15.
Fortsetzung
der
Geschichte des 11. (Sächs.) Infanterie-Regiments
Gemäß des Divisionsbefehls
Nr. 68 befahl Oberst
Schürmann für seine Kampfgruppe das loslösen aus bisheriger HKL und die Verteidigung ostwärts Klin. Der Feind hatte die Straße Klin-Kalinin mit Teilen nach W. überschritten und bedrohte die HKL, Woronina-Klin von
Norden. Südostw. Woronina griff er am 13. 12. 1941 bei der 6. Pz.-Div, an.
14. Inf.-Div. (mot), beiderseits angelehnt, hatte für den 13. 12., 17 Uhr beginnend, befohlen, aus bisheriger HKL sich zu lösen, um sich erneut in Linie Borosda (5 km Südostw. Klin) - Höhen
ostw. Klin - Nordrand Maidanowo zu verteidigen. I.R.
(mot) 53 wurde in der neuen HKL eingesetzt, I.R. (mot) 11, dem die Nach-huten
der 14. Inf. und 7. Pz.-Div. unterstellt wurden, sicherte das Einrichten in der neuen HKL.
I./I.R.
(mot) 11 schickte
den Kp.-Chef der 4. Kp., Oblt. Nicklas, mit 2
Erkundungskommandos in den neuen Verteidigungsraum
voraus und marschierte befehlsgemäß um
19.30 Uhr ab. Ohne besondere Vorkommnisse erreichte das Btl. Jassnowa und bezog den neuen
Ver-teidigungsabschnitt. Ein V.B. einer schw. Battr, meldete sich beim Bit. und die Feuerbereitschaft. Ebenfalls mel-dete sich ein Kp.-Chef der 2. Pz.-Div., so daß 8 Panzer dem Btl. zur Verteidigung zur Verfügung standen. Die Verbindung zum II./11 wurde hergestellt, dagegen fehlte zum rechten Nachbar (7 Pz.-Div.) jegliche Verbindung.
II./I.R.
(mot) 11
marschierte nach Mal-Schtschopowo und übernahm
dort mit Gruppe Baumbach die
Sicherung nach Osten, Norden und Nordwesten.
Das Btl, blieb ohne Feindberührung.
Wie berichtet, wurde das III./I.R.
(mot) 11 dem I.R. (mot) 53 unterstellt
und marschierte in der Nacht zum 14. 12.
in Richtung Petrowskoje.
Unter Zurücklassung der 3. Kp. trat
das Kradschtz.-Btl. 54 den Rückmarsch an und erreichte ohne Feindberührung
den Flugplatz Klin, Hier war ein wüstes Gedränge von Fahrzeugen und Gruppen
mehrerer Divisionen. Auf dem Flugplatz standen
noch Flugzeuge. Die Russen saßen im Norden schon in
den Hallen am Rande des Platzes. Teile des Btl. und
der A.A. (mot) 14 wurden zur Sicherung eingesetzt. Die als Nachhut belassene 3. Kp. traf in der Nacht sehr erschöpft, ebenfalls ohne Feindberührung, ein. Diese Kp, hatte auf schwer verschneiten Wegen feindbesetzten Dörfern ausbiegen müssen.
Am 14. 12. 1941 ging von der Gruppe v.
Lenk (Pz.-A.A. 37)
beim I.R. (mot) 11 die Meldung ein, „rechter Nachbar (6. Pz.-Div.) geht mit Nachsicherungen nach
Durchziehen S.R.4, spätestens 16 Uhr, heute an großer Straße zurück, so daß mein rechter Flügel in Solina in der Luft hängt. Nach Rücksprache mit dem Div.-Kdr. der 7. Pz.-Div. ist keine Verbindung zur 6. Pz.-Div. Ich habe daher befohlen, daß der Stützpunkt Solina zu-rückgewonnen wird, wenn der Gegner im Süden vorbeistößt bzw. Solino von Südwesten bedroht . . Dieser
Vorstoß wurde aber nacht mehr nötig. Das L.R. (mot) 11 erreichte zur Verfügung der 14, inf.-Div, den Raum Jelgosino-Tarasowo. Die Einheiten, deren Kfz an oder in der Nähe der Vormarschstraße lagen, saßen auf, der Rest marschierte im Fußmarsch. Ein Rückwärts-ziehen von Kfz auf der Vormarschstraße war verboten. Das Auftanken aller Kfz erfolgte nach Anordnung von Lt.
Berger. Die von Oberstft. Weiß eingesetzten Nach-huten
sicherten den Rückmarsch. Die diesem Btl- unter-stellten Panzer wurden wieder zu Oberst Hauser ent-lassen.
Eine Verbindung zur 7. Pz.-Div. konnte das Btl. nicht herstellen. Nach Passieren des II./11 und Gruppe Baumbach marschierte die Masse des 1.
Btl. zunächst ohne
Feinddruck ab. In Höhe der Waldstücke an der Hauptstraße, 5 km westl. Klin, stieß
die Nachhut des 1./11 auf eine Masse zurückflutender Soldaten ver-schiedenster Truppenteile, die ihre Kfz
stehengelas-sen hatten, und nach
deren Aussage der Russe mit 1 bis 6
Panzern und Infanterie auf der Rückmarsch-straße durchgebrochen war. Beide Nachhut-Kpn. des 1./11 wurden sofort
südlich und nördlich der Straße zur
Freikämpfung angesetzt, alle zurückflutenden Teile angehalten und wieder zu
ihren Fahrzeugen geschickt. Nach
kurzem Feuergefecht war die Straße freige-kämpft. Der weitere Rückmarsch ging nur unter großen Stockungen vor sich, da die Straße
durch Kfz-Kolonnen restlos verstopft
war. Mit allen Mitteln mußte gegen die
Disziplinlosigkeit der Fahrer vorgegangen werden. Ein jeder hatte nur das Bestreben, möglichst rück-sichtslos und schnell nach hinten zu kommen. Die Panikstimmung war so groß, daß selbst Sankas mit Schwerverwundeten nicht durchgelassen wurden.
Das II./11 setzte unter Zurücklassung der 5. Kp. als Nachhut den Rückmarsch in Richtung Klin fort. Der
Btl.-Kdr. fuhr zum Rgt, und erhielt
den Befehl, das Btl. wei-ter nach
rückwärts zu ziehen. Unter Führung von Oblt. Brecht marschierte das Btl.
nach Tarasowa. Auch hier waren die Rückmarschwege völlig verstopft. Zeitweilig versuchte der Russe, durch Besetzung der Straßen
das Btl. zu zersprengen. Das dem LR. (mot) 53 unterstellte III./11 traf am 14. 12. in Petrowskaja ein. Eine geschlossene Unterbringung
des Btl. war nicht möglich, da der
Ort von wartenden motorisierten und
bespannten Truppen stark belegt war.
So setzte auch dieses Btl. den Marsch fort. Die russische Luftwaffe war sehr aktiv und durch Tiefflie-gerangriffe
erfolgten einige Verluste. Aus einer Feldküche der 7. Pz.-Div, erhielt das III./11 seit Tagen die erste warme
Verpflegung.
Bei der 13./I.R. (mot) 11
fiel sämtliches Nachrichtengerät durch einen Volltreffer aus. Die Kp, hatte
besonders beim 2. Zug zahlreiche
Verwundete, so auch den Zugfhr. Fw. Scholz, der jedoch bei der Kp. blieb. Im Verlaufe
der Rückwärtsbewegung mußte ein I.I.G. des 2. Zuges und ein s.I.G. des 4. Zuges gesprengt wer-den. Der 4. Zug hatte
am Kanal alle 3 Trupps stehen lassen
müssen. Die leichten Züge waren während des Rückmarsches laufend in Stellung und hatten durch wirkungsvolles Feuer die schweren und ständigen
Angriffe des nachdrängenden Gegners abwehren ge-holfen.
Auch das Kradschtz.-Btl. 54 verließ am 14. 12. den Flug-platz Klin und marschierte durch die schon zum
größ-ten Teil brennende Stadt. Überall an Brücken und be-sonderen Gebäuden standen Pi.-Sprengkommandos. Ein
trauriger Anblick war die große Zahl der stehen-gelassenen Kfz an den Häusern oder auf der Straße. Ab und zu schossen russische Panzer oder Ratsch-Dumm in die Häuser. Ein russisches Flugblatt wurde
vom Btl, gefunden. Danach sollte der
Div.-Kdr., Gene-ralmajor
Fürst, ein Flugzeug zur Flucht
bereitgestellt haben und ähnliches
Zeug. Der Russe hatte damit aber Pech,
da der Div.-Kdr. schon seit Wochen nicht mehr bei der Div. war. Als Gegenstück wäre eine Geschichte über Oberst Hauser, Kdr. des Pz.-Rgt. 25,
zu erwähnen. „Ein russischer Offizier hätte
ihn südlich Klin zur über-gabe
aufgefordert, da die umliegenden Dörfer besetzt und sie eingeschlossen seien. Oberst Hauser habe den Russen festgesetzt, sei mit seinen Panzern in die
betr. Dörfer gestoßen und habe den
Russen schwere Ver-luste
beigebracht."
Wie schon beim I./11 geschildert, war
auch hier die Rückmarschstraße
vollgestopft, da mehrere Divisionen durcheinander
zurückgingen. An jeder Brücke oder schwiergen
Stelle staut sich alles. Das Zusammenhalten einer Kolonne war nicht möglich. Ebenso war ein Gegenverkehr völlig ausgeschlossen.
Erfreulicherweise waren in diesem
Raum keine russischen Flieger, die sich
damit eine einmalige Chance völlig entgehen ließen. Was hätte die deutsche Luftwaffe aus diesen Kolonnen gemacht!
Der Btl.-Kdr., Major Schutze, ließ am 15. 12. 1941 die Kpn. einzeln marschieren. Trotz unmöglichster
Verstopfungen erreichte das
Kradschtz.-Btl, den nächsten Sammelpunkt
Pretowskoje. Obgleich ein Zerreißen der Verbände nicht mehr zu umgehen war, fanden sich die Soldaten an den Sammelpunkten meistens wieder zusammen. Die beweglichen Kräder kamen fast überall durch, nur Pkw und Lkw hingen ab.
Stab und 1. Kp. des I./I.R. (mot) 11 trafen im befohlenen
Unterbringungsraum Jelgosino ein. Die Masse des Btl. wurde durch den Rgt.-Kdr. an der Wegegabel 2 km ostw. Jelgosino nach Tarchowo weitergeleitet. Auf dem Marsch griffen russische Tiefflieger das Btl. an. Eine leichte Flak-Kp. blieb leider nicht an ihren
Geschützen. Die Soldaten verließen panikartig die Fahrzeuge und waren im Nu von der Straße verschwunden.
Alle diese Situationen kennzeichneten den Wandel des siegesgewohnten deutschen Soldaten. Auch das
I. Btl. war von den Marschanstrengungen völlig
erschöpft. Dennoch erhielt es durch den Chef des KorpsStabes den neuen Auftrag, mit Tagesanbruch am 16. 12. einen Sicherungsabschnitt im Raume Stramilowa-Terjajewo zu beziehen. Die genaue Einweisung würde durch den Kdr. A.A. (mot) 14 erfolgen. In
Tarasowa war beim II./I.R. (mot) 11 lediglich die Nachhut,
die 5. Kp., unter Führung von Oblt. Schröder eingetroffen.
Mit dieser Kp. setzte der Btl.-Kdr. am 15. 12. den Weitermarsch fort. Diese Kp.
wurde am folgenden Tage zur Sicherung nach
Osten in Steplowo eingesetzt. Sie
konnte diesen Ort gegen einen starken Angriff
der Russen jedoch nicht halten. Die sich im Ort aufhaltenden Teile der Flak- und B-Abteilung 9 hatten sich bei Angriffsbeginn sofort zurückgezogen. Wegen der zehnfachen übermacht nahm die 5. Kp. Verbindung mit dem I./11. in Mal-Stramilowo auf und sicherte dort gemeinsam mit dem Btl. gegen Norden und Nord-osten. Auf Befehl der Div. wurde die 5. Kp. herausgezogen und marschierte nach Terjajewo zum eigenen Btl. zurück. Hier war es dem Russen gelungen in
den Nordteil des Ortes einzudringen. Oblt.
Brecht ging sofort mit etwa 109 Mann von 7 verschiedenen Waffengattungen zum Gegenstoß über und es gelang ihm, die Russen mit Verlusten zurückzuschlagen, Diese zusammengestellte Kampfgruppe sicherte dann den Nordrand dieses Ortes.
Oberstlt.
Eberding befahl dem ihm
unterstellten III./ I.R.
(mot) 11 den Weitermarsch nach
Kawerino. III./I.R. (mot) 53 war bereits nach Kalejewo gerückt und kämpfte mit Unterstützung durch Panzer die Rückmarschstraße frei. Eine Anlehnung an das II./I.R.
(mot) 53 wurde erreicht.
Der Ord.-Offz. des 1.R. (mot) 11 traf
am 16. 12. beim III./11 ein. Das Btl, wurde wieder dem Rgt. 11 unterstellt und erhielt Befehl, zur Verfügung des Rgt.
nach Tarjajewo zu marschieren, Im
Laufe des Tages erhielt das III./11
den Befehl, von Westen Utischewa anzugreifen, um das dort eingeschlossene Kradschtz.-Btl. 54 freizukämpfen. Das II./11 hatte den Auftrag, die
Rückmarschstraße mit Unterstützung
von Panzern westlich Tarjajewo
freizukämpfen und Utischewa von Süden her anzugreifen. In geöffneter Ordnung ging das III./11 zum
Angriff über und schob sich dicht an Utischewa heran. Der Spähtrupp Uffz. Kuhl der 11. Kp. hatte starke
Feindbesetzung des Ortes festgestellt. Der Russe, der die Bereitstellung erkannte, schoß mit allen Waffen auf das III./11, und begünstigt durch das
vor-gelagerte Kuschelgelände, ging er
links und rechts am III./11 vorbei
und schoß in die Flanken des Btl. Um der
Gefahr einer Umfassung zu begegnen, entschloß sich der Btl.-Kdr., Major Wolde, sein Btl., das nur eine Gefechtsstärke
von etwa 100 Mann hatte, auf die Ausgangsstellung
zurückzunehmen. Die Loslösung vom Feinde
gelang, zumal festgestellt werden konnte, daß das Kradschtz.-Btl- sich nicht in Utischewa befand. Das Kradschtz.-Btl. 54 marschierte am 16. 12 in gleicher Weise wie am Vortage weiter Richtung Tarassowa.
Rückmarschstraße vor und hinter dem
Btl- war bedeckt mit Fahrzeugen aller Art, dazwischen
marschierende Kolonnen und einzelne Trupps. Als
plötzlich alles stockte und ein wüstes Geschieße
entstand, befahl Major Schulze sofort
das Absitzen von den Fahrzeugen. Mit
der vordersten Kp, ging er nach vorn und ließ die restlichen Kpn. nach rechts und links sichern. Mit den mitgenommenen Teilen erreichte der Btl.-Kdr, ein Dorf, aus welchem der Russe mit Kav. und Panzern die
Rückmarschstraße überfallen hatte. Troßfahrzeuge, Kübel,
davon Fahrer am Steuer erschossen, Pferdekadaver, eigene Verwundete lagen auf der Straße. Ein
Teil der Fahrzeuge hatte kehrtgemacht und dadurch die Straße verstopft. Mit aller Schärfe wurde wieder
Ordnung gebracht. Einige Gruppen
Russen wurden im freien Felde
zusamengeschossen, Versprengte in den Gärten erschossen, der Rest verjagt. An
der Uberfallstelle durchsuchten
deutsche Soldaten die eigenen ausgefallenen
Fahrzeuge und steckten ein, was sie gebrauchen
konnten. Sonst hätte es der Russe bekommen. Nach diesem Zwischenfall erreichte das Kradschtz.-Btl.
Terjajewo und sammelte sich dort.
Durch Funkspruch befahl die 14.
Inf.-Div. (mot) für den 17. 12.,
daß das Btl. in Verbindung mit I.R. (mot) 11 zur Verfügung der 14. Inf. Div. Sischkowo und Schruljewo erreichen sollte, Das davor liegende Utischewo war feindbestezt und mußte freigekämpft werden.
Wie befohlen trat am 16. 12 das
I./I.R. (mot) 11 den Weitermarsch an. Der Kdr, A.A. (mot) 14 war zwecks Einweisung nicht aufzufinden. Die beiden Btl.-Kdr. 1 und II./11 fuhren zum Chef des Korps-Stabes und erhielten
dort neue Aufträge, II./11 wurde zur Sicherung nach Norden in Steblewo-Stramilowa, I/11 zur Sicherung nach Nordosten und Osten in owalowa eingesetzt. Durch einen zufälligen Hinweis des Div-Arztes konnte das I./11 bei einem vorgeschobenen Teil des Verpflegungsamtes Verpflegung empfangen.
Durch die Straßenverstopfungen war es in den letzten Tagen unmöglich gewesen, der kämpfenden Truppe Verpflegung zuzuführen. Von einem Uffz. der B-Abt. 9 erfuhr das Btl., daß der Gegner Wyssokowo und Streblewo mit starken Kräften angriff. In den Mittagsstunden überbrachte der Adj, des II./11 einen neuen Div.-Befehl für das I./11. Danach sollte das BtL die Sicherung im Abschnitt Wyssopowo-Steblewo übernehmen. Wie bereits erwähnt, wurde gemäß Div.-Befehl die 5. Kp. zurückgenommen und das I./11 bezog mit 2 Kompanien in vorderer Linie Verteidigungsstellung am Südufer der Szeßtra um Stramilowa. Von der B-Abt. 9 wurden 120 Gewehrschützen und der Art.-Abt. 620
die Kampfgruppe Dann mit 90 Gewehrschützen
dem 1. 11 unterstellt. Diese Kampfgruppe meldete, daß in Wyssokowo etwa 20 unversehrte Kfz, 10000 1 Otto-Kraftstoff, Geheimkisten und der bei der Flucht zurückgelassene Rock eines Hptm. v. M, einer Flakeinheit vorgefunden wurden. Der Rgt.-Kdr., Oberst Schürmann, befahl für den 17. 12., das Entsenden eines kampfkräftigen Spähtrupps zur Öffnung der Straße 3 bis 4 km südwestlich Terjajewa.
Die vom Btl. vorgetriebenen
Spähtrupps ergaben, daß die vor
dem Btl, liegenden Orte feindfrei waren. Nach Einwohneraussagen hatte sich der Feind während der Nacht in Stärke von etwa 150 Mann in die nordwestl. gelegenen Wälder zurückgezogen. In Steblewo wurden 35
fast fabrikneue Lkw, ebenfalls einer Flakeinheit gehörend, aber von den Russen ausgeplündert, sichergestellt. Mit Kdr. III./11 erschien der Rgt.-Kdr. auf dem Btl.-Gef.-St. I./11 und
befahl den Angriff auf Charlanicha, wobei I../11 den ursprünglichen Abschnitt
des III./11 übernahm. Rechter Nachbar blieb
III./11, linker Nachbar war die 7. Pz.-Div.
Wegen der eingebrochenen Dunkelheit wurde der Angriff auf den 18. 12. verschoben. Beim I./11 fielen Oblt. Büttner wegen erfrorener Füße und Oblt.
Voigt infolge Grippe aus.
Am 18. 12. wurde früh dem Rgt.
gemeldet, daß eine Verbindung zur 7.
Pz.-Div. nicht bestand. Dagegen traf ein Verbindungsspähtrupp vom I.R.
(mot) 53 beim I./11 ein. Auch der Rgt.-Kdr., Oberst Eberding, erschien auf dem Btl.-Gef.-St. Meldungen über Feindbesetzung in
Steblewo gingen von der 2. Kp., in
Charlanicha von der 3. Kp. ein. Der
V.B. der Battr, meldete die Feuer-bereitschaft
und daß Steblewo beschossen wurde. Gegen 12.30 Uhr trat das I./11 zum Angriff
auf Charlanicha an und nahm es nach
kurzem Feindwiderstand. Der 3 km lange Ort wurde von Osten nach Westen aufgerollt, der Ortsteil nördlich der Szeßtra
abgebrannt und eine igelförmige
Verteidigung um Charlanicha mit Front
nach Osten und Nordosten bezogen. Wegen der großen Ausdehnung des Ortes und der geringen Gefechtsstärke des Btl- konnte eine breite Lücke zum
IIl./11 nicht geschlossen werden,
Dagegen war ein Anschluß zum linken
Nachbar, der 7. Pz.-Div., hergestellt.
Am Abend rückte die 7. Pz.-Div, jedoch ab, was dem Rgt. über Funk über A.R.
(mot) 14 gemeldet wurde. Das Rgt. befahl, daß die Lücke durch Spähtrupps beider Btl. gesichert werden sollte.
Für den Auftrag an das II./I.R.
(mot) 11, den Feind auf der Rückmarschstraße
anzugreifen, wurden dem Btl. sämtliche
sich in Terjajewo befindliche 1.G., Pak und Panzer
unterstellt. Die Straße wurde vom Feind freigekämpft, der viele Tote zurückließ. Das II./11 konnte danach die Verbindung mit dem Kradschtz.-Btl. 54 aufnehmen und diesem Btl, eine Feuerunterstützung beim Angriff auf Utischewa geben. Da dieser Ort feindfrei war, kam die Unterstützung nicht zur Auswirkung. Danach setzte das Btl. den Rückmarsch fort. Als Gefechtsvorposten wurde die 5. Kp. eingesetzt.
Nachdem das l./11 sein Angriffsziel
Charlanicha erreichte, befahl das Rgt, dem III./I.R. (mot) 11, nunmehr Stedlewo anzugreifen und zu nehmen. Am Nachmittag des 17. 12. waren die Angriffsvorbereitungen
beendet und die verst.
9. Kp, mit Unterstützung eines I.I.G.-
und s.M.G.-Zuges, sowie des einzigen schw. G.W, unter Ausnutzung der Kuscheln und Schluchten den Ort umfassend an. Etwa 100 m vor dem Ort blieb der
Angriff liegen. Wegen der Dunkelheit
mußte dann der Angriff abgebrochen
werden. Um Nachtbeleuchtung zu haben, und
von den Russen nicht überrumpelt zu werden, schoß unsere Pak einige Häuser zur Erleuchtung des Vorgeländes in Brand. In den Nachtstunden wurden die Vorbereitungen für den Angriff am nächsten Tag
getroffen. Abends traf Obfw.
Naumann mit Verpflegung ein, so
daß das Btl eine Versorgung erhielt. Seit Tagen gab es endlich wieder eine Zulage zu den Kartoffeln. In den
Morgenstunden des 18. 12, traf der Rgt.
Befehl ein, sich vom Feinde zu lösen und sich auf Utischewa zurückzuziehen. Ein Teil des Btl. Leschke verblieb in Bol- Stramilowa als Nachhut. Das Btl.
Weiß verblieb geschlossen in
Charlanicha. Das ebenfalls in Utischewa
untergebrachte II./I.R. (mot) 53 sicherte nach Süden. Dieses Btl. wurde in den Mittagsstunden in Btl.-Stärke angegriffen, so daß 2 Kp. aus dem
III./I1.R. (mot) 53 herausgezogen
werden mußten, um den Gegner in der
Flanke anzugreifen. III./11 sollte danach den Ort so lange halten, bis I./11 und Restteile II./11 sich vom Feinde gelöst und den Ort Utischewa passiert hatten. Eine Stunde später folgte das III./11 den
anderen Rgt.-Teilen in Richtung Bludi
nach Schilowa. Au; einem Waldstück
heraus fühlte der Russe immer wie der
vor, aber durch starkes Abwehrfeuer blieb sein Angriff liegen. Nach Abzug aller Teile des l.R. (mot) 11 ging Utischewa in Flammen auf. III./11 erreichte
Schischkowa, in dem das Kradschtz.-Btl. 54 sicherte.
Das Kradschtz-Btl. 54, das in den Morgenstunden des 18. 12. Utischewa ohne Feindberührung erreichte, wa über den unterbliebenen Angriff nicht böse, da das Btl. nur über eine schwache Kampfkraft verfügte. Ohne längeren Aufenthalt marschierte das Btl. nach Schischkowa weiter, das mittags erreicht wurde. Auch dieser Ort war feindfrei. Das Btl., das zur Verfügung der Div. stand, nahm seine örtlichen Sicherungen auf und stellte eine Verbindung zur 7. Pz.-Div. her. An der linken Flanke traf das Btl. v. Lachner vom I.R. (mot) 53 ein. Auch Oblt. v. Ledebur, der die Trosse zusammengefaßt und Nachzügler gesammelt hatte, traf beim Btl- wieder ein. Charakteristisch für diesen Rückmarsch war: Eine schon vermißt geglaubte defekte Feldküche traf nach Tagen ein. Sie hatte sich mit einem versprengten Panzer zusammengetan, die Panzerleute mit verpflegt und sich dafür durch alle Fährnisse des Rückzuges schleppen lassen. Der Fahrzeugschaden war in Kürze von der L-Staffel behoben und ein wertvolles Fahrzeug der Truppe blieb erhalten.
Im Zuge der Zusammenlegung A.A. (mot) 14
und Kradschtz.-Btl. 54 traf
als KradschtzKp die 2./A.A. (mot) 14 beim
Btl. unter Führung von Oblt. Seitler ein.
Der Feind hatte im Bereich des LVI.AK. nur zögernd nachgefühlt.
Dagegen hatte er beim rechten Nachbar mit
stärkeren Kräften, vereinzelt auch durch Einsatz von Panzern, die Front immer
wieder zum Ausweichen gebracht. Durch das
vorzeitige Ausweichen der 23. Division in
die Gegend von Bujgorod war die Zurücknahme
der 14. Inf.-Div. (mot) notwendig, um nicht im Süden durch den nachstoßenden Gegner umfaßt und von der Rückzugsstraße abgeschnitten zu werden. Die 14. Inf.-Div. (mot) befahl daher am 19. 12. 1941 die Loslösung vom Feind in der Nacht vom 19.,'20. 12., um in
einem Zuge mit dem l.R. (mot) 11 und
I.R.
(mot) 33 auf die HKL am Lama-Abschnitt zurückzugehen,
die endgültig gehalten
werden sollte. Für die Zurücknahme der
Truppen aus der W.L. wurden für I.R. (mot) 53 und dem A.R. (mot) 14 die Rollbahn südlich UtischewoJaropoltsch-Chanewa und für I.R. (mot) 11 der Weg Utischewa-Bludi-Mussino befohlen. In der bisherigen W.L. blieben kampfkräftige Nachhuten. Das Krad-schtz.-Btl.
54 wurde in der Zwischenstellung bei und
nördlich Schischkowa eingesetzt. Es
hatte den Auftrag, ein ungestörtes
Zurückgehen der Regt. 11 und 53 zu gewährleisten
und etwa nachdrängenden Gegner möglichst
lange aufzuhalten, um in der HKL noch am 20.
12. sicherzustellen. Der 14. Inf.-Div. wurde die Kampfgruppe Koelitz - Schützeneinheiten in Stärke von 2 bis 3 Kp., 12 Panzern
und 1 I. Battr. - unterstellt. Bei einem
Nachdrängen des Gegners entlang der Rollbahn
sollte diese Kampfgruppe auf Befehl der Div. im Anschluß an das Kradschtz.-Btl. 54 eingesetzt werden, um ebenfalls ein Vorgehen des Gegners gegen die HKL zu verzögern. A.R. (mot) 14 setzte 2 I. Battr. zur Unterstützung des Kradschtz.-Btl. 54 ein, ging mit der
Masse in die vorgesehene Stelung. in der endgültigen HKL.
Mit Befehl Nr. 70 gab die 14. lnf.-Div.
(mot) die Richtlinien für die Verteidigung am Lama-Abschnitt. Das LVI.A.K. wurde am rechten Flügel der Pz.- Gr. 3 eingesetzt. Es
wurden zur Verteidigung eingesetzt, rechts die 14. Inf.- Div. (mot) und links die 7. Pz.-Div, war
Korps-Reserve.
Die HKL verlief Nordrand Gusewo, dort
Anschluß an rechten Nachbar (23. Div.) - Ostrand und
Nordrand Jaropolez - Westufer
in Flußschleife nördl. Jaropolez - Westufer Lama in Linie Jurkino - Ostrand
Sawkino - Ostrand Uslakino. Die Gefechtsvorposten wurden in Linie Pkt. 157,0 - Westrand
des Waldes ostwärts Jaropolez - Ostrand Telegino mit Anschluß an 7. Pz.-Div. eingesetzt.
Die Gefechtsaufklärung erfolgte bis zur Linie Dawydowo (für die Lehrbrigade
900) - Bludi - Pkt. 137,2 (1 km südostw. Kusjaewo).
I.R.
(mot) 11 rechts an I.R.
(mot) 53 und links an 7. Pz.-Div. angelehnt verteidigte sich in der HKL am Lama-Abschnitt. Grenze rechts: Kirkunowo (53) - Korotu-jowo - Chanewa - Szyrkowa - Karwenkowo (53), Grenze links: Schestakowo - Jelisowotina
- Wassil-jewokaja - Telegino
(alle 7. Pz.-Div).
Rgt.-Gef.-St.: I.R. (mot) 11 in
Chanewa, 1.R. (mot) 53 in Petrowskaja,
A.R. (mot) 11 in Rewina, Div.-Gef.-St. in Belaja Kolpj (Westteil).
A.R.
(mot) 14 mit unterstellter Artillerie der
Gruppe Koelitz und der Lehrbrigade
900 unterstützte die Abwehr vor der HKL mit Schwerpunkt bei Jaropolez. Teile wurden zur Unterstützung der Gefechtsvorposten eingesetzt. Arko 125 regelte den Artillerieeinsatz im gesamten Korpsbereich.
Pi.
(mot) 14 mit den ihm unterstellten 3 Kpn.
wurde auf Zusammenarbeit mit den Regimentern 11
und 53 angewiesen. Mit allen unterstellten
Kräften wurde der Stellungsbau nach
einheitlichem Plan und in enger Verbindung
mit den Abschnitts-Kommandeuren durchgeführt.
Insbesondere sollte der Truppe das Gefühl der Sicherheit und des Schutzes gegen feindl. Art. und Bombenangriffe gegeben werden.
Die den Rgt. 11 und 53 unterstellten Teile der Pz.-Jäg.-Abt. 643 und Pz.-Iäg.-Abt. (mot) 14 wurden in enger Zusammenarbeit
mit den lnf.-Pz.-Jg.-Kpn. zum einheitlichen
Schutz eingesetzt Die Div, setzte die I./Flak 36 zum
Flakschutz ein. Einzelne 8,8-cm-Flak wurden zur Erdabwehr vorgezogen. Nach Durchschreitung der HKL wurde das Kradschtz.-Btl. 54 die Div.-Reserve im Westteil Balaja-Kolbj.
Auch die Panzerspäh-Kp. A.A. (mot) 14
verblieb dort.
Gemäß der vorliegenden Befehle
erreichte das I./I.R. (mot) 11 in den ersten Stunden des 20. 12. 1941 Mussino und wurde vom Rgt.-Adj., Hptm. Eckhardt, eingewiesen.
Die Btl.-Reserve lag in Jurkina. Der erste Tag in der neuen Verteidigungslinie diente der Ruhe und Körperpflege. Während des Rückmarsches hatten sich 98 Angehörige des I./11 Erfrierungen aller Grade zu gezogen.
In Schilowo bezog das II./IR. (mot) 11 die endgültige HKL.
Das Btl. wurde in zwei Kampfgruppen aufgeteilt Die Kampfgruppe Schröder bestand
aus der 5. und 6. Kp., die Kampfgruppe Dohle aus der 7. und 8. Kp Die Kampfgruppe Dohle wurde als Gefechtsvorposten
in Schilowo eingesetzt, während die Kampfgruppe Schröder die HKL besetze.
IlI./I.R.
(mot) 11 rückte in Jaropelez ein
und richtete sich in den vorhandenen
russischen Bunkern ein. Die Reserve des Btl. lag in der grünen Kaserne. Bei
einer Witterung von minus 15 Grad
wurden fieberhaft Bunker und
Stellungen mit Hilfe der Pioniere umgebaut und eingerichtet. Die 9. Kp. wurde als Gefechtsvorposten eingesetzt.
Nach Erreichen der HKL setzte die
13./I.R. (mot) 11 den
1. Zug beim I./11 in Jaropolez und die
anderen 3 Züge in Schilowa ein.
Für die Verteidigung am Lama-Abschnitt gab der Rgt. Kommandeur des A.R. (mot) 14, Oberst von Zitzewitz, den „ArtillerieBefehl Nr. 1" heraus.
Für die im Divisions-Abschnitt
eingesetzten Einheiter
Rechts: Lehrbrigade
900 (vorn Kampfgruppe Koelitz)
Mitte: I.R. (mot) 11
(rechts III., links II. Btl.)
Links: I.R. (mot) 53 (III. Btl.)
war folgender Artl.-Einsatz
vorgesehen:
a)
Divisions-Artl.
Führer Kdr. A.R. (mot) 14 mit II./A.R. (mot) 14 (1., 4. und 6
Battr.), III./schw. A.R. (mot) 14 (7. und
9. Battr.), Artl.-Abt. 900 (2. und 3.
Battr.), II./A.R. 74 (4. Battr. und 4./Nbw. 51), I./A.R. 76 (1., 4. und 8.
schw. Battr.)
b) Korps-Artl.
Führer Artl. Kdr. 125 mit Gruppe Scheffer (Artl.-Abt. 733 mit je einer s.F.H., Mörser-
und 15-cm-Kan.-Battr.).Auf Zusammenarbeit
waren angewiesen:
a) Gruppe Schauen (Artl.-Abt. 900 mit unterstellter 113 A.R. 74) und lll./A.R. (mot) 14 mit Kampfgruppe Koelitz
b)
II./A.R.
(mot) 14 mit 1.R. (mot) 11
c) I./A.R. 16 mit I.R.
(mot) 53.
Die Aufgaben waren: Zerschlagung
feindlicher Bereitstellungen,
Ansammlungen und Anmärsche, Abwehr feindlicher
Angriffe gegen die HKL, Unterstützung der Gefechtsvorposten (durch V.B.), flankierende
Mitwirkung in die Nachbarabschnitte.
Gruppe Schauen vor linken Flügel 23.
Inf.-Div., III./A.R. (mot) 14 vor III./l.R.
(mot) 11, ll./A.R. (mot) 14 vor II. S.R. 2,
I./A.R. 76 vor II./I.R. (mot) 11 und rechten Flügel der 7. Pz.-Div.
Die Feuerzusammenfassungen und
Störungsfeuer erfolgte nach den Anordnungen der Kdre.
A.R. (mot) 14 bzw. Artl.-Kdr. 125.
Als Feuerstellungsräume waren befohlen:
Artl.-Abtl. 900 ca. 2 km nordostw. Liwiwo, II./A.R.
74 südwestl. Garutino, lll./A.R. (mot) 14 um Rewino,
Il./A.R. (mot) 14 um Chanewo-Jurkino,
I./A.R. 76 um Kalinino.
Über die Vorverlegung der lll./A.R.
(mot) 14, I./A.R. 76 und der 4. und 6. A.R. (mot) 14 erging besonderer
Befehl.
Der Ausbau der endgültigen
Feuerstellungen und B.-Stellen wurde
auch hier beschleunigt durchgeführt.
Als Leuchtsignale wurden befohlen: Weiß == hier sind wir, Grün = Feind greift an - Sperrfeuer,
Weiß-rot = Feuervorverlegen,
Rauchpatrone violett = feindliche Panzer.
Die Barbarameldung wurde durch das Rgt.
täglich ab 8.15 Uhr und weiter alle 3
Stunden als Fernspruch an die Abtl,
durchgegeben. Der Rgt.-Gef.-St. war in Petrowskoje.
Das Kradschtz.-Btl. 54 hatte den Auftrag, die Zwischenstellung Schischkowo zu verteidigen, um der 14.
Div. die Zeit für den Ausbau der HKL
zu geben. Das Btl. hatte anfangs
keine Feindberührung. Der ostwärts liegende
Ort Chrulewo war gut zu sehen, eine weite Schneefläche lag dazwischen. Auch bei diesem Btl. glaubte und hoffte jeder, daß der Lama-Abschnitt
stark genug ist, um gehalten zu
werden, damit die Rückwärtsbewegungen
aufhörten. In den Mittagsstunden des
19. 12, griff der Gegner in etwa Kp.-Stärke die Gefechtsvorposten des Btl. an.
Bei den Russen herrschte großer Lärm,
die Kommandos waren in der klaren Luft weit
hörbar. Major Schulze begab sich
in die vorderste Linie. Die unterstellte und eingesetzte Artl. hatte durch ausgeleierte Rohre und mangelnde Munition keinen rechten Erfolg erzielen können. Dagegen hatten die s. G.W. gute Wirkung, auch der Frontaleinsatz der s. M.G.-Kp. Alle Angriffe konnten abgewehrt
werden. Die Gruppe Koelitz brauchte nicht einzugreifen. Auf dem rechten Flügel bei Lt. Käthner blieb Ruhe. Die Kp. des Oblt.
Seitler litt den ganzen Tag über
unter Pak-und s. M.G.-Feuer.
In den Abendstunden des 20. 12.
löste sich das Btl. vom Feinde, nachdem
die Unterkünfte zerstört wurden und
sammelte sich in Jaropolez. Als Nachtruppen blieben die 1. Kp. und Teile der 4. Kp. zurück. Das Loslösen des Btl. stand unter Panzerbeschuß und es traten
Verluste ein. Der Marsch in den neuen Unterkunftsraum durch tiefen Schnee stellte große Anforderungen an die Männer, die den ganzen lag im Freien In Stellung gelegen hatten. In Jaropolez stieß die 3. Kp. wieder zum Btl. Sie hatte nach dem Niederbrennen der meisten Häuser von
Parefnkowa den Sicherungsauftrag an einen Zug vom I.R. (mot) 53 abgegeben und legte den Rückmarsch ohne Feindberührung
zurück. Das Kradschtz.-Btl. marschierte über Chanewa (Rgt.-Stab 11) - Belaja
Kolbj (Stab 14 1.D.) nach Aksakowo,
um hier als Div.-Reserve zu verbleiben. Der Ort war von vielen fremden Truppenteilen belegt, die in den nächsten Tagen abgeschoben wurden.
Das Kradschtz.-Btl. gliederte sich
hier neu: 1. Kp.: ObIt. Seitler (alte 2./A.A. mot 14), 2. Kp.: Lt. Käthner, 3. Kp.: Oblt. v.
Ledebur, zu der die bisherige 1. Kp., Zug Obfw. Werkmeister trat, 4. Kp.: Oblt.
v. Oemichen, 5. Kp.: Oblt. Baar (ehem.
3, schw./A.A mot 14). Das Btl. genoß
die Ruhe, die Waschmöglichkeit, auch die
starke Verlausung und die Krätze konnte endlich bekämpft werden. Dazu gab die Nähe des Weihnachtsfestes, die Hoffnung, es in Ruhe begehen zu können,
sowie das Gefühl, in den Rückzugskämpfen
sich bewährt zu haben, der Truppe
Auftrieb.
Die Stimmung war gut. Niemals tauchte das Gefühl der
Unterlegenheit dem Russen gegenüber bei den Soldaten auf! DIe Unterbringung
wurde nach Entfernung der fremden Nachzügler so, daß jede Gruppe ein Haus für
sich hatte. Die verbliebenen Russen wurden in einige Häuser zusammengelegt und
im übrigen zur Straßenfreihaltung herangezogen. Die Bevölkerung machte keine
Schwierigkeiten.
In diesen Tagen war es sehr kalt,
manchmal 25 b s 30 Grad Minus und dabei viel Schnee. An einigen Tagen war so
ein eisiger Wind, daß nur eine halbe Stunde Außendienst gemacht werden konnte.
Die übrige Zeit wurde zur Überholung der Bekleidung, Ausrüstung, Waffen, Gerät
und Kfz benutzt- Daneben wurde eifrig an behelfsmäßiger Winterbekleidung
gearbeitet. Ein Appell bot ein zigeunerhaftes Bild! Besonderer Wert wurde auf
die behelfsmäßige Schuhbekleidung gelegt. Nach Möglichkeit wurden aus
Russenpelzen Oberschuhe gefertigt, die sich hervorragend bewährt hatten. Die
Beschlagnahme von Filzstiefeln und Pelzen der russischen Bevölkerung wurde
mangels planmäßiger Winterbekleidung von der Division befohlen. Meist ohne
Hinweise von oben fertigten sich die Kpn. M.G.-Unterstützungen aus
Schneeschuhen, Schneeteller, Akjas für Transport von Verwundeten und Munition.
Immer mehr Schlitten und Pferde wurden „organisiert", sie begannen knapp
zu werden.
Wegen ihrer besonderen Bedeutung
seien hier zwei Erlasse des Führers und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht vom
19. 12. 1941 wiedergegeben:
„Erlaß des Führers!
Soldaten des Heeres und der Waffen-SS!
Der Freiheitskampf unseres Volkes
geht seinem Höhepunkt entgegen. Entscheidungen von weltweiter Bedeutung stehen
bevor! Der erste Träger des Kampfes ist das Heer. Ich habe daher mit dem
heutigen Tage die Führung des Heeres selbst übernommen. Als Soldat vieler
Weltkriegsschlachten bin ich mit Euch aufs engste verbunden im Willen zum Sieg!
Führerhauptquartier, den 19. 12. 1941 gez. Adolf
Hitler."
,.Soldaten des Heeres und der Waffen-SS!
Der Kampf um die Freiheit unseres
Volkes zur Sicherung seiner Existenzbedingungen für die Zukunft zur Beseitigung
der Möglichkeit, uns alle 20 oder 25 Jahre unter einem neuen Vorwand - aber irr
tiefsten Grunde stets aus den gleichen jüdisch-kapitalistischen Interessen
heraus - mit Krieg zu überziehen, geht seinem Höhe- und Wendepunkt entgegen.
Das Deutsche Reich und Italien sowie die bisher mit uns verbündeten Staaten
haben das Glück,
in Japan eine Weltmacht als neuen Freund
und Kampfgenossen erhalten
zu haben. Es sollte unter den gleichen Vorwänden und Formen abgedrosselt werden
wie wir selbst-Mit der blitzschnellen Vernichtung der amerikanischen
Pazifikflotte sowie der britischen Streitkräfte in Singapur, der Besetzung
zahlreicher englisch-amerikanischer Stützpunkte in Ostasien durch die japanische Wehrmacht tritt nun dieser Krieg in ein
neues, für uns günstiges Stadium. Damit stehen wir selbst aber auch vor
Entscheidungen von weltweiter Bedeutung.
Die Armeen im Osten müssen, nach
ihren unvergänglichen und in der Weltgeschichte noch nie dagewesenen Siegen
gegen den gefährlichsten Feind aller Zeiten, nunmehr unter der Einwirkung des
plötzlichen Wintereinbruchs aus dem Zug der Bewegung in eine Stellungsfront
gebracht werden. Ihre Aufgabe ist es, bis zum Anbruch des Frühjahrs genau so
fanatisch und zäh das zu halten und zu verteidigen, was sie bisher mit einem
unermeßlichen Heldenmut und unter schweren Opfern erkämpft haben. Von der neuen
Ostfront wird dabei nichts anderes erwartet, als was die deutschen Soldaten vor
25 Jahren in vier russischen Kriegswintern schon geleistet haben. Jeder
deutsche Soldat muß dabei das Vorbild für unsere treuen Verbündeten sein.
Darüber hinaus aber werden, so wie im
vergange. nen Winter, neue Verbände aufgestellt und vor allem neue und bessere
Waffen ausgegeben. Der Schutz der Front nach dem Westen wird von Kirkenes bis
zur spanischen Grenze verstärkt.
Die Schwierigkeiten der Organisation der Verbindungen dieser Front, die heute
einen ganzen Kontinent umspannen und bis nach Nordafrika reichen, sind zu
überwinden. Auch dies wird gelingen.
Die Vorbereitungen zur sofortigen Wiederaufnahme des offensiven Kampfes im
Frühjahr bis zur endgültigen Vernichtung des Gegners im Osten müssen
unvermittelt getroffen werden- Die Einleitung entscheidender anderer
Kriegsmaßnahmen steht bevor. Diese Aufgaben erfordern es, daß Wehrmacht und
Heimat zur höchsten Leistung angespannt und zum gemeinsamen Einsatz gebracht
werden.
Der hauptsächlichste Träger des Kampfes der Wehrmacht aber ist das Heer.
Ich habe mich deshalb unter diesen
Umständen heute entschlossen, als Oberster Befehlshaber der deutschen Wehrmacht
die Führung des Heeres selbst zu übernehmen.
S o l d a t e n!
Ich kenne den Krieg schon aus den
vier Jahren des gewaltigen Ringens im Westen 1914-1918.
Ich habe den Schrecken fast aller großen Material-schlachten als einfacher
Soldat selbst miterlebt. Zweimal wurde ich verwundet und drohte endlich zu
erblinden. Mir ist daher nichts fremd, was Euch quält, belastet oder bedrückt.
Allein ich habe nach vier Jahren Krieg in keiner Sekunde an der Wiedererhebung
meines Volkes gezweifelt und es mit meinem fanatischen Willen als einfacher
deutscher Soldat fertiggebracht, die ganze deutsche Nation nach mehr als
fünfzehnjähriger Arbeit wieder zusammenzuschließen und von dem Todesurteil von
Versailles zu befreien.
Meine Soldaten!
Ihr werdet es daher verstehen, daß
mein Herz ganz Euch gehört, daß mein Wille und
meine Arbeit unbeirrbar der Größe meines und Eures
Volkes dienen, daß mein Verstand und meine
Entschlußkraft aber nur die Vernichtung des Gegners
kennen, d. h. die siegreiche Beendigung
dieses Krieges.
Was
ich für Euch tun kann, meine
Soldaten des Heeres und der Waffen-SS, in der Fürsorge und in der
Führung, wird geschehen. Was Ihr für mich tun könnt und tun werdet, das weiß ich:
Mir in Treue und Gehorsam folgen bis zur endgültigen Rettung des
Reiches und damit unseres deutschen Volkes. Der Herrgott aber wird den Sieg seinen tapfersten Soldaten nicht verweigern!
Führerhauptquartier, den 19. 12. 1941
gez. Adolf Hitler."
In den vorweihnachtlichen Tagen
bauten bei grausiger Kälte alle Einheiten
ihre Unterkünfte aus. Durch Rgt-Befehl
bauten 2 Kpn. des I./11 das Waldlager im Abschnitt des III./11 nördlich laropolez aus. Am 23. 12. traten die vom III./11 kommandierten Uffz. und Mannschaften zu ihren Einheiten zurück. Das Btl. Weiß war für
die Schneefreihaltung des Weges Westrand Waldlager-lurkina-Osteingang Chanewa verantwortlich.
Am 21. 12 verließ der Btl.-Kdr., Major
Leschke, zu einem Krankheitsurlaub das II./11. Die Führung des Btl.
übernahm Oblt. Schröder. Für die Nacht vom 21./22. 12. befahl das Rgt., einen Scheinangriff auf Parfenkowo zu unternehmen, um den Angriff des I.R.
(mot) 53 zu unterstützen, das den Ort in Brand stecken sollte, um den
Russen ein Einnisten vor den Gefechtsvorposten unmöglich zu machen. Ein Zug der 7. Kp. stellte sich zu diesem Unternehmen bereit und drang nach einem
Feuerschlag der Artl. in den südostw. Ortsteil von P. ein, um dort Verbindung mit dem ebenfalls gut vorangekommenen I.R. (mot) 53 aufzunehmen. Bis auf einige Häuser im Abschnitt von I.R. 53 wurde alles niedergebrannt. Ein am nächsten Tag entsandter Spähtrupp wurde kurz vor dem Ort P. angeschossen, da die
Russen mit schwachen Teilen dort wieder eingezogen waren. Am 23. 12. lag auf dem Abschnitt der Gefechtsvorposten des II./11 feindliches Artl.- und
Granatwerfer-Störungsfeuer. Mit einzelnen Spähtrupps fühlte der Russe vor. Im Abwehrfeuer der Inf.-Waffen blieb er liegen. Danach trat Ruhe bei diesem Btl. ein.
Auch beim lll. Btl. Walde blieb der
Ausbau der Bunker und Stellungen
vordringliche Aufgabe. In den Abendstunden
des 21. 12. wurde ein russischer Offz.-Späh-trupp durch einen stehenden Spähtrupp der 11. Kp. (9. Kp. hatte die Vorstellung bezogen) vernichtet. Dabei fielen Kartenmaterial und russische Ausbildungsvorschriften u. a. in unsere Hände. Am 22. 12. wurde der stehende Spähtrupp wieder eingezogen. Erneut arbeitete sich ein russischer Offz.-Spähtrupp an die Vorstellungen heran. Durch einen Feuerschlag wurde auch dieser feindliche Spähtrupp vernichtet. Am 23. 12.
lag Störungsfeuer der russischen Artl. auf dem Btl.-Abschnitt. Gegen Mittag meldete der Gefechtsvorposten,
daß sich der Gegner im Wald im Abschnitt des S.R.2 bereitstellte. Als er vor dem Btl.-Abschnitt zum Angriff
heraustrat, wurde er durch einen Feuerschlag der Artl. und aller Inf.-Waffen in den Wald zurückgetrieben. Da ständig einzelne Trupps aus dem Wald
kamen, um Verwundete zu bergen, mußte der Feuerschlag gute Wirkung gehabt
haben.
Mit der ganzen Liebe, der der
deutsche Soldat fähig war, wurden die
armseligen Russenhäuser für das Weihnachtsfest
hergerichtet, das die Truppe dankbar genoß.
uberall waren Weihnachtsbäume! Wenn auch die
ersehnte Weihnachtspost nicht rechtzeitig eintraf -- die
letzten Pakete kamen gegen Ostern an -- war doch
sonst für materielle Genüsse ausreichend gesorgt. So begingen die Kompanien, in ihrer Mitte oft der Kommandeur und die Chefs, ein Fest der Erholung und Aufrichtung, nur in wenigen Fällen vom Feinde gestört.
Der Rgt.-Kommandeur vom l.R. (mot) 11, Oberst Dipl.- Ing. Schürmann, gab zum Kriegsweihnachten 1941 folgenden
Tagesbefehl:
„Allen Angehörigen meines Regiments
wünsche ich ein gesundes und gesegnetes Weihnachtsfest_
Nicht mit äußerem Glanz, aber um so
größerer Ehre begehen wir dieses Kriegsweihnachten,
das dem Regiment die hohe Aufgabe gestellt hat, zum. Schutze
der Heimat für Deutschrands Freiheit und Größe
vor dem Feinde zu stehen. Im Gedenken an unsere
Familie, Heimat und Vaterland tragen wir Weihnachten im Herzen, als
Weihnachtslicht aber soll dem Feinde das
Mündungsfeuer unserer Waffen
entgegenschlagen mit dem stahlharten Willen zum Sieg!
gez.
Schürmann"
Während am 24. 12. 1941 beim l. und
II./.R. (mot) 11 keine besonderen Vorkommnisse
vorlagen, zog der Russe im Abschnitt
vor dem III./11 in Stärke einer Kp. in 1,5 km
Entfernung parallel zur HKL in geöffneter Ordnung aus Schischkowa nach dem Waldstück. Durch gut liegendes Artl.- und I.G.-Feuer wurde der Gegner auseinandergetrieben, Zwei Stunden später wiederholte sich dies noch einmal. Dabei lag feindliches Granatwerferfeuer auf den Unterkünften. Die 11. Kp. verlor dabei einen Toten. In später Nachmittagsstunde erschien in den mit Tannengrün ausgeschmückten schlichten Unterkünften der Btl.-Kdr„ Major
Walde, und in einer kurzen Ansprache
gedachte er der Kriegsweihnachten. Anschließend zeichnete er viele Soldaten mit des E.K. aus.
Durch den vorerwähnten feindlichen
Angriff wurde auch die 13./I.R. (mot) 11 betroffen. Vom 4. Zug wurden der Zugfhr., Obfw.
Weiler und die Obgfr.
Mundt und Straetz verwundet. Fw. Voigt übernahm
dann diesen Zug.
Aus dem „Wehrmachtsbericht vom 24.
12. 1941" war zu entnehmen, daß der Gegner
seine unter hohem Bluteinsatz geführten
Angriffe fortgesetzt hatte. Ortliche Einbrüche
wurden durch Gegenstoß beseitigt. Deutsche Kampfflugzeuge warfen an der Küste
des Schwarzen Meeres lager- und Bahnhofsanlagen in
Brand, griffen in die Erdkämpfe an verschiedenen
Stellen ein und belegten sowjetische Kolonnen auf der
Eisstraße des LadogaSees mit Bomben. Im Kampf gegen
Großbritannien versenkten U-Boote
feindliche Handelschiffe mit
zusammen 23 500 BRT. Das U-Boot des Kapitänleutnants Biegalg versenkte den britischen Flugzeugträger Unicorn, ein während des Krieges erst fertiggestelltes Schiff.
Die allgemeine Ruhe gaben Division und den Regi mentern die Möglichkeit, bisher Versäumtes nachzu holen.
So gab I.R.
(mot) 11 die nachstehende „Offizier-Stellenbesetzung"
heraus und die 14. Inf: Div. zeichnete viele Soldaten mit dem E.K. aus.
|
Offizier-Stellenbesetzung Stand: 20. 12. 1941/20. 1. 1942 |
|
|
|
Dienststellung |
Dienstgrad |
Name. Vorname |
R.D.A. |
Bemerkungen |
Kommandeur |
Oberst |
Regimentsstab Dip.-Ing. Schürmann,Paul |
1. 1.41 (15) |
|
Adjutant |
Hptm. |
Eckhardt, Alfons |
1. 2. 39 (41) |
Erkrankt |
Ord.-Offz. |
Lt. d. R. |
Hofmann, Karl |
1.10. 39 (359) |
|
Verpfl.-Offz. |
Oblt, d. R. |
Berger, Ezard |
1. 7. 39 (9) |
|
Offz. (Ing.) K Mitarbeiter Beamter des geh.techn. Dienstes (K) |
techn. Kr., Verw.-Rat |
Hagstotz, Hans |
11. 1.41 |
Kommandiert |
Kp.-Chef |
Oblt. |
Stabskompanie Franke, Gerhard |
1. 8. 40 (28) |
stellv. Rgt.-Adj. |
Kradschtz.-Zug Krad-Meldezug Pionierzug |
Fw. (O. A.) Lt. d. R. |
Wettengel, Ernst Kolbinsky, Heinz |
1. 4.41 (808) |
|
Nachr.-Zug |
Lt. d. R. |
Dr. Ebel,
Walter |
1. 8.4U(2180) |
|
Fhr. d. Gep.-Tr. |
Lt. d. R. |
Grimmig, Kurt |
1. 1. 40 (975) |
|
Waffenmeister Zahlmeister |
Zahlmeister |
Schreiner, Rudolf |
20. 5.41 |
|
Werkmeister Beamter des mittl.Dienstes (K) |
Kr.-Werkmstr. |
Hennig, Rudolf |
|
Erkrankt |
Musikmeister |
Musikmeister |
Musik-Korps Kayser, Otto |
1. 7.41 |
|
|
|
I./I. R. (mot) 11 Stab |
|
|
Btl.- Kdr. |
Oberstft. |
Weiß, Ernst |
1. 6.41 (8) |
|
Adjutant |
Lt. |
Vagt, Kurt |
1. 4.40 (1291) |
|
Ord.-Offz. |
Lt. d. R. |
Bahmann, Walter |
1. 2.40 (2303) |
|
Verpfl -Offz. |
Lt. d. R. |
Bockisch, William |
1. 8.40 (616) |
|
Btl.-Arzt |
Ass.-Arzt d. R. |
Jaeger, Erich |
1. 6.40 (129) |
|
Hilfsarzt Waffenmeiser |
Ass.-Arzt |
Seifert Karl |
1. 8.41 (69) |
|
Zahlmeister |
Oberzahlmstr. d. R. |
Kurz, Herbert |
1. 1.41 |
|
Offz. (Ing.) K Beamter des geh,techn.
Dienstes (K) |
techn. Insp. (K) |
Prange, Paul |
1.10.40 |
|
Werkmeister |
Kr.-Werkmstr. |
Flohr, Walter |
|
|
|
|
1. Kompanie |
||
Kp.-Chef Zugführer Zugführer |
Oblt, d. R. |
Büttner, Fritz/Lt. d. R Stiefler. Gottfr. |
1. 6. 39 (286) |
Erkrankt |
|
|
|
III/.I. R. (mot)11 Stab |
|
|
Btl.-Kdr. |
Major/ Hptm. |
Wolde, Gustav-Otto Beckschäfer,Jost |
1. 7.41(32) 1. 8. 37(54) |
versetzt E/11 |
Adjutant Ord.-Offz. Verpfl.-Offz. Btl.-Arzt Hilfsarzt Waffenmeister Zahlmeister Offz. (Ing.) K Beamter des geh.techn. Dienstes K Werkmeister |
Lt.
d. R. Lt.
d. R. Ass.-Arzt d. R. Kr.-Verw.-Insp. a. K. Kr.-Ing. (K) techn. Insp. (K) Kr.-Werkmstr. |
Stark, Wilhelm Rohn, Ewald Uppenkamp, Faul Bertram, Arthur Fritsche, Rudi Rauchfuß, Johannes Möbius, Hellmut |
1. 4.40(2100) 1. 7. 40(2270) 1. 1.41(2) 12, 1.40 1. 6.41 1. 4. 41 |
z. Rgt.-Stab Kommandiert Kdt. z. StabsKp. |
Kp.-Chef Zugführer Zugführer |
Oblt. Lt. d R. |
9. Kompanie Irmler, Gottfried Behr, Oskar |
1. 8.39(236) 1. 2.40(2814) |
|
Kp.-Chef Zugführer Zugführer |
Oblt. |
10. Kompanie Overhoff, Gerald |
1. 8.40(23) |
noch nicht
eingetroffen z. Zt. aufgeteilt |
Kp.-Führer Zugführer Zugführer Zugführer |
Oblt. d. R. Lt. d. R. Obfw. (O.A.) Obfw. (O.A.) |
11. Kompanie Sostak, Fritz Richter, Johannes Schubert, Werner Karguth, Gerhard |
1.10.39 (88) 1. 2. 41(1325) |
vermißt, 16. 1.42 |
Kp.-Chef Zugführer Zugführer Zugführer |
Oblt. Lt. d. R. Feldw. (O.A.)/Lt.
d. R. |
12. Kompanie Fronzek, Ernst Körner, Fritz Uebe, |
1. 6.39 1. 7. 40(2413) |
Uffz.-Stand Fhr. 12. Kp. verwundert, 18. 12.41 |
Kp.-Chef Zugführer Zugführer Zugführer |
Oblt. d. R. Lt. d. R. Obfw. (O.A.) Lt. |
13. Komanpie Stamer,
Hans-Heinrich Pöhnert, Helmut Weller, Hans Drescher, Heinz |
1.10.39 1. 4. 40(2363) 1. 7. 40(2408) |
|
Kp.-Chef Zugführer Zugführer Zugführer |
Oblt. Lt. d. R. Stabsfw. (O.A.) Feldw. (0.A.) |
14. Kompanie Schmidt, Max Pluntke, Herbert Klawiter, Kurt Mehnert, Lothar |
1. 4. 40(527) 1. 5.40( ) |
zgl. Fhr. Stabskp. |
Erläuterung zur Offizier-Stellenbesetzung Stand: 20. 12.
1941 |
||||||
Zugänge Abgänge |
Dienstgrad |
Name |
Tr.-Teil |
Datum |
Bemerkungen |
|
|
Zugang: Versetzung: |
Zahlmstr. |
Schreier |
Stabskp. |
25.11.41 |
von Heeresstandort- |
|
|
Lt.
d. R. |
Uebe |
5. Kp. |
1.10.
41 |
Verwaltung Pisek/Protektorat befördert |
|
|
Oblt. |
Kaddatz |
7. Kp. |
22.12. 41 |
v. H. Uffz. Treptow |
|
|
Oblt. |
Fronzek |
12. Kp. |
22.12.41 |
v. Krdschtz.-Btl.
54 |
|
|
Lt. |
Drescher |
13. Kp. |
22.12.41 |
v. Krdschtz.-Btl.
54 |
|
|
Oblt. |
irmler |
9. Kp. |
22. 12. 41 |
v. 14. 1.D. |
|
|
Hptm. |
Beckschäfer |
Stab III. |
28.12. 41 |
v. 14. |
|
|
Oblt. |
Overhoff |
10. Kp. |
2. 1. 42 |
v. Fhr.-Res. O.K.H. |
|
Abgänge: a) gefallen: |
Oblt. d. R. |
Fritsche |
Stabskp. |
22.11.41 |
Beresina |
|
|
Oberzahlmstr. |
Ficker |
Stabskp. |
22- 11. 41 |
Menina |
|
|
Lt.
d. R. |
Wirth |
11. Kp. |
26.11.41 |
Netschaewo |
|
c) vermißt: |
Lt.
d. R. |
Sterr |
2. Kp. |
19. 1.42 |
bei
Sereda |
|
|
Obfw. (O.A.) |
Schubert |
11. Kp. |
16. 1.42 |
bei
Belaja-Kolpy |
|
d) verwundet: |
Lt. |
Wuthenow |
3. Kp. |
25.11.41 |
schwer, Lazarett |
|
|
Fw. (O.A.) |
Grützner |
5. Kp. |
15.11.
41 |
im Laz. Verstorben schwer, Lazarett |
|
|
Lt. |
Zimmermann |
7. Kp. |
26.11. 41 |
schwer, Lazarett |
|
|
Lt. d. R. |
Spilling |
2. Kp. |
26. 11. 41 |
leicht, Lazarett |
|
|
Oblt. d. R. |
Engelhardt |
6. Kp. |
27.11. 41 |
schwer, Lazarett |
|
|
Oblt. d. R. |
Bärwald |
7. Kp. |
27.11.41 |
schwer, Lazarett |
|
|
Lt. d. R. |
Otto |
5. Kp. |
9.12.41 |
schwer, Lazarett |
|
|
Lt. |
Lux |
10. Kp. |
9.12.41 |
leicht, Lazarett |
|
|
Lt. d. R. |
Uebe |
5.
Kp. |
18.12.41 |
schwer, Lazarett |
|
|
Oblt. d. R. |
Schröder |
5. Kp. |
26.11.41 |
leicht, b. d. Tr. verblieb. |
|
|
Oblt. d. R. |
Kaden |
3. Kp. |
19.
1. 42 |
schwer, Lazarett |
|
e) erkrankt: |
Oblt.
d. R. |
Fhr. v. Mattzahn |
9.Kp. |
7.12.41 |
Erfrierung Hände |
|
|
Lt. |
Hänsel |
Stab |
10.12.41 |
und Zehen (9.12. 41 Laz.) Blinddarmentzündung |
|
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|
11. Btl. |
|
(Laz.) |
|
|
Oblt. d. R. |
Sostak |
11. Kp. |
21.12.41 |
Fußleiden (Laz.) |
|
|
Kr.-Werkm. |
Hennig |
Stabskp. |
26.12.41 |
Augen (Laz.) |
|
|
Oblt. d. R. |
Büttner |
1. Kp. |
29. 12.41 |
Erfrierung Füße (Laz) |
|
|
Oblt. d. R. |
Voigt |
2. Kp. |
25.12.
41 |
Herzkrank (Laz.) |
|
g) Versetzungen
innerhalb des Rgt. |
|
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Oblt. |
Franke |
13. Kp. |
23. 11.41 |
zur Stabskp. als Kp.-Chef |
|
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Lt. d. R. |
Pöhnert |
Stabskp. |
6.12.41 |
zur 13. Kp. als Zugfhr. |
|
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Major |
Wolde |
Stab III. |
28.12.41 |
Inf.-Ers.-Btl. 11 |
|
h) kommandiert: |
Kr.-Verw.-Rat |
Hagstotz |
Rgt.-St. |
4.
11. 41 |
zur Werkstattkp. |
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a.w. |
(mot) 2/14 |
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Durch den starken Ausfall und Verlust
an Kfz und bei dem harten Winterwetter wurde das Pferd zum Teil das einzige
Zugmittel auch bei den mot. und Panzerverbänden, das noch eine Beweglichkeit und
Versorgung der Truppe sicherstellte.
Die Behandlung, Pflege und Anspannung
der Pferde war in den meisten Fällen sehr schlecht. Viele Soldaten zeigten
völlige Verständnislosigkeit gegenüber den Pferden, so daß sich das Gen.-Kdo.
LVI.A.K. genötigt sah, strenge Befehle zu erlassen. So wurde u. a. verboten,
daß einzelne Soldaten mit Schlitten auf den Straßen marschierten. Fahrer von
Gespannen mußten klare Aufträge und Ausweise bei sich führen. Ehemalige
Kavalleristen und bespannte Artilleristen sollten vornehmlich als Fahrer
verwendet werden. Auch Landesbewohner wurden herangezogen, um die landesübliche
Anspannung zu erläutern. Die Pferde wurden daher in Einheiten zusammengefaßt,
um auch eine ausreichende Fütterung der Tiere zu gewährleisten, da das Raufutter
als einzigste Fütterung unzureichend war. Der Ausfall jeden Pferdes bedeutete
eine Verringerung der Beweglichkeit und brachte die Gefahr weiteren materiellen
Verlustes und die Gefährdung der ausreichenden Versorgung der Truppe.
In Auswirkung dessen legte die 14.
Inf.-Div. (mot) größten Wert auf die Instandhaltung und Betreuung des
Div.-Nachschubweges Chanewa-Schachowskaja. Auch bei schlechtesten
Witterungsverhältnissen mußte die Befahrbarkeit dieses Weges sichergestellt
sein. Die Sturmgesch:
Battr. 660 wurde vom
I.R. (mot) 11 in Chanewa
untergebracht und stand der Div. zur Verfügung. Die Pz.-Jäg.
Abt. 643 wurde vom Pi.-Btl.
650 abgelöst.
Beobachtungen
über russische Kampfführung im Schnee ergaben folgende Erkenntnis: Russische Panzer kämpften meisten am Wege gebunden.
Nur selten und auf kurze Entfernung verließen sie die Wege, um Deckungen oder Feuerstellungen aufzusuchen.
Auch russische Panzer
rutschten bei Glätte. Die Infanterie stellte sich an Wäldern oder Kuschelgelände
bereit. Der Schnee war für die
Russen kein absolutes Hindernis. D e starke
Ermüdung des mit Waffen und Ausrüstung belasteten Infanteristen im Schnee war oft der Grund starker Verluste. Die Infanterie war zur Hälfte mit
Schneehemden oder weißen wattierten
Anzügen bekleidet. Militärische
Skiläufer traten nur wenig auf. Auf nahe Entfernung legte der Feind im Angriff
die Skier ab. Während der
Rückzugsgefechte bildete der Russe
Voraustruppen mit Skiern und Schlitten. Er versuchte, immer wieder durch Umfassung sich in Besitz von Ortschaften zu setzen.
Der Feind
hatte am 26. 12. beim südlichen Nachbar V.A.K., 106. Inf: Div. einen Einbruch erzielt, der von
vorgenannter
Div. zum Stehen gebracht werden konnte. Für den Fall einer Erweiterung sollte das Kradschtz.-BtI. 54 in südostw. Richtung zur weiteren
Abriegelung bzw. zum
Gegenangriff antreten. Hierzu wurde sofort eine Alarmbereitschaft und
Wegeerkundung befohlen. Zur Bereinigung des Einbruchs wurde auch die 6. Pz.-Div. eingesetzt. In der Nacht zum 27. 12. waren starke Schneeverwehungen eingetreten.
Die 5. Kp. wurde zur Räumung der Verbindungsstraße zur Div.-Straße eisgesetzt. Die Kfz des Kradschtz.-Btl.
sollten in eineu neuen
Abstellungsraum abgeschoben werden. Absicht der Division war es, mit Zuführung
von Winterausrüstung das Btl. als beweglichen Ski-Verband aufzustellen. Am 28. 12. rollten dann die Kfz in den neuen Abstellungsraum. Der Weg zur Hauptstraße war
einwandfrei von Schnee geräumt. Die
Abriegelung der Einbruchstelle
westlich Wolckolansk gelang unter großen
Schwierigkeiten, zum Zurückwerfen der Russen reichten die Kräfte der Nachbar-Division nicht aus. Am 31. 12, traf beim BtL. Sonderverpflegung, Keks,
Teegebäck, Butter und Rotwein ein. Die
Stimmung für eine frohe Silvesterfeier
war überall gut.
Am 2.
Weihnachtsfeiertag trafen vereinzelte Artl.- und Granatwerfereinschläge den Abschnitt
des III./I.R. (mot) 11. Die Sicherungen meldeten ständige Bewegungen am Waldrand. Im
Abschnitt des S.R.2 trat der Feind in Kp.-Stärke aus dem Wald heraus. Sein Angriff konnte abgeschlagen
werden. Das s. M.G. Uffz. Strauß und der I. I.G.-Zug des Fw.
Becker hatten
sich erfolgreich
bei der Abwehr beteiligt. Vom Kradschtz.-Btl. wurde Oblt.
Fronzek als
Kp.-Chef zum III./11 versetzt. Nach Weihnachten wurde fleißig am Stellungsbau weitergearbeitet. Die 12.
Kp. wurde mit 2 s. M.G.-Zügen und
2 Gr.-W.-Gruppen wieder aufgestellt. Die 9. Kp. löste die 11. Kp. als Gefechtsvorposten ab
und erhielt
als neuen Kp.-Chef den beim Btl. wieder eingetroffenen ObIt. Irmler, Lt. Schwesinger trat zum I./11 zurück und übernahm dort die 2.
Kp. Das III./11 hatte ohne 10. Kp. wieder eine Gefechtsstärke von 6/70/302. Über Nacht waren wieder 20 cm
Neuschnee gefallen. Das Btl. holte 50 Russenfahrer vom Troß nach vorn, um die Stellungsarbeiten zu
beschleunigen. Am 29. 12. besichtigte der Rgt. Kdr., Oberst Schürmann, die Stellungen und gab Richtlinien für den
weiteren Ausbau. Eine
Lücke zwischen den Vorstellungen zum rechten Nachbar (II./11) wurde durch den Bau
von 2 weiteren Bunkern
geschlossen. Als neuen Btl.-Fhr. übernahm Hptm.
Beckschäfer die
Führung des III./11. Der bisherige Btl.-Kdr., Major
Wolde, wurde zum Inf: Ers.-Btl. (mot) 11 nach Leipzig versetzt. Dort war Hptm. Emmerich aus dem I.R. 11 endgültig ausgeschieden, Nach Entlassung aus dem Kur-Lazarett Bad
Gottleuba hatte er zwei Monate im Ers.-Btl. die Offz.-Ausbildung innegehabt und übernahm im November als
Btl.-Kdr. das Ers. und Ausb. (mot) 41 in Amberg Opf. Major Wolde wurde herzlich von Btl. und Rgt. verabschiedet.
Außer den
vorgenannten Änderungen hatte das Rgt. noch die Versetzung des Oblt. Kaddatz von der Heeres-Uffz.-Schule Treptow/Rega als Kp-Chef der
7., des Oblt.d.R. Stamer von der 12. Kp. als Kp.-Chef der 13. Kp., Lt. Drescher vom Kradschtz.-Btl. 54 als
Zugführer zur 13. Kp. befohlen. Rückwirkend zum 1. 11. wurde Gefr. Gruhle zum Uffz. befördert. Die Feldpostanschrift für Oberst-leutnant Oertel wurde mit der Feldpostnummer 37 779 angegeben.
Die
Ruhepause in der neuen Verteidigungsstellung gab die Möglichkeit, weitere
Personalveränderungen bekanntzugeben. So konnte dem Oblt.
Overhoff zu seiner Vermählung und dem Lt. Böhm zur Geburt einer Tochter gratuliert werden. Oberstleutnant
Gelbrich, früher Kdr. II./I.R. 11, wurde mit Wirkung vom 1. 10.
1941 zum H.-Uffz.-Vorsch. Neubreisach
ernannt. Fw. Gustav Uebe, III./11, wurde mit Wirkung vom 1. 10. 41 zum Lt. d.
R. befördert und von der 12. zur
5. Kp. versetzt. Mit Wirkung vom 1. 9.
1941 wurden im Heere als Oberleutnant die Oblt. d. R. angestellt:
Werner Mügge, *22.1.1914,
I.R. 475 (ehem. I.R. 11), Gerhard Martin, *7. 4. 1914, I.R. 11, Hans Henne, *22. 12. 1914, I.R. 475 (ehem. I.R. 11); als
Leutnant der Lt. d R. Hans Porrmann, gen. Schweiß, *25. 7. 1918, I.R. 475 (ehem. I.R. 11).
Es wurden befördert: Zum
Stabsfw.:
Obfw. Dietz, 5. Kp. Zum
Obfw.:
Fw. Erfurth, 14. Kp.
Fw. Obst, 7. Kp.
Fw. Schneider, 4. Kp.
Fw. v. Müller, B. Kp.
Fw. Becker, 13. Kp.
Zum ObSchm.:
Schm. Kirschhock, Stab I./11
Schm. Krämer, Stab II./11
Zum Fw. (OA):
Uffz. Deiterding, 6. Kp.
Uffz. Wettengel, StabsKp.
Zum Uffz.:
Obgefr. Fröbel,13.Kp.
Obgefr. Lang, 13. Kp.
Obgefr. Lentz, 13. Kp.
Obgefr. Zeise, 13. Kp.
Obgefr. Reif, Stabskp.
Obgefr. Kirschner, Stabskp.
Zum Obgefr.:
Gefr. Metzner, 13. Kp.
Gefr. Mühlberg, 13. Kp.
Gefr. Ruhner, 13. Kp.
Gefr. Skade, 13. Kp.
Gefr. Stieha, 13. Kp.
Gefr. Türk, 13. Kp.
Gefr. Schumann, 14. Kp.
Gefr. Kunze, 14. Kp.
Gefr. Wehder,14. Kp.
Gefr. Schulze, 14. Kp.
Gefr. Apelt, 14. Kp.
Gefr. K. Wolf, 14. Kp.
Gefr. Baier, Stabskp.
Gefr. Grund, Stabskp.
Gefr. Mennicke, Stabskp.
Gefr. Weber, Stabskp.
Im
„Wehrmachtsbericht vom 31. 12. 1941" hieß es, daß unter Zusammenfassung aller auf der Krim
verfügbaren deutschen
und rumänischen Kräfte seit dem 17. 12. 19L1 der planmäßige Angriff auf die
Festung Sebastopol im Gange war. Ein großer Teil der stark gepanzerten sowjetischen Verteidigungsanlagen
wurde in schweren Einzelkämpfen genommen und tiefe Einbrüche in das feindliche Stellungssystem erzielt.
Zur Entlastung hatte der Gegner auf der Halbinsel Kertsch und bei Deodosla Kräfte gelandet. An diesen
Kämpfen war unser General Ludwig Wolff mit seiner 22. Inf.-Div.
beteiligt.
Zum Neujahr
1942 gab der Rgt.-Kommandeur, Oberst Dipl.-Ing. Schürmann,
folgenden
Tagesbefehl heraus:
Soldaten
meines Regiments!
Ein Jahr
stolzer Bewährung und siegreicher Kämpfe liegt hinter uns. Das Regiment, oft unter schwierigen Verhältnissen eingesetzt, hat
überall erfolgreich mit größter Einsatzbereitschaft und Tapferkeit gekämpft. Diese großen Erfolge
haben dem Opfer unserer
gefallenen und verwundeten Kameraden höchsten Sinn gegeben.
Ich spreche allen Offizieren, Beamten, Unteroffizieren und Mannschaften meines
Regiments für ihre vortrefflichen Leistungen und vorzügliche Haltung im vergangenen Jahre meine besondere
Anerkennung und
meinen tiefempfundenen. Dank aus.
Auch im
neuen Jahre stehen wir in unerschütterlichem Vertrauen zu unserer Führung zu
jedem Einsatz
bereit, mit zähem Siegeswillen zum Kampfe für die Lebensrechte unseres Volkes.
Meine
besten Wünsche für 1942 gelten jedem Angehörigen des Regiments. Unsere Losung sei:
Vorwärts
bis zum Endsieg! Mit Gott für Führer und Vaterland!
gez. Schürmann"
Am 3. 1.
1942 wurde das III./I.R: (mot) 11 durch das I./ I.R. (mot) 11 abgelöst. Die vom III.
Btl. übernommene Gliederung und Besetzung der Stellung wurde neu befohlen. Der Btl.-Abschnitt
wurde in 2 Kp.-Abschnitte geteilt, so daß ständig 2 Kpn. mit je einem Zuge die Vorpostenstellung (6 Bunker und
2 Horchposten) besetzten.
Die 3. Kp. blieb Res.-Kp. in Jaropolez, die 4. Kp. wurde auf den gesamten
BtL-Abschnitt verteilt. Die unterstellten schweren Waffen blieben auch nach der Ablösung unterstellt. Beim
II./I.R. (mot) 11 löste die Kampfgruppe Schröder die Kampfgruppe Dohle ab. Außer Aril.-Störungsfeuer und leichter feindlicher Spähtrupptätigkeit waren auch
hier keine besonderen Vorkommnisse zu melden. Lediglich in der Nacht zum 3. 1. gelang es einem
russischen Spähtrupp durch die bestehende Lücke zwischen II./11 und I.R. (mot) 53 durchzukommen und den
Nordostrand von Schilowa zu erreichen. Er wurde vernichtet bzw. vertrieben. Das
Feindbild
ergab, daß der 14, Inf.-Div, (mot) Teile der 50., 71. und 84. S.-Brig.
gegenüberstanden. In den letzten Tagen waren die Russen aus der 29. S.-Brig., die aus dem Süd-Ural
herangeführt war, nicht mehr aufgetreten. Die Kriegsgefangenen wurden vor einem Arbeitseinsatz eingehend
überprüft. Es hatte sich herausgestellt, daß sehr viele Gefangene spionageverdächtig waren. Der sowjetische
Nachrichtendienst hatte viele Jugendliche beiderlei Geschlechts eingeschleust, die oft wegen
ihres jugendlichen Alters in ein Gefangenenlager gebracht wurden. Diese Jugendlichen wurden von den Russen
gerade deshalb vorzugsweise ausgesucht, weil angenommen wurde, daß sie, falls
sie ergriffen wurden, von den Deutschen verschont blieben.
In der
Heimat hatte der Reichssportführer alle Sportveranstaltungen einschl. der für
Garmisch-Partenkirchen vorgesehenen Skiweltmeisterschaften auf Grund der Abgabe von Skiern für die Ostfront
abgesagt.
Das LVI.A.K. befahl für den 5. 1. 1942 die Ablösung des II./S.R. 2 mit unterstellter I.
Battr. des II./A.R. 74 durch das I./.IR. 455 (gehörte zu der in der 4. Welle
aufgestellten 255. Inf.-Div., in der ebenfalls viele „11 er" waren, die Red.). Das
abgelöste Btl. wurde wieder der 2.
Pz.-Div. (XXXXI.A.K.) zugeführt. In der Nacht zum 6. 1. wurde der Rest des S.S. 2 mit Stab II./ A.R. 74 herausgelöst und der eigenen Div. zugeführt. Der Abschnitt des S.R. 2 wurde durch
Kräfte der Lehrbrigade
900 übernommen. Ihr wurde hierzu
die 3./Krad-schtz.-Btl. 54 zugeführt und unterstellt. Die bei der 14. Inf.-Div. verbliebene 4./A.R. 74 wurde der
ArtI.-Abt. 900 takt. unterstellt. Da
durch die Abgabe der Gruppe Koelitz keine Stoßreserven für den Abschnitt Jaropolez vorhanden war, mußte das
jeweils in Jurkino liegende Res.-Btl.
des I. l.R. (mot) 11 sich bereithalten,
auch im Abschnitt der Lehrbrigade 900 eingesetzt zu werden. Das Rgt. 11 wurde veranlaßt, die jeweilige Einsatzerkundung durchzuführen. Das Res.-Btl, von 11 wurde somit Div.-Reserve. Die zur
Sicherung der rechten Flanke im
Abschnitt der 23. Inf.-Div. eingesetzten
I./I.R. (mot) 53, 1./Pz.-Jäg.-Abt. 14 und 4./ A.R. 76 wurden wieder zu ihren Regimentern unmittelbar herangezogen. I./I.R. (mot) 53 wurde
am 6. 1. zur Ablösung eines Btl. in der
vordersten Linie eingesetzt. Im gesamten
Div.-Abschnitt wurden Leitung des Kdr. Pi.
(mot) 14, Oberstleutnant Hoeland, der Ausbau der pioniertechnischen Arbeiten
vorwärtsgetrieben. Auf Zusammenarbeit
wurden angewiesen eine Kp. (3. Kp. Herold) mit der Lehrbrigade 900, eine Kp. (1. Kp. Heide) mit I.R. (mot) 11 und 1 Kp. mit I.R. (mal) 53.
In diesem
Zusammenhang befahl Oberst v. Zitzewitz, Kdr. A.R. (mot) 14, die Änderung der Gliederung und des Einsatzes der
Div.-Artillerie. Für die II./A.R. 74 wurde der Artl.-Abt. 900 die 1./A.R. 900 wieder zugeführt und unterstellt. III./A.R.
(mot) 14
verlegte cie Haupt-B.-Stelle
9. Battr. wieder nach Jaropolez, I./A.R. 76 gab 4./A.R. 76 am 6. Pz.-Div. ab und erhielt
dafür eile 100-cm-Kan.-Battr.
nach Kalinino zugeführt und unterstellt. II./A.R. (mot) 14 beließ die B.-Stelle 6. Battr.
in Mussino.
Zur Artl.-Bekämpfung stellte auf Anforderung II./A.R. (mot) 15 5. Battr, zur Verfügung, Die Abt.-B.-telle wurde als behelfsmäßige
Meßstelle eingerichtet. 1./Bb. 9 wurde einsatzmäßig dem Artl.-Rgt. unterstellt. Die Battr. wurde auf
Zusammenarbeit mit IIl./ A.R. (mot) 14 (7. Battr.) angewiesen.
Die 14.
Inf.-Div. (mot) gab am 10. 1. „Allgemeine Anweisungen für Verkehrsregelung bei
Marschbewegungen"
heraus. Der Kdr. Pz.-Jäg.-Abt. 14, Major Bartmer, wurde als besonderes
überwachungsorgan der Div. befohlen. An vereisten Hängen oder sonstigen schwierigen Wegstellen wurde
Schiebekommandos der Pz-Jäg.-Abt.
bereitgestellt. U. a. war befohlen, daß jedes Überholen (auch von Offz.)
grundsätzlich verboten war, jede mot. Kolonne und jedes Einzelfahrzeug grundsätzlich, auch nachts, in
einem Zuge bis zum Zielpunkt durchzufahren hatte und daß gegen Verstöße und verkehrswidriges Verhalten
rücksichtslos, auch mit Waffengewalt, einzuschreiten war.
Am 11.
1. 1942 wurde III./I.R. (mot) 11 in die bisherige Stellung des I./I.R. 455 nach Jaropolez verlegt. Zur Sicherstellung der bisherigen
Unterkünfte des Rgt. n Jurkino wurden 13. Kp. und Kradmeldezug nach dort verlegt. 4. und 5./A.R. (mot) 14 und 1 Zug 1./Pi. (mot) 14 verblieben in Jurkino. Als
Ortskommandant wurde Oblt. Stamer, 13. Kp., befohlen.
Der Feind
war mit stärkeren Kräften westlich und nord-westlich Wolokolamsk über die Lama
eingebrochen. Es war ihm
gelungen, die zäh sich wehrenden Teile des V. A.K. und der 6. Pz.-Div., besonders unter Einsatz schwerer Panzer,
zurückzudrücken. Im Laufe des 11. 1. hatte er die Orte Sidelnizy, Sacharino, Kaleewo
und Timonino genommen. Die 23. Inf.-Div. verteidigte sich in drei Stützpunkten.
Der
Vorstoß starker Feindkräfte bei und westl. Rshew war nach den letzten Meldungen
zum Stehen gekommen. (Über
die Winterschlacht bei Rshew berichten wir gesondert, die Red.)
Auf Grund
dieser Feindlage hatte die 14. Inf.-Div. (mot) das Schtz.-Rgt. 2 mit ll./A.R. 74,
I./l.R. 455 und 1 Battr. I./A.R. 76 bereits abgeben müssen.
Der
Div.-Kdr., Generalmajor Wosch, befahl für den 12. 1. eine neue
Abschnittsgliederung, die eine neue Trennungslinie zwischen Lehrbrigade
900 und I.R. (mot) 11 erforderte. Die Trennungslinie
von 11 zum I.R. (mot) 53 blieb. Die Lehrbrigade 900
erhielt den Auftrag
zum Schutz und Sicherung der rechten Flanke der Div. Besonders enge Verbindung
sollte mit Teilen der 23. lnf.-Div. gehalten werden. Dazu wurden der Lehrbrigade verst. III./I.R. (mot) 53, St.-Gesch: Battr. 600 und 8 Panzer der 7. Pz.-Div.
unterstellt. Zur Unterstützung des Abwehrkampfes der 23. lnf.-Div.
wurden Artl.-Abt. 900, III./A.R. (mot) 14 und 4./Nebelw.-Rgt. 51 mit eingesetzt. Das
Kradschtz.-Btl. 54 blieb weiterhin Div.-Reserve in bisheriger Unterkunft.
Im
Abschnitt des I./I.R. (mot) 11 setzte starkes Störungsfeuer mit Gr.-W. und
einer 7,5-cm-Kan. auf Stellungen und Unterkünfte ein. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde 2. Kp. in Marsch
nach Chanewa gesetzt. Lt. Schwesinger wurde zum I.R. (mot) 53 versetzt. Lt. Stiefler
übernahm
die 1. Kp.
Beim II./l.R. (mot) 11 erfolgte mit Schwerpunkt vor 6. Kp. bei dieser und 5. Kp.
ein russischer Angriff, der erfolgreich abgewehrt werden konnte. Auf Befehl des Rgt. marschierte die
Kampfgruppo Dohle nach Karutino und meldete sich dort bei Oberstlt. Scholte.
Ähnliche
Feuerüberfälle wurden auch vom IIl./I.R. (mot) 11
gemeldet.
Der Russe schoß sich besonders auf die Kirche von Jaropolez ein. Ein Spähtrupp des Btl. unter Führung von Obfw. Karguth konnte wegen der starken Schneeverwehungen nicht weit genug vorstoßen. Ein Auslegen roter
Tücher, das ein Vorschieben der vorderen Linie vortäuschen sollte, konnte festgestellt werden. Bei Rshew
hatte der Feind Hakenkreuzfahnen zur Täuschung der eigenen Luftaufklärung ausgelegt.
Im Rgt.-Befehl vom 12. 1. 1942 war zu lesen, daß zum Generalleutnant, Generalmajor
Haase (bis Polenfeldzug Kdr. I.R. 11, die Red.), zum ObIt. Lt. Dohle, Fhr. B. Kp. befördert wurden. Hptm. Eckhart, Rgt.-Adj., erhielt ein anderweitiges Rangdienstalter seines Dienstgrades und Oblt. Overhoff wurde als Kp.-Chef zur 10. Kp. versetzt.
Mit dem
E.K. 1 wurden ausgezeichnet:
Lt. Rohn und Lt.
Stark, Stab
III., Obfw. Teubner, 12. Kp.
Das E.K. II
erhielten
13. Kp.: Uffz. Hebecker, Obgefr. Hentschel; Stab III.: Gefr. Wolf, San: Fw. Pfitzer, Obgefr. Arnold, Gefr. Mühlberg, Kühnel, Blochwitz; 9. Kp.: Uffz.
Trojan, Thomas, Lindner, Obgefr. Angermann,
Gefr. Düring, Kelbing, Faik, Konte, Konetzny, Schöne, Schtz. Holenz, Händel, Zastrow, Matuszynski; 10. Kp.: Obgefr. Baumgarten, Gefr. Gröber,
Grüttmacker; 11. Kp.: Hptfw. Köhler, Obfw. Bergner, Uffz. Kuhl, Jaeger, Obgefr. Daehn,
Klinger, Hartig; 12. Kp.: Obgefr. Starke, Kühne!
Die
bisherigen Meldungen über Störungsfeuer wiederholten sich am 13. und 14. 1- Am
15. 1, wurden die ersten Vorbereitungen zum Lösen vom Feinde getroffen. Oberst
Schürmann orientierte
die eingesetzten Bataillone persönlich. Je Btl. wurde ein Kp. als Nachhut-Kp. belassen. Als Führer
der Nachhuten wurde Hptm. Beckschäier befohlen. In der Nacht zum 16. 1. lösten sich in der Reihenfolge
II. Btl. um 2 Uhr, 1. Btl um 3 Uhr und III. Btl, um 4 Uhr. Die Kp. Oblt. Nicklas wurde über das Waldlager nach Chanewa in Marsch gesetzt. Die Kampfgruppe Dohle
wurde Oberstft.
Scholze, Kdr. Lehrbrigade II./900 unterstellt. Hie konnte ein russischer Angriff
abgeschlagen werden Diese Abwehr wurde durch eine Pak unterstützt, die von der 14./I.R. 67 mit 60
Spenggranaten zurückgelassen wurde. Uffz. Gebauer der 7. Kp. machte diese Pak einsatzbereit. Gegen 6 Uhr
morgens traf das III. Btl in Korotnewo ein und nahm Verbindung mit der 3. Pi (mot) 14 (Lt.
Herold) wegen der
Brückensprengung auf. Durch tel. Anruf wurden die 3./Kradschtz.-Btl. 54, die Kampfgruppe Dohle und ein Zug
Pz.-Jäg. L/900 dem Btl- unterstellt. Rechter Nachbar
blieb die Lehrbrigade Scholze. Im Laufe des Tages wurde auf
Rgt.-Befehl Oberstft. Weiß, Kdr. I./11, Nachhutführer.
In den
frühen Morgenstunden des 16. 1. wurde dann gemeldet, daß das II./11 mit ersten
Teilen den Ostteil von
Jaropolez erreicht hatte. Dieses Btl. hatte einen Zug der 6. Kp. unter Führung
von Lt. Sachse als Nachhut zurückgelassen. Nachdem das
II./11 den Ort passiert
hatte, löste sich das III. Btl. ebenfalls vorn Feind. Pioniere sprengten die große
Lama-Brücke und verminten
die Straße nach Chanewa. In Chanewa wurden die vorgeschickten Schlitten den Kpn. wieder zugeteilt. Auch das 1. Btl. erreichte diesen Ort und erhielt
über Lt. Kolbinski den Rgt.-Befehl, daß III./11
Rgt.-Nach-hut
wurde. Das III./11 übernahm die Nachhut bis zur Sicherungslinie der 7. Pz.-Div.
südwestlich von Belaja-Kolpj. Das als Nachhut befohlene III./I.R.
(mot) 53 wurde nach Schachowskaja vorausgeschickt, um die Eisenbahnlinie zu sichern. Die Einheit Lt. Sterr,
2. Kp., die bei Alexandrowkoje sicherte,
wurde nach verabredeten Leuchtzeichen
in das Nachhut-Btl. einbezogen. Die 9. Kp. unter Oblt. Irmler war die Nachspitze des Btl. Nach Passieren der Sicherungslinie hörte. das Nachhut-Verhältnis
auf. Oberst Schürmann, der das verabredete Leuchtzeichen nicht gesehen hatte,
fürchtete, daß die Einheit des Lt. Sterr
noch bei A. wäre und schickte
daraufhin einen starken Spähtrupp unter Führung von Obfw. Schubert, 9. Kp., hinaus, um den Verbleib
der 2. Kp. festzustellen. Die Marschleistungen der Battaillone lagen zwischen 40 und 60 km, die Temperaturen um Minus 30 Grad.
Nach dem
Rgt.-Befehl vom 17. 1. 1942 drückte der Feind mit starken Kräften auf der Korps-Straße
südlich Schachowskoja
nach. Die 7. Pz.-Div. war auf eine Linie B zurückgegangen. Ein weiteres
Ausweichen war nur auf „Führerbefehl" gestattet!
Der
Verlauf der neuen Aufnahmestellung war für 7. Pz.-Div. Archangelskoje-Kosilowo, für 14. Inf.-Div. (mot) Spas-Wilki-Nowo
Alekssandrowka, für XXXXI.A.R. Baranzowo. In der Aufnahmestellung war
der Einsatz der Lehrbrigade 900 auf dem Nordflügel vorgesehen. Das verst. II./900 wurde in
Richtung Nowo Aleksandrowska, das I./I.R. (mot) 55 in Richtung Spas-Wilki in Marsch gesetzt. Nach Eingreifen
der Div, sollten I.R. (mot) 11, verstärkt durch verst. II./900 und I.R. (mot) 53 die H.K.L. besetzen. Artl. 900
wurde dem A.R. (mot) 14 unterstellt.
I./I.R. (mot) 11 übernahm am 17. 1. den ehern.
Rgt.-Gef.Std.
Der Rgt.-Kdr., Oberst Schürmann, orientierte fernmündlich den Btl.-Kdr.
über die -Lage. Das Btl. Weiß wurde dem I.R. (mot) 53 unterstellt. Von Oberst Eberding hörte Oberstft.
Weiß, daß der
Feind mit starken Kräften auf die Korps-Trennungslinie zur 106. Inf.-Div. drückte. Das verst. 1./11
sollte nach Sereda abrücken und dort die Verbindung mit Oberst v.
Manteufel aufnehmen. Es wurde sofort eine
Erkundung des Weges nach Krasnoje Selo für eine Verteidigungsstellung für Sereda angesetzt. Der Auftrag für das
I./11 lautete, falls
Kransnoje Selo noch in eigener Hand war, sollte das Btl. dorthin abrücken, falls
dieser Ort bereits aufgegeben war, sollte das Btl, am 18. 1. früh 7 Uhr mit dem III./I.R.
(mot) 53 zum
Gegenstoß auf Sereda antreten. Nach Mitternacht marschierte das I./11 ab und erreichte nach anstrengendem Marsch
durch knietiefen Schnee
Sereda. Die unterstellten I.G.- und Pak-Züge mußten in Romazewo zurückbleiben, da die Fahrzeuge und Geschütze durch den
verschneiten Weg nicht folgen konnten. Der Btl.-Kdr. nahm auf dem Gef.-Std. I.R. 239 mit Oberst v. Manteufel die Verbindung auf. Danach sollte Krasnoje Selo
noch in eigener Hand und von zwei Kampfgruppen des S.R. 6 besetzt sein Als 1.11 diesen Ort erreichte, war
gerade ein russischer Angriff im Gange. Mit den beiden Kampfgruppen Bergholz und Weizel wurde Verbindung aufgenommen. Unter schweren Verlusten für den
Gegner wurde der Ort im Gegenstoß
wieder genommen. Nachdem auch ein V.B. der 9./A.R. (mot) 14 eingetroffen war, igelte sich das I./11 mit den unterstellten
Kampfgruppen um Kr.S.
ein. Meldung erfolgte an Kdr. I.R. (mot) 53. Dabei wehrte sich der Btl.-Kdr. vom I./11
über die Herausziehung der Kampfgruppe Hptm. Weizel durch die 106. Inf.-Div., da der Feind einen
Durchbruch zwischen dem besetzten Ort K.S. und Wojutino versuchte. Eigene Aufklärungen, die eine
Verbindungsaufnahme zum III./53 suchten, stellten starke Feindbewegungen aus Djatlowo nach Südwest fest.
Bald danach meldete die Kampfgruppe Weizel, daß der Gegner im Wald zwischen Kr.S. und Wujutino durchgebrochen war. Auf Befehl von Oberst
v. M. wurde die andere Kampfgruppe Bergholz
nach Sereda in Marsch gesetzt, um auf
den Höhen nördlich dieses Ortes eine Aufnahme. stellung zu beziehen. In den Mittagsstunden konnte eine Verbindung zu Major Kückens, Kdr. II./l.R. (mot) 53, hergestellt werden. Von dort traf die Meldung ein, daß der Feind in Stärke eines Btl. Djatlowo und
den Wald südwestlich davon besetzt
hielt. Vom Rgt. 53 erfuhr das I./11, daß der Gefangenentransport der 3. Kp. im Waldstück nordwestl. Sereda angeschossen wurde. Die Gefangenen waren verschwunden, die Begleit-mannschaften versprengt. Über immer wieder unterbrochenen Funkverkehr ging es hin und her, ob die Kampfgruppe Weizel herausgezogen werden sollte. Oberst v. Manteufel befahl die weitere Unterstellung und machte auf den Feind im Wald bei Kotilowo aufmerksam. Er befahl dann das Ausweichen in Richtung Dumilowo,
auch für das Btl. Weiß. Unter Belassung einer Nachhut-Kp. löste sich I./11 um 17.30 Uhr vom Feinde gedrängt. Auf dem Gel.-Std. wurde der Btl.- Kdr. von Oberst v. Tschudi kurz über die Feindlege orientiert. Das I./11 wurde der 106.
Inf.-Div. unterstellt und bekam den Auftrag, während der Nacht auf dem Waldweg Sereda-Wojutino in Stellung zu gehen Lind ein Durchstoßen dieses Waldes durch den Gegner zu verhindern. Da bei Ausführung des Befehls die große
Gefahr bestand, daß am nächsten
Morgen der größte Teil der bereits
überanstrengten und erschöpften Männer
erfroren war, sprach der Btl.-Kdr. mit dem la der 106. lnf.-Div. Nachdem eine Verbindung zu Oberst Eberding
hergestellt werden konnte, trat
das I./11 wieder unter den Befehl des
I.R. (mot) 53. Das Btl. hatte 7
Gefallene, 3 Vermißte und 12 Verwundete zu beklagen, In der Nacht zum 19. 1. konnte auch eine Funkverbindung zum 11.753 hergestellt werden. Dieses
Btl. lag bei Wojutino. In den ersten
Morgenstunden dieses Tages kreuzten
sich die Befehle zwischen Oberst v. Tschudi und Eberding. Ein Spähtrupp des I./11 kam wegen der hohen Schneeverwehungen nur auf Sichtweite zum 11.53 heran. Verst. 2. Kp. wurde zur
Sicherung ostwärts Romanzewo mit
linkem Flügel südlich Wojutino
eingesetzt und bezog die befohlene Stellung.
Als Teile der 106. Inf.-Div. Sereda räumen wollten, meldete 2. Kp., daß sie im Wald nördlich von Sereda von starken Kräften angegriffen und
umgangen wurde. Die Kp. mußte sich
zurückziehen. Die 1. k p. wurde zum
Gegenstoß angesetzt. Dieser blieb im feindlichen
Feuer liegen. Um weitere Verluste zu vormeiden, wurde die 1. Kp. zurück befohlen. Die 2. Kp. wurde unter starken
Verlusten aus dem Wald südlich Wojutino
herausgedrückt.
Der Feind griff mit Panzern Sereda an. Das Rgt. 53 befahl, daß bei starkem Feindangriff über Merklowo-Kurkino zurückgegangen worden sollte. Indessen war die 2. Kp. auf Sereda
zurückgegangen. Wegen der eigenen
Verluste konnte diese Kp. ihre
Stellung nur bis Dunkelheit halten. Auf dem Gef: Std. der 106. inf.-Div. erfuhr der BtL-Kdr. I./11, daß die Masse dieser Div. ab 17 Uhr abrückte. 2
Nachhut-Kpn. wurden dem I./11
unterstellt. Auch die 1. Kp. meldete,
daß der Feind in Kp.-Stärke Sereda von Nordwest
angriff und eine Verbindung mit der Nachhut-Kp. des l.R. 240 konnte nicht aufgenommen werden, da bereits
russische Panzer dazwischenstanden. So kam
auch für die 1. Kp. der Lösungsbefehl. Unter starkem Feinddruck löste sich das I. /11 und erreichte gegen 22 Uhr Archanggelskoje. Das Btl. hatte 1
Gefallenen, 18 Vermißte (darunter Lt.
Sterr, Fhr. 2. Kp.) und 24 Verwundete (darunter Oblt. Kaden, Chef 3. Kp.).
Wegen völliger Erschöpfung der Mannschaften und Uberanstrengung der Pferde zog das Btl. in der Nacht zum 20. 1. in Scharopowo unter und erreichte mittags Palatki, wo es warm verpflegt wurde. Nach
Eintreffen einiger Ersatzmannschaften,
erhielt das I./11 den Einsatzbefehl
für den 22. 1.
Der Feind hatte die Vorstellung bei C
bei Spas-Wilki eingedrückt.
Das verst. I./I.R. (mot) 11 bekam den Befehl,
mit Grenze rechts zum I./I.R. (mot)
53 und links zum III./I.R. (mot) 11 mit 3
Schtz.-Kpn. in vorderer Linie die H.K.L. zu besetzen. 2 Battr. des A.R. (mot)
14 unterstützten diesen
Verteidigungsraum. Lt. Pöhnert wurde als Fhr. der 3. Kp. zum
Btl. versetzt. Das Btl. hatte durch Erfrierung
einen Toten bei der 1. Kp. Diese Kp. wurde am 23. 1. durch das 11.;900 abgelöst. Oblt. Schmidt übernahm
die Führung des I./11, während Oberstlt. Weiß sich vom I./I.R. (mot) 11 verabschiedete
und in ein Lazarett eingewiesen wurde.
Dieser Offizier, der bereits im Polen-
und Frankreichfeldzug das 1. Bataillon unseres
Regiments führte, hatte sich im hohen Maß, ohne Rücksicht auf die eigene Person, auch in diesen härtesten Winterwochen um das Wohl der ihm anvertrauten Männer verdient gemacht. Er scheute sich nicht, seine Stimme laut werden zu lassen, wenn es
galt, seine ihm anvertrauten Soldaten
vor unnötigem Blutvergießen zu
schützen. Die Leistungen aller 11er und
53er, der Artilleristen und aller anderen Angehörigen der 14. Inf.-Div. in den pausenlosen Schlachttagen im Hochwinter zu Beginn des Jahres 1942 sind
in die Geschichte deutschen
Soldatentums eingegangen und bleiben unvergessen!
Auch das II./I.R. (mot) 11 war allen Anstrengungen dieses Winters ausgesetzt. Es stand immer
noch zur Verfügung
des Korps und sollte laut Rgt.-Befehl baldmöglichst in der Linie
Titowo-Baranzowo eingesetzt werden. Obfw. Baumgärtel der 6. Kp. wurde als Vorkommando vorausgeschickt. Im
Wechsel der drei Kampfgruppen
Sachse, Dohle und Schröder (diese von Lt. Drescher, 13. Kp. geführt) marschierte
das Btl. am 20. 1.
über Spas-Wilki nach Titowo. Auf Befehl des Rgt. wurde die verst. 6. Kp. nach
Baranzowo in Marsch gesetzt, wo sich noch Teile des Korps befanden. Die in Titowo eingetroffenen Teile des Btl.
wurden sofort zur
Sicherung eingesetzt. Das II./900 hatte sich unter starkem Feinddruck aus Spas-Wilki
zurückgezogen. In den Abendstunden trafen Teile der Lehrbrigade in T. ein, die von Oberstlt. Scholte gesammelt wurden. Mit diesen Teilen versuchte dieser
Kdr. dem Korps-Befehl nachzukommen, die Linie „C" unbedingt zu halten. Der erneute Vorstoß
auf Spas-Wilki brachte keinen vollen Erfolg, da nur der Waldrand westlich des Ortes in Besitz genommen werden konnte. Am 21. 1. wurde die 6. Kp. nach Titowo
zurückgezogen. Die Kampfgruppe Dohle griff mit der 7. und Teilen der B. Kp. auf Befehl des Rgt. Spas-Wilki an. Gleichzeitig traten
auch Teile der Lehrbrigade zum Angriff
auf diesen Ort an. Trotz schweren
feindlichen Abwehrfeuers, bei bitterer Kälte (Minus 32 Grad!), hohem Schnee und
einem völlig offenen Gelände gelang es
der 7. Kp. die ersten Scheunen des
Ortes zu erreichen. Oblt. Dohle wurde dabei verwundert. Da sich
die Lehrbrigade infolge Versagens der
M.G.s nicht an Spas-Wilki heranarbeiten konnte, blieb die vereinbarte Unterstützung aus. Da auch bei der
Kampfgruppe Dohle fast sämtliche M.G.s wegen
Vereisung ausfielen, mußte sich diese Kampfgruppe auf die Waldrandsiellung zurückziehen. Von der 5. Kp. wurde noch ein Sicherungszug eingesetzt.
Auch die Einheiten des Oberstlt.
Scholte zogen sich auf Titowo zurück.
An Verlusten hatte das II./11 an diesem
Tage: 1 Gefallener, 44 Vermißte und 18 Verwundete.
Am 22. 1.
wurden zur Verteidigung von Titowo rechts die Kampfgruppe Schröder und links die Kampfgruppe Sachse eingesetzt. In der Reserve lag
das 11/900. In den
Vormittagsstunden griff der Russe mit etwa 200 Mann "und 3 Panzern Titowo an.
Die russischen Panzer schossen mehrere Häuser in Brand. Mehrere Volltreffer trafen die Stellungen des II../11.
Auch die 5-cm-Pak fiel durch einen Volltreffer aus. Gegen 13 Uhr erschien der Rgt.-Kdr., Oberst
Schürmann, und
übernahm selbst die Führung des Abwehrskampfes. Einer I. F.H. gelang es, einen anrollenden Panzer außer
Gefecht zu setzen. Mit starken frischen Kräften versuchte der Russe, vor allem in der
Dorfmitte, vorwärtszukommen. Oblt.Schröder, der das II./I.R. (mot) 11 führte, setzte mit Teilen der 5. Kp, und der Lehrbrigade
zur Entlastung zu einem Gegenstoß an. An der Spitze seiner Männer traf um 15.30 Uhr ein
Panzergranatsplitter diesen so bewährten und zigmal in dieser Rgt.-Geschichte genannten Offizier tödlich. Oblt. Schröder war als Res.-Offz. 1939 zum Rgt. gekommen und nahm als
Zugführer in der 14. Kp. am
Polenfeldzug teil. Sein Heldentod wird ebenfalls unvergessen sein! Der Gegenstoß wurde dann von Fw. Sieber mit der 5. Kp. weitergeführt. Die vorgenannte I.F.H. wurde mit
Unterstützung der Infanterie auf der Dorfstraße in Stellung gebracht, um den mitten auf der Straße stehenden Panzer
zu bekämpfen. Es gelang
diesem Geschütz, den Panzer erheblich z u beschädigen, aber es erhielt selbst
einen Volltreffer und fiel dann aus. Die meisten Häuser von Titowo standen in Brand und der Ort glich
einem Flammenmeer. Lt. Sachse, der eine Kampfgruppe führte, wurde verwundet. Lt. Neineck übernahm dann die Führung dieser Gruppe (6. Kp.). Eine Stunde später war au& dieser
Offz, verwundet und Obfw. Rudolph der 6. Kp übernahm die Kampfgruppe. In
den Abendstunden beauftragte Oberst Schürmann den Kdr. von 11.1900, Oberstlt. Scholze, mit der Führung der gesamten Einheit. Als es einem russischen
Spähtrupp gelang, nördlich von Titowo vorbeizustoßen und sich an der Straße Titowo-Krutizy festzusetzen,
war damit jegliche rückwärtige Verbindung abgeschnitten. Draht- und Funk-verbindungen bestanden
ebenfalls nicht. Um 22.30 Uhr befahl Oberst. Scholte, der Führer der Kampfeinheit Titowo, diesen Ort aufzugeben.
Die Ausfälle an Gefallenen, Verwundeten und durch Erfrierungen (das II./11 hatte 21 Gefallene, 38 Verwundete
und 11 Vermißte), sowie der Ausfall sämtlicher panzerbrechender Waffen, Vereisung fast aller M.G.s war
zu groß. Hinzu kam, daß der Gegner in umliegenden Wäldern weitere Kräfte sammelte. 11./900 erhielt den
Auftrag, die Straße Krutizy freizukämpfen und für die nachfolgenden Teile offenzuhalten.
Die
Nachhut, 5. und 6- Kp., wurde zunächst
von Oblt.
Graf, 11./900, und später von Lt. Drescher geführt.
Bei dieser Feindlösung wurde Oberstlt. Scholte
verwundet. Dem heftigen feindlichen
Feuer fielen sämtliche Pferde zum
Opfer, so daß die Straße nach Krutizy
völlig versperrt wurde. Erst als Hptfw. Jedamski
und Obfw. Baumgärtel vom III./11 zwei Gruppen heranholten, im Rücken des feindlichen
Spähtrupps in Stellung gingen und diesen wirksam niederhielten, konnten die
restlichen Teile nachgezogen werden. Gegen Mitternacht wurde Krutizy erreicht.
Der Feind drängte nicht nach.
Das III./I.R. (mot) 11 sollte gemäß Rgt.-Befehl in der endgültigen H.K.L- beiderseits Petuschki
eingesetzt werden. Geplant war der Einsatz mit 11. Kp. rechts und 9. Kp. links. Eine eingehende
Einweisung erfolgte durch Oberstlt v. Wagner (ehern. Kdr. A.A. (mot) 14. Die
Gefechtsvorposten
wurden nach Pawlowa und Barsuki vorgeschoben. Die Arbeiten an der Stellung waren sehr schwierig. Bei einem
klaren Wintertag lagen die Temperaturen bei Minus 35 Grad. Die Bodenverhältnisse waren nicht ungünstig, da
die Erde nur stellenweise 40 cm gefroren war. Sprengmittel und Schanzzeug standen nur in spärlicher
Anzahl zur Verfügung. Beim Btl. meldeten sich die indessen eingetroffenen unterstellten I. I.G.-Zug Becker, der s. I.G.-Zug und der Pak-Zug Pluntke. Auf dem Marsch in den neuen Verteidigungsraum mußte eine Kp.
das II. S.R. 7 bei Kossilowa ablösen, die Masse des III./11 erreichte am 21. 1- Petuschki. Der Rgt.-Kdr. rief
an, daß der Gegner in Stärke einer Kp. zwischen Bol.-Kruto und Mal.-Kruto in Richtung Birsuki
durchgebrochen war. Ein Zug Gefechtsvorposten wurde sofort nach Barsuki entsandt, bis
das I./I.R. (mot) 53, das noch in der C-Stellung lag, die H.K.L. bezogen hatte. Kurz
vor Mitternacht passierte das 1./53 Krutizy, das stärkerem Feinddruck bei Spas-Wilki weichen mußte. Dem
III./11 wurden noch 2- und 8,8-cm-Flak und 3,7- und 5-cm-Pak unterstellt. Oblt. Sprandel war für den Einsatz aller panzerbrechenden Waffen
verantwortlich.
Uber die
Ereignisse am 22. 1. beim II./11 wurde das Btl. Bockschäfer
orientiert.
Außer den schon erwähnten zwei abgestellten Gruppen wurden noch Schlittenfahrzeuge des Btl. in Marsch
gesetzt, um die nach Titowo liegenden Verwundeten zu bergen. Mit Beginn der Helligkeit wurde am 23. 1. der
Ausbau der Bunker fortgesetzt. Bei einem Frost von Minus 35 Grad kam es darauf an, so schnell wie möglich
die Männer unter die Erde
zu bringen. Die bisher benutzten Scheunen boten keinen sicheren Schutz. In den
Mittagsstunden rollten
fünf russische Panzer, voran ein T34, von Titowo nach Krutizy. Auf eine günstige
Entfernung von 400 m wurde der erste Panzer durch eine 8,8-cm-Flak abgeschossen. Durch einen Zufallstreffer
kam der zweite Panzer
durch eine 5-cm-Pak außer Gefecht. Daraufhin setzte sich ein schwerer Panzer vor
die anderen und schoß aus
einem toten Winkel mehrere Häuser in Brand und traf auch einige Stellungen des Btl. Vom linken Nachbar, der 2.
Pz.-Div., wurden eine 8,8-cm-Flak, 2 Panzer und 2 I.F.H. zur Panzerabwehr in den Abschnitt des III./11 eingesetzt.
Die drei Tage dem I./53 unterstellte 11. Kp. erschien beim Btl. und wurde trotz der großen
Marschleistungen und der grimmigen Kälte sofort eingesetzt- Obfw.
Karguth und ein
Mann dieser Kp, vernichteten mit einer geballten Ladung einen weiteren russischen Panzer. Die
Panzer fuhren immer wieder die Dorfstraße entlang, gefolgt von russischer Infanterie. Bei
einem Gegenstoß der 11. Kp. fiel der Kp.-Chef, Oblt.
Sostak. Lt. Richter übernahm die weitere Führung dieser Kp. Da es dem Btl, nicht gelang, die Russen aus dem
Ostteil Krutizy hinauszuwerfen, forderte das Btl. Sturmgeschütze an. Wegen des verstärkten Feinddruckes
wurde auch die Kampfgruppe Oblt. Brecht (II./11) eingesetzt. Weiterhin
stand dem Btl,
eine Kp. des II./S.R. 2 im Ostteil von Krutizy zur Verfügung. Am 24. 1. waren alle
Teile restlos eingesetzt. Ein
Zug der 2./Pi. (mot) 14 wurde dem Btl. noch zusätzlich unterstellt. Infolge der großen
Kälte waren
einige M.G.s ausgefallen und das Gewehr blieb die zuverlässigste Waffe. Ein neuer
schwerer russischer Panzer hatte dem Gegner Verstärkung herangeführt. Er schoß weitere Häuser in Krutizy in
Brand. In den Morgenstunden
des Tages fiel Lt. Richter, der Führer der 11. Kp- Der Gegner drückte besonders rechts der Straße vor. Dicke,
undurchdringliche Nebelschwaden lagen über dem ganzen Ort. Dazu schoß eine feindliche Granatwerferbatterie
zusätzlichen Nebel, so daß der Gegner unbeobachtet immer neue Kräfte heranführen konnte. Dadurch wurden
die eigenen vorgeschobenen
Sicherungen zurückgedrängt. Eine 8,8-cm-Flak und zwei 3,7-cm-Pak mußten
vorübergehend aufgegeben werden. Kurz vor Mittag trafen die ersten Sturmgeschütze und ein Begleitzug mit
4 Gruppen ein.
Das
III./11 gliederte sich neu und griff den Russen im Ostteil von Krutizy an.
Dabei konnte ein schwerer russischer Panzer abgeschossen werden. Damit waren über 6 feindliche Panzer vernichtet. Der Angriff hatte Erfolg. Über 100 tote Russen,
darunter ein Major, lagen auf dem Schlachtfeld. Es wurden auch einige Gefangene gemacht und die Kriegsbeute war
beachtlich. Die
Verluste in den eigenen Reihen in den letzten beiden Tagen waren 34 Tote und 46
Verwundete. Nach ruhiger Nacht belegte am 25. 1. der Russe Krutizy mit Granatwerferfeuer. Der Mangel
an Pioniergerät war besonders groß, da ein großer Teil während der Kampfhandlungen verbrannt war. Die
Lehrbrigade 900 wurde auf
Befehl des Rgt. dem III./11 unterstellt.
Sehr
schlecht sah es zu diesem Zeitpunkt beim II./I.R. (mot) 11 aus. Sämtliche Angehörige des Btl. waren durch die Kämpfe und
Anstrengungen der vergangenen Tage dermaßen ermattet, daß kaum einer zum Sprechen zu bewegen war. Die
Verluste, wie der Heldentod
des Oblt. Schröder, hatten alle Soldaten schokkiert. Sämtliche Offiziere waren
gefallen oder verwundet. An
einsatzfähigen Kämpfern waren noch 26 Uffz. und 110 Mannschaften. An Waffen standen nur 7 M.G. und 2 Gr.-W. zur
Verfügung. Eine Pak, 2 I.I.G und ein Funkwagen des Rgt. mußten gesprengt werden, da die Straße
Titowo-Krutizy durch unbewegliche Fahrzeuge und tote Pferde völlig verstopft war. Der frühere Kp.-Chef der 6. Kp., Oblt. Brecht, übernahm die Führung des Rest-Btl.
Im
Verlaufe des 24. 1. wurden dem Btl. die Lt. Ebel, Wolperding und v.
Schack zugewiesen. Unter Führung der
beiden erstgenannten wurden zwei Kampfgruppen gebildet. Obfw. Rudolph übernahm die Geschäfte des Btl.-Adj. So konnte, wie vorweg berichtet, auch dieses
Btl. in den Kampf arm Krutizy eingreifen. Mit den eingetroffenen Sturmgeschützen der Abt. 210 wurde zum
Gegenangriff angetreten.
Zwar wurden beide Kampfgruppenführer, Lt. Ebel (schwer) und Lt. Wolperding verwundet, aber die Russen kamen ins Laufen. Der
bereits vermißt geglaubte Lt. v. Schack stieß mit mehreren Männern in die Flanke und befreite somit
den abgeschnitten Teil unter Führung von Obfw. Baumgärtel. Mit wahrer Begeisterung wurden die
flüchtenden Russen von den Männern bis über den Bachgrund verfolgt. Dieser Erfolg wirkte sich besonders
wertvoll auf die Moral der Truppe aus. Man bekam wieder Vertrauen zu Führung und Waffe und fühlte sich dem Gegner überlegen. Nach dem gelungenen Gegenstoß wurde das II./11 im Abschnitt Krutizy eingesetzt. Rechts lag
das III./11 und links das Btl. Hoppe des
S.R. 2. Oblt. Trilety vom Dinafü 14
wurde mit der Führung der 6. Kp. und Lt. Rohrs vom Stab III. als
Btl.-Adj. beauftragt. Au h dieses Btl.
meldete am 25. 1. Artl.-Störungsfeuer auf seinem Abschnitt. Dabei wurde der Battr.-Chef der Sturmgeschütz-Abt., Oblt. Wiegels, leicht verwundet. Die Situation beim III./I.R. (mot) 11 war die gleiche wie bei den anderen beiden Bataillonen. Hier schafften außer den Sturmgeschützen noch zwei Stukkaangriffe etwas Luft. Lt. Gallbrecht vom Ers.-Btl. 92 wurde zum Btl. versetzt. Während Ass.- Arzt Seiffert zum III./11 versetzt wurde, bekam das Bti. Ass.-Arzt
Händler von der A.A. (mot) 14.
In einem „Tagesbefehl
an das Heer" wurde bekanntgegeben, daß am 17. 1. 1942 an den Folgen eines Schlaganfalles der
Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe, Generalfeldmarschall Walther von Reichenau, verstorben war. Als
Bannerträger der Gedanken einer neuen Zeit wurde dieser Heeresführer, „in der
Geschichte
der erste Führer einer Panzerarmee", die ihm im Polenfeldzug anvertraut
war, besonders gewürdigt. Der Div.-Kdr. der 14. Inf.-Div. (mot), Generalmajor Wosch, befahl, daß mit Erreichen der
H.K.L. in der Linie Treisely-Palatki-Petuschki-Krutizy alles weitere Ausweichen aufhören und die Stellung
bis zum letzten Schuß
verteidigt werden sollte. Dieser Befehl wurde allen Soldaten der Division
bekanntgegeben.
Mit dem
Befehl Nr. 4 befahl die Division die Verteidigung. Im Rahmen des Pz.A.O.K 3
wurden rechts die 7. Pz: Div. und links die 14. inf.-Div. (mot) eingesetzt. Die Div. setzte die Rgt. 53 rechts
und 11 links ein. Den Anschluß an I.R. 11 hielt die 2. Pz.-Div. des XXXXI.A.K. Die Div.-Reserve blieb weiterhin
das Kradschtz.-Btl. 54 in Samuilowo. Es wurde dort neu gegliedert und mit Waffen aufgefüllt. Desgleichen blieb
die Sturmgesch.-Battr.
660 zur Verfügung der Div.
Der 14.
Inf.-Div. (mot) wurde der Artl.-Kdr. 125 unterstellt. Ihm oblag die gesamte artilleristische
Kampfführung im
Divisionsabschnitt. Dem Arko 125 wurden unterstellt A.R.
(mot) 14 mit allen
drei Abteilungen einschl.
der bei der III. Abt. unterstellten Artl.-Abt. Lehrbrigade 900 und schw. Artl.-Abt. (mot) 733 mit 3./schw. Artl.-Abt. 733, 5./A.R. (mot)
51, Beob.-Abt. 9 und II./Nbwf.-Rgt 51. A.R. (mot) 14 hatte den Feuerschutz vor der H.K.L. sicherzustellen, wobei
die II. Abt. auf die
Zusammenarbeit mit dem Rgt. 53, die Artl.-Abt. der Lehrbrigade mit dem Rgt. 11 angewiesen
waren. Der III. Abt. lag die
Artillerie-Bekämpfung ob und die 1. Abt.
wurde erst später zugeführt. Auch die schw. Artl.-Abt. (mot) 733 war zur Artillerie-Bekämpfung mit Schall, Licht und Flieger nach jeweiligem Befehl
eingesetzt. Die gesamte Beob.-Abt. war
im Raum des LVI. A.K. eingesetzt.
Pionier- und Baukräfte waren im
weitgehendsten Maße auf die
Zusammenarbeit mit den Inf.-Rgt. und dem Artl.-Rgt. eingesetzt. Ihre vornehmliche Aufgabe war die Schaffung von Kampfanlagen wie Herstellung und
Verbesserung von Wohnbunkern,
Wohnbaracken, Panzerhindernissen,
Minensperren und der Ausbau rückwärtiger Ortschaften zu Widerstandsnestern. Dem
Kdr. Pi. (mot) 14 wurden noch
zusätzlich die 2./Pi.-Btl. 630 und 4.
Br.-Bau-Btl. 54 unterstellt.
Zur Panzerabwehr wurden eingesetzt,
die Pz. Jäg.-Abt. 14, dazu die 3./Pz.-Jäg.-Abt. 251, Geschütze der leichten Artillerie, 1
8,8-cm-Flak und 6 Panzer des LVI.A.K.
(unbeweglich), An besonders panzergefährdeten Stellen der Front (Petuschki, Palatky, Krutizy) wurden besondere Offiziere für Panzerüberwachung und abwehr eingesetzt.
Die Wege hinter der H-K.L. wurden
durch alle Truppenteile laufend und
schnellstens ausgebaut und in Ordnung
gehalten. Von guten, leistungsfähigen Wegeverbindungen war der Kampf und der Nachschub abhängig. Für die Regelung der Unterkünfte in den wenigen zur Verfügung stehenden Dörfern waren die Kommandeure I.R. (mot) 11 und 53 in ihren
Abschnitten verantwortlich.