13. Fortsetzung
der Geschichte des 11. (Sächs.)
Infanterie-Regiments
Der
Wehrmachtsbericht vom 1. 10. 1941 sprach von den erfolgreichen
Angriffsoperationen ostwärts des Dnjepr und daß
Kampfflugzeuge in der Nacht militärische Ziele in Moskau
angegriffen haben. Auch gegen Groß-britannien wurde weiter bombardiert und in
Dock und Werftanlagen entstanden zahlreiche Brände und Zerstörungen. Ebenfalls
mit guter Wirkung griffen deutsche Kampfflugzeuge in
Nordafrika britische Zellager bei Tobruk an, Dagegen
warfen britische Bomber Spreng- und Brandbomber auf
Wohnviertel verschiedener Städte an der Deutschen Bucht und der Ostseeküste, so daß die Zivilbevölkerung Verluste o.i Toten und Verletzten hatte.
Fast
unglaublich liest sich der Befehl des „Führer und Oberster
Befehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler' vom 2.
Oktober 1941 an die
„Soldaten der Ostfront!"
„Erfüllt
von tiefster Sorge für das Dasein und die Zukunft
unseres Volkes habe ich mich am 22. Juni entschlossen, den
Appell an Euch zu richten, dem drohenden Angriff eines
Gegners noch in letzter Stunde zuvorzukommen. Es war die Absicht
der Machthaber des Kremls - wie wir
es heute wissen - nicht nur
Deutschland, sondern. ganz Europa zu vernichten.
Zwei
Erkenntnisse, Kameraden, werdet lhr unterdes gewonnen haben:
1. Dieser
Gegner hatte sich für seinen Angriff militärisch in einem so
enormen Ausmaße ge-rüstet, daß auch die stärksten Befürchtungen übertroffen
worden sind.
2. Gnade
Gott unserem Volk und der europä-ischen Welt, wenn dieser barbarische
Feind seine Zehntausende an Panzer v o r u n s in Bewegung hätte setzen können , .."
In seinen
weiteren Ausführungen befaßte sich dieser Befehl
über das „Paradies der Arbeiter und Bauern", der
„25jährigen jüdischen Herrschaft" und in Zahlenangaben der großen Erfolge
der deutschen Wehrmacht. Er schließt damit.
„Heute ist nun der Beginn der letzten großen Entscheidungsschlacht
dieses Jahres.
Sie
wird diesen Feind und damit auch den An-stifter
des ganzen Krieges, England selbst, ver-nichtend
treffen. Denn indem wir diesen Gegner zerschlagen, beseitigen
wir auch den letzten Bundesgenossen Englands auf dem
Kontinent. Vom Deutschen Reich aber und von ganz Europa nehmen
wir damit eine Gefahr hinweg, wie sie seit den Zeiten der Hunnen,-
und später der Man-golenstürme entsetzlicher nicht mehr über dem Kontinent
schwebte. Das deutsche Volk wird
deshalb
in den kämmenden Wochen noch mehr bei Euch sein als bisher.
Was Ihr
und die mit uns verbündeten Soldaten geleistet habt, verpflichtet
schon jetzt alle zu tiefster Dankbarkeit. Mit
angehaltenem Atem und Segenswünschen aber begleitet Euch in den nächsten
schweren Tagen die ganze deutsche Heimat. Denn ihr schenkt
Ihr mit Gottes Hilfe nicht nur den Sieg, sondern damit
auch die wichtigste Voraussetzung für den Frieden! Führer-hauptquartier, den 2. Oktober 1941."
Nicht
wir, die Geschichte hat entschieden, welche Wahrheit
hinter diesem weltweit bekannten Befehl stand. Wir werden uns in der
Wiedergabe der Geschichte unseres Regiments
und unserer Division bemühen, die
Tatsachen so zu schildern, wie sie geschehen sind und von uns erkannt wurden.
Anfang
Oktober 1941 endete die Auffrischung unserer Division.
Mit Befehl vom 4. 10. 1941 befahl die 14. Inf.-Div. (mot) den
Weitermarsch.
„Feindliche Stellungen sind in zweitägigen Kämpfen durch
die der Pz. Gr. 3
unterstehenden Kräfte durchbrochen
worden. Am Abend des 3. 10. hat 6. Pz. Div. zwei Brückenköpfe über den Dnjepr
bei Tichanowe und Gluschkowa (Brücke unversehrt) gewonnen.
1. Pz. Div. (XXXXI. A. K.) stand im Kampf südwestl. Bjelej.
Fußdivisionen haben Straße Ber-Bjelej westl. Ljapkine,
von Westen kommend, erreicht."
Die 14. lnf.-Div. (mot) wurde ab
5. 10. der Pz. Gruppe 3 unterstellt
und trat am gleichen Tage um 8 Uhr über Bor auf
Ljapkine an. Sie hielt sich dort zur Verfügung der
Panzer-Gruppe (General
Reinhardt) der bis zu seinem
Tode unserem Kameradenbund angehörte) bereit, um
hinter dem XXXXI. A. K. südl. an Bjelej vorbei nach
Südosten vorgezogen werden zu können. Die Division
befahl vier Marschgruppen.
Marschgruppe A:
Führer:
Kdr. I.R. (mot) 11, Oberst Dipl.-Ing. Schürmann
Truppenteile I.R. (mot) 11
I./Pi. (mot) 14
I./Pz. Jäg. 14
Div.-Stab
(Fhr.-Abt.)
A.R. (mot) 14 o. II. Abt.
San. Kp. 1.1/4
le Kol. 9./14
Ko- 6/ 14
Marschgruppe B:
Führer: Kdr. Kradsch.-Btl.54, Oberstleutnant Dietlen
Truppenteile Kradschtz.-Btl.54
1 Battr.
II./A.R. (mot) 14
Pi. (mot) 14 - o. 1.
und 2. Kp.
Rest N. (mot) 14
Betr. Kol.
Marschgruppe C:
Führer: Kdr. A.A. (mot) 14 Oberstleutnant
von Wagner
Truppenteile: A.A. (mot) 14
Pz. Jg. Abt. (mot) 14 o. 1 Kp.
Marschgruppe D:
Führer: Kdr. I.R. (mot) 53 Oberst Flörke
Truppenteile I.R. (mot) 53
2./Pi. (mot) 14
II./A.R. (mot) 14 - o. 1
Battr.
San. Kp. 2./14
le Ko. 10/ 14
Kol. 4 und 5/14
I.R. (mot) 11 befahl das überschreiten des Ablaufpunktes in
folgender Reihenfolge:
verst. I./I.R. (mot) 11 mit 1./Pz. Jäg. (mot) 14
Rgt.-Führungsstaffel 1. Staffel (ohne Inf. Pi. Zug)
Rest 13. und 14. Kp. Führungsstaffel Div.
Stab
A.R. (mot) 14 und l. A.R. (mot) 14
verst. Il./I.R. (mot) 11 mit Teilen San. Kp.1/14
verst. III./ I.R. (mot) 11
San. Kp. (mot) 1/14
Kol. 9/14
Rest N. (mot) 14
Ablaufoffizier
war Musikmeister
Kayser. Dazu 2 Kradmelder
vom Kradm.-Zug. Die Wegebezeichnung führte Lt. Ebel durch. Zur Wegeausbesserung
wurde Oblt. Stamer befahlen, dem der Inf. Pi. Zug und 1 Kp: des II. Btl. unterstellt wurden. Zu erwähnen sind, daß am Tage des Weitermarsches Oblt. v. Maltaahn als Chef zur
9./I.R. (mot) 11, Lt. Häbert als Zugfhr. zur 8./I.R. (mot) 11 und Fw. Uebe als Zugfhr. zur 12./I.R. (mot) 11 versetzt
wurden. Während des Vormarsches wurde die 3./A.R. (mot) 14 unter Oblt. von Schmiterlöw dem III./I.R. (mot) 11 unterstellt. Dem Regiment wurde
außerdem 1 schw. Flak-Battr. oder I./36 zugeführt.
Am 10.10. 1941 gab l.R. (mot) 11 einen Befehl zur Sicherung
heraus. Gemäß Radiomeldungen waren in den Kesseln
von Wjasma und Brjansk 60 russische Divisionen
eingeschlossen und sahen ihrer Vernichtung entgegen.
Schnelle Verbände einer SS-Division mit ver-bündeten Truppen hatten bei
Marjampol sich mit einer von Norden
kommenden Panzer-Gruppe vereinigt und
dabei 7 russischen Divisionen den Rückzug abgeschnitten. Der Reichspressechef Dr. D i e t r i c h hatte vor der in- und ausländischen Presse gesprochen und erklärt, daß durch die Einschließung der Russen bei Wjasma und Brjansk die militärische russische Front zusammengebrochen sei.
Verst. I.R. (mot) 11 hatte die Flanke des LVI. A. K. an der
Straße Wjasma-Torbejewo im Abschnitt Fatino-Wassjutniki
zu sichern. Hierzu wurden vorn rechts das verst. II. Btl. in der Mitte der
Kradsch.- und Inf. Pi. Zug und vorn links das verst. III.
Btl. eingesetzt.
Der Wehrmachtsbericht vom gleichen Tage meldete, daß die am
Asowschen Meer, um Briansk und bei Wjasma
eingeschlossenen Kräfte des Gegners weiter zusammengedrängt wurden. Darüber hinaus wurde in der Mitte der Front auf einer Breite von 500 km
erzwungene Durchbruch nach Osten vertieft. Der wich-tige Eisenbahnknotenpunkt Orel kam in unsere Hand.
In drei Sondermeldungen wurde dem
deutschen Volke die Vernichtung der
Sowjet-Front bekanntgegeben. In Amerika
und England wirkten diese Meldungen des O.K.W. sensationell. In Amerika unterbrachen die Rundfunksender ihr Programm und gaben die
Sonder-meldungen aus dem Führerhauptquartier wörtlich wie-der.
Für
den 11. 10. befahl das Regiment den Weitermarsch. Der
Feind - soweit nicht eingeschlossen -
war im Zurückgehen Richtung Moskau.
Das Regiment stieß in bisheriger Zusammensetzung als
Marschgruppe B der Division in Richtung Kalinin vor. Als Vorhut
wurde das verst.
III./I.R. (mot) 11 eingesetzt. Im Vortrupp folgten Teile der 14. Kp., einer verst. Schtz.-Kp., der Rgt.-Füh-rerstaffel und der Rest des Inf.
Pi. Zuges.
Im
Haupttrupp waren 1 verst. Schtz.-Kp., I./A.R. (mot) 14 und
Teile der 13./I.R. (mot) 11, jeweils von einer Pak der 14. Kp.
gesichert. Das Gros, geführt von Oberstleutnant
Weiß, umfaßte
Teile des I. und II. Btl., der Pz. Jäg. Kp., der San. Kp. I./14 und Kol. 9/14.
Ablaufoffizier war Lt. Grimmig. Als Nachkommando
verblieb Oberzahlm.
Ficker in Gorlowa, der die Aufgabe hatte, betriebsfähige
Fahrzeuge in Zugstärke in Marsch nach vorn zu setzen.
Der Divisions-Kommandeur, General
Wosch,
verlieh dem Ass.-Arzt Jäger vom l. Btl. und Obfw.
Merker von der Stabs-Kp. das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Oblt. d.
R. Stamer wurde als Kp.-Fhr. zur 12. Kp., Lt. d. R. Sterr als Zugfhr, zur 4. Kp., Lt. d.
R. Richter vom Stab III./11 als Zugfhr. zur 9. Kp., Oberztthlm. d. R. Müller von II./A.R, (mot) 14 zum I I./I.R. (mot) 11 und Zahlen.
d. R. Engst vom II./I.R. (mot) 11 zur II./A.R. (mot) 14 versetzt.
Die Feldwebel Wermann und Bormann der 9. Kp. wurden zum Oberfeldwebel,
der Schirrmeister Eger der B. Kp. zum Oberschirrmeister und der Uffz. Rokicki
der Stabs-Kp. zum Feldwebel befördert. Fw.
Schneider der 4. Kp. wurde zum Hauptfeldwebel dieser Kp. ernannt.
Der
Wehrmachtsbericht vom 13. 10. meldete, daß die Operationen
an der Ostfront ihren planmäßigen Verlauf nahmen. In der Schlacht
am Asowschen Meer fielen 1100 Gefangene und 33 Geschütze in unsere Hand. Die
Vernichtung der bei Wjasma eingeschlossenen Kräfte stände kurz vor dem
Abschluß. Feindliche Aus-bruchsversuche vor Leningrad
wurden unter schwersten Verlusten des Gegners abgewiesen.
Im Kampf gegen Großbritannien hatten wieder Kampfflugzeuge
Indu-striegebiete und Hafenanlagen bombardiert. Eine grö-ßere Anzahl britischer Bomber war nach Nordwest-, West-
und Süddeutschland eingeflogen und hatte zahlreiche
Orte mit Spreng- und Brandbomben bom-bardiert. In Nordafrika
hatten Deutsch-Italienische Truppen einen erfolgreichen
Angriff vor Tobruk durchgeführt.
Im Wehrmachtsbericht vom 14.10. wurde gesagt, daß die
Zahl der in der Doppelschlacht von Bryansk und Wjasma
bisher eingebrachten Gefangenen auf mehr als
350.000 gestiegen war.
Die 14. Inf.
Div. (mot) meldete für den 14. 10., daß der Feind
im Zurückgehen vor dem linken Flügel der 9. Ar-mee in
ostw. Richtung auf Kalinin war. XXXXI. A.K. mit der 1. Pz.-Div. stand im Kampf in Kalinin und mit
Teilen im Abwehrkampf bei Staritza. Die 6. P.- Div. -bisher LVI. A.K. --- wurde
dem XXXXI. A.K. unterstellt und in
Richtung Kalinin nachgezogen. Das LVI.A.K. erreichte mit 14.
Inf.-Div. (mot) Staritza und löste
dort die stehenden Teile des XXXXI.
A.K. ab. Die 14. lnf.Div. (mot) trat am 15. 10. früh den Vormarsch an und sollte die bei Staritza eingesetzten Teile des Schtz.-Rgt.
der 1. Pz.-Div. ablösen. Der
Marschweg wurde über Boskakowo-Karmanowo-Mischina-Storitza
befohlen.
Marschgliederung:
Voraus: A.A. (mot)14 mit
unterstelltem 1 Zug
1. Flak 1./36
3./Pi. (mot)
14
Marschgruppe A: Kradschtz.-Btl.
54
6./A.R. (mot) 14
3./Pz.Jäg.Abt. 14 (ohne 1 Zug)
Div.-Stab
Führungsstaffel mit Siche-rungstruppen
Marschgruppe B:
l. Gruppe: Rgt.-Stab I.R. (mot) 11
I. I.R. (mot) 11
1 I. I.G.-Zug 13./I.R.(mot)11
1 Pak-Zug 14.11.R. (mot) 11
1
Battr. I./A.R. (mot) 14 1./Pz.Jag.Abt. 14
le. Zug San.-Kp. 1/14
II. Gruppe: Rest Rgt.-Stab-Stabs-Kp.
I.R. (mot) 11
Rest 13./I.R. (mot) 11
Rest 14./I.R. (mot) 11
II./l.R. (mot) 11
Stab
und 1 Battr. I./A.R. (mot) 14
le. Flak-Battr. 1./36 Gem.KoI./Div.-Nachschub-Fhr.
Kol. 9/14
San.Kp. 1/14 (ohne le. Zug)
Marschgruppe C:
1)
Stab A.R. (mot) 14 9./A.R. (mot) 14
Stab und
1/Pi. (mot) 14
2)
III./I.R. (mot) 11 mit Zuteilungen Stab und 1 Kp./Pz.Jäg.Abt.
14
1 Kp./Pi. (mot) 14
Brüko u. le. Pi. Kol/Pi.
(mot) 14
3)
1 Art.-Kol.
1 Betr.-St.-Kol.
Gef.-Tr. II
I.R. (mot) 53, II. und III./A.R. (mot) 14
blieben im bisherigen Unterkunftsraum südl.
Kaurenes zurück. Aus den Fahrzeugen
des 1.R. (mot) 53 wurden zur Verfügung des A.K..
Betriebsstoffkolonnen gebildet.
Ablaufoffizier für das LR. (mot) 11 war Oblt. Stamer. Das
Auftanken der Kfz. erfolgte unter Leitung von Lt. Berger. Musikmeister Kayser sammelte
die leeren Betriebsstoff-Kfz. am alten Rgt.-Gef.-Stand.
Der
Truppe wurde eine Verfügung des A.O.K.4 über ein Scheingrab als
Minentarnung bekanntgegeben, aus der ersichtlich war, mit
welchen Mitteln der Gegner kämpfte. Danach war ein Leutnant mit 1 Lkw und 5
Mann auf der Suche nach Ersatzteilen für einen russischen
Ford in der Gegend von Jermolino, Neben einem
Weg lag ein Grab, gekennzeichnet dadurch, daß auf
einem Stock ein Russenhelm aufgestülpt war. Dicht
daneben lag etwas Stroh. Lt. Schönhoff besichtigte
mit dem Gefr. Kohlstedde die Grabstätte und nahm zufällig den Strohhaufen
weg. Da stellte sich heraus, daß unter demselben sich
noch eine Tretmine befand. Mit einer Handgranate wurde die Mine zur
Explosion gebracht und dabei zeigte es sich, daß die Grabstätte keinen Toten barg, sondern es sich nur um eine ganz gemeine hinterhältige Tarnanlage han delte.
in
letzter Zeit hatten sich wiederholt Sprengungen irr besetzten
Sowjet-Gebiet ereignet, die von Partisanen durchgeführt
oder von abziehenden Sowjettruppen so vorbereitet wurden, daß sie
erst nach Tagen oder Wochen zur Auslösung gelangten.
Gefangene Partisanen sagten uns, sie seien gründlich auf dem
Gebiet der Sprengungen unterrichtet worden, bevor sie
eingesetzt wurden. Besonders gefährlich waren die von abziehenden
Truppen vorbereiteten Sprengungen mit Zeitzünder, auf chemischen Wege oder
durch Fern-zündung (mittels Kurzwellensenders), Der Gegner suchte
auch auf diesem Wege, den deutschen Vormarsch
mit allen erdenklichen Mitteln zu erschweren, was
immer wieder Gegenmaßnahmen herausforderte. So war
u. a. in Staraja-Russa ein Kasernenteil hoch-geflogen,
in dem Truppen schon seit drei Wochen einquartiert
waren. Es gab dort viele Tote und Verwundete.
Große Mengen von Sprengstoff wurden vergra-ben oder
in Ofen, Maschinenräume, Getreidesilos usw. versteckt
und durch Zeitzünder zur Explosion gebracht. Derartige
Vorkommnisse wurden aus Mogilew, Kiew und anderen Orten berichtet.
Vor der Benutzung öffentlicher Gebäude wurde daher
gewarnt.
Der Wehrmachtsbericht vom 19. 10. 1941 lautete: „Zwischen
dem Asowschen Meer und dem Donez schreitet die Verfolgung
des geschlagenen Feindes erfolgreich weiter. Verbände der Waffen-SS nahmen im
Häuser- und Straßenkampf die Hafenstadt Taganrog. Auf
der Krim wunden in der letzten Nacht sowje-tische
Flugplätze bombardiert.
Wie
durch Sondermeldung bekanntgegeben, ist die Doppelschlacht
von Briansk und Wjasma siegreich be-endet. Unter dem Oberbefehl
des Generalfeldmarschalls von Bock haben
Truppen des deutschen Heeres im engsten Zusammenwirken mit
der Luftflotte des Generalfeldmarschalls
Kesselring die sowjetische Heeresgruppe
des Marschalls Timoschenko in
Stärke von 8 Armeen mit 67 Schützen-, 6 Kavallerie-, 7 Pan-zerdivisionen
und 6 Panzerbrigaden vernichtet. Die Säuberung des Kampfgebietes
ist im wesentlichen abgeschlossen.
Die
in der gestrigen Sondermeldung bekanntgegebe-nen
Zahlen haben sich inzwischen auf 657 948 Gefangene, 1241 Panzerkampfwagen und 5396 Geschütze erhöht. Unübersehbares Kriegsmaterial wurde erbeutet oder vernichtet. Die blutigen Verluste des Feindes sind
wiederum schwer.
An
der Durchführung dieser Operationen waren die Armeen
des Generalfeldmarschalls
von Kluge, der Generalobersten
Frhr. von Weichs und Strauß, sowie die Panzerarmeen der Generalobersten Guderian, Hoth,
Höppner und des Generals der Panzertruppen Reinhardt beteiligt."
Durch die Wetter- und Straßenverhältnisse bedingt, war der Nachschub
für die kämpfende Truppe mit Fortschritt der
Operationen immer schwierigen geworden. Für die weitere Fortführung der
Operationen wurde die Versorgungslage
äußerst gespannt. Die Straßen- und
Wegeverhältnisse stellten für die nächsten beabsichtigten Operationsabschnitte größte Anforderungen an das Kraftfahrzeugmaterial. Gemäß Befehl der vorgesetzten Kdo.-Behörden durften von den
Divisionen nur die Teile für die
Weiterführung der Operationen
mitgenommen werden, die
a)
im Rahmen der Gesamt-Betriebsstoffzuweisung auch
weiterhin mit ausreichenden Mengen ver-sehen
werden konnten,
b)
auf Grund ihres Kfz.-Bestandes die Gewähr boten, auch bei
weiterhin größten Anforderungen das Operationsziel zu
erreichen.
Auf
Vorschlag der 14.
Inf.-Div. (mot) wurde vom Gen.-Kdo. LVI. A.K.(mot) die Umgliederung der 14. Division befohlen. Die Aufstellung eines
verkleinerten Divisions-Verbandes wurde sofort mit allen
Mitteln betrieben. Alle Kraftfahrzeuge, die nur bedingt
einsatzfähig waren oder erfahrungsgemäß bei jedem Marsch hängen
blieben oder ausfielen, wurden ausgeschaltet und zurückgelassen.
Sie bedeuteten auf schwierigen We-gen nur Ballast, nutzten
der Truppe gar nichts und waren Anlaß zu Verkehrsstörungen.
Im einzelnen wurde von de. 14. Inf: Div. (mot) befohlen:
„I.R.
(mot) 53 stellt:
a) das II./I.R. (mot) 53, verstärkt durch 1 le. I.G.-,
1 s. l.G.- und
1 Pakzug als vollmarsch- und kampffähiges
Bataillon zusammen. Aus den zur Zeit beim Rgt. befindlichen Kraftfahrzeugen sind nur die be-sten und leistungsfähigsten auszuwählen.
b) 1 Sicherungs-Kompanie für Div.-Stab (Führ.-Abt) Gliederung:
1 Schützenkompanie (ohne 1 Zug) mit unterstelltem 1 Zug 14. Kp.
o) 1 Sicherungs-Kompanie für
Versorgungstruppen Gliederung: 1 Schützenkompanie (ohne 1 Zug) Personeller Ausgleich (Austausch
von Offizieren und Unterführern) nach Weisung I.R. (mot) 53.
d) 1 Kolonne für Nachschub-Dienste. Diese Fahrzeuge müssen
unter Umständen aus den z. 2. bei LVI. A.K. fahrenden
Kolonnen entnommen werden.
e)
ergänzt die personellen Ausfälle des Kradschtz.-Btl. 54
und der A.A. (mot) 14 nach näherer Weisung der Division.
I.R. (mot) 11 stellt unter Rückgriff auf IIi. Btl. die ver-bleibenden Btle. und Rgt.-Truppen selbst zusam-men.
Soweit
darüber hinaus noch Kfz. verbleiben, die den an
sie zu stellenden Anforderungen nicht ge-wachsen erscheinen,
sind sie unter Angabe von Zahl und Art an die Div. Ib zu
melden.
Die Vorbereitungen für die Umgliederung sind so zu
treffen, daß sie mit Eintreffen des verst. II./I.R. (mot)
53 sofort in die Tat umgesetzt werden können.
A.R. (mot) 14 stellt insgesamt
1 schw. Abt. (zu 2 s. F.H.-Battr.),
1 le. Abt. (zu 3 Battr.),
1 le. Battr. für Kradschtz.-Btl, 54 zusammen.
Pi. (mot) 14 und Pz.Jäg.Abt. 14
prüfen
die Marsch- und Einsatzfähigkeit ihrer Kfz Unter
Umständen ist je 1 Kompanie kraftfahrzeug-mäßig zu
Gunsten der Erhöhung der Einsatzfähigkeit der beiden anderen
Kpn. zurückzulassen.
Kradschtz: Btl. 54 und A.A. (mot)
14 bleiben in bisheri-ger
Gliederung bestehen.
Alle
nicht an den Operationen teilnehmenden Teile der
Division werden dem Kdr. I.R. (mot) 53 unterstellt.
Soweit sie im Gebiet um Pogoreloje-Gorodischtsche liegen, werden sie unter
Befehl des Kdr.
III./I.R. (mot) 11 solange in diesem Gebiete verbleiben, bis genügend Betriebsstoff vorhanden ist, um sie in das Unterkunftsgebiet des I.R.
(mot) 53 zu überführen.
Die
Zurücklassung von Teilen der Division, die damit
nicht an der weiteren Operation teilnehmen können,
bedeutet verständlicherweise eine ganz besondere
Härte. Im Hinblick auf das Gesamtziel, das dem deutschen Heere für dieses Jahr
abe-noch gestellt ist, muß von allen Kommandeuren, Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften erwartet
werden, daß sie dieser Umgliederung und den damit
verbundenen Folgen das notwendige Verständnis entgegenbringen
und sich mit allem Eifer und aller Energie dafür einsetzen, damit
wenigstens Teile
der Division an den großen Opera-tionen
des Herbstes 1941 mit Aussicht auf Erfolg teilnehmen
können.
gez.
Wosch."
Somit war die 14. Inf.-Div. (mot), außer ihren Divisions kampfeinheiten,
auf ein Inf.- und ein Art.-Rgt. (mot; zusammengeschrumpft. Unser I.R. (mot) 11 stellte dieses Inf.-Rgt., bestehend aus unserem 1. und I1. Bataillon und dem zugeführten II./I.R. (mot) 53.
Wenn an dieser Stelle auf den am Anfang
dieses Berichtes aus zugsweise zitierten
„Führerbefehl" vom 2. Oktober hingewiesen werden darf, so
war bereits am 19. 10 1941 eine wesentlich andere
Situation vorhanden!
Gemäß
Rgt.-Befehl vom 21. 10. 1941 hatte das III./I.R. (mot) 11 Oblt. Bärwald als
Führer-Reserve zum Rgt.Lt. Behr und Lt. Richter als
Zugfhr. zur 1. Kp., Lt. Wirth als Zugfhr. zur 2. Kp. und 36 Uffz. und 160 Mannschaften zur Auffüllung
des I. und ll. Bataillons abzustellen.
Die
Wehrmachtsberichte vom 21. bis 25. 10. 1941 spra-chen von
weiteren Erfolgen im Donezbecken, der Ein-nahme von
Stalino durch Gebirgsjäger, der Bombar-dierung
von Moskau und Leningrad, von schwieriger werdenden
Witterungsverhältnissen, der Durchbrechung der äußeren
Verteidigungsstellungen um Moskau, wobei Angriffsspitzen sich
bis auf 60 km heran-gekämpft hätten, der Sondermeldung
über die Einnahme von Charkow und von Erfolgen im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt.
Der Truppe wurden ,Richtlinien für die Partisanenbe-kämpfung",
herausgegeben vom Oberbefehlshaber des Heeres, und
Berichte aus dem Tagebuch eines Partisanen bekanntgegeben,
die wegen der Ausführlichkeit hier nicht wiedergegeben
werden können.
Gemäß
Korpsbefehl vom 26. 10. 1941 wurden aus den wegen
Fahrzeugmangels mot-mäßig bewegungsunfä-higen
Truppenteilen Sicherungs-Bataillone
aufgestellt Diese Btle. wurden den vorn
eingesetzten motorisierten Einheiten zu Fuß nachgeführt
und übernahmen an besonders wichtigen Punkten die Sicherung im
Zuge der Nachschubstraßen.
Innerhalb
der 14. Inf:
Div. (mot) wurde ein Sicherungs-Regiment
bestehend aus:
Stab I.R. (mot) 53
1
Sicherungs-Btl./I.R.
(mot) 53
1 Sicherungs-BtI./I.R. (mot) 11
aufgestellt.
Das III./I.R.
(mot) 11 stellte das Sicherungs-Btl. für I.R. 11 (Btl.-Stab, 2 Schtz.-Kpn. zu 3 Zügen, verst. durch 1 s. M.G.-Zug, 1 I. I.G.- und 1 Pak-Zug)
auf. Der Stab und gewisse Versorgungsfahrzeuge waren motorisiert,
die anderen Einheiten wurden mit Pferden und Panje-Fahrzeugen ausgestattet. Das Sicherungs-Regiment verfügte
über 22 Pkw, 30 Lkw, 38 Kräder und 188 Panjefahrzeugen!
Damit wurde der Stop der Motorisierung unserer Division für
den Winterfeldzug eingeleitet. Zum Oberleutnant wurde Lt. Kerber
und zum Oberfeldwebel Fw. Jencek vom III./I.R. (mot) 11 befördert. Lt.
Dohle von der B. Kp. erhielt das E.K. I. Das Kriegsverdienstkreuz
2. Klasse mit Schwertern erhielten von jeder
Einheit des Rgt. etwa 2 bis 3 Angehörige. Der aus
Gründen der Ausbildung, sowie aus führungs-und
versorgungstechnischen Gründen, unter Führung von Hptm. Gruss in Demidow zurückgebliebene Ge-päck-Troß wurde in den
Unterkunftsraum um Wjasma verlegt und dort Hptm. Gorbothe vom I.R. (mot) 53 un-terstellt.
,Unter dem Druck der scharfen Verfolgungen durch deutsche
und rumänische Verbände", so berichtete der Wehrmachtsbericht vom 3. 11.
1941, „wurde in der Krim der geschlagene Gegner, wie
schon durch Son-dermeldung bekanntgegeben, in 2 Gruppen zersprengt, von
denen die eine über Sewastopol, die andere über Skertsch
zu entkommen versucht. Im Angriff auf die zur
Flutch bereitgestellten Transporter hat die Luft-waffe 16
Handelsschiffe mit zusammen etwa 38000 Brt. durch
Bombentreffer versenkt, 14 weitere schwer be-schädigt.
Andere Kampfflugzeuge bombardierten Sewastopol und das Hafengebiet um Jalta. Bei den Durchbruchs- und Verfolgungskämpfen auf der Krim wurden bisher insgesamt 53175 Gefangene eingebracht, sowie 230 Panzerkampfwagen, 218 Geschütze, mehrere Panzerzüge und große Mengen an sonstigem Kriegsmaterial erbeutet oder vernichtet. Ferner
wurden über 13 000 Minen beseitigt ...."Im
Bereich unserer Division und für den gesamten Mittelabschnitt war die Feindlage Ende Oktober 1941 etwa folgend:
1) Im Raum
Kalinin bis Leningrad stand die letzte grö-ßere,
geschlossene, verhältnismäßig kampfkräftige Gruppe der
Roten Armee- Da vor der Heeresgrup-pe Nord, abgesehen von zwei Vorstößen über
den Wolchow auf Tichwin und Malaja Wischera, kein deutscher Angriff erfolgte, stand diese Gruppe von Ostaschkow
nach Norden seit mehreren Wochen im wesentlichen in ihren alten
Stellungen. Durch den am 2. Oktober begonnenen Angriff
der Heeres-gruppe Mitte, im Nordteil des Angriffsabschnittes
gekrönt durch die Einnahme von Kalinin, war diese Feindgruppe
in ihrer linken Flanke auf das stärk-ste bedroht. Die russ.
Führung hatte daher sehr er-hebliche Anstrengungen gemacht, um
die in Kalinin befindlichen Kräfte zu vernichten und um Kalinin als linken Flankenschutz für die im Norden kämpfende
Feindgruppe und als Schutzstellung für die Hauptstadt
Moskau wieder zu gewinnen. Alle diese Versuche scheiterten.
Im Raum Kalinin-Torshok operierte als Oberbefehls-haber
Generaloberst Konjew mit
vier russischen Armeen. Im ganzen waren hier beim Gegner ganz oder
mit Teilen 10 Schtz.-Div., 1 Pz.-Brig., 3 Pz.-Btl., 5
selbst. Rgt. und 1 Kav.-Div. aufgetreten. Der Geg-ner
hatte von seiner Nordfront alle Kräfte herangezogen,
die er ohne zu starke Schwächung dieser Front
herausziehen konnte. Nördl. der Wolga hatte er keine
nennenswerten Reserven zur Verfügung zu stehen, südl. der Wolga war
mit geringer Verstärkung zu rechnen.
2) Die sogenannte Moskauer
Schutzstellung war, ab-gesehen von ihrem Nordteil
nördl. Jaropatez-Süd-westspitze des Wolga-Staubeckens,
in deutscher Hand. Eine rückwärtige
Verteidigungsstellung in Linie
Nowo Petrowskoje-Wyszokwesij-Klin wurde vorbereitet.
Das Auftreten neuer Kräfte aus Mos-kau und Sibirien war hier,
im Hinblick auf die Lage der Heeresgruppe Süd und Mitte,
nur im beschränk-ten Umfang möglich.
Vor, auf und hinter den Dämmen der Eisenbahn und Straße Moskau-Kalinin über das Wolga-Staubecken mußte
mit Verminung und Hindernissen gerechnet werden.
Allgemein wurden Schanzarbeiten hinter dem
Moszkwa-Wolga-Kanal gemeldet. In einem Umkreis von 50 km um Moskau war auch
ostw, der Hauptstadt mit Anlage von Feldbefestigungen zu
rechnen. Diesen in Eile geschaffenen Anlagen wurde kein
großer Wert beigemessen.
3) Allgemeinbewertung
der russ. Kampfkraft.
Entscheidend
bedingt durch die Verzögerung unseres Vormarsches infolge der
ungünstigen Witte-rungsverhältnisse war es dem Gegner gelungen, noch der Schlacht von Wjasma aus Resten geschlagener
Div. und zum Teil aus schnell zusammengefaßten
und herangeworfenen Truppen aller Art eine planmäßige Abwehr erneut aufzubauen,
und noch gut ausgerüstete, voll kampfkräftige Panzerabteilungen in den Kampf zu werfen. Der Kampfwille des
Feindes war noch nicht gebrochen. Es unterlag daher keinem Zweifel, daß
der Feind auch weiterhin Aushilfen aller Art
suchte, um unseren Vormarsch
aufzuhalten. Mit dem Herankommen einzelner
Div. aus Sibirien und der Mongolei, so. wie mit dem Auftreten in der
Verteidigung zäh kämpfender, kleinerer
Verbände aller Art - be-sonders
auf den Hauptstraßen - wurde weiterhin gerechnet.
4) Klimatische
Verhältnisse an der oberen Wolga im Winter.
Im
Gebiet der oberen Wolga pflegte sich eine zu-verlässige
bleibende Schneedecke in der Rege: erst im Dezember zu bilden.
Erst der Dezember brachte stärkeren Frost und starke Schneefälle,
die eine
Decke bis zu 2 Meter bildeten, wobei der Durchschnitt
bei 50 cm lag. Der Frost wurde nicht so
spürbar, jedoch um so gefährlicher. Es wurde empfohlen, sich schon bei wenigen Graden unter Null Ohren und Kinn zu schützen, da gerade diese Gliedmaßen unbemerkt erfrieren. Sobald sich irr.
Gesicht weiße Flecken zeigten, waren sie unverzüglich solange mit Schnee zu reiben, bis wieder normale Farbe erschien. Feste Eisdecken auf Sümpfe,
Seen und Flüssen bildeten sich, sobald
der Frost anhielt, also Ende
November, Anfang Dezember. Die Wolga
fror - zunächst im Oberlauf - spätetens
Ende Dezember zu. Da Schnee in großen Men-gen erst Mitte bis Ende Dezember auftrat, war die Zeit nach Zufrieren der Gewässer - also günstigenfalls Anfang oder Mitte November bis Mitte Dezember-für größere Bewegungen erst geeignet.
Die
neu gegliederten Bataillone des I.R. (mot) 11 lagen in
ihren neuen Unterkunftsbereichen und hatten besonders
unter dem miserabler. Wetter und den aufgeweichten
Wegen zu leiden. Nachschubfahrzeuge blieben unterwegs hängen
und überall traten Parti-sanen auf und brachten der Truppe
Verluste. Als am 24. 10. ein Lkw der 8. Kp. sich au` dem Weg nach
Prassalowa befand, wurde er von mehreren Russen angegriffen. Eine s. M.G.-Gruppe wurde sofort eingesetzt und
konnte die Mehrzahl des Gegners vertreiben. Zwei
Gewehrschützen, die sich zur Sicherung der s. M.G.-Gruppe abgesetzt hatten,
wurden von 40-50 Russen überfallen und mit
Gewehrkolben und Seitengewehren erschlagen bzw.
niedergestochen. Sie wurden am nächsten Tag in Gegenwart des Div.-Pfarrers beigesetzt. Ein vom Btl.-Kdr. angesetzter Sicherungstrupp der
7. Kp. brachte einen russ. Btl.-Kommissar ein, der durch
Hptm. Kleinmann (Ic/ Div.) vernommen wurde. Aus
weiteren Aussagen 5 russ. Gefangener ging her-vor, daß
die versprengten russischen Soldaten hinter der
Front einen Partisanenkrieg führen sollten. Auf einen
Befehl von Stalin gestützt, waren alle deut-schen
Gefangenen zu erschlagen oder zu massakrie-ren. So
fand u. a. ein Spähtrupp der 5. Kp. zwei sich torstellende
russische Soldaten, die Pistolen, Hand-granaten
und geballte Ladungen bei sich hatten. Am 29. 10.
gelang es einem Erkundungsspähtrupp der 7. Kp, im Wald bei Dobraja, einen russ.
Div.-Arzt und eine Ärztin festzunehmen. Ein anderer Spähtrupp
der 7. Kp. brachte im gleichen Wald 6 verdächtige Zivilisten auf. Bei dem Feuergefecht wurde der Schütze Stein schwer verwundet und is am folgenden Tag verstorben.
Ein Erkundungsspähtrupp der 5. Kp. wurde im Dorfe
Ssemjomoskaja auf einen Partisanen aufmerksam
gemacht. Bei der Festnahme wurde festgestellt, daß
dieser „Partisane" unter seiner Pelzjacke einen deutschen
Uniformrock trug und deutsche Ausrüstungsgegenstände
bei sich führte. Auch ein Soldbuch auf den Namen
„Schtz. Spurni, 3./I.R. (mot) 11" wurde gefunden.
Der Festgenommene mochte einen Fluchtversucht und
wurde dabei erschossen. Es hatte sich dann später
tatsächlich herausgestellt, daß es sich um den deutschen
Soldaten Spurni handelte. In diesem Kampf wurde Schtz. Kison der 5.
Kp. getötet. Der Div.-Pfarrer Pagel nahm
auch hier an der Beerdigung teil. Eingetretener
Witterungsumschlag und Frost veranlaßten die
Partisanen, ihre Verstecke in den Wäldern aufzugeben.
Dadurch kam es zu weniger Feindberührungen. Am
4.11.1941 besuchte der Oberbefehlshaber der Panzer-Gruppe
3, General
der Panzertruppen Reinhardt, sein altes Reichswehr-Regiment 11,-in dem er ob
1921 Chef der 6. Kompanie war.
Mit Tagesbefehl Nr. 109 gab der Rgt.-Kdr., Oberst Schürmann, bekannt, „Der Führer und Oberste
Befehlshaber der Wehrmacht hat unter dem 4. 11. 1941 das
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
an
Major Leschke, Kdr. II. BtL, verliehen.
Ich
spreche Major Leschke zu seiner hohen Auszeichnung
meinen herzlichen Glückwunsch aus."
Am 9. 11. 1941 kam die Meldung, daß Hauptmann Wein-schenk,
der zwischenzeitlich das II./ l.R.
(mot) 11 führte, (s. Nochr.-BtI. Nr. 45, S. 30), verstorben war.
Der Obgefr. Karl Klinger von
der A.A. (mot) 14 ist am 9. 11. beim Herausziehen eines Lkw in
Gubinki tödlich verunglückt. Am 9. 11.1941 gab 14. Inf.-Div. (mot) einen neuen Befehl für die Sicherung am Lobj-Abschnitt heraus.
Der Waldrand ostw. des Lobj war feindfrei, aber par-tisanenverdächtig.
Oschejkina war feindbesetzt. Dort wurden auch Verminungen
vermutet. Ein Panzergraben dicht am Ostufer der Lama von
Jaropoletz nach Norden bis Borodino wurde festgestellt.
Zwischen Nordflügel V.A.K. (Ssologina, 11 km südostw. Lataschino) - Nikolino Gorodischtsche sicherten Teile der 7. Pz.-Div.
14. Inf.-Div. (mot) bekam
den Auftrag, am 10. 11. 1941 diese Sicherung zu übernehmen und die
Lobj-Über-gänge im Abschnitt Lataschino-Einmündung des Flusses
Russza in Lobj für ein späteres Vorgehen in ostw. Richtung
offenzuhalten. Hierzu löste das Kradschtz.-Btl. 54 am 10. 11. das bei Lataschino eingesetzte Krad-schtz.-Btl. 7
(der 7. Pz.-Div.) ab. Dem Btl. wurden für die
Durchführung des Auftrages die 6./A.R. (mot)
14, 1 Fe.-Bautrupp/N (mot) 14, 1 le. Zug San.-Kp. 214, 1 Kp.
Pi. (mot) 14 und 1 Kp./Pz.-Jäg. 14 unterstellt. Zur
Sicherung der Straße Lataschino-Nikolino Gorodischtsche wurde die A.A.37 (7. Pz.-Div.) der 14. Div, unterstellt. A.A.
(mot) 14 wurde
ebenfalls in Gegend Lataschino vorgezogen.
II./I.R. (mot) 53, das dem I.R. (mot) 11 unterstellt blieb, hatte
zur Sicherung des Kradschtz.-Btl. 54 Brückensiche-rungen
zu übernehmen und wurde in das bisherige Unterkunftsgebiet
des Kradschtz.-Btl. verlegt. Das verstärkte Btl. unter der
Führung von Hptm.
Kückens marschierte mit Sicherungs-Kp.
und Div.-Fhr.-Abt. in den zugewiesenen Unterbringungsraum
Kusminki-Ssidoro-wo-Botina-iwanowskoje. Zur Sicherung an der Bahnlinie wurde die 7./ 53 eingesetzt.
Für den 13. 11. 1941 befahl I.R. (mot) 11 den weiteren Vormarsch in der Reihenfolge: Verst. ll./l.R. (mot) 53, Führungsstaffeln und Sicherungs-Kp, der Div. (2./53), verst. 1./I.R. (mot) 11, 13. und 14./I.R. (mot) 11 und verst. Il. I.R.
(mot) 11. Ablaufoffizier war Oberzahlmeister Ficker, die
Wegeerkundung führte Lt. Ebel und die Erkundung des neuen Unterbringungsraumes Lt.
Kolbinsky
durch. Unter Oblt.
Bärwald wurden alle Panje-Fahrzeuge
zusammengefaßt und die für das III./I.R. (mot) 11
vorgesehenen I.G.- und Pak-Züge wurden pferde-bespannt.
Schwächere
feindliche Kräfte wurden am Lama-Abschnitt festgestellt. Teilen der 6. Pz.-Div. war es gelungen, südl. Kurjanowo die Feindstellung zu
durchbrechen und einen Brückenkopf zu bilden.
Das LVI. A.K. hatte der Auftrag, am 16. 11. anzutreten und mit 14. lnf.-Div. (mot) den Lebergang über den Lama-Abschnitt zu erzwingen
und dann aus den gewonnenen Brückenköpfen ostw. der Lama
nach Nordosten bis an die Straßen und Bahnen südl. des Wolga-Staubeckens vorzustoßen. Hierzu wurden von der 14. Div. zwei Kampfgruppen gebildet:
Rechts Kampfgruppe Oberst Schürmann:
I.R.
(mot) 11 ohne verst. II./I.R. (mot) 53
6./A.R.
(mot)
14
Sturmgesch.-Battr. 210 (6 Gesch.)
4./Nebelw.-Rgt. 51
3./Pi. (mot) 14
1./Pz.-Jäg.-Abt. 14
Links
Kampfgruppe Oberstleutnant v. Wagner:
A.A. (mot) 14
verst.
II./IR. (mot) 53
Sturmgesch.-Battr.
660
1
Zug 2./Pi. (mot] 14
5./Flak 36
Ablaufoffizier für Kampfgruppe
Schürmann war Oblt. Schmidt, Chef 14. Kp. Die Kampfgruppe
marschierte von Keljy über St.Romenki-Worowka-Matjuschkina.
Das I.R. (mot) 53 unter dem Kdr. Oberstleutnant Eberding wurde mit
dem Kradschtz.-Btl. 54 der 7. Pz.Div. unterstellt. Rechts der 14. Inf. Div. (mot) ging die
7. Pz.-Div.
beiderseits Jegorjewskoje über die Lama vor und
übernahm damit zunächst den Flankenschutz für LVI A.K. Links unserer Div. ging die Brigade Landgraf der 6. Pz.-Div. (XXVII A.K.) mit rechtem Flügel bei Kurjanowa über die Lama vor
und stieß südlich des Wolga-Staubeckens
vor.
Den
Kampfgruppen Schürmann
und von Wagner war es am
16. 11. 1941 gelungen, in Linie Tribanowo-Klussowa-Sselanutschje
den Brückenkopf über die Lama zu bilden. Auch dem Kradschtz. Btl. 54 war es nach schwerem Kampf gelungen, den auf
dem Westufer haltenden stärkeren Gegner bei Jegorjewskoje zurückzuwerfen
bzw. zu vernichten und einen Brückenkopf über die Lama zu
bilden.
I.R. (mot)11, dem II./I.R. (mot) 53 wieder unterstellt
wurde, sicherte den gewonnenen Brückenkopf. Hierfür wurden
schnell die schweren Waffen wie I.G. und Pak nachgeführt.
I./I.R.(mot)11 unter Oberstleutnant Weiß verblieb
zunächst am Brückenkopf Tribabowo und sicherte den Südteil dieses
Brückenkopfes. Hierzu blieben 6./A.R. (mot) 14 und Teile 7./Nebelw.-Rgt. 51 unterstellt. Außer geringen russ.
Aufklärungsversuchen ist es in diesem Btl.-Abschnitt
verhältnismäßig ruhig geblieben.
Auch das verst.
II./I.R. (mot) 11, das auf Div.-Befehl zu-rückgeblieben
war, wurde dem eigenen Regiment wieder unterstellt. Das Btl. erhielt
den Befehl, auf Grischkina vorzustoßen. Ein
Offz.-Spähtrupp unter Lt. Diefenbach wurde
mit 2 Gruppen angesetzt. Ein Fahrzeug fuhr auf Minen_ Lt. Dielenbach fiel
dabei, 2 weitere Männer wurden verwundet. Eine Verbindungsaufnahme zum II./I.R. (mot) 53 wurde
aufgenommen. Pogost-Selenzyno war fest in der Hand dieses Btl.
Das III./I.R. (mot) 11 setzte sich am 17.
11. ebenfalls mit seinen bespannten Teilen in Marsch, um das
Krad-schtz.-BtI 54 abzulösen. Da die 7. Pi.Div. über den gebildeten
Brückenkopf hinwegrollen sollte, eilte Oberst.
leutnant Eberding, Kdr. vom I.R.(mot)53, mit seinen Btl.-Kdrn. voraus, um das Gelände zu erkunden.
Das Btl.
von Lachner löste die Kradschützen ab, während das Btl. Wolde zur Verfügung des Rgt. in Jegarjew-skoje
verblieb. Eine Verbindung zur A-A. 37 wurde hergestellt. Vom 111. Btl. wurden die Hunderte
herumlau-fender Pferde der russ. Kavallerie eingefangen und andere Kriegsbeute sichergestellt.
A.R. (mot) 14
setzte die III. Abt. westl. des Lama ein. Die
5./A.R. (mot) 14 trat wieder zu ihrer Abteilung zu-rück
(zuvor bei A.A.14). Die Abteilung war auf Zusam-menarbeit
mit l.R. (mot) 11 angewiesen. II./A.R.(mot) 14 wurde von Sudnikowo herangezogen, um ebenfalls das IR.
(mot)11 zu unterstützen. Die 6./A.R. (mot) 14 blieb dem l./l.R. (mot) 11 unterstellt. Nebelw.-Abt.II./51 wurde hinter dem Rgt. 11 nachgezogen.
Pi. (mot) 14 (mit
unierstellter Brüko 28 und Pi.-Kp. 630) baute
beschleunigt die Kriegsbrücke über die Lama bei
Klussowa und stellte nach Fertigstellung 1 Kp. dem I.R.
(mot) 11 und 1 Zug der A.A. (mot) 14 zu.
A.A. (mot) 14
mit unterstellter Sturmgesch. Battr. 660 und 1 Zug 2./Pi. mot) 14 zog nach Fertigstellung der Kriegs-brücke die noch
auf dem Westufer stehenden Teile der Abteilung noch und stieß
sodann über die nach Nordosten angreifenden Teile des
IR. (mot) 11 hinweg und stellte die Verbindung mit der Gruppe Landgraf sicher.
Feind
hatte sich am 18.11.1941 vor dem V. Korps, wo er am
Vortage noch heftig angriff, nach Osten abgesetzt.
Vor der Front der 14. Div. waren nur noch kämpfende
Nachhuten, 7.
Pz.-Div. trat am Nachmittag über Pokrowskeja
auf Gluchina an. Dem verst. I.R. (mot) 11 wurde befohlen,
nachdem Gluchina genommen war, in
ostwärtiger Richtung bis nach Pogost-Dimitrija vor-zustoßen und nach Osten weiter aufzuklären. A.A.(mot)
14 erhielt Befehl, ebenfalls nach
Osten auf Kopylowa vorzustoßen und
Aufklärung bis zur Bahn bzw. Straße Klin-Kalinin
vorzutreiben.
I./I.R.(mot)11
erhielt den Auftrag, durch eine von der A.A
befahrbar gemeldete Furt vorzuziehen, um von dort aus
von Norden Gluchina anzugreifen, 7./I.R. (mot) 53 wurde dafür dem I. Btl.
unterstellt. Erst nach längerem Suchen konnte eine Furt
festgestellt werden. Die Eisdecke betrug etwa 7 cm, war
aber bereits durch Befahren einer Zugmaschine eingebrochen. Aufklärung ergab,
daß der Weg nach Gluchina vermint war. Für den
Weitermarsch mußte erst geräumt werden. Beim Annähern
an die Minensperren setzte starkes russ. Abwehrfeuer
ein. Verspätet und durch Art. wirksam unterstützt, konnte
Gluchina von 3. und 2. Kp. nach hartem Häuserkampf genommen
werden. Damit war es diesem Btl. gelungen, sich noch vor der 7. Pz.-Div. in
Besitz von Gluchina zu setzen. Dieser Ort wurde von
einem Btl. der russ. 120. lnf.-Div., von 1 15-cm-Battr. und 6 Panzern verteidigt. Das I. Btl, brachte 54 Ge-fangene ein und
hatte 2 Pak erbeutet und durch die 3. Kp. 18 Erdbunker
genommen. Als eigener Verlust waren 4 Tote und 33 Verwundete zu
beklagen.
Vom lI./I.R. (mot) 11 wurden 2 Offz.-Spähtrupps -- Lt. Richter und Lt. Hartmann - eingesetzt.
Sie klärten in Richtung Gluchina-Sswistunowa auf. Nach dem
Antreten des I./I.R. (mot) 11 und des II./I.R. (mot) 53 auf
Gluchina wurde das II./11, verst. durch 1 Zug Pl. (mot) 14 und
7./A.R. (mot) 14 - Oblt.
Forker -- in den
Bereitstellungsraum vorgezogen und zum Angriff auf Sswistunowa
und Owssjanikowo angesetzt. Bei dem dichten Wald,
den vielen vorhandenen Baum- und Minensperren war es unmöglich,
Fahrzeuge und schwere Waffen nachzuziehen. Da es dem II./I.R. (mot) 53 gelungen war, gut vorwärts zu kommen, griff das II./11 aus
eigenem Entschluß vorzeitig an, so daß die Einnahme der
Orte ohne Verluste erfolgte. Es wurden viele
Gefangene, Waffen und Gerät eingebracht. In den
frühen Morgenstunden des 19. 11. unternahmen die Russen
ohne Art.-Vorbereitung einen plötzlichen Vorstoß
gegen Sswistunowa, der nur unter Einsatz aller Reserven
abgeschlagen werden konnte. Bei der Abwehr wurden Lt. Hartmann und Richter verwundet.
Verst. II./I.R. (mot) 53 hatte am 17. 11.
gegen Mittag Pogost-Selenzyno gegen zähen
Feindwiderstand genommen. Nach
Feindaussagen war dieser Ort von An-gehörigen des russ. IR. 237 besetzt. Auch
dieses Btl. führte die Angriffe ohne Fahrzeuge und schwere Waffen
Es stieß an der A.A. (mot) 14 vorbei, die bei Berestiki
Verbindung mit der Kampfgruppe Landgraf auf-nehmen
sollte. Das II./53 litt sehr unter Munitionsmangel und
bat um schnellste Nachführung.
Vom Rgt. (I.R. 53) erhielt das III./I.R. (mot) 11 erhöhte Alarmbereitschaft, da der Gegner in Stärke von d
ei Kav.-Rgt. im Gegenangriff den Angriff der 105. Div. aufgehalten
hatte. Dadurch wurde die Flanke der 7. Pz: Div. bedroht. Das Btl. wurde dann
zur Sicherung der Panzerbrücke eingesetzt und erhielt den
Auftrag, den Ort Pokrowskaja als wichtigen Eckpfeiler zu hal-ten.
Eine Kp. des Pz.-Rgt.
25 wurde dem Btl. unterstellt. Diese
Kp. verließ jedoch am Morgen des 19. 11. den Ort, um
mit dem Kradschtz.-Btl. 54 und einer Pz.-Spän-Kp. den
vorausgeeilten Panzern nachzustoßen. Ein unter Fw. Vogel, 9. Kp., angesetzter Spähtrupp stellte fest, daß
Kussminskoje feindbesetzt war.
Für den 19. 11. wurde die Fortsetzung des Angriffs befohlen.
Die dem I./I.R.
(mot) 11 unterstellte 7./I.R. (mot) 53 trat zum eigenen Btl.
zurück. Auch vor diesem 1. Btl wurde in den Morgenstunden ein russ. Gegenangriff erfolgreich
zurückgeschlagen. Mit der vorn eingesetzten 3.
und 2. Kp., verst. durch je 1 Sturmgeschütz. wurde nach hartem Feuergefecht
Wyssokowa genommen. Der Rgt.-Kdr., Oberst Schürmann, kam zum Btl.-Gef.-Std. und gab neue Weisungen. Der
Angriff wurde fortgesetzt und das Bil. trieb den
Gegner vor sich her. Beire Überschreiten der Höhe zwischen
den Waldstücken westl. Bortnitzy tauchten zwei russ. Panzer auf
und am Westrand des Ortes wurden starke Stellungen erkannt.
Das 1. Btl. stellte sich erneut zum Angriff bereis. Bei
dieser Bereitstellung fuhr ein Sturmgeschütz auf eine Mine
und fiel wegen Raupenschadens aus. Dia Art.
nahm den erkannten Gegner unter wirksames Feuer, so
daß sich dieser bei Angriffsbeginn absetzte. Beim
Eindringen in das Dorf fuhr das zweite Sturmge-schütz
auf eine Mine und fiel ebenfalls aus. Der Rgt.-Kdr. blieb beim angreifenden 1.
Btl., das nunmehr zum Angriff auf Pogost-Dimitrija
angesetzt wurde. Am Ostrand dieses Dorfes wurden stark
ausgebaute und befestigte Feldstellungen erkannt. Zur Einnahme
diesen Ortes wurde die 3. Kp. frontal, 1. und 2. Kp. von Nord
den ausholend in der Flanke angesetzt. Alle schweren
Waffen, wie 1 schw. Battr., LG.- und Pak-Züge unterstützten
diesen Angriff. Beim Flankenstoß setzten Obfw.
Lippold, 4. Kp., und Uffz. Mann, 1. Kp., 3 schw russ. Pak außer Gefecht und erbeuteten die 3 Ge-schütze
unversehrt. Während dieses Angriffs griffer Oberst Schürmann und Oberstleutnant Weiß selbst zum Gewehr und schossen lebhaft nach jedem sich zeigenden Russen. Während die 2. Kp. von Norden in
Pogost-Dimitrija eindrang, stieß die
1. Kp. unter Oblt. Büttner aus eigenem Entschluß nördlich an dem Ort vorbei und schaltete damit einen in Flanke und
Rük-ken auftauchenden Gegner aus. Lt. Stiefler, 4. Kp., be-schoß
mit seinem s. M.G.-Zug auf der Straße marschie-rende bespannte Kolonnen und sprengte diese Teile auseinander. Bei dem Kampf um Pogost-Dimitrija
wur-de festgestellt, daß schwere
Waffen des ll./ I.R. (mot) 53 wirksam
mit eingegriffen hatten. Auf Rgt.-Befehl marschierte das 1. Bit. bis Gologusowa
weiter. das von der A.A. freigekämpft
worden war. Hier zog das Btl. unter.
102 Gefangene und viel Kriegsbeute wurden eingebracht. Die eigenen Verluste
waren 5 Tote und 20 Verwundete.
Für den 20. 11. 1941 erhielt das verst. II./I..R. (mot) 11 den Befehl, auf Kopylowa und zum weiteren Vorstoß auf die Bahnlinie und Straße Moskau-Kalinin zum An-griff anzutreten. Dem 11.11 wurden Teile II. und
III./ A.R. (mot) 14, 1 Zug
Pz.-Jäg. 14, 2 Sturmgeschütze 660, 1
Sturmgeschütz 210, Nebelwerfer und 1 1. 1.G.- und 1 Pak-Zug
unterstellt. Da sich zum Angriffsziel eine etwa 2 bis 3 km breite und tiefe Ebene befand, war es unmöglich, frontal anzugreifen. 7. und 5. Kp.
wurden an den Waldrändern entlang vorgehend zum An-griff angesetzt. 2 Sturmgeschütze bei der 6. Kp.
fielen alsbald aus, weil sie im
Sumpfgelände steckenblieben. Die 6. Kp. konnte ein feindliches Flugzeug
abschießen In den Mittagsstunden wurde
das 1. Angriffsziel er-reicht und
sofort zur weiteren Verfolgung des Feindes angetreten, der dicht vor dem Btl. laufend Brücken und Straßen sprengte. Trotzdem konnte die Bahnlinie
Moskau-Petersburg erreicht werden.
Das Btl. stieß bis in die Dunkelheit
bis Sspaskoje vor und übernahm dort
die Sicherung. Alle mit Panzer unterstützten Gegenstöße wurden erfolgreich abgewehrt.
III./I.R. (mot) 11 marschierte
mit den bespannten Teilen und der mot. Staffel in die
befohlenen Unterbringungs-räume. Ab 20. 11. gehörte das Btl.
der Kampfgruppe
General
Siery an. bestehend aus dem Inf.-Rgt. Eberding, dem Kradschtz.-Btl. 54, 2 Battr. Art. und 1
Battr. Nebelwerfer.
Der Auftrag war, auf die Bahnlinie Petersburg-Moskau westl. Klin vorzustoßen. Am 21. 11. wurde
der Weitermarsch fortgesetzt. Das Kradschtz.-Btl. 54
hatte den Ort Gorki angegriffen, ist aber dann liegengeblieben.
Rechts und links wurden dann die Btle. von Lachner und
Wolde zur
Sicherung eingesetzt. Verst. II./I.R. (mot) 53 hatte durch Spähtrupps
festge-stellt, daß Shutkowo durch schwachen Feind besetzt war. Es wurden Russen bei Schanzarbeiten und Minen-legen
erkannt. Zum linken Flügel des II./11 bestand eine
Lücke von 300 m, die Hptm. Kückens durch 3 Panzer
besetzt hielt. Den Ort Shutkowa belegte er mit I.G.- und Granatwerfer-Feuer.
Auch
am 22. 11. 1941 wurden durch II./I.R. (mot) 53 Schanzarbeiten bei Beresino und
auf den Höhen ost-wärts davon festgestellt. Angesetzte Spähtrupps
des Btl. erhielten M.G.- und Gewehrfeuer. Vom Btl. ge-mochte russ. Gefangene sagten aus, daß
Beresino von 2 Btl. des Rgt. 280 und Teilen des 46. Rgt. (mot) besetzt
gewesen ist. Dabei waren 4 Panzer und 6 Kanonen
eingesetzt.
I.R. (mot) 11 befahl für den 22. 11. den Vormarsch in der
Reihenfolge II./I.R. (mot) 53, II./ und I./I.R. (mot) 11 über
Berjosina-Birewo nach dem Ssestra-Fluß. Starkes feindliches
Flankenfeuer durch Panzer und M.G. mach-te ein weiteres Vordringen unmöglich. ll./I.R. (mot) 11 übernahme die Sicherung der rechten Flanke. II./l.R. (mot) 53 konnte sich somit zum
Angriff bereitstellen und brach dann in Berjosina-Birewo
ein. Diesem Angriff schloß sich dann das II./11 an und konnte
in der Nacht noch einen Brückenkopf über die Ssestra bilden, Die 7. Kp., durch schwere Waffen unterstützt, führte diesen
Auftrag aus. Am nächsten Tage löste 5. Kp. die 7.
Kp. am Brückenkopf ab. Das I./I.R. (mot)11, das ebenfalls
zum Flankenschutz eingesetzt war, hatte mehrere feindliche Gegenstöße
abzuwehren. Zweimal lagen Raketwerferüberfälle auf
diesem Btl. In der Nacht zum 23. 11. wurde das I./11 der A.A. (mot) 14 unterstellt. Das Btl. hatte an Verlusten 7 Tote
und 27 Verwundete zu beklagen.
Der
Kdr. des I.R. (mot) 53, Oberstleutnant
Eberding, setzte am 22. 11. das Btl. des Major Wolde (III./l.R.11) ein, um den liegengebliebenen Angriff
des Kradschtz:
Btl. 54
zu unterstützen. Das Btl. erhielt den Auftrag, den
Ort Lowzowa anzugreifen, was gut gelang. nachdem Paks
vordere Teile des Ortes in Brand schossen. So konnte der zweite Angriff des
Kradschtz.-Btl, auf Gorki angesetzt werden. Nur
schwer konnten sich die Kradschützen an den Nordwestrand
von Gorki heranarbeiten, da das Abwehrfeuer, unterstützt von
russ. Panzern, zu stark war. Oberstleutnant Eberding
ent-schloß sich daher, mit dem Btl. Wolde nordostwärts an Gorki
vorbeizustoßen bis zur Bahnlinie bei Olisowa. Das Btl.
von Lachner wurde zur Flankensicherung eingesetzt und nachgezogen, als
die Bahnlinie erreicht wurde. Mit 9. und 11. Kp. vorn
erreichte das Btl. nicht nur Olisowa, sondern auch
Nasorina. In der Dunkelheit verlor das Btl. die Orientierung. Auf einer
Sichtweite von 50 m erschienen plötzlich 3 russ. Lkw, die mit Munition und
Benzin beladen waren. Sie wurden von Paks in Brand
geschossen. Beim Weitermarsch be-fand sich das Btl.
plötzlich in einem Drahtverhau und stand somit mitten in einem
russ. Stellungssystem. Die
aufgestellten
russ. Sicherungen glaubten, daß es sich um
eigene Leute handelte und schossen daher nicht. Sie
konnten überrumpelt werden. Der Rgt.-Kdr. entschloß
sich aber, das Btl.
Walde zurückzunehmen, da das Btl. von Lachner durch Flankenfeuer aufgehalten wurde. Das III./11 grub
sich bei Nasarino ein. Für den 23. 11. befahl das Rgt. den
Angriff über Goljadi auf die Kaserne Klin. Das Btl. Walde
wurde zum Schutze die Südflanke des angreifenden Btl. von Lachirrer eingesetzt. Nach Überwindung
verschiedener feindlicher Feldstellungen näherte sich das Btl. von Lachner
kampf-los der Stadt Klin, in der es verdächtig ruhig war.
Der Gegner hatte die deutschen Soldaten nicht so schnell erwartet
An der Bahn, die von Moskau nach Petersburg
führt, tauchten die ersten russ. Sicherungen auf; die ihr
Heil in der Flucht suchten oder niedergekämpft wurden.
Das Btl. von Lachner übernahm die Sicherung des
Ostteils, das Btl
Weide die Sicherung des West-teils
der Stadt. Auf Befehl der 7. Pz.-Div. wurde Klin in
zwei Sicherungsabschnitte eingeteilt. Das Regiment Eberding erhielt für den 24.
11. den Südabschnitt.
Die 14. inf.-Div. (mot) befahl für den 24. 11. 1941 den weiteren
Angriff. Es wurden folgende Aufträge erteilt:
„I.R.
(mot) 11 stößt mit Masse über
Brückenkopf Sestra vor, greift den noch auf dem Südufer der Sestra
stehenden Gegner über die Linie Gubino-Seljuchino an und setzt sich
baldmöglichst in in den Besitz von Woronino und des Oberganges über den Lumossnja-Bach. Mit den auf dieser
Straße auf Schirjajewo vorgehenden Teilen der 7. Pz.-Div. (voraussichtlich
Kradsch:z.
Btl. 54) ist
Verbindung aufzunehmen.
Verst. l./I.R. (mot) 11 greift am 24. 11., 8 Uhr antretend in Zusammenwirken
mit dem zum gleichen Zeitpunkt aus Minino angreifenden Schfz: Rgt. 114 der 6. Pz.-Div. aus Beresina den vor ihm stehenden
Gegner an, wirft ihn über die Höhe 168 zurück, stößt dann durch
den Wald bis' zum Weg Mal. Birewo-Wjuchowo durch und säubert das
Gelände beiderseits dieses Weges. Es steht dann dem Rgt. zur Verfügung,
um den etwa noch westl. oder südwestl. Gubino
stehenden Gegner zu vernichten.
Das Rgt. wird für den Angriff der Masse des Rgt. auf Zusammenarbeit mit II./A.R. (mot) 14 ange-wiesen.
A.R. (mot) 14
unterstützt mit dem III./A.R. (mot) 14 und 6./A.R. (mot) 14 den Angriff
des I./IR. (mot) 11 und der angreifenden Teile der 6. Pz.-Div. im unmittelbaren Einvernehmen mit Kdr. Schtz.-Rgt.
114. Eine
schwere Battr. wird baldmöglichst - nach Freiwerden der Straße
Minipo-Mal. Birewo hinter dem I.R. (mot) 11 nachgeführt.
Sturmgesch.-Battr. 210 und 660 sowie Teile von Pi. (mot)
14 und Pz.-Jäg.-Abt. 14 bleiben unterstellt.
A.A. (mot.) 14 sichert bei Mal. Birewo
gegen feindliche Vorstöße und klärt nördl. der Sestra mög-lichst
bis zur Straße Woranino-Sloboda-Trechde-newo auf.
Pi.
(mot) 14 unterstellt 3. Kp. I.R. (mot) 11, 2. Kp. A.A.
(mot) 14 und bessert mit 1. Kp. den Weg Beresina-Mal.
Birewo für den Verkehr der Div. aus.
Pz.-Jäg-Abt. 14 bleibt mit den noch zur Verfügung
stehenden Kräften in Birewo stehen und steht zu
Sicherungszwecken dem Kdr. A.A. (mot) 14 zur Verfügung."
In
einem überraschenden Vorstoß hatte I.R. (mot) 11 dann frühzeitig einen Brückenkopf
bei Woronino bilden können und damit die Voraussetzungen für
einen weiteren Vorstoß nach Osten geschaffen. Die Brücke Woronino
fiel dabei unversehrt in unsere Hände. Die vorbereitete Sprengung wurde
verhindert. Die rechts vorgegangene 7. Pz.-Div. hatte
die Brücke südastw. Schirjajavo ebenfalls unversehrt
in die Hand bekommen. Dagegen hatte die links vorgehende 6. Pz.-Div. schwere Kämpfe südl. Wladjukino gehabt Der Feind hatte
hier besonders mit Panzern Widerstand geleistet. Am 25. 11.
1941 setzte 14. inf.-Div. (mot) mit begrenztem Ziel
den Vorstoß nach Osten fort, da die betei-ligten
Nachbar-Verbande noch nicht mit antreten konnten.
I.R.(mot)11 griff mit seinen verst. I. Btl. in vorderer Linie aus dem Brückenkopf nach Osten an und gewann das
Höhengelände 119,7 in Linie Butyrki-Petrow-ka. Als
das 1. Btl. nach Art.-Vorbereitung weiter zum Angriff
antrat, setzte schlagartig stärkstes feindl. wehrfeuer
von Panzer- und Infanteriewaffen ein, das die
vorgehenden Kompanien in Deckung zwang. Der Angriff
blieb zunächst liegen. Oberzt Schürmann errchien in vorderster Linie, um sich
persönlich zu orien-tieren. Da ein frontaler Angriff
nicht möglich war, ent-schloß er sich, das II.Btl., Major
Leschke,
von Süden ausholend zum Flankenstoß
auf Pusino anzusetzen. Der Angriff dieses Btl. gelang.
I. und II. Btl. kannten dann ihre angriffsziele erreichen.
Die
Btl. setzten am 26. 11. ihre Angriffe fort. I.R. (mot) 11
stellte sich zum Angriff auf Petrowka bereit. Die Russen,
von mittleren Panzern unterstützt, führten aus verschiedenen Richtungen
Gegenstöße durch. Diese Angriffe brachten die Russen z. T.
bis auf 80 m an die eigenen Linien heran. Durch die
Feuerschläge der Sturmgeschütze konnten die russ. Panzerangriffe
abgewehrt
werden. Im heftigen Waldkampf kam das I. Btl.
nur langsam vorwärts. Nach dem Ausschalten starken Flankenfeuers aus den
Waldstücken bei Netschaewo konnte der
Ort genommen werden. Dabei fiel Lt. Wirth der 2. Kp. und Lt. Spilling der gleichen Kp. wurde verwundet. Nachdem die Kpn, ihre Munition aufgefüllt hatten, konnten sie zum erneuten Angriff
auf Bosborodawo antreten, Durch
Sturmgeschütze kannte das
Flankenfeuer ausgeschaltet werden.
Zahl-. reiche Betonbunker wurden im
Sturm genommen.
Die waren vermint und durch Draht-hindernisse
geschützt. Fabrikneue M.G. und Panzerbüchsen englischer Herkunft
wurden erbeutet. Nachden die A.A. von Norden an den linken Flügel des 1. Btl. den Anschluß gefunden hatte, stieß das Btl.
auf Rogatschewo weiter vor. Der von
den Russen bereits in Brand gesteckte
Ort wurde genommen. Trotz der eingebrochenen
Dunkelheit konnte das 1. Btl, bis nach Bosilewo vordringen und dort
unterziehen.
Die
Verluste dieses Kampftages waren ein gefallener Offz. und an
Verwundeten 1 Offz., 5 Uffz. und 31 Mann-schaften.
Die Kriegsbeute war erheblich. 120 Gefangene, 2
abgeschossene Panzer und unzählige Waffen. Das
II./I.R. (mot)
11 trat mit 5. Kp. an der Spitze zum Angriff auf Mischelewo an.
Nachdem dieser Ort genommen wurde, blieb der weitere Angriff
zunächst liegen, da die unterstellten Sturmgeschütze ausgefal-len waren. Oberst Schürmann erschien beim Btl. Der Rgt.-Kdr. ging mit der 6. Kp. vor. Im schneidigen Angriff
wurde die unter M.G.- und Gewehrfeuer liegende
freie Fläche überwunden. Nach kurzem Kampf waren die
Feindnester ausgehoben 6. Kp. drang sofort, ohne anzuhalten,
den fliehenden Gegner vor sich treibend, bis in den Südwestteil von Rogatschewo
ein. Das Btl. konnte mit der Masse nachgezogen werden.
Auch das Regiment Eberding konnte den Vormarsch noch
Osten fortsetzen. Es mußte wegen der mot. Teile und der
bespannten Teile zwei Marschwege benutzen. Bei
Dunkelheit wurden die Räume lwannowskoje und Mischniowa
erreicht. Die letzte Wegestrecke führte durch
einen von Kettenfahrzeugen vollkommen ausgefahrenen Moorgrund, so daß das
Freimachen der Kfz., insbesondere der Feldküchen, bis
Mitternacht andauerte. Die Kampfgruppe Siery wurde
aufgelöst und das Rgt. unterstand dem LVI. A.K. (mot) wieder
unmittelbar. Für den 27. 11. befahl das I.R. (mot) 11 den
weiteren Angriff mit II. Btl. rechts und I. Btl. links der
Vormarsch-straße. Das 11.153 wurde hinter dem I. Btl. nachgezogen.
Trotz einzelner feindlicher Tieffliegerangriffe konnten
die ersten Angriffsziele erreicht werden. Starke Feindbeserzung
in Feldstellungen ließen weitere Angriffe scheitern. Infolge
der vielen Brücken- und Straßensprengungen konnte die Art.
nicht nachgezogen werden. Mehrere feindliche Panzer feuerten
unaufhörlich auf die vorn eingesetzten Teile des Rgt. Oberst Schürmann, der
wieder in vorderster Linie stand, stieß persönlich mit Oblt. Engelhardt und einem Zuge der 6. Kp. durch den Feuergürtel durch und
erreichte die vorliegende Straße in dem Augenblick, als eine
Reihe von Lkw mit Russen besetzt aus Richtung Klin
nach Osten entkommen wallte. Durch Handgranaten und M.G.-Feuer wurden sie zum
Stehen gebrach.. Im erbitterten Nahkampf wurden die überraschten Russen bald erledigt. Zwei Gruppen stürmten im Abwehrfeuer
der feindl. Panzer, gefolgt vom Rgt.-Kdr, auf die
vorliegende Brücke. Blitzschnell wurden die unter
der Brücke befindlichen Sprengladungen beseitigt, die
bereits mit Zündschnur versehen waren. Sturmgeschütze
hatten im Feuerduell 4 Russenpanzer außer Gefecht
gesetzt. Die übrigen Partner zogen sich hinter die Höhe
des vorliegenden Ortes zurück. Inzwischen wurde die
ganze 6. Kp. vorgezogen. Ein weiteres frontales
Angreifen wurde unmöglich, da sich die Verluste mehrten.
Oblt. Engelhardt und Oblt. Bärwald, der gerade die
Führung der 7. Kp. übernommen hatte, wurden
schwer verwundet. Auch das 1. Btl. blieb im feindl. Feuer
liegen. Als die Dunkelheit anbrach, entschloß sich Major
Leschke, zunächst Karbowo zu nehmen, was nach
Einsatz der Nebelwerfer, die inzwischen her-angekommen
waren, auch gelang. 6. Kp. rechts und 7. Kp. links nahmen den
Ort, während 5. Kp. Bol-Dubrowka nahm.
Am
29. 11. 1941 traf die 13. Kp. mit unterstelltem Pak zug der
1. Pz.-Jäg.-Abt. 14 und einem Pakzug der 3.: Pz.-Jäg.-Abt,
643 beim II./I.R.
(mot) 53 ein. Das Btl. er hielt den
Rgt.-Befehl, im Anschluß an das I./1.R. (mot) 11 einen Feindvorstoß aus dem Raum
Dmitrow zu verhindern. Hptm. Kückens setzte einen kampfkräftigen
Spähtrupp mit einem zugeteilten Minensuchtrupp über Matwewo auf den Wassergraben 2 km nördlich dieses
Ortes ein. Es wurde kein Feind festgestellt. Ein von
6./53 angesetzter Spähtrupp konnte infolge der ansteigenden
Überflutung nur bis zu dem Wassergraben 1500 m nördl. Podmosche
vordringen. Am Vormittag begannen Pioniere der 3./Pi.
(mot) 14
die Minenfelder vor dem Btl. Kückens zu spüren
und zu spren-gen. Danach konnte die verst. 5./53 noch Matwewo
vorgezogen werden. Nachdem sich Nebelwerfer und Art.
gut eingeschossen hatten, konnte das Btl. Leschke erneut
zum Angriff antreten. Der Rgt.-Kdr. befahl da-her an II./l.R. (mot) 53 und I./I.R.
(mot)
11, sofort zum Angriff anzutreten. Mit
guter Unterstützung der schweren Waffen erreichten alle drei
Btle. gegen schwachen Feindwiderstand die Räume um Swerkow und 11.;53 bei
Sowelowo. Das Btl.
Weiß konnte nicht verhindern, daß der vor Swerkow schwer
verwundete und nicht zu bergende Obgefr. Bräuer der 3. Kp- unter
dem Schutz von 3 Panzern von den Russen
geholt wurde. Trotz der früh
einbrechenden Dunkelheit stieß Oberst-leutnant Weiß mit 2. Kp. nordwärts und 3. und 1. Kp. durch eine Mulde nordostwärts der Vormarschstraße gegen Kontschinino vor und konnte den dortigen
Feindwiderstand brechen. Das Rgt. war einverstanden, daß das 1. 11 in diesem Ort verblieb. In den Nachtstunden wurde die Höhe 158,5 von schweren Waffen besetzt und Aufklärung am Feind belassen. Lt.
Schwe-singer der 1. Kp. wurde
dabei verwundet. Die Masse des
II./I.R. erreichte Naslazina und II./I.R. (mot) 53 bezog Stellung
um Sawelowo Hier trieben 5. und 6.53 je einen Spähtrupp nach Norden vor. Das Gelände westl. des Kanals war feindfrei und bis zu dem Wassergra-ben 2 km nördl. Matwewo überflutet. Die
Überflutung nahm ständig zu. Ostw, des
Kanals wurden Schanz-arbeiten durch russ.
Soldaten und Zivilisten festge-stellt. Es konnte lebhafter Lkw-Verkehr von
Südosten nach Nordwesten und
Zugverkehr beobachtet werden. In en Morgenstunden des 30. 11. wurde von den an-deren Btl. das Gelände westl. Fluß und Kanal gesäu-bert. Auch hier wurden Aufklärungen gegen den Kanal vorgetrieben. Insbesondere sollten die
Zustände der Brücken über Jachwina und
Kanal nordwestlich Dmitrow erkundet
werden. Hierzu wurde verst, 3.11 angesetzt.
Auch am 1. 12. 1941 war rege Spähtrupptätigkeit
auf beiden Seiten zu verzeichnen. Von der 5. I.R. (mot) 53 kehrten Lt. Brucklacher und 2 Mann nicht mehr zurück.
Die 14.
inf.-Div. (mot) hatte somit ihr
Angriffsziel, den Moskawa-Wolga-Kanal
erreicht. Die Kämpfe seit dem16. 11. 1941
waren schwer, aber immer erfolgreich. Die Tapferkeit der Truppe, die Umsicht und Einsatzbereitschaft der Führer und Kommandeure hatten das zu Stande gebracht. Die Verluste waren in erträglichen
Grenzen geblieben. Zu diesen Erfolgen, die immer ein besonderes Ruhmesblatt in
der Geschichte der 14.Inf.-Div. (mot) sein werden, sprach der Divisions-Kommandeur, Generalmajor Fesch, allen Offizieren,
Unteroffizieren und Mannschaften der Division und der zugeteilten Truppen für ihre Tapferkeit und
Einsatzberei schalt seinen herzlichen
Dank und seine vollste Anerkennung
aus. Bei dieser Gelegenheit gedachte er
derjenigen Kameraden, die in diesen Tagen für unser Vaterland den Heldentod gestorben sind. Ihnen gebührt unser ewiger
Dank, ebenso den in den Kämpfen verwundeten
Soldaten. Darum wird in aller Aus-führlichkeit
dieser Bericht geschrieben.
Nach dem Erreichen des Kanals ging die 14. Inf.-Div. zur Verteidigung über.
Um
das in Wjasma bzw. Demidow liegende Gepäck der
Einheiten baldmöglichst in den neuen Unterbrin-gungsraum
nachzuziehen, wurden unter der Führung eines
Offz. des Div.-Stabes Abholkommandos zusam-mengestellt.
Es durfte nur das dringend erforderliche Gepäck
und Gerät von Wjasma nachgezogen werden. Beim
I.R. (mot) 11 traten einige Personaländerungen ein. Die
vom E-Btl. 11 herangeführten Lt. d. R. Siebert und Richter wurden zur 3. bzw. 7. Kp,
versetzt, Sie waren in den letzten Tagen verwundet worden. Oblt. Franke wurde
mit Wirkung vom 23. 11. 1941 von der 13. Kp. als Kp.-Chef zur
Stabs-Kp. versetzt und Oblt.
Stamer wurde als Chef der 12. Kp. mit der Führung der 13.
Kp. beauftragt. Lt. d.
R. Schwesinger wurde zum I.R.
(mot) 53 versetzt.
Mit Divisionsbefehl vom 1. 12. 1941 ging die 14. Inf.-Div. (mot) zur
Verteidigung am Mazskwa-Kanal über. Der Feind war durch den
Vorstoß des LVI. IU
K. im Auf-marsch neuer Kräfte
überraschend getroffen und unter zähem Widerstand,
insbesondere an den Hauptvor-morschstraßen, über den Kanal bei
Dmitrow zurück-geworfen. Teile des Gegners standen noch
südostw. des Wolga-Staubeckens.
Nördlich von der 14. inf.-Div. (mot) sicherte die 36. Inf.-Div. (mot)
und südlich war die 7. Pz.-Div. zur Verteidigung
übergegangen. Unsere Division ging in den erreichten
Linien westl. des Kanals zur Abwehr über. Sie verteidigte
den Höhenblock westl. und nordwestl. Dmitrow und verhinderte ein Vorgehen
feindlicher Kräfte über den Kanal.
Auf dem Höhengelände westl. Dmitrow wurde das I.R. (mot) 11
mit der Verteidigung beauftragt. Aufgabe des Rgt.
war es, jegliches Vorfühlen feindlicher Kräfte rechtzeitig
zu erkennen und ein Fußfassen dieser Kräfte auf dem Westufer des Kanals zu
verhindern. Am Tage wurden von den eingesetzten Btl, wenig infanteristische Kräfte eingesetzt, da die Beobachtungsmöglichkeiten
gut waren. In der Nacht wurde das Gelände westl. des Kanals
durch zahlreiche Spähtrupps und stehende Sicherungen
überwacht. Für die Vertei-digung war das Rgt, auf die
Zusammenarbeit mit A.R. (mot) 14
angewiesen.
Zur Sicherung der Nordost- und Nordflanke der Division
wurden das Kradschtz.-Btl. 54 (unter seinem neu-en Kdr.,
Major Werner Schulze,
unserem ehem. Rgt,-, und
anschl. Div-Adjutanten), A.A (mot) 14 und I.R.
(mot) 53 mit der unterstellten Battr. Hptm. Nietschmann eingesetzt. Arko 125 hatte den Korpsauftrag, den
Einsatz der Artl. zwischen der 7. Pz.- und der 14. Inf.-Div-
zu regeln.
Die
Panzerjäger wurden zum beweglichen Einsatz im gesamten
Div.-Abschnitt bereitgehalten. Die Pioniere räumten
die im Truppengebiet festgestellten Minen-sperren
auf, setzten für den laufenden Versorgungsverkehr
die notwendigen Straßen instand und legten Sperren
und Verminungen zur Festigung der Verteidigungsfront in den einzelnen
Abschnitten an. Den Flak-schutz übernahm I./ Flak 36.
'Vom I.R. (mot) 11 wurden vorn rechts das verst. 11., in der Mitte das verst. II./I.R, (mot) 11 und links das verst. II./I.R.
(mot) 53 zur Verteidigung eingesetzt. Das Rgt befahl,
laufend Aufklärung bis zum Kanal zu entsenden. Da
mot. Aufklärung auf Grund der Schneeverhätnisse nicht
möglich war, wurden die Spähtrupps mit Schlitten
oder Schneeschuhen ausgerüstet und ent-sandt.
Als Straßenkommandant für alle Straßen im Unterbringungsbereich
des Rgt. wurde Oblt. Schmidt, Chef 14. Kp., bestimmt. Besonders
wurde das Freihalten der Straßen von Schneewehen und das
Aufstellen von Schneezäunen verlangt.
Die Gefechtsvorposten wurden so stark bzw. so mit schweren
Waffen versehen, daß sie schwächeren Feind, etwa bis
Kp.-Stärke, selbständig abwehren kannten. Die Artillerie und die schweren Inf.-Waffen
legten ihr Feuer so vor die Gefechtsvorposten, daß
feindliche Vorstöße in Kp.-Stärke nicht bis vor die H.K.L.
dringen kannten. Bei stärkerem feindl. Angriff war vorgesehen,
daß die Gefechtsvorposten unter dem Schutz der Artl. und schweren Inf.-Waffen bis zur H.K.L. zurückgingen. Allen
Beobachtern der Artl. und der schweren Waffen wurde
infanteristischer Schutz gegeben und jeder Mann
wurde belehrt, daß es ein Ausweichen nicht gap. Einbrüche
des Gegners wurden durch sofortige Gegenstöße wieder in Ordnung
gebracht. Die Hauptstärke der H.K.L. lag im lückenlosen Feuer aller Waf-fen
und im Flankenschutz beim l.R. (mot) 11 und 53.
Die Sperrlinie vor dem Kradschtz.-Btl. 54 und
der A.R. (mot) 14 wurde durch Stützpunkte sa angelegt und besetzt, daß
sie bis zum Eintreffen von Verstärkungen gehalten
werden konnte.
Am Ehrentage des alten sächsischen Infanterle-Regiments Nr. 107, am 2. 12. 1941, dessen Tradition die Re-gimentseinheiten und das III. Bataillon des I.R. (mot) 11
führten, hatte der Herr Befehlshaber der Panzer-gruppe 3
nachstehendes Fernschreiben an das Regiment
gerichtet:
„Am
Ehrentag meines alten 107. Regiments besonderen Gruß und Glückwunsch zu den alten stolzen Traditionen würdigen großen Erfolgen
der letzten Wochen."
General der Panzertruppen.
gez. Reinhardt
Mit
Freude gab der Regiments-Kommandeur, Oberst Schürmann, dieses Fernschreiben seinem
Regiment be-kannt und sprach nochmals allen Truppenteilen,
die ab 16 11. 1941 mit dem Regiment zum Gelingen des Ver-stoßes
zum Moskwa-Kanal beigetragen hatten, seinen
besonderen Dank aus. An den Herrn Befehlshaber richtete
er folgendes Fernschreiben:
„Seinem Befehlshaber und ältesten
aktiven 107er dankt am Ehrentage des alten ruhmreichen säch-sischen Regimentes
in soldatischer Verbundenheit das Traditionsregiment für Gruß und Glückwunsch mit dem Gelöbnis weiterer
stetiger Einsatzbereitschaft
bis zum Endsieg."
Durch
Rgt.-Befehl vom 4. 12. wurde bekanntgegeben, daß Lt. Pöhnert von der
Stabs-Kp. zur 13. Kp. versetzt und Lt. d. R- Ebel vom
Kradmeldezug zum Rgt.-Noch-.-Offz. ernannt wurde. Zum
Oberfeldwebel bzw. Ober-schirrmeister wurden befördert: Fw. Baumgartel dar 6. Kp. und Schirrmeister Oertel der
13. Kp. Stabsfan-
Großkopf wurde von der 13. Kp. zur Stabs-Kp. versetzt. Der Herr
Divisions-Kommandeur verlieh folgende Auszeichnungen:
Kriegsverdienstkreuz
1.
Klasse mit Schwertern: Oblt. Hofmann,
Rgt.-Stab.
Eisernes Kreuz 1. Klasse:
Lt. Kolbinsky und Lt. Pöhnert, Stabs-Kp.,
Oblt.
Nicklas und Obfw. Lippold, 4. Kp., Fw. Ficker, 13. Kp.,
Obfw, Wagner, 6./l.R. (mot) 53, Lt. Bzdawski, 1./ N. (mot) 14.
Eisernes Kreuz 2. Klasse:
Stabs-Kp.: Obgefr. Noack, Herrmann, Gefr.
Mennicke,
Pohl, Reinl, Ziegenbein, Stab I./11: Obschtz. Gautsch, I./11. Lt. Schwesinger, Uffz. Mann,
Zerge, Gefr. Piper, 2./11: Lt. Spilling, Schtz. Mühe, Keller II, Müller I, 3./11: Oblt.
Kaden, Fw. Wagner, Gefr. Körner, Obschtz. Paelke, 4./11. Lt.
Sterr, Uffz. Hemme, Stab II./11 Uffz. Strobei, Gefr. Weller, 5./11: Gefr. Seidel, Förster, 6./11: Uffz. Kühler,
Obgfr. Ottmüller, Gefr. Kirchleltner, 7./11: Obfw. Müller, flitz. Rechner, Gefr. Geldel, 8./11: Stfw.
Augustin. Gefr. Pönicko, Reiter, 13./11: Uffz. Stilcke, Obgefr. Kuniss,
Schuster. 14./11: Obggefr. Eckerz, Kürth, Gefr. Möller,
5./53: Uffz. Dose, Obgefr. Koch, Gefr. Picht, 6./53: Lt. Rieneck, UffZ. Neise,
Obgefr. Wolf, Gefr. Dammenhayn, 7./53: San.-Uffz. Geißler, Obgefr. Ballerstein,
Gefr. Knöchel, 8./33: Uffz. Krüger, Obgefr.. Sauer, Gefr. Stele,
13./53: Gefr. Beyer; 14./53: Uffz. Hartmann, 1./N. 14:
Uffz. Rosenberg, Gefr. Götze,
Soldat Schmeißer.
Die Division und das Generalkommando LVl. A.K- (mot) gaben
Hinweise und Richtlinien für die Kampfführung, Bau befestigter Stützpunkte, Ausbau der Verteidi-gungsstellung und Uberwinterung in Rußland aus, auf
die später noch zurückgekommen wird.
In der Verteidigungsstellung setzte verst. II./I.R. (mot) 53 unter dem Kdr., Hptm. Kückens, in den
ersten Dezembertagen bei einem Frost von etwa 15 Grad Spähtrupps
in Zugstärke an. Unter der Führung des Kp.-Fhr. 5. 53
ding der Spähtrupp auf Kuminowo vor. Nach Einwohneraussagen
waren etwa 30 Russen in dem Ort gewesen. Lt. Brucklacher konnte
nicht mehr gefunden werden. Ein Spähtrupp der 6./53 machte mehrere Ge-fangene, die vom russ. Kav.-Rgt. 130 (Turkestan) stammten.
Auch die am nächsten Tag angesetzten Späh-. trupps brachten Gefangene, aber
auch eigene Verluste, ein. Der Gegner selbst griff mehrmals in Kp.-Stärke an, so daß Alarm an der ganzen Front eintrat. Außer geringen russ. Artl.-Störungsfeuer leichten Kalibers
waren beim verst.
I./I..R. (mot) 11 keine beson-deren Vorkommnisse Ein Sonderführer des Suchab-wehrkommandas der Panzergruppe 3 setzte beim 1. Btl. einen Agenten ab, der mit einem Spähtrupp der
1, 11 in Richtung Konschinino
abgesetzt wurde. Durch feindlichen
Panzerbeschuß verlor der unterstellte Pak-zug der 14./11 zwei Tote. In den
nächsten Tagen fühlten russ. Spähtrupps von Norden kommend gegen die Sicherungen der 1. Kp. vor, die stets abgewehrt
wur-den, Am 3. 12. erfolgte ein
unifassender russ. Angriff in
Btl.-Stärke von Südosten auf Höhe 158,5 und von Norden auf Spiridawa. Der
Btl.-Kdr., Oberstleutnant Weiß, setzte zur Entlastung der 1. Kp. seine 2. Kp. von Südwesten zum Gegenstoß an. Der Rgt.-Kdr., Oberst Schürmann, orientierte sich über die Lage und befahl dem II./11 zum entlastenden Gegenstoß von Höhe 148
nach Dmitrow anzutreten. Da von dem
Gegenstoß des II./11 nichts zu bemerken
war, trat dos I./11 nach kur-zer
Artl.-Vorbereitung zum Gegenstoß an. Die Höhe 158,5 konnte wieder in Besitz genommen werden. Russ. Spähtrupps fühlten immer wieder gegen die Stellun-gen des Btl. vor. Es gab auf beiden Seiten
Verluste. Nach den Aussagen russ.
Gefangener mußte erneut mit einem
Angriff auf die Höhe 158,5 gerechnet wer-den. Russ. Artl.- und Granatwerfertätigkeit
verstärkte sich und auf der Straße
ostw, des Kanals wurden verstärkte
Feindbewegungen erkannt.
Auch
im Bereich das verst. II./I.R. (mot) 11 griff
der Russe wiederholt an, Der Angriff am 3. 12. erfolgte in Stärke von 2 russ. Kompanien auf Nastasino, so daß der Btl.-Kdr.; Major Leschke, nicht das II./11 durch einen Gegenstoß entlasten konnte. Da sich der Russe wie-derholt
im Westteil von Dmitrow bereitstellte, befahl das Rgt.,
diesen Ortsteil niederzubrennen. Einer Gruppe der 6.
Kp. unter Führung von Uffz. Patzest war es gelungen, in den Westteil des Ortes einzudringen
und einige Häuser in Brand zu stecken. Am 6. 12. erhielt das BtI. den Befehl, sich sofort zum Rückmarsch fertigzumachen. Unter
Zurücklassung einer Nachhut in Stärke von 2 Zügen unter
Führung von Oblt.
Brecht trat das Btl. den Rückmarsch an. Der Gegner war in
der Nacht bis nach Bunjatina vorgedrungen und wurde dort
vom 11./53 wieder zurückgetrieben.
Ähnliche Situationen waren auch beim Btl. Major Walde (III.
I.R.11), Ein russ. Angriff auf die Gefechtsvorposten brachte
eine Lücke zwischen 9. und 11. Kp., die durch den
Einsatz des Pi.-Zuges Obfw. Haumann geschlossen
werden konnte. I./A.R. (mot) 14 unter Hptm. Nietschmann unterstützte tatkräftig die Abwehr. Der
Rgt.-Kdr, Oberstleutnant Eberding, setzte zur Entlastung des III./11 noch die 3./53
und dann das III./53 ein, so daß die bedrängten Züge Breitenstein und Karguth der
11/11 freigekämpft werden konnten.
Nachdem das III./11 gut vier Wochen unter dem Befehl des
l.R.
(mot) 53 gestanden hatte, kam der Befehl, dass
das Btl. wieder zum alten Regiment zurücktrat (5. 12. 1941).
Der Russe griff wiederholt bei Kopylowa und Wassiljowa
mit schwächeren Kräften an. Zur Unter-stützung des III./11 trafen
weitere Paks auf Selbstfahrlafetten ein.
Am
6.12. griff erneut der Russe auf der ganzen Front an. Eine
größere Feindgruppe stieß aus südlicher Rich-tung
gegen Podwjasnewa (A.A.14) vor. Nach kurzer Zeit
brannten die ersten Häuser, in denen das Mun.-Lager
der Div. untergebracht war. Der Russe versperrte die
Vormarschstraße. An Wassiljowa vorbeistoßend griff der Russe Wasnewo an,
das durch die 7./I.R. (mot; 53 unter Oblt. Hofmann verteidigt wurde. Zur Unterstützung dieser Kp. wurde die 9./11
eingesetzt und unter blutigen Verlusten
wurde der Angriff des Gegners
abgeschlagen. Hier beteiligten sich besonders erfolgreich die Paks.
Auch
am folgenden Tage, dem 7. 12., griff der Feind unentwegt
von Norden und Nordosten Wassiljowa an. Das Rgt.
befahl, unter allen Umständen den Ort zu halten,
um die Rückmarschstraße freizuhalten. Bei eisi-ger
Kälte von minus 30 Grad stand das III./11 den ganzen Tag
im Abwehrkampf. Zur Unterstützung dieses Btl. traf ein
Feldgendarmerietrupp in Stärke von 30 Mann unter Oblt. Ruperti, eine Sicherungskompanie (6.87) und Teile einer Pz.-Jäg.-Kp. ein. Der
Rgt.-Kdr., Oberst Schürmann, traf mit drei weiteren Paks auf Selbstfahrlafetten beim III./11 ein. Ein
Feldgendarmerietrupp unter Führung von Obfw. Reinhold brach in den
besetzten Ortsteil ein und konnte ihn säubern. In Btl.-Stärke griff der Russe erneut an. Die
Feuerkraft beim Btl. war sehr
geschwächt, da viele M.G. ausgefallen
waren. Der Angriff der Russen gewann daher immer mehr an Boden. Eigene Artl. und schwere Gra-natwerfer hatten sich fast verschossen. Unter
diesem Druck mußten die ersten Häuser
aufgegeben werden. Der vom Feind
besetzte Ortsteil wurde abgeriegelt, um
ein weiteres Vordringen zu verhindern. Da keine weiteren Verstärkungen mehr zur Verfügung standen, mußte Major Wolde sich entschließen, die H.K.L zurückzuverlegen.
Am Ostrand von Ragatschewo wurde die
neue Verteidigungsstellung bezogen. Es wurden eingesetzt 9./11, 6./87, 7./53 und der Btl.-Pi.-Zug. Zur Reserve standen 1 Zug Pi. 630, 1 Zug Pz.-Nachr.,
die Feldgendarmerie und die Paks auf
Selbstfahrlafetten zur Verfügung. Die 6./A.R. (mot) 14 wurde zusätzlich auf
die Zusammenarbeit mit dem III./11 angewiesen. Da der Feind am 7. 12. erneut bei Bunjatino gegen die Vormarschstraße angegriffen hatte, ein Gegenstoß des II./I.R. (mot) 53 war noch im Gange,
befahl das Rgt., verst. durch die Artl.-Gruppe
Münch, sich noch im Laufe des 7. 12. vom Gegner abzusetzen und am B. 12. in der Linie Südostecke Kopilowo-Ostrand
Bogdanowo-Höhe 162 sich zu
verteidigen. Verst. 1. und II./I.R.
(mot) 11 wurden beiderseits der Vormarschstraße eingesetzt. Das II./11 hatte Anschluß an das III./11 und das wiederum an das III./53. Die Lösung vom Feind
geschah in der Reihenfolge II./11,
III./11, I/11, 11./53 und A.A (mot)
14.
Der K. G. des LVI. A. K., General der Panzertruppen Scheel, gab in dieser Situation
folgenden Befehl:
„Soldaten,
ich weiß, daß Ihr in letzter Zeit in Kälte und
Schnee Unerhörtes geleistet habt. Ihr habt durch
Euren kühnen Vorstoß weit nach Osten soviel
Truppen der Sowjets von der japanischen Front
abgezogen, daß dieses Land nunmehr an unserer Seite in den Krieg
eingetreten ist. Wir stehen hier an entscheidender Stelle
der Front. Nun kommt es darauf an, bis zum Eintreffen der erwarteten Reserven zu halten. Verlasse mich auf
Euch!" H.E.