf dem Gef. Stand Ssoskowo.

 

Die Stärken des G.R. 11 betragen am 4.12.:

beim I./11                ( 1.-4. Kp.) : 9/262

11./11          (5.- 8. u. 10. Kp.) :. 5/214 13./11: 2 liG, 1 sIG

Pakzug: 2 Pak 3,7, 1 Pak 5 cm.

 

Die 6. Kp. ist dem I./11 unterstellt.

 

Am 5.12. nimmt der Feind seinen Großangriff auf das G.R. 11 wieder auf, der mit einem Vorstoß von Westen im Lutschessa-Tal auf Olenin als Zange wirken soll. (Karte 15) Fünf Angriffe mit 12 Panzern auf Ashewo weist das I./11 ab, bei Dämmerung gelingt dem. 6. Angriff die Einnahme von Ashewo. Die Kompanien sind recht durcheinandergeraten. Die 5./11 (1 Uffz., 28 Mann) wird zum I./11 hinübergeschickt und unterstellt. Lt. Gröber übernimmt die Führung des I./11 von Oblt. Körner.

 

Am 6.12. wechseln Feindangriffe und Gegenangriffe von Teilen des I./11, der 5./11 und des herangeführten 1./471 (ohne 1 Kp.) bei Ashewo ab. Die Kämpfe sind außerordentlich hart und verlustreich. Die 13./11 unterstützt die Btl., wie auch schon in den vergangenen Monaten, ganz hervorragend. Manchmal ist sie sogar im Nahkampf die letzte Stütze.

 

An diesem Tage verschießt sie 8oo Schuß lIG- und 2oo Schuß sIG ­Munition. Der Kdr. 1./471 und zahlreiche Offiziere des G.R. 11 fallen.

 

Der Div.Kdr. hält sich einige kritische Stunden auf dem Rgt.Gef. Std. auf. Um lo.oo Uhr erhält Oblt. Niepold die Führung einer Kampfgruppe aus Restteilen 1./471, 3./11, 5./11 und Restteilen 206. Div., insgesamt 4/16/127 Mann, mit dem Befehl, in einem Bo­gen 1 km südlich um Ashewo ein fdl. Vordringen zu verhindern. Diese Linie ist im Laufe des Nachmittags mit großer Mühe aufgebaut.

Links, 1 km westl. Ashewo, schließt Lt. Gröber mit 1. und

2. Kp./11 (3/37/199) an, im Bogen südl. Ssoustjewo steht das II./1 ( o. 5. Kp.) unter Oblt. Wolperding (4/39/177). Der Rgt.Gef.Std. geht in Bunker südostw. Gontschuki. (Anlage 27).

 

Am 7.12., 9.oo Uhr, beginnt der Feind nach einem Trommelfeuer, auch mit Stalinorgeln, seinen Durchbruchsversuch entlang des Weg Ashewo, Gontschuki mit 2 Btl. und lo Pz. Das zusammengewürfelte Btl. Oblt. Niepold zerplatzt, nachdem der Btl.-Fhr. gefallen ist. Bis 12.oo Uhr sind sämtliche eigenen Pz. Abwehrwaffen (1 Flak 8,8 1 Pak 7,5, 1 Pak 5 cm, 4 Panzer) vernichtet, der Feind dringt in Gontschuki ein. Auch. Lt. Gröber fällt verwundet aus.

 

Um 13.oo Uhr sichern 2 schwache Gruppen unter Musikmeister

Kayser mit 2o Mann und dem Rgt. Adjutanten, Oblt. Opitz, mit lo Mann notdürftig die Waldränder südl. Gontschuki. Das II./11 kann Ssoskowo halten, die 6./3o1 mit 9/65/315 Mann (!) tritt zum II./1

 

1 4.30 Uhr trifft das eiligst herangeholte III./"Großdeutschland' mit 2/8/58 Mann ein und übernimmt, dem G.R. 11 unterstellt, die Abriegelung südl. Gontschuki. Der Gef.Std. G.R. 11 wechselt nach Meschkowo. Rechts schließen jetzt Teile des 1./255 (11o. I.D.)

 

An der übrigen Kampffront sind an diesem für das G.R. 11 sehr schweren Tage keine besonderen Kampfhandlungen zu verzeichnen.

 

Am 8.12. besteht das Gren. Rgt. 11 eigentlich nur noch aus

dem II./11, dem die Restteile des I./471, des I./11, die 1 0, 12 und die Stabskp. sowie die 6./3o1 unterstellt sind.

 

Am gleichen Tag ergeht der Korpsbefehl: 14. I.D. bereinigt mit G.R. 451 (251. I.D.) die Einbruchsstelle Gontschuki. Hierzu werden unterstellt:


Pi.Rgt.Stab 623 (Oberst Noske) 11./456 (o. 1 Kp.) (256. I.D.) I./255 (o. 1 Kp.) (110. I.D.) III./"Großdeutschland° Ski-t3t1. "Großdeutschland" 1 Pz.Kp. "Großdeutschland" 1 Pz. Jg. Kp. 256. I.D.

 

Man sieht, wie groß das Korps die Gefahr eines Durchbruchs über Gontschuki hinaus einschätzt, zumal der Feind in der Nacht 7./8.12. starke Kräfte nachgeführt hat. Die eigenen Kräfte kommen wegen Schneeverwehungen nur langsam und mit Verspätung heran. Der Gef.Std. G.R. 11 wechselt nach Nordwesten in den Wald südl. Dubowka.

 

Am 8.12. verzeichnet das Kriegstagebuch

 

5 Angriffe auf Südteil Hantelwald südl. Durogino,

3 Angriffe auf Panowo und Wald südl. davon,

1 Angriff auf Ssoskowo,

6 Angriffe auf Mischukowo (G.R. 3o1)

 

Panowo geht verloren, das II./G.R. 456 kann sich jedoch am Waldrand südl. davon halten.

 

Der Rgt.Kdr. G.R. 11, Oberst Moeller, wird verwundet und muß die Führung der Reste des G.R. 11 vorübergehend an Hptm. Olbrisch, 14. 1. D., abgeben. Am Abend wird die 14. I.D. mit der 251. I.D. zur Gruppe Burdach unter dem XXVII.A.K. zusammengefaßt.

 

In der Nacht zum 9.12. sickern 1oo - 2oo Mann durch eine nicht zu schließende Lücke westl. Gontschuki in die Wälder nördl. Gri­wenka durch. Genauer Verbleib zunächst unbekannt.

 

Am 9.12. wird beim G.R. 11 der Tod des Obstlt. Leschke bekannt, der am 7.12. in einem Leipziger Lazarett gestorben ist. Das Regi­ment hat damit einen außergewöhnlichen Kommandeur verloren, der


mit hervorragender Tapferkeit und Fürsorglichkeit aber auch Härte, seine Soldaten durch viele äußerst kritische Lagen zum Erfolg geführt hat.

 

An der Front von Gontschuki bis Ssoskowo greift der Feind wieder

mit Infanterie und 12 Panzern an, 3 davon werden von der Artillerie zusammengeschossen. Es gelingt mit Mühe, die Stellungen zu halten, jedoch sickert westl. Gontschuki weiterer Feind durch.

 

Am l0.12. , rückt das neu herangeführte I./G.R. 18 (6.I.D.), verst. durch die III./A.R. 251, in die Front ein und übernimmt den rechten Teil des Btl.Abschnittes II./11. Restteile 1./471, Teile K 54 und die 1./11 werden als Reserven herausgezogen. Der Kdr. I./G.R. 18, Obstlt.v.Lindeiner, übernimmt die Führung aller verbliebenen Teile des G.R. 11, dessen rechter Flügel nun bei Ssoskowo steht.

 

Es verteidigen sich jetzt unter Führung der 14. Div.:

südl. Panowo: G.R. 451 mit 1./451 und 11./456,

südl.Gontschuki Gruppe Noske mit Ski-Btl. GD, III/GD und 1./255,

westl. Gontschuki bis südwestl. Ssoustjewo

Gruppe v. Lindeiner mit 1./18 (6/24/221) rechts, verst. G.R. 11 links.

Dieses besteht aus:

I./11 mit 3/27/118; Schtz.Kp. mit je 17 bis 4o Mann,

11./11 ,          10. u. 12. Kp. mit 4/41/146; Schtz.Kp. mit je 9-51 Mann, Stabskp. G.R. 11 mit -/1/15,

13./11,

2./K 54 mit 1/2/16, 6./3o1 mit 2/13/46,

1./471 mit 4/2/14 und FEB 2o6 mit 1/-/17.

 

Das verst. Gren.Rgt. 11 umfaßt damit 15/86/372 Mann.


Um Saizewo und Mischikowo verteidigt sich Gruppe Pi.Btl. 14 mit: Pi.14, 3./Pi. GD und Alarmeinheiten 14. Div. rechts, mit 111./53 und 3./K 54 links;

links davon G.R. 3o1 mit II./3o1 und III./3o1.

 

Auch am lo.12. versucht der Feind, seinen Einbruch besonders nach Süden und Westen zu erweitern, bleibt aber trotz hoher Verluste auf beiden Seiten ohne Erfolg. Die eigene Linie ist jedoch nur noch sehr dünn besetzt. Im Hintergelände 4 km südwestl. Gontschuki ver­stärkt sich der durchgesickerte Feind weiter, 3 Panzer werden dort abgeschossen.

 

Am 11.12. wird der Stab G.R. 11 durch den Rgt. Stab G.R. 18 abge­löst, der mit dem 11./18 der 14. Div. neu unterstellt ist. In der folgenden Nacht gelingt es nun endlich, die Lücke westl. Gontschuki zu schließen. An der Front wird es ruhiger. Die Restteile des G.R. 11 werden zu einem Btl.,der Kgr. Oblt. Wolperding, zusammenge­faßt.

 

Die Ausfälle der Div. sind nun festgestellt:

 

9.12.: 6 Offz., 236 Uffz. und Mannschaften,

l0.12.: 8 Off z., 2o3 Uffz. und Mannschaften,

11.12.: 4 Off z., 264 Uffz. und Mannschaften.

 

Am 13.12. bricht der durchgesickerte Feind beim 1./18 auf dem Rück­

weg wieder durch die Front und verursacht dabei hohe Verluste.

Im übrigen werden erneute Angriffe, durch starkes Feuer und ein­zelne Panzer unterstützt, durch Kgr. Wolperding abgewiesen. Die verlustreichen Angriffe mit vorübergehenden kleinen Erfolgen des Feindes, Krisen und Gegenstößen gehen so bis zum 2o.12. weiter.

Am 14.12. übernimmt der seit 8.8.42 als Rgt.Adjutar_t eingesetzte Oblt. Opitz die Führung des "Regiments", die er am 23.12. an den

neu eintreffenden Rgt.Kdr., Oberst Serini, abgibt.

Nach der Kräftegliederung im KTB der 14. Div. sind am 2o.12. die Reste des G.R. 11 (o. 13. Kp.) in der Kompanie Staiger zusammenge­faßt.

Gabenstärke: (Vermutl. nur die Schtz.Kp.) 2/13/48!

An den folgenden Tagen hat man das Gefühl, daß die Angriffskraft des Feindes nun doch wohl gebrochen ist. Die Div. bereitet gemäß Befehl des XXVII.. A.K. ihre Ablösung durch die 9. Pz. Div. vor, beginnend in der Nacht 23./24.12. Weihnachten können die Soldaten nur sehr bescheiden in ihren Stellungen feiern, die Lage ist je­doch ruhig.

Am 26.12., 12.oo Uhr, übergibt die Div. den Befehl an den Stab der 9. Pz. Div.

Um 15.oo Uhr beginnt das G.R. l8 mit der Ablösung des Btl.Stabes Wolperding und der Kp. Staiger. Am 27.12. sind alle Teile des

G.R. 11, insgesamt nur noch 21o Mann, herausgelöst und marschieren ab.

Die Unterkunftsverhältnisse im rückwärtigen Raum sind äußerst beengt, es liegen Teile der 2o6., 251., 9. Pz. und 14. I.D. bunt durcheinander.

Es erhalten Unterkunft:

Rgt. Stab, Stabskp. und 13. Kp./11 in Kriwouliza (2 km westl.Ladygino)

Teile I./11 in Bobrowo (5 km südl. Ladygino),

Teile II./11 in Schumilowka (2 km nordwestl. Ladygino).

Am 3o.12. tritt die 9. Kp. vom Ski-Btl. (III./53) zum Rgt. zurück.

Am letzten Tag des Jahres wird Gen. Maj. Krause versetzt, Oberst Holste wird mit der Führung der Div. beauftragt. Die 14. I.D. (mot) ist wieder einmal zerschlagen, wenigstens in ihren fechtenden Teilen. Sie hat auch keinen Auftrag außer "Ruhe".


Zum Jahreswechsel erläßt Hitler einen Aufruf, in dem er u.a.sagt: "Von Nordnorwegen bis zur spanischen Grenze warten deutsche Divisionen auf den Angriff unserer Feinde....

So arbeitet das deutsche Volk heute in Stadt und Land mit verbis­senem Grimm, mit dem einzigen Entschluß, daß dieses Mal der Krieg jenes Ende nimmt, daß für die nächsten 100 Jahre den Feinden Deutschlands die Lust vergeht, es wieder zu überfallen."

Die Geschichte wird wohl feststellen, daß uns 1939 niemand über­fallen hat.

So geht das 4. Kriegsjahr ohne große Zuversicht zu Ende. Die Truppe feiert den Jahreswechsel in Ruhe in ihren Unterkünften. Marketenderwaren und Punsch heben die Stimmung.

Das Grenadier-Regiment 11 kann stolz auf seine Leistungen in der Abwehr bei Rshew und Subzow zurückblicken, muß aber viele ge­fallene und verwundete Kameraden schmerzlich vermissen.

 

 

 

 

 

 

l0. An der Ossuga und die "Büffel-Bewegung".

1.1 – 24.3.1943

 

Januar 1943

 

 

Zu Beginn des Jahres 1943 beurteilt die Division den Wert der Truppe wie folgt: "Die Truppe ist stark angestrengt durch die harten Abwehrkämpfe im offenen Gelände, in dem zusätzlich die Erdarbeiten zum Ausbau der Stellung geleistet werden mußten.  Die Truppe ist stolz auf die, wenn auch mit hohen Verlusten erkauften Abwehrerfolge, die unter den ungünstigsten Witterungs- und Kampfverhältnissen, unter fremder Führung und nicht geschlossenem Einsatz der Div. erfochten wurden.  Die Truppe ist zuversichtlich und guter Stimmung“.

 

Da der Div. um Poltino kein geeigneter Unterkunftsraum zugewiesen werden kann, und die zu enge Unterbringung große Schwierigkeiten macht, befiehlt das vorgesetzte XXVII.A.K., einen Auffrischungsraum westl. und südwestl.  Sytschewka zu beziehen.  Am 6.1. beginnt der Marsch der mot. Teile des G.R. 11 und der Eisenbahntransport von ca. 55o Mann des Rgt.  Die Pferde folgen in einem Landmarsch von 4 - 6 Tagen Dauer.

 

Bis 7.1. abends sind eingetroffen und untergebracht:

 

 

Rgt.Stab in Lomy (22 km westsüdwestl.  Sytschewka),

Stabskp. in Ssiwoje, I. Btl. in Besymjanka (6 km westl.  Lomy), Reste II.  Btl. in Gawrilowo (6 km nordwestl.  Lomy).

 

Der Div.  Stab liegt in Mal.  Lipka (8 km ost-südostw.  Lomy).

 

Die Div. untersteht dem XXXI.X. Pz.  Korps (Gen.d.Art. Martinek).

 

Es kommen nun auch die übrigen Teile der Div. heran, die noch bei der 206.  I.D. und der 9. Pz.  Div. eingesetzt waren.

Die gesamten kämpfenden Teile des G.R. 11 werden im I./ll zusammengesfaßt und weisen folgende Grabenstärken auf:

Führungsstaffel Rgt.Stab:                                                 3/ 3/ 11,

Stabskp.z:                                                                             2/21/ 78 mit 5 lMG,

13. Kp.:                                                                              3/17/ 68 mit 1.s, 4 lIG,

Stab I. Btl.:                                                                         3/ 8/ 15,

1. Kp.:                                                                                2/1o/ 34, mit 6 IMG,

2. Kp.:                                                                                2/ 7/ 62 mit 6 lMG,

3. Kp,.:                                                                               2/12/ 38 mit 7 LRGO,

4. Kp.:                                                                                3/23/ 71 mit 8 sMG, 4 sGrW, 2 Pak 3,7.

Zusammen:       229 Mann, 100% beweglich.

 

Das ganze Grenadier-Regiment 11 ist also fast auf die Hälfte eines Btl. zusammengeschmolzen!

 

Bis zum 13.1. wird wieder Ersatz eingegliedert.  Die Gren.Regimenter sollen notdürftig je 2 Btl. bilden.  Es ist schon bewunderungswürdig, mit welcher Zähigkeit und Schnelligkeit die Truppe immer wieder am Aufbau des zerschlagenen Regiments arbeitet.

 

Da Offizïere fehlen, wird der Ia der Armee vorübergehend Btl.Kdr. 20 Zugführer werden von der Armee-Ausbildungsschule Duchowtschina zur Div. kommandiert.

In der Nacht 14./15.1. rückt das G.R. 11 in die Ossuga-Front, 17 km südwestl.  Subzow, ein.  Es löst die Kgr. Muschner (II./233, I./84 und Pi.Btl. 102) ab und ist nun mit I./ll rechts (3., 2., l. Kp.) Pi.Btl. 14 in der Mitte und II./ll links (7., 6., 5.Kp.),von westl. Pljuschischewo bis 500 m nördl.  Skrabino auf einer Breite von 3,5 km einige km westl. der Ossuga eingesetzt. (karte 5)

Bis 17.1. schließen rechts G.R. 53, bei Wasselki auf das Ostufer des Flusses verspringend, rechts davon K 54, noch l0 Tage dem Rgt.Stab G.R. 84 (1o2.  ID.) unterstellt, an.

Die 14.  ID. hat damit die trosse der 1o2.  ID. abgelöst, die später wieder den Abschnitt übernehmen soll.  Linker Nachbar der 14.  Div. ist die 95.  ID., rechter Nachbar die 216.  ID.

 

Bis Anfang März führt das Rgt. einen verhältnismäbßig ruhigen Stellungskrieg, der allerdings ab 27.1. vom Feinde aktiver geführt wird.  Störungsfeuer beide Seiten, fdl.  Fliegertätigkeit, Späh- und Stoßtrupps, Scharfschützenkrieg, Stellungsbau, Beobachtung durch fdl. Fesselballons ist das tägliche Brot der Soldaten.  Der Feind beschießt besonders den Bahnhof Ossuga, 5 km hinter der Front.

 Am 6.1. verzeichnet das G.R. 11 schon wieder folgende Gefechtsstärken:

 

               I. Btl. 328 Köpfe, II.  Btl. 313 Köpfe.

 

Beim II. Btl sind im Wechsel alarmzüge des Div. Stabes, der Nachr. Abtlg. und der Nachschubtruppen 14 eingesetzt.

 

Der Div.-Führer, Oberst Holste, kümmert sich mit viel Schwung und Phantasie um das Wohl der Truppe.  Er ordnet in Befehlen, die keinen Einwand dulden, z.B. an, daß die Verpflegung der Grabenkämpfer besser und nahrhafter zu sein hat als die der übrigen Soldaten, daß alle Filzstiefel, sogar die privat beschafften, nach vorn gelangen, daß die Pferde geschont, richtig gepflegt und gefüttert werden, daSß genesene Soldaten umgehend von den Trossen wieder nach vorn kommen, da die Div. trotz nur unbedeutender Kämpfe täglich ca. 30 Ausfälle hat.  Die Div. gibt eine Anleitung zur Verhütung von Erfrierungen heraus.  Der Div.Fhr. lädt verdiente Soldaten als seine Gäste zum Div.  Stab ein.  Die Dauer des Aufenthalts bestimmen die Truppenteile selbst! G.R. 11 erhält 3 Plätze zugewiesen.

 

Am 25.1. können die Orte Sachowaika und Schalamowo beiderseits der Bahn dem G.R. 11 für seine Trosse zugewiesen werden.

Laut Armee-Befehl sind winterbeweglich zu halten:

Je Gren.  Kp. 1 Gruppe, möglichst 1 sMG- und 1 sGrW-Gruppe, Teile von Zug- und Kp.Trupps, Beobachtungstrupps  der 13.  Kp., in den Stäben möglichst viele Offz. und 1 Ski-Kp. bei G.R. 53.

 

G.R. 11 erhält 40 Mann Verstärkung aus den Nachschubtruppen.  So kann die Truppe jeweils in kleinen Abteilungen abgelöst werden.  Damit ist auch wieder etwas Ausbildung möglich.

 

Unterführerlehrgänge von 3 Wochen werden bei den Regimentern und selbständigen Bataillonen abgehalten.  Die Div. befiehlt 1 Feldrekruten-Ausbildungskommando für 80 mann je Gren.  Rgt.  Zugführerlehrgänge von ebenfalls 3 Wochen hält die Div.-Kampfschule Waraksinc l0 km hinter der Front ab.

 

Ende Januar werden alle nichtbewegungsfähigen Kfz. in das Abstellgebiet 30 km südl. Nowo Dugino, nach Merkutschewo und Dorino, abgeschoben.  G.R. 11 behält nur 4 Kräder, 19 Pkw, 61 Lkw und 3 Zgkw an der Front.

 

Februar 1943

 

 

Beim II./ll trifft der neue Btl.  Kdr., Major von Wolffersdorf, ein.  Am 2.2. beginnen starke Schneeverwehungen die Gräben zuzudecken.  Sie sind nur noch stellenweise freizuhalten.

Am folgenden Tag dringt der Feind bei der 2./ll mit 15-20 Mann in eine MG-Sappe ein, weicht aber nach kurzem Nahkampf wieder aus. (karte 5)  Eigene Verluste:

2 Tote, 2 Vermißte, 1 Verwundeter.

Ähnliches wiederholt sich am 7.2. beim II./ll. Vor dem Rgt. liegt das Schtz. Rgt. 611 der 88.  Schtz.  Div.

Unter dem 6.2. sind folgende Stärken verzeichnet:

                                                                                           Grabenstärke    Kampfstärke

Rgt.Stab und Stabskp.                                                       -                         6/19/l00

I. Btl.                                                                                   5/39/218          13/81/380

II. Btl.                                                                                 7/42/224          17/70/360

13. Kp.                                                                               -                         4/17/100

                                                                                                                      2 s, 2 lIG.


 

Am 11.2. wird die Div. erstmalig in die Vorbereitung der groben Rückzugsbewegung "Büffel" einbezogen.  Wohl auch un ter dem Eindruck der Katastrophe von Stalingrad gibt

Hitler endlich den Forderungen von Heeresgruppe und Armeen nach und genehmigt die Aufgabe des Frontvorsprunges von Rshew.  Diese Begradigung soll im März vollzogen werden - zusammen mit der Räumung des Kessels von Demjansk und eine Einsparung von ca. 10 Divisionen erbringen.

 

Die Front soll auf die Linie Spask Demensk - Duchowtschina - Welish zurückgenommen werden.

 

Vom 15.2. ab ergehen zahlreiche Befehle, die die "Büffel-Bewegung" bis ins Letzte vorbereiten und regeln.  Erkundungen der Zwischenstellungen laufen an.  Die Studie des XXXIX.Pz.Korps. schreibt der 14. , 95., 102., 337.  I.D. und der 2. Pz.Div. alle Schritte des Ausweichjens präzise vor.

 

Am 16.2. wird die 4. (Fla)/Pz.Jg.Abt. 14 aufgestellt.  Sie enthält 1 Zug mit 4 Vierlingen 2 cm für das G.R. 11.

 

In den Btl. sind ski-bewegliche Pz.Zerstörungstrupps gebildet worden.

 

Der mot.  Kolonnenraum wird allmählich bei den Div.Nachschubtruppen zusammengefabt.  G.R. 11 gibt 23 Lkw (3- und 5-Tonner) für die Mun.Kolonne l./14 und die Mannschaftstransportkolonne 3./14 ab.  Der Abschub von Gerät und unbeweglichen Kfz. macht wegen nur geringer Betriebstoffzuweisung und zu wenig Eisenbahnwaggons nur langsame Fortschritte.

 

Der Feind beginnt mit stärkeren Aufklärungsangriffen.  Am 17.2., 7.15 Uhr, greifen nach 30-minütiger Feuervorbereitung ca. 200 Mann Die Stellungen der l. und 2. Kp. an.  Sie brechen bei l./ll ein. Nach 1 Stunde hat ein Gegenstoß die Lage wieder bereinigt.  Bei eigenen Verlusten von 12 Toten und 27 Verwundeten zählt man 89 Feindtote und 27 Verwundete.

 

 

(karte 5)

 Der OB der 9. Armee spricht der Div. Seine Anerkennung aus.

 

Am 20.2. geht die 2./Pi. 14 bereits zum Bau einer Zwischenstellung nördl.  Sytschewka zurück.

 

Der Russe greift am 24.2., 2.45 Uhr, erneut zwischen 1. und 2. Kp. mit etwa 170 Mann an.  Er bricht wieder ein, wird aber bis 5.30 Uhr teils vernichtet, teils zum Rückzug gezwungen.  Er läßt l00 Tote und  1 Gefangenen zurück.  Eigene Verlustet l7 Tote, 24 Verwundete.

Die Beute beträgt 5 LMG, 6 Flammenwerfer; 33 Gewehre und 8 MPi-.  Der OB der 9. Armee schickt wieder ein Anerkennungsschreiben.

 

Am 26.2. wird die "Festung Sytschewka"  geschaffen, Konmandant wird Oberst v. Görne, Kdr.  Pz.  Gren.  Rgt. 304.

 

Ende Februar, kurz vor Beginn der "Büffel-Bewegung", setzt Tauwetter und Regen ein.  Die Gräben laufen voll Wasser, und die Wege sind für mot.  Fahrzeuge teilweise schon nicht mehr befahrbar.  Eine grose Sorge mehr für die nächsten Tage.

 

Der Zustand der 14.  I.D. (mot) zu diesem Zeitpunkt geht aus ihrem Bericht vom 1.3. hervor:

"Auf den Kampfwert wirken sich ungünstig aus: - 50 % der Gefechtsstärken sind Ersatz mit im allgemeinen sehr geringer Qualität,

                   - bedenklich schlechter Ausbildungsstand des Uffz.Korps,

                   - Mangel an kampferprobten Offz.,

Div. zur Abwehr geeignet. Beweglichkeit: Schützen zu Fuß.  Führung, schwere Waffen und Trosse 80 % mot., Gefechtsfahrzeuge bespannt."

Das Gliederungsbild des G.R. 11 weist aus:

Die Stabskp. enthält den Kradschtz. Zug, Pionierzug, Pakzug und Nachrichtenzug, die 13. Kp. besitzt wieder 2 s, 4 11G.

Das I. Btl. hat 82 %, das II.  Btl. 76 % seiner Sollstärke, die 9. Kp. besteht noch zu 8o %.

 

Martz 1943

Am 1.3. = x-Tag, ist es soweit: "Büffel" beginnt für die am wei­testen nördlich stehenden Truppen. Der Feind wird immer unruhiger,

An 2.3. werden beim G.R. 11 3o Russen abgewiesen und lassen 15 To­te zurück.

 

Am 3.3. bis 2.4o Uhr ist das G.R. 278 (95. I.D.), der 14. I.D. unterstellt, links neben G.R. 11 um dessen linken Flügel zurückge­schwenkt, der Feind stößt an der Bahn nördl. Ossuga nach, bleibt jedoch hier ebenso wie mit seinem Btl.-starken Angriff auf den linken Flügel des G.R. 11 ohne Erfolg.

 

Es setzt wieder Frost ein, und die Ausweich- und Abschubbewegungen verlaufen ganz planmäßig. In der Nacht 3./4.3. weicht das G.R. 11 im Rahmen seiner Division, merkwürdigerweise vom Feinde ungestört, aus seinen Stellungen aus. Die Div. wird von der 1o2. I.D. in der Ossuga - Stellung 4 km südl. des Ortes Ossuga (Ib-Stellung) aufge­nommen. Dahinter steht eine Div.-Transportkolonne für je 6oo Mann der G.R. 11 und 53 bereit, die die Grenadiere sofort 17 km nach Süden in die zu besetzende Ic-Stellung 3 km nördl. Sytschewka fährt. Die Bewegungen laufen wie am Schnürchen.

 

Am 4.3., 7.oo Uhr haben die Nachhuten die Stellung der 102. Div. durchschritten, 2o.oo Uhr haben die letzten Teile der 14. Div. die Ic-Stellung besetzt.

Die Div. richtet sich zur Verteidigung ein, und zwar

rechts G.R. 11 mit I. Btl. rechts hinter der Lossmina, westl. der Wasusa bei Bobrowa, Gef.Std. am Bahnwärterhaus, II. Btl. links, linker Flügel 8oo m nördl. der Lossmina an der Straße Sytschewka, Ossuga, Gef.Std. an der Lossmina, Rgt.Gef.Std.. Ziegelei 12oo m nordostw. Sytschewka,

links schließt G.R. 53 bei Bol Krassnoje an. Der Div.Gef.Std. liegt hart südwestl. Sytschewka. Die Div.Breite beträgt 6 km.


Am 5.3., 18.oo Uhr, ist die Div. abwehrbereit. Sie ist auf Zusammen­arbeit mit Sturmgesch. Abt. 667, III./Mörser-Abt. 337 und Art.Abt. 74o ( 15 cm Kan. ) angewiesen.

 

Am folgenden Tag, 3.oo Uhr, durchschreiten planmäßig die Nachhuten der 1o2. Div. die Linie der Gefechtsvorposten der 14. I.D., 2 km vor der HKL. Ab Mittag laufen fdl. Angriffe bis zur Stärke von 6oo Mann bei G.R. 53, bis zu 3oo Mann bei G.R. 11, alle bleiben erfolglos, so daß erst nachmittags die letzten Gef. Vorposten aus­weichen müssen.

 

Der Feind schießt auf Bahnhof Sytschewka, aber die Masse seiner Artillerie hat offenbar noch nicht folgen können. Aus mitgehörten Funksprüchen weiß man, daß der Feind zum Teil recht erschöpft ist und daß drückender Quartiermangel herrscht, da alle Unterkünfte abgebrannt worden sind.

 

In Sytschewka laufen jetzt die Zerstörungsarbeiten planmäßig.

 

Am 7.3. greift der Feind die Division wieder dreimal in Btl.-Stär­ke an, ohne Erfolg. Um 18.oo Uhr löst sich die Truppe reibungslos vom Feind, o.oo Uhr folgen die Nachhuten - Stab G.R. 53 mit je 1 Btl. 53 und 11, der 95. I.D. unterstellt - ohne Feinddruck. Gegen 7.oo Uhr des 8.3. erfolgt noch ein kurzes Nachhutgefecht bei Ossinowka (7km südl. Sytschewka), was aber den planmäßigen Ablauf der Marschbewegungen über Nowo Dugino, Torbejewo an die Rollbahn Wjasma, Smolensk bei Proletarski (2o km westl. Wjasma) nicht

stört. Die Wege sind gut befahrbar und trocken bei + 5 bis lo Grad.

 

Bis zum Nachmittag ist die Masse der Div., dabei der Rgt.Stab G.R. 11 und 1 Btl., nach 8o km mot. Marsch über einige Zwischenstellungen hinweg hinter der IIc-Linie (Januschkino an der Rollbahn - West­ufer der Wjasma, 28 km westl. Wjasma) eingetroffen. Gegen Abend des 9.3. treffen die beiden Nachhutblt. 11 und 53 unter der Führung des Stabes G.R. 53 dort ein.


 

Während die Masse der Div. hier noch keinen Kampfauftrag hat, wird am 9.3. die Kgr. Mönch (Stab III./A.R. 14) mit K 54, 9./11, lo./53, I./AR 14, 1./Pi 14 und 3./Pj 14 gebildet. Sie besetzt 15 km westl. Wjasma die IIb-Linie von Korbowo (Autobahn) (einschl) bis Lyssowo (einschl.) und ist dort am 11.3. 18.oo Uhr, abwehrbereit.

 

Es folgt der Div.-Befehl zum groben Ausbau und zum Beziehen der IIc-Linie, in der die 14. Div. ab 12.3., 18.oo Uhr abwehrbereit steht, rechts bei Jakuschkino hart südl. der Autobahn an die 36. ID (mot.) Links 9 km weiter nach Nordwesten bei Nikulino an die 95. ID. angelehnt. Die Div. hat eingesetzt:

 

rechts G.R. 11, auf Zusammenarbeit mit I./AR 14 und 1./Pz.Jg.14 angewieben, mit II. Btl. rechts, I. Btl. links bei Issalowo (einschl),

links G.R. 53.

 

Das G.R. 11 wird weiter mit dem rechten Flügel an der Autobahn zurückgehen.

 

Am 13.3. 4.3o Uhr, weichen die letzten Teile der Kgr. Münch aus der IIb-Linie durch die IIc-Linie aus. Ein wichtiger Damm auf der Autobahn bei Jakuschkino wird gesprengt. Ab 8.oo Uhr nähert sich schwacher Feind der IIc-Linie.

Es ergeht ein Korps-Befehl für einen neuen Div.-Sammelraum einige km südostw. Smolensk an der Straße nach Roslawl. Alle entbehrlichen Teile werden schon dorthin abgeschoben.

 

Am 13 3. abends geht es 12 km weiter zurück in die III-Linie, und zwar 19.3o Uhr mit Masse, 22.oo Uhr mit Nachhuten ohne Feindberüh­rung. Die 14. Div. hat hier rechts wieder die 36. (mot) ID., links die 87 ID. zu Nachbarn. Sie hat eingesetzt:

rechts das G.R. 11, Gef.Std. Shukowo (1km nördl. der Rollbahn), K 54 rechts von der Rollbahn bis Redino, links das I./11 bis Nemzowo (einschl.) hinter einem Flüßchen. Das II./11 liegt in Reserve an der Rollbahn bei Istomino;

links das G.R. 53.


Die Gefechtsvorposten weisen 12oo m vor der HKL einen Kp-starken Angriff ab, doch am 16.3. früh sind sie über die HKL zurückgedrängt, vor der sich der Feind eingräbt.

 

Hauptmann Langert wechselt am 15.3. als Btl. Führer vom I. Btl. zum III. Btl. über, das I. Btl. übernimmt Hauptmann von Knoblauch zu Hatzbach am 16.3. mittags.

 

Nachdem das II./11 eine neue Linie 3 km weiter westlich am linken Flügel des bedrängten G.R. 53 bezogen hat, weicht die 14. Div. am 17.3., 22.oo Uhr, mit Masse, 1.oo Uhr mit Nachhuten, auf die IIIb-Linie hinter den Dnjepr aus. Es verteidgen sich hier

 

rechts G.R. 11 mit K 54 rechts, I./11 links bis Spitschino, auf

Zusammenarbeit mit 2./Pi 14 und 3./Pz.Jg. 14 angewiesen,

Radfahrbtl. 6 als Eingreifreserve dahinter,

links G.R. 53, mit II./11 als Eingreifreserve dahinter.

 

Der Gegner fühlt nur schwach vor.

 

Am 18.3. sprechen der OB der 9. Armee und der KG des XXXIX.Pz.Korps auf dem Div.Gef.Std. ihre Anerkennung für die Leistungen der Div. aus.

 

Der 19.3. verläuft völlig ruhig, doch am Abend weichen die Gren.Re­gimenter 11 (rechts K 54, links I./11) und 53 (rechts 11./53, links II./11) um einige km in die Wersha-Stellung aus. Der linke Flügel des II./11 steht bei Ossipowo.

 

Nachbarn der Div. sind rechts wieder die 36. (mot) ID., links die 87. ID. Hinter der 14. Div. steht bereits die 95. ID. in der end­gültigen "Büffel-Stellung" hinter dem Wopez von Ssafonowo (südl. der Rollbahn) bis Worotynowo, von dort nach Westen umbiegend, Gefechtsvorposten davor.

 

Am 2o.3. abends geht die 14. Div. ohne Feinddruck über die "Büffel­Stellung" hinweg zurück, nachdem vor der Stellung 55 wichtige Ob­jekte durch Pi.Btl. 14 und das hierfür unterstellte Geb.Pi.Btl.85 gesprengt worden sind.


Damit ist die schwierige Rückzugsbewegung der 9. Armee Über 15o km glänzend und völlig planmäßig abgeschlossen. Sie wird als hervorra­gende Leistung von Führung und Truppe in die Kriegsgeschichte ein­gehen.

 

Das I./11 verzeichnet eine Gefechtsstärke von 329 Mann, das II./11 von 35o Mann. Die Truppe ist nur noch zu 20 % mot-beweglich.

 

Hinter der "Büffel-Stellung" wartet Transportraum der Div. für 1250 Mann des G.R. 11, ebenso wie für G.R. 53 und K 54. Bis 21.3. 6.oo Uhr, ist alles verlastet. Die Div. fährt nach Smolensk, wo sie entlaust wird.

 

Bis zum Abend ist die Div. im neuen Versammlungsraum südostw. Smolensk eingetroffen, jedoch ohne das bei 129. ID. in der "Büffel­Stellung" verbliebene Art.Rgt. 14. Das G.R. 11 liegt etwa 1o km südostw. Smolensk, Rgt.Stab in Altuchowka, Stabskp. in Tschernikowa, 13. Kp. in Kol.Mossolowagora, I. Btl. in Nowosselki, II. Btl. in Wauliwschina. Die Wege sind sehr schlecht, die Kfz. sind daher in Nähe der Rollbahn Smolensk, Roslawl abgestellt.

 

Die 14. Div. ist Reserve der 9. Armee und kann etwas ausruhen. Bis 24.3. wird nur Reinigungs- und Instandsetzungsdienst abgehalten. Oblt. Seidel wird Rgt.-Adjutant G.R. 11.

 

 

11. Bei Spas Demensk und Rückzug bis Roslawl.

25.3. - 22.9.43

 

Schon am 25.3. ergeht ein Vorbefehl zur Ablösung der 10. I.D.(mot) bei der 4. Armee südostw. Spas Demensk. Zu dieser Zeit werden höheren Orts Überlegungen angestellt, die 14. I.D. (mot) wieder in eine nor­male Infanterie-Division, mit Masse pferdebespannt, umzuwandeln.

 

Die Div. spricht sich in einer Denkschrift für die Beibehaltung der Motorisierung aus. Sie stellt fest, daß dazu in jetziger Glie­derung nur

 

23 mittl. bis schwere Zgkw, 67 mittl. Lkw, 25o le. Zugpferde und 15o Bespannfahrzeuge für Schlammzeiten und 6 Wochen Zeit für Instandsetzungen notwendig seien.

 

Die Umgliederung in eine pferdebespannte Division würde sich zudem sehr nachteilig auf die Haltung der Div. auswirken, zumal ihre Leistungen es nicht rechtfertigten und sogar neue mot. und Pz.-Divi­sionen aufgestellt würden. Es erfordere ferner einen hohen Perso­nalersatz von pferdeerfahrenen Soldaten und eine Umstellung auf allen Gebieten.

 

Das AOK 9 nimmt in gleichem Sinne dazu Stellung.

 

         26.3. ergeht der Div.Befehl Nr. 21 zur Ablösung der 10. I.D.(mot) beim LVI. Pz. Korps (Gen. d. Pz. Tr. Schaal) in der 4. Armee.

         29.3. früh erfolgt dann der Anmarsch und Eisenbahn-Transport des G.R. 11, am folgenden Tag sind die letzten Teile des Rgt. (o.II.Btl.)

         Bachmutowo (2o km südostw. Spas Demensk) eingetroffen. Regne­risches Wetter setzt ein, und die Straßen verschlammen wieder rasch.

 

Das II./11 und die 5./AR. 14 sind voll motorisiert worden und dem AOK 4 zum Partisanenkampf nordwestl. Roslawl unterstellt worden.

 

Nachdem schon vorher das G.R. 53 in die Front eingerückt ist, lösen Stab G.R. 11, 1./11 und 13./11 in der Nacht 31.3./1.4. bis 9.oo Uhr entsprechende Teile des G.R. 2o (mot) ab. In diesem Raum südostw. Spas Demensk werden Div. und Regiment 4 1/2 Monate bis Mitte August bleiben.

 

Die Stellungen verlaufen auf den Höhen westl. der teilweise ver­sumpften Ushat. Dem Stab G.R. 11 ist anfänglich nur das I./11 unter­stellt mit 3. Kp. rechts nördl. Belnja, 2. Kp. in der Mitte am Ostrand des vorspringenden Ortes Loschtschichino, 1. Kp. links nördl. dieses Ortes. Der Rgt. Gef. Std. befindet sich in Bachmutowo, der Kp.Gef.Std. der 13./11 8oo m ostw. davon. Die 3./Pz.Jg. 14 wird dem Rgt. unterstellt.

Rechter Nachbar ist die 131. ID., linker Nachbar G.R. 53, links davon steht die 267. I.D.

 

Im Vergleich zu früheren Einsätzen des Rgt. ist und bleibt die Front recht ruhig. Die Straßen sind nur noch für Pferdefahrzeuge offen, daneben verkehren Eisenbahn-Draisinen.

 

Das II./11 trifft als Armee-Reserve am 4.4. im Raum Dudar - Kurtow­Sseliwowo ein. Es hat in den Kämpfen im rückwärtigen Raum hohe Verluste gehabt, nämlich 2 Offz., 8o Uffz. und Mannschaften.

 

Das G.R. 11 meldet jetzt seine Soll- und Iststärken:

 

Off z.

Beamte

Uffz.

Mannschaften

Soll

55

13

488

2.451

Ist

55

1b

391

1.646

Das I./11 und II./11 haben je 87 %, die noch bestehende 9. Kp. 1oo % ihres Solls, die 13. Kp. 1 s, 3 lIG.

 

"Der Ausbildungsstand und die Wendigkeit der Truppe ist durch "Büffel" gehoben worden. Stimmung und Überlegenheitsgefühl sind erneut gewachsen. Die volle Einsatzfähigkeit im beweglichen Ein­satz ist bewiesen. Die Div. ist zur Abwehr voll geeignet."

So lautet das Werturteil des Div. Kdr. in Zuständsbericht vom 1.4. Dennoch gehen die Vorbereitungen der Div. zur beabsichtigten Um­gliederung weiter.

 

April 1943

 

Vor dem G.R. 11 befindet sich die 29o. Schtz. Div. der 10. sowj. Armee. Der Feind richtet sich ebenfalls zunehmend stärker zur Ver­teidigung ein, er schanzt, legt Sperren an und treibt mal mehr, mal weniger Aufklärung. Man beobachtet ständig irgendwelche Be­wegungen im fdl. Hinterland und an der Front. Der Feind ist auf­merksam, aber läßt keine Angriffsabsichten erkennen. Er schießt viel Störungsfeuer, und gelegentlich greift er mit Fliegern an. So vergehen die nächsten Monate an der Front.

 

Bei der Div. finden Lehrgänge für Off z. und Uffz. statt, die von anderen Waffen zur Infanterie versetzt sind. Die Rgt. und selbst Btl. halten Unterführerlehrgänge ab.

 

In der Nacht 11./12.4. löst das II./11 das I./11 ab, das zur 267. ID. zum Ausbau der "Büffel-II-Stellung" nach Krassnaja Ssloboda abmarschiert.

 

Für den Stellungsbau wird allgemein sehr viel getan. Man arbeitet an "Büffel I", Nordsehne, 2. Stellung, Artillerie-Schutzstellung und Zwischenstellung. Sehr sorgfältig werden die Stellungskarten geführt.

 

Am 23.4. wird das Kradschützenbtl. 54 in Pz. Aufkl. Abt. 114 umbe­nannt.

 

In den Nächten 25./26. und 26./27.4. übernimmt das G.R. 11 am Nord­flügel der Div. einen 6 km breiten Abschnitt von der linken Nachbar­div. mit Pz.AA. 114 rechts, I./11 links, von der Schule Kamenka bis Kusemki (ausschl.) reichend. Das Rgt. deckt nun mit seinem linken Flügel die große Straße Juchnow, Roslawl. Der Rgt.Gef.Std. geht in den Wald 2 km südl. der Bahn-Ausweichstelle Besdon. Das I./11 hat (von rechts nach links) die 2., 1., 3. Kp. eingesetzt, 9. Kp. in Reserve. Btl. Gef. Std. in Sharowskij.

 

Das II./11 bleibt am Südflügel der Div. dem G.R. 53 unterstellt. Seine Südgrenze verläuft ab 3o.4. an der Bahn Spas Demensk, Suchini­tschi (einschl.).

 

Am 3o.4. trifft ein Fernschreiben des LVI. Pz. Korps ein: "14.Inf. Div. (mot) ist auf Befehl des Ob.Kdo. Heer bis 1.8. zu entmotori­sieren." Damit sollen die Gren.Regimenter auch wieder ihre dritten Bataillone und die 14. Kp. erhalten, die Div. ein Füsilierbtl.

 

Sofort sind abzugeben:

Pz.Späh-Kp. der Pz.AA. 114 an die 1o. ID (mot), Werkstattkp.2/11 an die 78. Sturmdiv., Krankenkw.Zug 3/14 an die 6. ID.; es erfolgt ferner ein Austausch der San. Kp. 1/14 (mot) gegen die San.Kp.2/198 (bespannt) der 98. ID.

Mei 1943

 

Am 1.5. übernimmt Major Walter die Führung des Gren. Rgt.11, die er bis zu dessen Untergang im Juni 1944 behalten wird. Oberst Serini geht zur Führerreserve OKH. Die Btl. Kommandeure sind wie bisher Hptm. v. Knoblauch (I.) und Major v. Wolffersdorf (II.), Btl.Fhr. III./11 Hptm. Schmidt. Major Walter ist schon im Frieden aus dem Unteroffizier-Korps des I.R. 11 als Oberleutnant übernommen worden und bereits mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ein Zeichen für die Qualität unserer Unteroffiziere vor dem Kriege!

Das I. Btl. konnte inzwischen auf 97 %, das II. auf 95 % anwachsen.

Der Feind unternimmt am 9.5. einen Angriff mit etwa 1 Kp., der von der 1./11 mit ca. 4o Feindtoten abgewiesen wird. Eigene Verluste:

7 Tote, lo Verwundete.

Um 22.oo Uhr greifen nochmals 2 Kp. gegen Jemeljanowskij an und werden wieder abgewiesen, eine erneute Bereitstellung wird zer­schlagen.

Am l0.5. wechselt der 1. Gen.St.Offz. der Div. Obstlt. i.G.Bennecke, der seit Februar 1940 hervorragend in der Führung der Div. gewirkt hat, geht. Es übernimmt Oberst i.G. v. Blottnitz.

Der Umbau in eine pferdebespannte Div. beginnt:

Am 14.5. treffen mit dem Marschbtl. zbV. 119 für die Div. 858 Ersatzmannschaften ein, dabei Hufbeschlagpersonal, Futtermeister, Fahrer vom Bock und vom Sattel. Damit ist der Bedarf an Spezial­Personal für die Umorganisation gedeckt, Pferde und Fahrzeuge sind allerdings noch nicht zugewiesen. Man beginnt, "mot. Schrott" wie Leergebinde, Reifen und Kfz.-Teile nach rückwärts abzuschieben.

Die Front bleibt auch in der 2. Hälfte Mai ruhig, die Ereignisse beschränken sich auf fdl. Fliegertätigkeit und auf rege Lautsprecher­propaganda von beiden Seiten. Die Straßen sind immer noch aufge­weicht. Man beginnt, an der Bolwa unter Mithilfe von 6oo Zivilisten die "Barbarossa-Stellung" auszubauen.

 

Oberst Holste gibt am 21.5. krankheitshalber die Führung der Div. an Oberst Flörke ab, der am 1.6. zum Generalmajor befördert wird.

 

Bis 15.6. wird durch die Gren. Regimenter wieder eine 14. (Inf.Pz.Jg. Kp. aufgestellt, die 4. (Fla) Pz.Jg.Abt. 14 wird aufgelöst. Je Gren. Kp. und Rgt.Pi.Zug werden je 2 Uffz. und 3 Mann am neuen Flammenwerfer 42 ausgebildet.

 

Am 3o.5. hält Oberst Flörke eine große Kommandeur-Besprechung ab, in der er zahlreiche Fragen des Stellungskrieges wie Kampf in der Stellung, Stellungsbau, Fürborge behandelt und als seinen Leitsatz ausführt: "Die Hauptaufgabe dieses Sommers wird sein, Offizier und Mann dazu zu bringen, nicht müde in der Einsatzbereitschaft und in der Beweglichkeit der Kampfführung zu werden. Die Eintönig­keit des Stellungskrieges in einem ruhigen Frontabschnitt birgt die Gefahr des Nachlässigwerdens in sich."

 

Ab 31.5. ist eine Ost-Kp. 14 der Div., in der Mehrzahl aus ehem. sowj. Soldaten, zusammengetreten, zunächst mit einem starken Zug.

 

Juni 1943

 

Unter dem 2.6. meldet die Div. den Stand der Entmotorisierung: Es fehlen noch 594 Reit- 776 1 Zug- und 267 s Zugpferde.

 

Die Stärken beim G.R. 11 betragen

 

Gefechtsstärke                        Iststärke

I./11                                                             510                                        759

II./11                                                           503                                        724

III./11                                                                                                        425

 

Beim III./11 im Raum um Staiki ist die 10./11 unter Führung von Hptm. Rust wieder aufgestellt, aber noch ohne Waffen. Die 9. Kp. ist erhalten geblieben. Btl. Stab und 12./11 sind in Aufstellung be­griffen.

 

Nach mancherlei Ablösungen Btl. gegen Btl. und Verlegung von Ab­schnittsgrenzen befindet sich das G.R. 11 ab 12.6. wieder am rech­ten Flügel der Div. Es hat auf ca. 1o km Frontbreite eingesetzt:

 

rechts das II./11 mit rechtem Flügel am Nordrand Studenowo. Gef. Std. in Belnja, hart südl. davon auch der Gef.St. der 13./11,

links das 1./588 (321. ID.) im Bogen ostw. Loschtschichino. Gef.Std. G.R. 11 in Bachmutowo.

I./11 steht als Armeereserve um Alfimowo, III./11 befindet sich als Div.-Reserve bis 9.7. im Raum Staiki - Ossotenka - Nowo Schopotowo 13 km hinter der Front in der weiteren Ausbildung. Ihm werden zunächst 3o Mann vom A.R. 14 zugewiesen, es erreicht damit 67 % des Solls.

 

Der ruhige Stellungskrieg geht weiter. Geländenamen wie "Filzlaus­Höhe", "Lutschbonbon", "Schlemihl", "Wasserkopf", "Prater" und ähnliche sind vielleicht manchem Elfer noch aus dieser Zeit in Erinnerung.

 

In der Nacht 18./19.6. rückt I./11 wieder in die Stellung ein und löst links an G.R. 11 anschließend das 1./53 im Bogen vorwärts Jako­lewka ab. Eingesetzt sind von rechts nach links 1., 2., 3. Kp., Btl. Gef.Std. hart westl. Jakolewka.

 

Die Div. hat ab 21.6. eine Frontbreite von ca.2o km, ihr Nordflü­gel steht am Südrand Kusemki.

 

Am 21.6. erklärt der OB der 4. Armee bei einem Besuch der Div.: "Die Schlacht des Sommers steht bevor", die Lautsprecherpropaganda von drüben tönt: "Soldaten, steckt am Vorabend der Sommerkämpfe 1943 Eure Gewehre in den Sand." Man hört auch deutsche Laute auf der anderen Seite der Front, wahrscheinlich von Kriegsgefangenen, die zum Schanzen eingesetzt sind.

 

Die Div. befiehlt jetzt jeweils für 1 Woche einen Schwerpunkt in der Erziehung, so vom 27.6. - 3.7. "Die Heiligkeit der Waffe."

 

Mit sofortiger Wirkung wird am 3o.6. die Div. in "14. Infanterie Division" umbenannt, die Regimenter verlieren das "mot" hinter ihrer Nummer. Die Pz. AA. 114 wird wieder Aufkl.Abt. 14.

 

Juni 1943

 

Am 1.7. wird der Rgt. Kdr., Major Walter, zum Oberstleutnant beför­dert. Am gleichen Tage findet nördl. Alfimowo unter. Leitung des Div.­Kdr. und im Beisein des KG. des LVI. Pz. Korps ein Gefechtsschießen des III./11, verstärkt durch die 5./AR. 14 und 1 Zug Panzerjäger, statt. Es ist eine Generalprobe für die Einsatzfähigkeit des Btl., das jetzt eine Gefechtsstärke von 463 Mann, eine Iststärke von 663 Mann und damit 83 % seiner Sollstärke besitzt.

 

321 Pferde guter Qualität treffen für die Division ein.

 

Im rückwärtigen Raum geht der Stellungsbau verstärkt weiter. Die Div. faßt Zivilisten in 7 Lagern von Zoo - 23o Mann zusammen und zieht auch die Bewohner der umliegenden Ortschaften heran, insge­samt 95o Mann.

 

Der Div. Kdr. hält am 7.7. eine Kdr.-Besprechung ab, in der die notwendigen Tätigkeiten einer Truppe im Stellungskrieg erneutt behandelt werden. Hinweise für den Kampf und den Stellungsbau werden erteilt, aber auch für die Fürsorge für die Hilfswilligen und das Einbringen der Ernte. Die Führung an einem ruhigen Front­abschnitt kann sich eben nicht nur auf das rein Militärische beschrän ken.

 

Die Div. hat jetzt eine Frontbreite von 22,6 km. Die Truppe muß sich gerade in so breiten Abschnitten daran gewöhnen, Reserven zu bilden und aus der Tiefe zu fechten.

 

Der Div. Kdr. führt weiter aus: "Die Sommerschlacht bei Kursk hat am 5.7. begonnen. Ausstrahlungen auch auf das LVI. Pz. Korps sind möglich. Als Auftakt zur Sommeroffensive hat eine grundlegende Besprechung des Führers mit den Armeeführern, dem Chef des General­stabes des Heeres und allen Chefs der Genst. der Armeen stattge­funden. Man hat dabei den Eindruck stärkster Entschlossenheit, Zu­versicht und Siegesbewußtseirsgehabt. Der Führer ist sehr ernst und hart gewesen, aber voller Frische und Spannkraft. Von ihm ist ein Fluidum ausgegangen, das alle beseelt 'hat." Er schließt: "Die Ostfront ist wieder in Bewegung."

Dies trifft zu, leider sollte sich die Bewegung im Jahre 1943 in anderem Sinne als gemeint entwickeln, denn der Höhepunkt der eigenen Erfolge ist trotz dieser deutschen Offensive "Zitadelle" lange überschritten.

 

Als Abschluß der Wiederaufstellung des III./11. findet am 9.7. eine Paradeaufstellung und ein Vorbeimarsch des Btl. in Machowitschki statt, wobei der Div.Kdr. eine Ansprache an die Truppe hält. An­schließend wird das Btl. als Armee-Reserve in das Waldstück 3 km nördl. Bachmutowo und nördl. Dawydowo verlegt und arbeitet im Stellungsbau mit.

 

Der Rgt.Stab G.R. 11 bezieht seinen neuen Gef. Std. am Bahndamm 8oo m nördl. der Kreuzung Eisenbahn/Straße Bachmutowo, Belnja.

Der Div.Kdr. befiehlt, Bachmutowo teilweise niederzulegen, da durch Flieger und Artilleriebeschuß Brände auftreten können, wie schon am 25.6. geschehen. Die Bevölkerung soll sich Bunker bauen.

 

Die durch die eigene Offensive gegen Kursk ausgelöste fdl. Gegen­offensive hat die deutschen Verbände um Orel in die Abwehr gedrängt, so daß eine Abgabe von fremden, der Div. unterstellten Bataillonen, notwendig wird. Das III./11 löst in der Nacht 14./15.7. das I./588 (321. ID.) heraus, so daß nunmehr beim G.R. 11 das II./11, III./11 und das I./11 (von Süd nach Nord) in der Front eingesetzt sind, rechts bei Studenowo an das II./434 (131. ID.), links bei Jakolewka an das II./53 angelehnt.

 

Der Juli vergeht mit regen, beiderseitiger erfolgreicher Stoßtrupp­tätigkeit, wobei beim G.R. 11 so manche Verluste eintreten, z.T. durch eigene Minen. Wenn auch das fdl. Feuer verhältnismäßig gering ist, so verschießt der Feind doch doppelt so viel Munition wie wir.

 

Vom III. Btl. laufen 2 Soldaten über, betätigen sich als Propagan­disten von drüben und "berichten" über die Kämpfe bei Orel.

 

3 weitere Pferdetransporte treffen ein. Am 1.8. ist die Umgliederung der Div. mit der Wiederaufstellung des III./53 im wesentlichen abgeschlossen. Bemerkenswert sind die Stärken nach der jetzt gülti­gen Kriegsstärkenachweisung, die allerdings nie erreicht werden:

 

Soll

Gefechtsstärke

Trosse

Stab Gren. Rgt.

24

24

 

Rgt.Stabskp.

228

15o

78

Stab Gren.Btl.

72

39

33

Gren.Kp.

18o

167

13

MG-Kp.

2o2

185.

17

Summe Gren.Btl.

814

725

89

Anfang August beträgt die Stärke beim I. Btl. 9o %, beim II.Btl. 89,6 %, beim III. Btl. 89,5 %, bei der Rgt.Stabskp. 1oo%; die 13. Kp. verfügt über 2 s, 3 lIG, die 14. Kp. bei einem Soll von

9 7,5 cm Pz. Jg. Kanonen über 2 7,5, 3 4,5 cm (russ.) und 8:3,7 cm. Das G.R. 11 ist zu 90 % teil-mot. beweglich.

 

Das Werturteil des Div.Kdr. im Zustandsbericht bemängelt das Fehlen an kampferfahrenen Zug- und Gruppenführern als Rückgrat für den jungen Ersatz und die zur Infanterie versetzten Soldaten anderer Waffen.

 

Die Div. ist für Verteidigung und begrenzte Angriffsaufgaben ge­eignet.

 

In mehreren Kommandeur-Besprechungen, an denen Major v. Wolffersdorf in Vertretung des vermutlich beurlaubten Obstlt.Walter teilnimmt, werden die taktischen Lehren von Orel ausgewertet. Man legt Wert darauf, daß bei Beginn des Großkampfes sich nur 1/3 der Besatzung im vorderen Graben, 2/3 im 2. Graben befinden. Neue Stellungsbau­erfahrungen werden erläutert.

 

Augustus 1943

 

Am 2.8. wird bekannt, daß fdl. Angriffe beim links benachbarten XII.AK. eine ernste Lage geschaffen haben. Der KG. des LVI. Pz.Korps kündigt an, daß daher ein rasches Zurückgehen auf die ca. 7 km rück­wärts gelegene "Büffel II"-Stellung in Frage kommen kann.

Ein Verschieben von Truppenteilen anderer Div. von Süd nach Nord beginnt.

 

Eine Stellenbesetzung aus diesen Tagen fehlt. Die Kdr.-Stellen im G.R. 11 sind wie folgt besetzt:

 

G.R. 11: Obstlt. Walter, I%11: Hptm. v. Knoblauch, II./11: Major v. Wolffersdorf, III./11: Hptm. Schmidt (Max)(Btl.Fhr.).

 

Das III./11 wird in der Nacht 9./1o.8. als Bereitschaftsbtl. nach Staiki, Machowitschki und Alfimowo herausgezogen und vorübergehend durch andere Teile der Div.ersetzt. Beim rechten Nachbarn verschärft sich die Lage. Der Russe dehnt seine Angriffe immer weiter aus.

Die 14. Div. rechnet mit einem Angriff von 1 - 2 Stellungsdivisionen.

 

Am 1o.8. mittags müssen das III./11, verstärkt durch einen Fla-Zug G.R.11, und Abt. Hoy (2./AA. 14 und 3./Pi. 14) beschleunigt nach Süden, nach Dubrowo (18 km südl. Bachmutowo), zur 321. ID. abmar­schieren. 19.00 Uhr tritt das III./11 bereits zu einem Gegenangriff auf dem Nordufer der Bolwa gegen Feind in Nowy Put an. Dabei wird der Btl. Fhr. des III./11 Hptm. Schmidt, verwundet. Das Btl. übernimmt Hptm. Rust, 10./11.

 

Das G.R. 11 steht bis 11.8. noch in seiner alten "Büffel"-Stellung zwischen Studenowo und Jakolewka, rechts II./11 (7., Div.Alarmkp., 5. Kp.),in der Mitte Kgr. Speck (Div.Alarmkp., 3./11), links I./11 (1., 2., 6. Kp.). Angriffsvorbereitungen des Feindes sind vor der 14. Div. nicht zu erkennen. Dennoch muß sie in Anbetracht des fdl. Einbruchs im Kirow-Bogen (321. ID.) am 12.8. nachmittags auf Linie Bykowo - Belnja ausweichen. Nun muß auch das I./11 nach Süden abgegeben werden, und zwar zur 9. Pz. Div. Es bezieht Stellungen 15 km südwestl. des Südflügels des G.R. 11.

 

Am Abend des 12.8. bricht der Feind schon mit 12 Panzern südwestl. des G.R. 11 durch, er kann durch die AA. 14 gerade noch beiderseits Alekssejewka aufgefangen werden. Wegen dieser Bedrohung der tiefen rechten Flanke muß die 14. Div. wieder ausweichen, sie geht in der Nacht 12./13.8., den durnhaebrochenen Feind nördlich umgehend, in die Linie Ponisowje - Lubinka zurück. Am 13.8., 4.15 Uhr, passieren die letzten Teile G.R. 11 Alekssejewka, so daß das Rgt. am Morgen des 13.8. hinter der Bolwa in Linie Ponisowje (ausschl.) bis Mitte Sswiridowo in Stellung steht, rechts das II. Btl. (5., 7. Kp., 6. Kp. in Reserve), links das III./11 (9., 11. Kp., 1o. Kp. in Reserve). Das Btl. hatte sich selbst von Süden durch bereits durchgesickerte Russen "etwas eigenmächtig" an das G.R. 11 wieder herangeführt. Rgt.Gef.Std. südl. Petschki. Rechts des Rgt. kämpft nun die 2o. Pz. Div., links das G.R. 53.

Der Kdr. des II. Btl., Maj. v. Wolffersdorf, wird am 13.8. verwun­det. Er bleibt bei seinem Btl., stirbt aber am 22.8. Nachfolger wird am 27.8. Hptm. Dennhardt, der als Fahnenjunker beim I.R. 11 eingetreten ist.

 

Die Kämpfe bei der 14. Div. sind zunächst noch verhältnismäßig gering, Vorstöße in Kp.-Stärke mit Panzern werden am 14.8. bei Ponisowje und Sswiridowo abgewehrt.

 

Der Div. Kdr. gibt auf Grund der letzten Kämpfe einen Befehl heraus, der fordert:

1. Feindliche Bereitstellungen müssen frühzeitig erkannt und zer­schlagen werden.

2. Plötzliche Angriffe des Feindes haben hie und da eigene Truppen überrascht und "schimpflich ausweichen lassen",

3. Gegen Führer, die sich wegen Fehlens der Aufklärung überraschen lassen, ist kriegsgerichtlich vorzugehen. Bei zurückgehen ohne Befehl sind strenge Untersuchungen einzuleiten.

4. Die Munitions-Taktik ist zu verbessern. Stellungsbau ist zu betreiben, bis zurück zum Snopot (4o km tief) hat sich alles einzugraben.

5. Feld-Ersatzbtl. 14 bereitet neue Lehrgänge an der Div.-Kampfschule vor.

 

Man sieht, daß der Div. Kdr. straff führt und auf Verteidigung auf unbegrenzte Zeit drängt. Alles nicht unbedingt benötigte Gerät wird in eine Sammelstelle bei Roslawl abgeschoben.

Obwohl fdl. Vorstöße, im Abschnitt des G.R. 11 bei Sswiridowo, in harten Kämpfen abgewehrt werden, wird ein rasches Zurückgehen unver­meidlich: In der Nacht 15./16.8. hinter die Desenka, G.R. 11 mit rechtem Flügel (II./11) am Nordrand Nowoje Blischewitschi, mit linkem Flügel (unterstellte 2 Kompanien AA. 14) am Südostrand Dist. Moch (Sumpf), Breite 5 km, Rgt. Gef. Std. hart westl. Iskra.

 

Links daneben stehen AA. 14 (ohne 2 Kp.) und G.R. 53. Die Rollbahn nach Roslawl führt durch den Div.Abschnitt.

 

Die fdl., Angriffe werden am 16.8. wieder heftig. An mehreren Stellen, vor allem aus Star. Blischewitschi, greift der Russe das G.R. 11 in Btl.-Stärke mit Panzern an und wird abgewehrt. 6 Pz. werden, teilweise im Nahkampf, vernichtet. Auf beiden Seiten greifen stär­kere Fliegerverbände ein. Die große Schlacht um Smolensk und Witebsk ist voll entbrannt und wirkt sich nun auch auf die 14. Inf. Div. aus.

 

Ab 18.oo Uhr tritt die Div. mit dem LVI. Pz. Korps zur Gruppe Harpe (Gen.Kdo. XXXXI.Pz. Korps) und damit zur 9. Armee. Südl. an die 14. ID. schließt die 131. ID., nördlich die 267. ID., 4. Armee, an.

 

Notgedrungen wird jetzt schon eine neue rückwärtige Linie westl. des Snopot erkundet.

 

In den folgenden 14 Tagen gelingt es, anfänglich stärkere, mit Panzern unterstützte Angriffe, dann Stoßtruppunternehmen, abzu­weisen.

 

Das I./11 trifft am 18.8. wieder beim Rgt. ein, bezieht zunächst Unterkunft im Wald westl. Srednij und wird am 25.8. im Nordteil des Rgt.-Abschnittes eingesetzt.

 

Die Gefechtsstärken betragen jetzt:

1./11: 283, 11./11: 429, 111./11 297 Mann.

 

In der Nacht 26./27.8. wird das II./11 durch das G.R. 431 und durch Verschiebungen innerhalb des Rgt. herausgelöst und zu Schanzarbei­ten hinter den Snopot geführt. Gleichzeitig übernimmt die 131.I.D. den südlichen Rgt. Abschnitt bis Staryje Blischewitschi. Vor dem G.R. 11 wird die 338. sowj. Schtz. Div. mit 3 Regimentern festge­stellt, vor dem G.R. 53 die 58. Schtz. Div.

Das II./11 muß bis 29.8. früh wieder in die Front einrücken und sich bis 3o.8. noch um 1 km nach Süden verbreitern.

 

Die 131. ID. ist nunmehr herausgezogen und wird nach Norden zum hart bedrängten XII. AK. geführt, so daß die 2o. Pz. Div. jetzt rechts an das G.R. 11 anschließt.

 

Das Regiment ist wie folgt gegliedert:

 

Im Süden ostw. Semzy das II./11 mit 6., 7., 5. Kp., in der Mitte ostw. Iskra das III./11 mit 1o., 11., 9. Kp., links bis zur Südostspitze des Moores Dist. Moch das I./11 mit 3. und 1. Kp.

 

Der Gef.Std. des Rgt. liegt hart südwestl. Iskra, der der 13. Kp. im Ostteil Iskra, der 14. Kp. im Nordteil Iskra.

 

Am 31.8. tritt die Div. unter den Befehl einer Gruppe Greiner (Stab 268. ID.). Damit verbunden ist die Schwächung dieses Frontteils zugunsten der benachbarten Korps. Wegender fdl. Erfolge bei Jelnja (6o km weiter nordwestl.) muß die Div., ohne selbst angegriffen zu sein, in 2 Sprüngen in der Nacht 31.8./1.9. und 1.9./2.9. unter Zerstörung der Snopot-Brücken in die Snopot-Schuiza Stellung zurück­gehen (Linie "D"). Das G.R. 11 steht jetzt mit I. Btl. rechts (3., 2., 1. Kp.),III. Btl. in der Mitte rechts (10., 11. Kp.), II. Btl. in der Mitte links (6., 5. Kp.) und mit unterstellter

AA. 14 links vom Südrand Kasinka hinter dem Snopot bis ostw. Petrows­kiy hart vor der Schuiza mit Front fast nach Norden. Der Rgt.Gef.Std.; befindet sich südl. Aljakowka. Gefechtsvorposten sind noch ca. tkm vor der HKL.

 

September 1943

 

Der Feind folgt rasch nach und kann am 3.9. beim III./11 Kaschirina nehmen, greift am 4.9. insgesamt neunmal alle Bataillone an, aber dann lassen die Angriffe nach, so daß das G.R. 11 bis 11.9. abends in dieser Stellung verbleibt. Auch G.R. 53 links gelingt es, alle Angriffe an der Rollbahn, teilweise bis zu 2 Btl. mit Panzern, abzuweisen .

 

Die Div. meldet am 2.9. einen Personal-Fehlbestand von 2.968 Mann, darunter 72 Offiziere. Die Ausfälle der Div. vom 2.8.-1.9. betragen

 

tot

verwundet

vermißt

krank

Offiziere

12

23

5

 

Uffz. u. Mannschft.

202

1.o98

335

 

 

214

1.121

34o

2o6

 

insgesamt 1.881 Mann, also mehr als die Gefechtsstärke eines Gren. Rgt.!

 

"Die Stimmung ist trotz der Belastungen gut, das'tiberlegenheitsge­fühl ist durch Abwehrerfolge und Gegenangriffe gestärkt. Die In­fanterie ist körperlich sehr angestrengt" meldet die Division weiter.

 

Gen. Oberst Harpe, im Heere für seinen Humor bekannt, erläßt einen Befehl, er halte das Sonnenbaden der Soldaten für äußerst begrüßens­wert, aber ein Soldat müsse nun mal voll bekleidet ins Gefecht gehen. Es sei ein unmöglicher Zustand, daß Verwundete in Badehose ins Lazarett eingeliefert würden!

 

In den Nächten 4./5.9. und 6./7.9. übernimmt das G.R. 11 rechts einen Abschnitt von 2,5 km Breite vom III. und I./499 bis Koslowk (einschl.),wozu die Masse AA. 14 dem Rgt. wieder unterstellt wird.

 

Der Ausbau der "F-Stellung" (Zwischenstellung) und der Desna-Stel­lung wird mit Hochdruck betrieben.

 

Die Armee befiehlt wiederimal das Auskämmen der Trosse, worauf die Div. anordnet, daß Kompanien,, die unter 5o Mann Gef. Stärke ab­sinken, von anderen Kompanien verpflegt werden sollen. Ihre Trosse sollen mit wenig Personal abgestellt werden. Die Masse des Personals soll, zu Troß-Zügen zusammengefaßt, zum Schanzen eingesetzt werden. Das G.R. 11 bekommt einen neuen Troßraum in Walowka-Alexandrowka hinter der Desna zugewiesen.

 

Der Ia der 14. Div. , Oberst i.G. von Blottnitz, übergibt die Ge­schäfte an seinen Nachfolger Major i.G. Brecht.

 

In der Nacht 11./12.9., 2o.oo Uhr mit Masse, 2.3o Uhr mit Nach­huten, weicht die Div. um ca. 6 km weiter aus in die "F-Linie". G.R. 11 besetzt zunächst mit 6 Kompanien die Aufnahmestellungen in Linie Sajewka - Saikanowka, mit 4 Kompanien die HKL 4 bis 6 km dahinter in Linie Nowo Gorgotschina - Bukowo. Rgt. Gef. Std. in Tscherepy, Gef. Std. II. Btl. in Nowaja.

 

Die Aufnahmestellung wird am 13.9. früh geräumt, der Feind folgt nur zögernd.

 

Zur Kräfteeinsparung, nicht vom Feind vor der Div. erzwungen, geht es weiter zurück: in der Nacht 15./16.9. weicht die Div. hinter die Desna aus; rechts verteidigt sich das II./11 (7., 5. Kp., Gef.Std. Baigory),in der Mitte 11.1./11 (9., 11. Kp., Teile in den Desnabogen bei Chutor Konenkow vorgeschoben, Gef. Std. Blinowka), links I./11 (1., 3. Kp.), bei Cepeschki die Front nach Westen umgebogen. Der Rgt. Gef. Std. liegt in Iwanowskoje.

 

Obwohl die Desnastellung gut ausgebaut ist, überhöhend liegt und leicht zu verteidigen ist, hat sich die Truppe laut Div. Befehl "auf bewegliche Kampfführung über große Räume einzustellen".

Die nächste Stellung wird bereits durch den Div.-Stellungsbaustab (Führer Major Heldmann, G.R. 53, dazu Offiziere der anderen Truppen­teile) erkundet, alles überflüssige Gerät und Gepäck nach Bytschki, 32 km südwestl. Roslawl, abgeschoben.

 

Der nächste Sprung um 16 km zurück erfolgt schon am 17.9., 2o.oo h., in die"H-Linie,"die Nachtruppen folgen 18.9., 2.oo Uhr. Es ver­teidigen sich hier rechts das III./11 westl. Grasilowka, mit rechtem Flügel an der Bahnlinie Kirow, Roslawl, links das I./11 westl. Pustossel, Rgt. Gef. Std. in Andrejewka. Der Feind fühlt wieder nur zögernd nach, die Nachtruppen wehren zwischen 7.oo und lo.oo Uhr nach Angriffe von 2o-loo Russen ab und bringen 4 Gefangene und 6 Überläufer mit. Man sieht, es ist ein sehr geordneter Rückzug. Die männlichen Zivilisten werden zurückgeführt, und man achtet da­rauf, daß der Zivilbevölkerung nicht das letzte Vieh weggenommen wird.

Bei vollkommender Ruhe an der Front wird die Truppe in der Nacht 19./2o.9. weiter auf die Stellung "Beate I" hinter die Ostrik zurückgenommen. Damit ist der Feind auf ca. 11 km an Roslawl herangerückt.

 

Das II. Btl. ist rechts mit rechtem Flügel bei Rshawez, an der Bahnlinie, das III. Btl. und eine Einheit "Strohhalm" links bis zum Zusammenfluß von Ostrik und Oster eingesetzt. Das II. Btl. hält einen Brückenkopf um Wolkowitschi am Zusammenfluß Ostrik/Malawlja, der am 2o. nachmittags nach schweren Kämpfen zurückgenommen werden muß. Das I. Btl. ist nach Woronki, 7 km südl. Roslawl, an die Straße nach Briansk als Reserve der Gruppe Harpe zurückgenommen worden. Der Rgt. Gef. Std. befindet sich in Bolschije Asobitschi. Rechts schließt die 268. ID., links die 267. ID. an.

 

Der Kdr. G.R. 11 wird am 2o.9. vom Ia der Div. unterrichet, daß die 14. Div.pam 21.9. mit G.R. 53 beginnend, nach Smolensk zum AOK 4 verlegt wird. Dort scheint es zu brennen! Das G.R. 11 soll am 21.9. abends durch das Sturmbit. 268 abgelöst werden.

Die Stärken des G.R.

11 betragen:

 

 

Gefechtsstärke

Iststärke

Rgt.-Stab, Stabskp.,

 

 

13. u. 14. Kp.

363

497

I. Btl.

263

4o2

II. Btl.

313

53o

III. Btl.

273

383

Das I./11 wird am 22.9. ab 7.35 Uhr im Lkw-Transport dem XII. AK. über Smolensk, Liosno in den Raum 1o km südwestl. Demidow zugeführt und sofort bei der 2o6 ID. bei Polujanowo eingesetzt.

Die Masse des G.R.11 ist durch die 268. ID. abgelöst und wird ab 22.9., l0.00 Uhr von Oster (9 km nordwestl. Roslawl) mit Kolonnen­raum der 9., 4. und 3. Pz. Armee nach Norden in Marsch gesetzt. West­lich Demidow besteht höchste Gefahr eines Durchbruchs auf Witebsk.

 

12. Südlich Smolensk und Verteidigung zwischen Demidow und Witebsk.

23.9. - Ende 1943 (s.Karte 19)


Das G.R.11  (o.I. Btl.) gelangt zunächst noch nicht in den vorge­sehenen Raum. Der Rgt. Stab mit dem II. und III. Btl. wird unterwegs vom AOK 4 angehalten und an der Straße Roslawl, Smolensk gegen durch­gebrochenen Feind eingesetzt.

 

In der Nacht 22./23.9. schlägt sich das Rgt. durch Feind in seinem Rücken durch und bezieht eine Stellung an der Rollbahn bei Morosowka (18 km südostw. Smolensk). Um 6.oo Uhr wehrt das II.Btl. dort bereits einen Angriff von 3oo - 4oo Mann ab. 12.0o Uhr folgen 2 weitere Angriffe, 14 Feindpanzer werden durch Tiger und Pz.Jg. Kanonen abgeschossen.

 

Im Wechsel von Abwehr und Gegenstößen wird das Rgt. bis 1o km südl. Smolensk zurückgeworfen. Am 24.9., an dem Tag, an dem Smolensk­wieder zu spät- geräumt werden muß, ist das Rgt. der Kgr. v. Hanstein, 35. I.D., unterstellt. Es meldet am 25.9., 7.oo Uhr, durch Funk an die 14. Div.: "Rgt. hat wiederholte Angriffe mit Feindpanzerurite.rstützung abgewehrt und eine Tagesabsetzbewegung, 7.oo Uhr beginnend, beiderseits der Straße Roslawl, Smolensk mit eigener Panzerunterstützung und offener rechter Flanke erfolgreich durchgeführt und soll 4 km ostw. der Rollbahn erneut eingesetzt werden. 1.3. und 14. Kp. sowie sämtliche Fahrzeuge sind westl. der Rollbahn abgedreht worden und fehlen noch, ebenso die Feldküchen. Das Rgt. ist der 337. ID. unterstellt. Etwa 5o Ausfälle. Das Rgt. bittet, Herauslösung und die Gestellung von Fahrzeugen zu erwirken."

 

Ein neuer Funkspruch wird 7.2o Uhr aufgegeben: "G.R. 11 Standort Schabunowo, 7 km südl. Smolensk. Heute völlig ausgepumpt, da seit