17. Fortsetzung
der Geschichte des 11. (Sächs.) Infanterie-Regiments
Am
22. 1. 1942 war die Feindlage wie folgt:
Der Gegner führte seit Anfang Dezember eine von langer
Hand vorbereitete Gegenoffensive, die in unseren Angriff auf Moskau überraschend
hineinstieß. Er hat dazu einen großen Teil seiner Fernostarmee und zahlreiche im Oktober/November im Uralgebiet neu
aufgestellten Brigaden und
Divisionen herangeführt. Mit diesen besonders für den Winterkrieg ausgerüsteten
Verbänden ist es ihm zunächst gelungen, seine zahlenmäßige Überlegenheit an Menschen zur Geltung zu bringen,
während auf unserer Seite die Verwendung von Motor und schweren Waffen weitgehend lahmgelegt war. Der Gegner
erlitt schwere Verluste, führte aber laufend Ersatz heran und verfügte
anscheinend über ausreichende
Reserven, so daß seine Angriffskraft zunächst nicht gebrochen werden konnte.
Der Eintritt Japans in den Krieg hatte nicht zur
Eröffnung von
Feindseligkeiten zwischen Japan und der UdSSR geführt. Die Belieferung der Russen
mit Material aus USA hatte
allein aus Transportschwierigkeiten so gut wie aufgehört. Starke Teile der
Fernostarmee waren in Ostsibirien gebunden. Diese beiden Umstände sollten sich erst in Monaten,
dann aber um so schwerer auswirken. Der Kriegseintritt Japans war im übrigen eine unmittelbare Folge
unserer Herbstoffensive in Rußland und des
Ausharrens unserer Afrika-Streitkräfte,
die trotz der weit überlegenen englischen Kräfte (rund 10 Divisionen) den Kampf annahmen. Ohne diese starke Bindung unserer Feinde wäre Japan
schwerlich in den Krieg eingetreten.
Vor der Heeresgruppe Mitte griff der Gegner mit
Schwerpunkt auf
beiden Flügeln in Gegend Suchnitschi und Rshew/Ostaschkow mit starken Kräften an. Die Lage dort war noch ungeklärt. (Siehe
hierzu den Bericht in unserer 16. Fortsetzung!) Aus den Stoßrichtungen ließ sich auf
die Absicht
zur Umfassung ganzer Heeresteile schließen. Vor der Heeresgruppe Nord zwischen
Ilmensee und Leningrad waren
weitere starke Angriffe zu erwarten, nachdem unsere bis Tischwin vorspringende Front auf
den Wolchow zurückgenommen
wurde. Bei der Heeresgruppe Süd stand die Front in einer Linie, die im Großen ostw.
Vor unserer 14. I. D. (mot.) und unseren Nachbarn
hatte der
Russe die Front zwischen Wolokolamsk und Lataschino planmäßig mit Angriffen bis Btl.Stärke
abgetastet. Diese Angriffe
wurden von unserer Division und dem linken Nachbarn vor den gut ausgebauten
Stellungen der Gefechtsvorposten
im zusammengefaßten Art.-Feuer, teilweise auch mit erfolgreichen
Gegenstößen, zurückgeschlagen. Bei Wolokolamsk, wo es dem Gegner gelungen war, die Lama-Stellung etwa
gleichzeitig mit den Verteidigern zu erreichen, gelang ihm ein zunächst geringfügiger Einbruch. In die Einbruchstelle
zog er nach und nach 2 bis 3 Schtz. Div., 6 bis 8 Schtz. Brigaden und 2
Panzer-Brigaden hinein
und stieß in Richtung Schachowskaja in ununterbrochenen Angriffen weiter vor. Vor den
eingesetzten Teilen der
14. l. D. (mot.) traten die 46. und 56. Schtz. Brigade auf.
Die Transportlage zwang zu
sparsamster Bewirtschaftung aller Versorgungsgüter. Durch die weiten
Entfernungen zu den
Lagern, mangelnden Transportraum und durch Störungen im Bahnbetrieb traten immer
wieder Unterbrechungen des
Zuführens auf. Die Division befahl daher, daß jeder Versorgungsverkehr vorwärts
Samuilowo nur mit Schlittengespannen durchgeführt wurde und nur zum Verpflegungsempfang Kfz. benutzt werden
durften. Die Benutzung von Führerfahrzeugen wurde auf ein unumgängliches notwendiges
Maß eingeschränkt.
Die 1. Ausstattung und Reserven an ArtI.- und s.
Inf.-Munition war
nicht vorhanden. Es wurde befohlen, daß nicht bei jedem feindlichen Spähtrupp von 30
oder 50 Mann ein Art.-Sperrfeuer
ausgelöst wurde. Die Abwehr solcher kleiner Vorstöße sollte die Infanterie
selbst durchführen. Zweifellos gehörte zur Durchführung dieses Befehls eine gewisse Nervenkraft, einen feindlichen
Vorstoß bis auf nahe wirksame Entfernung anlaufen zu lassen, ohne den langen Arm der Artillerie auszunutzen. Der
Divisionskommandeur, Generalmajor Wosch, hob damit frühere entgegengesetzte Befehle auf.
Weiterhin
wurde die Auffüllung der kämpfenden Truppe befohlen. Die Rückzugs- und
Abwehrkämpfe der letzten Wochen hatten durch starke Verluste und hohen Ausfall
an Kranken
die Gefechtsstärke der Infanterie stark herabgemindert. Auf Grund der Großlage mußte
damit gerechnet werden, daß die Angriffe der Russen gegen die
jetzige HKL nicht nur aufhörten,
sondern sich verstärken würden. Zur Abwehr
dieser Angriffe wurden alle entbehrlichen Soldaten herangezogen. Es hieß: Jeder Soldat ist in der Lage, mit dem Gewehr in der Hand zu kämpfen!
Wertvolle, unersetzbare Spezialisten waren von dieser Maßnahme ausgeschlossen. Beim I.
R. (mot.) 11 wurden unter Führung Lt. Körner der Kradmeldezug, Reste der 13. und 14. Kp., der
Stabs-Kp., Trosse der Btl- usw. zusammengezogen. Diese Teile wurden dem III. Btl. zugeführt. Anderseits sollten gute Fahrer, schwer ersetzbare Uffz. und Mannschaften und sonstige Spezialisten nicht in der vorderen Linie eingesetzt werden, um durch ihre Gefährdung eine spätere
Wiederauffrischung als mot. Verband
zu verhindern.
Gemäß des Divisionsbefehls für die Verteidigung Nr. 4 (s. letzte Seite in der 15. Fortsetzung
unserer Rgt.-Geschichte; war unser Regiment 11 mit dem unterstellten I./1. R. (mot.) 53 in
der HKL eingesetzt, wie es die nachstehende Skizze aufzeigt. A. R. (mot.) 14 hatte den Feuerschutz vor der HKL sicherzustellen. Dabei wurden die II./A. R. (mot.)
14 auf die Stellungen im Raume des I. R. (mot.) 53, die Artl.-Abtei-lung der Lehrbrigade 900 auf die Stellungen im Raume des I. R. (mot.) 11 und die III/A. R. (mot.) 14 auf
Stellungen im Raume Chreny-Worobino zur Überlagerung angewiesen.
Vor dem I./I. R. (mot.) 53 verhielt sich der Feind
tagsüber ziemlich
ruhig. In der Dämmerung und nachts nutzte der Gegner das vor dem Btl. liegende Kuschelgelände zu Ansammlungen, Bewegungen und
Vorstößen. Die wiederholten Angriffe der Russen wurde jeweils abgeschlagen.
Zwei feindliche Panzer wurden in
der Waldschneise südostw. Petuschki
gesichtet. Sie schossen von dort systematisch auf jedes Haus. Die Häuser
waren nicht mehr zu bewohnen. Durch einen Schuß der 1. F. H, drehten die Panzer
ab. Am 29. 1. griff der Russe mit
zwei T 34 Panzer im Raume der 2. Kp. das Darf an. Die Panzer kamen ungehindert
bis an die erste Bunkerlinie heran, räucherten zwei Bunker der 2. Kp. aus und stießen auf der Straße vor. Der
Russe besetzte das erste Haus und brachte dort ein M. G. in Stellung. Alle Reserven des Btl. wurden eingesetzt, um ein Umfassen des Dorfes zu verhindern. Aus Worobino
trafen zwei Sturmgeschütze ein, die
einen T 34 nach kurzem Feuergefecht
erledigten, während der andere T 34 in Richtung Wald abdrehte. Mit den beiden Sturmgeschützen wurde ein Gegenstoß
durchgeführt und die beiden
verlorenen Bunker wieder besetzt.
Kurze Zeit später wurde erneut eine feindliche Bereitstellung
von Infanterie und einem Panzer von der 2. Kp. gemeldet. Der Panzer schoß
einige Häuser von Petuschki in Brand. Der Feind legte geringes Störungsfeuer
auf die HKL und zog sich dann nach Osten zurück.
Ein feindlicher SchiSpähtrupp von etwa 30 Mann war durch
die HKL durchgegangen und griff unsere Artillerie-stellungen an. Die Spur wurde
zwischen den Bunkern 9 und 10 gesichtet, wo der Russe schon einmal durchgekommen
war. Er wurde durch die Sicherungen abgewehrt und bei dem Versuch, in Nähe des
Btl.Gef.St. durchzukommen. erlitt er weitere erhebliche Verluste. Am nächsten
Tage wurden 21 Tote, darunter ein Kommissar, gezählt. Das I./I. R. (mot.) 53
erhielt Ersatz von der Art. in Stärke von 4 Wachtmeistern, 6 Uffz. und 30 Mann.
In den Tagen Ende Januar/Anfang Februar wurde die eigene Stellung immer mehr durch Drahthindernisse und Minen verstärkt. Die
feindlichen Vorstöße ließen vor diesem Btl.-Abschnitt nach. Der Rgt: Kommandeur, Oberst Schürmann,
befahl vermehrte Spähtrupp-Aufklärung, da er befürchtete, daß der Feind seine Angriffsabsichten auf andere
Abschnitte verlegen würde. Die
Spähtrupps stießen nur auf kleinere feindliche Gruppen und konnten ohne eigene Verluste zur HKL zurückkehren. Bis auf ständiges feindliches Störungsfeuer verliefen die Tage einigermaßen ruhig. Am 7. und B. 2. verstärkte sich beim rechten Nachbarn, dem I. R. (mot.) 53, der Gefechtslärm. Die Artillerie griff mehrmals ein. Auch gegen das 1./53 verstärkte sich das
feindliche Feuer. Der Russe schoß wahllos mit Granatwerfern und M.G. auf die Bunker und
Verbindungswege. Er hatte auch eine
7,5-cm-Kanone in der Waldschneise in Stellung
gebracht. Tagsüber wurden
Schanzarbeiten der Russen beobachtet. Am 9. 2. wurde das I./I. R. (mot.) 53 durch das wesentlich stärkere und aufgefüllte 11.1900
(Oberstft. Schmidt) reibungslos abgelöst und schied damit aus dem Unterstellungsverhältnis zum I. R. (mot.) 11 aus.
Auch bei dem III./I. R. (mot.) 11 waren
die Verhältnisse ähnlich. Es waren
klare Wintertage bei Temperaturen um Minus
30 Grad! Aus Richtung Titowa griff der Russe immer wieder an. Seine Stärke konnte nicht festgestellt werden.
Motorengeräusche verrieten, daß Panzer darunter waren. Von einer 8,8-Flak konnte dann endlich ein T34 abgeschossen werden. Mit Granatwerfern aller Kaliber, mit Pak und immer wieder mit Art.-Störungsfeuer beschoß der Russe die Stellungen unseres III. Btl. Ein Art.-Volltreffer vernichtete die am Ostrand schanzende sM.G.-Gruppe Kuschmitz vollständig. 9 Tote und 5 Verwundete! Als zwei feindliche Panzer aus Richtung Titowa die 11. Kp. angriffen, schoß eine 8,8-Flak binnen einer
halben Minute die beiden angreifenden
Panzer mit je einem Schuß ab. Der kommandierende General des Il. Flak-Korps,
General Deßloch, gratulierte dem
Oblt. Weinhold zum 500., 501. und 502.
Panzerabschuß, der bei allen Abschüssen Schießender war.
Im Abschnitt des rechten Btl. der Lehrbrigade 900 (Oblt. v. Firks) gelang es dem
Gegner, in Stärke von etwa
120 Mann bis
auf wenige Meter an die eigenen Stellungen heranzukommen. Im zusammengefaßten Feuer wurde dieser Angriff abgewiesen. 50 tote
Russen blieben
zurück. Nach Gefangenenaussagen
hatte das
russische Btl. schon am
Vortage
mit 100 Mann angegriffen, von denen nur 5 Mann zurückgekommen
seien. An der Schule von Krutizy legte das
Btl, einen Heldenfriedhof für seine in
den schweren Abwehrkämpfen gefallenen Angehörigen an. Da der Boden 1,20 m tief gefroren war, mußten Sprengmittel angewandt werden.
In
den nächsten Tagen stieg die Temperatur ein wenig auf Minus 20 Grad, dafür setzte
auch heftiges
Schneetreiben ein. Das
III. Btl, erhielt 80 Paar Filzstiefel
und nach langen wartenden Wachen traf auch
wieder Post, 60 Sack, ein, Die Freude der Truppe war darüber groß. Auch für das
III. Btl. wurde Spähtrupp-Einsatz befohlen, um die Absichten des Gegners
herauszufinden. Bei einem gefallenen Russen
wurden Aufzeichnungen gefunden, wie Krutizy von den Russen genommen werden
sollte.
Die Spähtrupptätigkeit setzte auf beiden Seiten in den nächsten Tagen an der ganzen
Front ein. Während unsere Bunker und Stellungen immer mehr vervollständigt werden konnten, so daß die Masse der
Truppe aus den Häusern herausgenommen
werden konnte, wurden beim Gegner Schanzarbeiten festgestellt. Da die eigenen
Bunker unter höchstem
Zeitdruck unter Verzicht auf Verschalungen fertiggestellt wurden, hatten sie den
Nachteil, daß durch ständiges
Heizen der Bunker das Erdreich nachrutschte. Mit Schi-Patrouillen gelang es dem
Russen, durch die eigene HKL,
besonders bei den linken Nachbarn, dem II. Btl. und dem S. R. 2 der 2. Pz.-Div., durchzukommen. Auf den Rückwegen konnte die Masse dieser feindlichen Spähtrupps vernichtet werden.
Gliederung Im Abschnitt I. R. (mot.) 11
1:50 000
Der Russe verstärkte seine Fliegertätigkeit während der
nächsten Tage und belegte mit lebhaftem
Granatwerferfeuer aller Kaliber und wiederholten
Art.-Überfällen die Stellungen und die Unterkünfte des III. Btl, Hauptmann Reckschäfer
wurde am 4. 2. zum Kommandeur des
III. Btl. ernannt. Wenige Tage zuvor wurde er befördert, wozu ihm der
General der Pz.-Tr. Schaal, Befehlshaber der LVI. A. K. bei einer Besichtigung der
Stellungen persönlich gratulierte.
Auf Befehl des Regiments wurde der Abschnitt der Lehrbrigade durch das Btl., verstärkt
durch eine Kp. des II.
Btl. und durch die Kampfgruppe Öhmichen (Kradschtz.-Btl. 54), mit übernommen. Die Übernahme gelang planmäßig. An Stelle von Oblt. Fronzek, der
Chef der B. Kp.
geworden war,
übernahm Oblt. Koch die 12. Kp. Lt. Gröschel wurde Führer der 10. Kp., die noch
aufgestellt werden sollte. Die verstärkten
feindlichen Angriffe richteten sich besonders gegen die 11. Kp. Bei der Abwehr des
Angriffs wurde Oblt. Kaddatz
verwundet, so daß Lt. Gröschel zunächst die Führung dieser Kompanie
übernahm, bis er durch Oblt. Brezel abgelöst
wurde. Schweres Artilleriefeuer des
Gegners beschoß den Grund und die
Häuserreihe im Westteil von Krutizy. Ein
Volltreffer traf das Haus des
Reservezuges der 9. Kp., wo unter den
Toten ObFw Boehme nicht mehr geborgen
werden konnte.
Am 10. 2. erschien der Rgt.-Kommandeur auf dem Btl.-Gef.St. und besprach mit den
Kommandeuren des
II. und III. Btl.
die Lage. Es wurden die die Ablösungen der BtI. und die damit verbundenen Kräfteverschiebungen besprochen. Geplant war, den Abschnitt des I. Btl. weiter nördlich zu verlegen, III. Btl.
sollte den
Ortsabschnitt Krutizy besetzen
und das II. Btl. sollte herausgezogen und in Ruhe gelegt werden, damit sich die Btl.
künftig nacheinander ablösen konnten. Die Ablösung des II. Btl. wurde für die Nacht vom 15./16. 2.
festgestzt. Am 16.
2. melden Hptm. Brecht und Oblt. v.
Öhmichen
die vollzogene Ablösung.
Die Lage blieb in den nächsten Tagen ziemlich unverändert. Die lebhafte russische Artillerietätigkeit hielt mit unverminderter Heftigkeit an. Russische Fliegen bombardierten die Stellungen an der gesamten Front, Die eigenen Spähtrupps meldeten, daß sie in den verschiedenen Waldstücken starke Säge- und Klopfgeräusche, dazu lautes Singen und Gröhlen der Russen wahrnahmen.
Ab 18. 2. griff der Russe verstärkt in Kompanie- und z. T. auch in Btl.-Stärke mit
Panzerunterstützung an. Zu gleicher Zeit begann das Trommelfeuer der russischen Artillerie und Feuerüberfälle von Salvengeschützen
(Stalin-Orgel) auf die Ortschaften und Stellungen in der HKL. Sechs feindliche T34-Panzer fuhren auf unsere
Stellungen zu und
dann an der HKL entlang. Die gebauten Schneemauern versperrter dem Feind die Sicht in unsere
Stellungen. Die
hinter den Panzern
herangekommene Infanterie
griff unsere Bunker frontal
an. Ein in Krutizy stehender deutscher Panzer wurde durch drei Volttreffer abgeschossen.
Die
eingesetzten Bataillone
forderten sofort den Einsatz von Sturmgeschützen an. Eine in vorderster Linie eingesetzte
deutsche 5-cm-Pak wurde durch einen T34
überwälzt. Zwischen den Einheiten fuhren sich die russischen Panzer fest. Um eine Lücke zwischen der 12. und 9. Kp. zu
schließen, wurde die
Kampfgruppe A des Kradschtz.-Btl. 54 eingesetzt. Gegen Mittag erschienen die ersten deutschen Sturmgeschütze. Vom
K 54 traf unter Führung von Lt. Weinz ein Schi-Trupp in Stärke von etwa 30 Mann ein. Auch die
Panzerabwehr wurde durch Lt. Giese durch
eine 3.7-cm- und eine 5-cm-Pak verstärkt.
Aus dem Raume des I. Btl. schoß eine 8,8-cm-Flak einen russischen Panzer ab. Die
eingetroffenen Sturmgeschütze
hatten
guten Erfolg. Sie schossen weitere 4 russische Panzer ab. Zwei weitere nachrückende russische Panzer mit aufgesessener Infanterie konnten ebenfalls erfolgreich bekämpft werden. Die feindliche
Infanterie kam gar nicht mehr zum
Absitzen. Und schließlich traf ein russischer Art.-Volltreffer einen T 34. Mit wehender Rauchfahne fuhr ein Panzer
zurück. Mit seinem Ausfall konnte
gerechnet werden. Lt. Kolbinski mit seinem Pi.-Zug und Teile der Div.-Pioniere verminten sofort die feindlichen Panzerspuren. In den
einzelnen Bunkern kam es zu einem erbitterten Nahkampf. Unsere sich bis zum äußersten wehrenden Männer starben
im Kampf gegen eine große Übermacht den
Heidentod. Erst in den Abendstunden
trat im gesamten Abschnitt die Ruhe
wieder ein.
Am folgenden Tage, dem 18. 2., überflog ein russischer Nahaufklärer die Stellungen des Rgt. Danach
setzte wieder starkes Artilleriefeuer
auf unsere Stellungen_ ein. Durch einen
Volltreffer in der Unterkunft der 14. Kp. fielen 5 Männer dieser Einheit, darunter der so bewährte ObFw
Erfurth, Durch Ausnützung dieses
Artilleriefeuers arbeitete sich der Feind auf der gesamten Front des Rgt. mit 1 bis
2 Kompanien je Btl.-Abschnitt an die HKL heran.
Eigenes Artillerie-, Nebelwerfer-, Granatwerfer- und I. G.-Feuer (letzteres
vortrefflich unter der Leitung des ObFw Weiler von der 13. Kp,). hatten
ausgezeichneten Erfolg. In den Panzerspuren
krochen die Russen vor. Sie wurden durch gut liegendes Gewehr- und M.G.-Feuer einzeln abgeschossen. Die Kompanien
veranstalteten ein wahres
Scheibenschießen. Dennoch gab der
Russe nicht auf. Er rückte erneut mit Panzern
und aufgesessener Infanterie vor, Im
Abschnitt des I. Btl. rollten zwei T
34 auf den Rhombus-Wald, umgingen diesen und brachen durch die HKL. Drei weitere russische Panzer folgten diesen. So standen 4 durchgebrochene Panzer
zwischen dem I. Btl. und den Stellungen, die noch gehalten wurden. In den Spuren der Panzer griff der
Russe in Btl.Stärke an und brachte neue Infanterie aus dem
gegenüberliegenden Wald. Eine
russische Pak, die sich in den
Panzerspuren vorgeschoben hatten, schoß
von uns eine M. G.-Stellung nach der
anderen zusammen. Alle Verbindungen
zu den Einheiten waren gestört.
Lt. Vagt wurde bei dem Versuch einer
Verbindungsaufnahme verwundet. Neuer Btl.-Adj. wurde Lt. Kolbinski. Die beim
Rgt. eingegangenen Meldungen und
Anforderungen überschlugen sich. Alles,
was das Rgt. entbieten konnte, tat es. Dem
I. Btl. wurde ein Stoßreservezug unter
Lt. Wölperding und zwei Tschechenpanzer zugeführt. Das III. Btl. erhielt eine zweite 8,8 Flak. Der 2. Zug der 6. Kp., Rgt. Pi-Zug und Kradschtz. des Rgt. trafen zum Freischippen der
Wege ein. In den späten Abendstunden
wurde dem I, Btl. noch ein Minenwerfer
mit Raketenantrieb zugeführt. Vor Mitternacht konnten
dann die Btl. melden, daß die Angriffe abgewiesen waren. Der 20. 2. war durch kleinere Angriffe
gekennzeichnet, die alle
abgeschlagen werden konnten. In den letzten drei Kampfsagen mußten die Männer unseres Rgt. die kilometerlange Schneemauer vor den Stellungen in
mühevoller Nachtarbeit errichten,
während sie bei Tage unter schwerstem
Beschuß die feindlichen Angriffe abwehrten. Zwar wurden viele feindliche
Panzer vernichtet und hunderte toter
Russen lagen vor den Stellungen. Entsprechend war auch die Kriegsbeute. Die
täglichen eigenen Verluste an Toten und
Verwundeten waren ebenfalls beachtlich, auch wenn
sie mit denen des Feindes nicht zu vergleichen waren. An den erfolgreichen Abwehrkämpfen um die „Festung Krutizy" (die Russen haben diesem Ort den Namen gegeben) haben sich die Panzerjäger unter Führung
von Oblt. Sprandel und die Männer der
Sturmgeschützbatterie 210 mit dem Lt. Kienzle besonders verdient gemacht. Vier
Wochen haben unsere Männer in Bunkern
zugebracht, die in der Masse nicht als Bunker, sondern als Löcher anzusprechen waren.
Unserem Regimentskommandeur, Dipl.-Ing.
Oberst Schürmann, wurde
„das Deutsche Kreuz in Gold"
verliehen. In dieser Verleihung sah
er eine Auszeichnung
für die
Division, die sich in den Kämpfen der letzten Monate hervorragend geschlagen und
Übermenschliches geleistet hatte.
Dem erkrankten Oberstleutnant Weiß, Kdr. 1. Btl., wurde ebenfalls das „Deutsche Kreuz
in Gold" verliehen.
Die
schweren Verluste beim Regiment brachten auch eine größere Anzahl von Personalveränderungen mit sich.
Zugänge:
Major
Geim, 1. Btl.
Ass. Arzt Dr. Händler, 1. Btl. Lt. d. R. Antusch, 1. Kp. Lt. d. R. Gallbrecht, 2. Kp. Obtl. d. R. Weber, 5. Kp. Lt. Hugenbruch, 5. Kp. Lt. d. R.
Papenkuhl, 9.
Kp. Lt. d. R. Gröschel, 10. Kp. Oblt. d. R. Bretzel, 11. Kp. Lt. d. R. Schmidt, 11. Kp. Oblt. Koch, 12. Kp. Lt. d. R. Rust, 13. Kp.
Beförderungen:
Major d. R. Leschke zum
Oberstleutnant d. R.
als Ritterkreuzträger,
Kdr. II. Btl.
Obtl. d. R. Brecht zum Hptm. d. R.
Lt.
Klawiter zum
Oblt., 14. Kp.
Ass. Arzt d. R. Jaeger zum Oberarzt
d. R., I. Btl.
Kommandierungen:
Hptm. d. R. Brecht zum 11. Btl. anschl. Hptm. d. R. Gerbothe Lt. d. R.
v. Schack
zur 5. Kp.
Obtl. Trilety zur 6. Kp.
Lt. d. R. Wolperding zur 6. Kp.
Abgänge:
a) gefallen:
Oblt. d.
R. Schröder, 5. Kp., + 22. 1. 1942 Titowo Obtl. d. R. Sostak, 11. Kp., + 23. 1. 1941 Krutizy
Lt.
d. R. Fr. Richter, 11. Kp., +
23. 1. 1942 Krutizy
b) gestorben:
Lt. d.
R. Dr. Ebel, B.
Kp., t 31. 1. 1942 Feldlaz. 655
c) vermißt:
Unt.-Arzt d. R. Dr. Boldt, II. Btl., 22. 1. 1942 Titowo Obtl. Klawlter, 14. Kp., 21. 1. 1942 Tltowo
Verwundet:
Lt. Vagt, 1. Btl.
Lt. d. R. Neineck, II. Btl. Lt. d. R. Wolperding, 6. Kp. Lt. d. R. Sachse, 6. Kp. Oblt. bohle, 8. Kp. Oblt. Irmler, 9. Kp. Oblt. Kaddatz, 11. Kp. ObFW. Karguth, 11. Kp. Fw. Mehnert, 14. Kp.
Erkrankt:
Oberstleutnant Weiß, I. Btl. Lt. d. R. Bahmann, I. Btl. Ass.-Arzt d. R. Dr. Händler, I. Btl.
Versetzungen
Im Rgt.:
Fw. Wettengel, zur 7. Kp. Ass.-Arzt d. R. Seifert zum III. Btl. Lt. d. R.
Rohn zum 11. Btl.
Oblt. Fronzek zur 8. Kp. Lt. d. R. Körner zum 1. Btl. Lt. d. R. Pöhnert zur
3. Kp.
|
in den letzten Februartagen 1942 wiederholten sich täglich
die feindlichen Feuerüberfälle, die Angriffe der Infanterie und das
Durchbrechen von T 34 Panzern durch
die eigene HKL. Vom Regiment und der Division wurden ständig Reserven herangeführt, damit die HKL
geschlossen werden konnte. Dennoch fehlte es an allen Ecken und Kanten. Die Leistungen der Truppe in diesen schweren Abwehrkämpfen sind unvorstellbar. Zwar hatte die grausige
Kälte nachgelassen, die Temperaturen stiegen bis auf Minus 10 Grad, aber der stürmische Winter war für unsere
Soldaten ungewohnt. Tagsüber hatten sie schwer zu kämpfen. Nachts mußte Schnee geschaufelt und die Toten und Verwundeten
geborgen werden. Der Regimentskommandeur forderte von den Truppenärzten
der Bataillone Berichte über den Gesundheitszustand der Truppe und eine
ärztliche Beurteilung an, ob der
Gesundheitszustand der Truppe einen neuen Angriffskrieg bzw.
Stellungskrieg noch zuließ, Oberst Dipl-Ing. Schürmann, der nicht nur
täglich bei seinen Soldaten in vorderster Stellung war, ließ nichts an Fürsorge
für sein Regiment fehlen.
Am
24. 2. wurden
die
Tapfersten der Bataillone und der Rgt.-Kompanien zu den Gefechtsständen befohlen, um aus
den Händen
ihrer Kommandeure
die verdienten Auszeichnungen, die Infanterie-Sturmabzeichen
und die E. K. zu empfangen. Eine besondere Auszeichnung, die Rettungsmedaille am Band, erhielt der Obgefr. Weidlich vom Stab
des 1. Btl.Mit dem Divisionsbefehl Nr. 6 vom 28. 2. 1942 gab die 14. Inf. Div,
(mot.) die ersten Richtlinien für eine Ablösung heraus. Da Unsicherheit über den
tatsächlichen Zeitpunkt des Eintreffens
der Transporte der 342, lnf. Div. Gestand, kannte nur ein voraussichtlicher
Zeitplan für die Ablösung gegeben werden. Die in der HKL eingesetzten Teile
trafen aber ihre Vorbereitungen. Die 14. Inf,
Div. (mot.) wurde nach Ablösung
durch die 342. Inf, Div. in
einem Gebiet etwa 15 bis 20
km westlich
Nowo-Dugino bereitgestellt. Die vom I.R (mot.) 11 befohlenen
Zeiten für die Ablösung
I./11 durch I/I. R. 699 II./11. durch I./I. R. 698 Rgt. Stab.
Rgt. Kpn. durch Stab/l. R. 698 behielten ihre Gültigkeit. Die zu
Fuß marschierenden Teile
des Rgt.
wurden mit Korn. in einem Zuge ab Ssamuilowo in den neuen Bereitschaftsraum
transportiert. Die bespannten Teile erreichten den Bereitschaftsraum über drei Zwischenunterkünfte. Die Märsche
wurden jeweils bei Nacht durchgeführt. Die Einheiten entsandten zeitgerecht Quartiermacherkommandos, um die
Möglichkeit des
Ausruhens bei Tage
für die marschierende Truppe voll
zu gewährleisten. Die endgültigen Unterbringungsgebiete wurden noch
erkundet. Hptm. Nicklas übernahm am
3. 3. 42 die Führung der abgestellten
Teile des Rgt. Mit Wirkung vom 1. 12. 1941 wurde Lt. d. R.
Berger im Heer als Oberleutnant
angestellt.
Fußteile Rgt. Stab und II. Btl. wurden am 6. 3.
nachmittags mit Lkw ab Ssamujlowo nach Rshew befördert. Schlittenteile, die am gleichen Tage
Wojewodina erreicht hatten, wurden nach Rückkehr der Lkw.-Kolonne der Armee
ebenfalls nach Rshew befördert, Die
mot. Teile des Rgt., sowie die 3./A. R. (mot.) 14 marschierten ebenfalls nach Rshew. Damit schied unsere Division aus der 3. Panzerarmee (unserem Generaloberst Reinhardt) aus und unterstand dem Armeeoberkommando 9 (General Model),
der in Friedenszeiten unserem IV.
A. K. in Dresden angehörte.
Ein vorn Regiment 11 aufgestellter Zustandsbericht sagte aus, daß das Regiment wegen
fehlender Kfz, und
Mangel an
Pferden und Schlitten sowohl als Mot.- wie auch als Fußtruppe nicht voll bewegungsfähig war. Die Gefechtsstärken hatten sich durch in erster Linie blutige Ausfälle und auch Erkrankungen so vermindert, daß die Kampfstärken des I.
und II. Btl. nur noch 80 bzw. 100
Uffz. und Mannschaften betrugen. Ganz
besonders machte sich der Mangel an Offizieren, insbesondere an erfahrenen Kompanieführern,
bemerkbar, Die Truppe war mit Ausnahme
von
wenigen Tagen durch den ununterbrochenen Kampf und Arbeitsdienst seit dem 13. 11.
1941 bei ungünstigster Jahreszeit immer wieder in einem Gelände ohne jegliche Unterkunftsmöglichkeit, die
erst mit völlig unzureichender Schanzzeugausstattung geschaffen werden mußte, stark ermüdet und nach Ansicht der Ärzte körperlich und seelisch ganz erheblich mitgenommen. Dennoch war
die Truppe in Erkenntnis der
Notwendigkeit eines weiteren Einsatzes
durchaus kampfwillig. Das Regiment war zu
dieser Zeit, Anfang März 1942, unter
Berücksichtigung der Stärke und
des Zustandes für einen Bewegungskrieg nicht, für einen Stellungskrieg
nur noch bedingt einsatzfähig.
Dem
Regiment fehlten zu dieser Zeit:
28 Offiziere
1
Offizier (Ing.) 2
Hilfsärzte
110
Unteroffiziere
851
Mannschaften.
Das Fehlen von Waffen und Fahrzeugen war beachtlich.
Die
Verluste vom 21. 1. bis zum 10.3. 1942 betrugen 68 Tote. 164 Verwundete, 55 Vermißte
und 216 Kranke!
Was
zusätzlich noch zu
befürchten war und von dem
man sich keine echte Vorstellung machen konnte, war die Wetterumgestaltung vom Winter zum Frühjahr. Aus den Aussagen der Bevölkerung, die
reichliche Erfahrung
hatte, konnte
entnommen werden, daß im März der viele Schnee plötzlich schmolz, so daß große Seen
und Teiche entstanden, bei Nacht das Wasser aber wieder zufror. Unsere Soldaten mußten vorsichtig
sein, um nicht vielleicht in ihren Bunkern und Löchern zu ertrinken, auch mußten sie aufmerksam beobachten, wo sich das
Wasser sammelte, um nicht von den Russen hineingetrieben zu werden; denn diese Tümpel waren 2 m und noch tiefer. Unsere Soldaten kannten die Stellen nicht so genau, wo sich das Wasser sammelte. Dadurch konnten viele Soldaten den Tod finden. In der Nacht gefror das Wasser, so daß Autos, Panzer und alles Kriegsmaterial einfror und früh nicht befreit und benutzt
werden konnte. Auch sollten die
Soldaten, sobald bei Tage ein Pferd und Wagen, Schlitten oder Kfz 1/2 m tief
einsank, umkehren und nicht weiterfahren; denn der Schnee hatte unter der
oberen Decke keinen Halt mehr, er schmolz.
Die vorgesehenen Quartierorte
waren durch andere Truppenteile völlig überbelegt und unsere Soldaten mußten in
diese engen Quartiere mit hineinschlüpfen. Ablösungen, wie beim II. Btl.,
verzögerten sich, zugesagte Beförderungskolonnen erschienen nicht, so daß z. B.
das 1. Btl. in mehrere Gruppen aufgeteilt wurde. Es ergab sich ein nicht genau
zu beschreibender Zustand. Die Temperaturen fielen wieder auf Minus 25 Grad. Schwere
Erfrierungen erhöhten die Krankenzahl.
Beim III./11 rief der Kdr. des
1. R. (mot.) 53, Oberst Eberding, an, daß dieses Btl. seinem Regiment unterstellt wurde. Der Btl. Kdr. und die Kp.-Chefs
wurden über die neue Lage und den neuen Auftrag orientiert. Dabei mußte die
9./11. unter Oblt. Irmler von mot. auf Schlitten- und Pferdefahrzeuge wieder
umgestellt werden, da ein motorisierter Einsatz in dem vorgesehenen Gelände
nicht möglich war. Rechts an die Luftwaffe und links an das II./53 angelehnt sollte
das III./11 am 7. 3. Morosicha und dann das westlich gelegene Charino
angreifen. Unter beschwerlichen Umständen, teilweise bis zu den Hüften im
Schnee stehend, arbeiteten sich die Soldaten mit voller Ausrüstung vor. Der
unterstellte Pak- und 1. l. G.-Zug mußten kehrtmachen, da Schlitten und Pferde
im Schnee versanken.
Die
vorderste Gruppe der 9. Kp. unter Lt. Schmidt drang kampflos in Morosicha ein, so daß
weitere Teile des Btl. nachgezogen
werden konnten. Aufklärung ergab, daß auch Charme feindfrei war. Dagegen hatte
das II./53 heftige Kämpfe
um Stepankowo. Erst durch den Einsatz des III./53 konnte dieser Ort am B. 3. genommen
werden. Die Div. befahl
dem Rtg. 53 die Fortsetzung des Angriffs auf Bolschewo, das durch das I. und
III./53 bald genommen werden konnte.
Weiteres Angriffsziel war
Konjuschneno Nach einem Feuerschlag
der Artillerie und Einsatz von Schlachtfliegern trat das III./11 zum Angriff an. Der Angriff blieb unter dem massierten Feuer des Feindes aus diesem Ort zunächst liegen. Schlachtflieger und 2 Jäger griffen
erneut in den Erdkampf ein, so daß bei
eingetretener Dämmerung der Ort
genommen werden konnte. Bis auf drei Häuser war der Ort völlig niedergebrannt. Die dem Btl, unterstellten schweren
Waffen konnten nach und nach nachgezogen werden. Ein auf Konjuschki und Lorny
vorgesehener Angriff wurde am 13. 3.
durch das Rgt. 53 abgeblasen und das
III./11 trat zu seinem Regiment 11 wieder zurück.
Zunächst ohne Wissen
des Rgt. 11 wurden Teile des 1. Btl. der
SS-Div. Reich und das II. Btl, als Korps-Reserve das XXXXVI. A. K. der 206. Inf.-Div. unterstellt. Das II. Btl. wurde dem
1. R. 312 unterstellt und nach Suchscha verlegt. Als der Feind am 12./13.3. in
Regimentsstärke im Abschnitt der 206.
Div, besonders das I. R. 312 angriff, wurden Teile des II./11 mit eingesetzt. Hlpm. Gerbothe übernahm
vom I. R. 312 einen Abschnitt zur
Verteidigung. Restteile von 11
Einheiten von 6 verschiedenen Divisionen standen ihm hier zur Verfügung! Unverminderter Frost und
heftiges Schneetreiben wurden zur
Pein. An den Ausbau von Stellungen und Notunterkünften konnte nicht gedacht
werden. Unsere Männer standen hinter Fichten, um Schutz zu suchen. Die Erfrierung der Gliedmaßen häuften sich.
Teile der 6. Kp. wurden abgeschnitten.
Die Gegenangriffe der 5. Kp. waren
sehr verlustreich. Hptm. Trilety wurde durch einen Kolbenschlag über den Kopf verwundet. Der Führer der 5. Kp. Oblt. Weber fiel durch Kopfschuß. Lt. v.
Schack, der im Schneesturm die
Führung dieser Kp. übernahm, wurde am
nächsten Tag tödlich verwundet. Mit ihm auch Lt. Hugenbruch. Als der
Russe in dieser Situation Verstärkung erhielt, mußte sich das 11./11 und Teile
des I. R. 413 zurückziehen. Die 206. Inf.
Div. befahl darauf, daß sich das I. R. (mot.) 11 zwischen I. R. 413 und
I. R. 312 einschob. Das I./11 wurde als
Korpsreserve herangezogen. Deutsche
Stukas kamen zum Einsatz und griffen die feindbesezten Dörfer an. Der Gefr.
Gradehand der 6. Kp. zeichnete sich
als Scharfschütze durch restlose Vernichtung eines russischen Spähtrupps in Stärke von 8 Mann aus.
Der
Kommandierende General des XLVI. A. K., General v. Vietinghoff, befahl am 16. 3,
an alle Führer, bis zu den Bataillonen, daß diese ihre ganze Energie darauf zu verwenden hätten, der Truppe
bessere Lebens- und Kampf- bedingungen durch Bau von Bunkern, Schneehütten usw. zu schaffen, damit in Zukunft ein
Mindestmaß von Ablösung und
Ruhe zwischen den Feindangriffen gewährleistet wären. Auf die Wichtigkeit der
Bereitstellung von warmen Getränken und Essen wurde besonders hingewiesen.
Am
17. 3. wurde der rechte Abschnitt der 206. Inf. Div. mit den darin eingesetzten Truppen,
also auch mit unserem
Regiment 11, durch die SS-Div. Reich übernommen. Es wurde die Kampfgruppe „SS-Reich"
gebildet. Das XXXXVI. Pz.-Korps befahl für den 20. 3. den Angriff von
Nordwesten und
Südosten auf Tschernowo, um die Einbruchstelle am Birnenwaldbogen zu schließen
und anschließend die eingeschlossenen
Feindteile zu vernichten.
Für I. R. 11 mit 1 Zug Pz. Kp.
1/25 wurde befohlen, den Gegner durch Vortreibung starker Stoßtrupps zu fesseln und durch Feuer die linke
Flanke der aus der Südostecke des Waldes angreifenden SS-Kampfgruppe zu sichern. Bei einem Ausweichen des Gegners auf oder aus Pogorelki
sollte sofort mit Panzern und Schützen
nachgestoßen werden, ebenso bei einem Vorgehen von eigenen Panzern auf Pogorelki.
Der
Gegenangriff der SS-Kampfgruppe begann am 19. 3. 22 Uhr mit einem Feuerschlag auf die
feindlichen Stellungen bei Dorogino. Das Kradschtz.-Btl. der SS-Kampfgruppe trat aus Ashewa an und nahm in
den ersten Morgenstunden
des 20. 3. Dorogino. Ein Panzerweg nach D. wurde freigeschaufelt und Sturmgeschütze
herangezogen. Gegen 6
Uhr früh stießen russische Panzer gegen Dorogino vor. Auf beiden Seiten verstärkte sich
die Artillerietätigkeit Deutsche
Stukas wie russische Bomber griffen jeweils die vordersten Linien an. Der
Standartenführer Ostendorff berichtete über starkes Artl.-Feuer aus Pogorelki und bat
um Niederhaltung mit Panzern. Major Geim erhielt den Befehl, mit Panzern aus ostw. Waldrand
Feuer auf rückläufige Bewegungen
von Kischkino nach Pogorelki und Artillerie in Pogorelki zu eröffnen. Für einen
weiteren Stukaangriff mußten 4 vorgerollte deutsche Panzer wieder zurück.
Oberstleutnant von Bogen, la der 206.
Inf. Div., gab die spätere HKL an der Wolga bekannt. Gegen 10 Uhr wurde beobachtet,
daß ein Zug Russen auf Pogorelki ging. Daraufhin wurde dem Pz.-Zug Sültmann das
Antreten auf Pogorelki befohlen. Die 13./11 (ohne den 1. Zug, der beim III./11
war) war unter Leistung des Kp.-Führers, Lt. Rust, geschlossen eingesetzt. Die Kp.-B-Stelle
wurde an den Ostrand des „Elfer"-Waldes 100 m südlich der Straße Ssuchuscha-Pogorelki
verlegt. Der Angriff des 1./11 auf Pogorelki wie auch der Angriff des I. R. 312
in Richtung Jakimewo wurde wirksam unterstützt. I. R. 312 konnte in den
Fledermauswald eindringen und 2 Panzer konnten bis nach Kischkino vordringen. Nachdem
auch drei Panzer von uns in Pogorelki eingedrungen waren, stieß Lt. Pöhnert mit
seiner Kompanie und den restlichen beiden Panzern nach, Dabei wurden zwei
feindliche Pak ausgeschaltet. Um 11.30 Uhr war Lt. Pöhnert in Pogorelki
eingedrungen. Etwa 70 Russen wurden aus der Einbruchsstelle vor der 6. Kp.
abgeschossen. Zwei Bau-Kompanien des I. R. 312 wurden zum Ausschaufeln des
Weges Ostrand Wald nach Pogorelki in Marsch gesetzt.
In den Mittagsstunden traf der
Div.-Befehl
ein, daß mit Rücksicht
auf die Lage bei der 251. Div., die mit ihrem linken Flügel liegengeblieben war, und der noch zu erwartenden feindlichen Gegenangriffe mit Panzern der eigene Angriff zunächst nicht fortgesetzt wurde. In Pogorelki sollten nur Gefechtsposten
verbleiben, die auf stärkeren Druck ausweichen sollten.
Gegen 12.15 Uhr wurde beobachtet, daß etwa 1200
Russen aus dem Raum Pogorelki nach NO
vorstießen. Die vier von uns in Pogorelki eingedrungenen Panzer wurden von russischen T 34 und Pak abgeschossen. Dabei fiel
der Zug-führer, Lt. Sültmann.
Vom SS-Führer Ostendorff ging die Meldung ein, daß 6 feindliche Panzer von uns
abgeschossen wurden,
aber auch
unsere eigenen restlichen Panzer vernichtet oder ausgefallen sind. Panowo blieb noch von unseren Panzern besetzt,
der infanteristische Angriff ging
dort vorwärts. Auch Kischkino konnte
nur mit Panzern gehalten werden. Gegen
13.30 Uhr funkte Lt. Pöhnert, daß er Pogorelki ohne Panzer und
Sturmgeschützen nicht mehr halten könnte, bat um Verstärkungen und
Munition und um Rücknahme auf den Waldrand. Er selbst war zu dieser Zeit bereits schwer verwundet.
Da das Unternehmen der 3. Kp./11 in Pogorelki gescheitert war, konnte sich diese Kompanie nur durch einen zufällig auf P. angesetzten
Stuka-Angriff vom Feind lösen. Der
Führer dieser Kp., Lt. Pöhnert, fiel dabei.
Die Kompanie war so gut wie aufgelöst.
Die restlichen 5 Mann wurden auf die 2. Kp. verteilt. Die Lage
beim II./11 war ebenfalls sehr ernst. Dieses
Btl, sollte nach Möglichkeit den
Ostrand des Waldes halten. Oberst Schürmann meldete dem la der Div., die beiden
Bataillone zusammenzulegen oder aufzufüllen. Unserem III./11 hatte das A.O.K. für den 19. 3. eine Sondervorführung im Soldatenkino („Opernball") genehmigt. Nach langen Monaten erlebten die Männer dieses Btl. wieder einen Film und konnten in den Einrichtungen einer
San.-Kompanie baden und entlaust werden. Die
Freude war kurz. Im Laufe der Nacht
zum 21. 3. befahl das Korps die
sofortige Verlegung des III../11 und die Unterstellung unter die 206. Inf.-Div.
Das II./413 sollte abgelöst werden.
Die unserem Rgt. versprochenen
Verstärkungen trafen nicht ein. Dafür traf eine Ablösung vom I. R. 413 unter Führung
von Lt. Stoll beim I./11 ein. Es konnte die 1. Kp. abgelöst und nach Ploty zur Ruhe
zurückgenommen werden. Unter dem Schutze des Feuers der 13./11 konnten auch die anderen liegengebliebenen
Angreifer zurückgenommen werden. Das III./11 wurde durch das Gen.-Kdo. beschleunigt
herangezogen. Es traf am 22. 3. im Rtg.-Raum Ashewo-Ploty ein und löste
bei eingebrochener Dunkelheit das II./413 und 1. Kp. SS-Aufkl.-Abtl. ab. Die Pferde des Btl. hatten seit Tagen kein Futter. Viele Pferde
starben vor Erschöpfung. Die Kfz. des Btl. lagen auf weiter
Strecke verteilt. Das III./11 wurde auf dem rechten Flügel eingesetzt. Trennungslinie zur SS-Kampfgruppe
Reich war die Nordostecke des Waldes ostw. Dorogino-Pogorelki (beide zu 11).
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Zur Feststellung und Vernichtung vom Feind eingesetzter
Beute-Ju 88 wurde am
23. 3. an der Korpsfront des XXXXVI. Pz.-K. der Einsatz eigener Ju 88 gesperrt. Daher wurde nur für diesen Tag für alle Abwehrwaffen feuerfrei auf alle auftretenden Ju 88 gegeben.
Alle Teile des I. R. 413 wurden
herausgezogen, dafür wurde dem I. R. 11 das II./1. R. 301 unterstellt. Das l,/11 erhielt einen Ersatz von 87 Mann. Die
Nächte verliefen ziemlich
ruhig, am
Tage war nur geringe Gefechtstätigkeit. Der für den 24. 3, angesetzte Angriff der SS-Kampfgruppe Reich auf den Stiefelwald wurde nicht durchgeführt, da die
Stukas anderweitig eingesetzt wurden. Auch unser III./11 sollte auf Kischkino angesetzt werden, um
diesen Ort in die HKL einzubeziehen. Für
einen solchen Angriff reichten die Kräfte des Btl. nicht, was die 206. Inf. Div. auch einsah. Das Btl. erhielt geringen Ersatz, 27 Mannschaften trafen ein.
Am 25. 3. griff der Russe mit
Panzer und Infanterie erneut an. Aus Richtung Kischkino wurden die ersten T
34-Panzer gemeldet, die auf den
Keulen- und Hantelwald zurollten. Den Panzern folgten in drei Wellen russische Infanterie, deren Stärke auf etwa 1000 Mann geschätzt wurde. Ein-zelne
Panzer brachen durch und rollten an Asewo vorbei. Südlich Ssuchuscha
fuhr sich der erste Panzer fest. Ein zweiter Panzer versuchte, den festgefahrenen Panzer wieder flottzumachen. Gut liegendes s. 1.
G.-Feuer verhinderte das. Die
Besatzungen stiegen aus und versuchten mit
den ausgebauten M. G.s zu entkommen. Sie
wurden bald gefangen genommen. Ein weiterer russischer Panzer fuhr im Walde zwischen I. und II./11 auf eine von
Hbfw Frötel gelegte Mine.
Ein weiterer im Grund vor der
HKL festgefahrener T
34 wurde
durch eine in Ashewo stehende 5 cm Pak in Brand geschossen. Im Abschnitt der
9./11 griffen
zwei T 34 mit dichten
Infanteriemassen an. Die 12./11 meldete 1 Panzer mit 3 anhängenden Schlitten, die mit Mannschaften beladen
waren, in Bewegung von Kischkino
in Richtung Hantelwald. Das Regiment
sicherte dem III. BtL die Unterstützung einer Pz.-Kp. zu. Fünf leichte
Panzer trafen in Ashewo ein. Eine SS-Kp. war zur Verstärkung in den Nordteil des Hantelwaldes unterwegs. Dennoch mußte Dorogino geräumt und der rechte Flügel des Btl, zurückgenommen werden. Dabei wurde
Lt. Gröschel, der für den verwundeten Oblt. Bretzel der 11. Kp. eingesprungen war, verwundet. In den
Nordteil des Hantelwaldes drang der
Russe ein, so daß die HKL auf die
Punkte 226,3-208,6 zurückgenommen werden mußte.
Beim linken Nachbarn, dem
II./11, hatten fünf T 34 Infanteristen vor der Stellung dieses Btl. abgesetzt. Die
angreifenden Russen konnten zurückgewiesen werden. In den Mittagsstunden flogen
9 Stukas einen Angriff auf Dorogino und den nördlichen Teil des Hantelwaldes. Dem
folgte ein Feuerschlag unserer Artillerie. Unterstützt von den fünf Panzern
stießen zwei Stoßtrupps vor und nach kurzem Feuerkampf konnte Dorogino wieder
eingenommen werden. Zwei russische Kompanien verließen fluchtartig den Ort.
Somit konnte die alte HKL wiederhergestellt werden. In den späten
Nachmittagsstunden konnten dem III./11 noch zwei 8,8 Flak zugeführt werden. Im
harten Nahkampf konnten die, besonders im Raum der 6. Kp., eingedrungenen
Russen vernichtet werden, Lt. Schult von der B. Kp. fiel bei diesen Kämpfen.
Vom I./11 wurde die 1. Kp. als
Rgt.-Res. in Ploty bereitgehalten. Die nach Ssuchuscha durchgebrochenen T 34
wurden beim Zurückrollen auf Pogorelki durch gelegte Minen außer Gefecht
gesetzt. Die Besatzungen konnten gefangen genommen werden. Nach Entlassung der
1. Kp. aus der Rgt.-Res. löste diese Kp. die 2. Kp. ab.
In den nächsten Tagen
wiederholten sich die mit T 34 verstärkten feindlichen Vorstöße, die im
zusammengefaßten Feuer aller Waffen abgeschlagen wurden. Auf den Einbruchstellen
lag ausgezeichnetes 1. G.-Feuer, so daß der vorgeprellte Russe immer wieder
zurückgeschlagen wurde. Die Bataillone konnten ihre Stellungen in der HKL ausbauen,
es wurden Bunker und Schneehütten errichtet. Der starke Frost hatte
nachgelassen und in den Mittagsstunden gab es Tauwetter. Der von der 13./11
unter Führung von Lt. Rust erkannte russische Verkehr zwischen den einzelnen
Ortschaften konnte durch gut liegendes 1. G.-Feuer zum Erliegen gebracht
werden.
Ab 27. 3. wurde unser I. R.
(mot.) 11 wieder unter den Befehl der 14. Inf. Div, (mot.) gestellt. Das I. R.
(mot.) 53 wurde herangeführt und sollte rechts vom Rgt. 11 eingesetzt werden. Damit
sollte der ab 25. 3. mit starkem Panzer-Einsatz bei Dorogino und ostw. davon
erfolgte Einbruch mit dem I. R. 53 bereinigt werden. Um die nördliche Keule des
Hantelwaldes wieder in die HKL einzubeziehen, wurde das 11./53 zum Angriff
angesetzt. Dem gingen mehrere Stuka-Angriffe auf den Hantelwald voraus. Nachdem
vorrollende T 34 durch 8,8-Flak abgeschossen wurden, gelang es dem 11.153
seinen Angriff tief in den Wald vorzutragen. Zur Unterstützung dieses Angriffs
wurden durch das III./11 und III./301 Scheinangriffe gemacht. Erst am 28. 3.
gelang es, eine Verbindung zum 11.753 herzustellen. Die gesamte eigene Front
lag unter starkem feindlichen Panzerbeschuß. Immer wieder wurden feindliche
Angriffe in Stärken von 100 bis 200 Mann und
unterstützt durch T 34 durchgeführt.
Da die Minen eingefroren waren, gelang es den feindlichen Panzern, durchzubrechen.
In den Mittagsstunden verstärkte der Feind seinen Beschuß durch Artillerie,
Stalinorgeln und Panzer. Russische Infanterie wurde auf Panzern vorgebracht.
Die Bomben der Stukaangriffe auf Kischkino lagen zu kurz und fielen z. T. in
die vordersten eigenen Linien. Von Pi. (mot.) 14 wurden Flammenwerfertrupps und
von Pz.-Rgt. (mot.) 14 5 cm-Pak vorgebracht. In den Morgenstunden des 29. 3.
hatte der Gegner etwa 600 schwere Wurfgranaten auf die Stellungen der 9, und
11. Kp. verschossen. Anschließend griff er mit Infanterie und fünf T 34 im
Abschnitt des II./53 an. Das Btl. konnte aber seine Stellung halten.
Am 30. 3. traf gegen 2 Uhr eine
Fliegerbombe mit Zeitzünder den Gef.-Stand des III./11. Die Gewalt der detonierenden
Bombe drückte die Seitenwände des Bunkers ein und verschüttete alle Insassen. Der
Btl_-Kdr., Major Beckschäfer, konnte erst nach 11/2 stündigen Bergungsarbeiten
befreit werden. Der Btl.-Adj., Lt. Stark, und der Ord.-Offz., Oblt. Nicolai,
erlitten so schwere Verwundungen, daß sie nur tot geborgen werden konnten. Oblt.
Koch übernahm die Führung des III./11 und wurde in den Abendstunden in der
Führung durch Hptm. Fronzek abgelöst. Auch die 13./11 hatte durch
Bombensplitter mehrere Verluste, u. a. Uffz. Zeise.
Das XXXXVI. Pz: K. wollte am
31. 3. zu einer umfassenden Bereinigung des feindlichen Einbruchs angreifen,
Der Schwerpunkt sollte bei der 14. Inf.-Div. (mot.) liegen. Die 251. Inf.-Div,
sollte zum gleichen Zeitpunkt vorstoßen, während die 26. Inf.-Div. (VI. A. K.)
nach Nordwesten angreifen sollte, um den Zuzugsweg der Russen über die Wolga abzuschneiden.
Die 206. Inf.-Div. sollte mit einer Regiments-gruppe die Nordflanke der 14. Inf.-Div.
sichern. I. R. (mot.) 11 sollte im Abschnitt Hantelwald-Pogorelki aus der
bisherigen HKL alle feindlichen Angriffe abwehren und sich dann so
bereitstellen, daß es mit Angriffsbeginn nach Osten vorstoßen konnte, um sich
in den Besitz der Höhe 206,9 zu setzen. I. R. (mot.) 53 sollte mit je einer
Btl.-Gruppe aus den Stützpunkten westl. Jakimewo und bei Dubowik den Gegner
angreifen, dessen Widerstandslinie durchbrechen und feindliche Gegenangriffe
aus südlicher Richtung abwehren und Anschluß an den Ostflügel des I. R. 11 gewinnen.
Dieses Unternehmen „Uferbalken" wurde jedoch
verschoben, eine Aufnahme sollte jedoch gewährleistet sein. Das XXXXVI. Pz.-K.
mit der 251. Inf.-Div., SS-Div. Reich, 14. Inf.-Div. (mot.) und der 206.
Inf.-Div, verteidigte sich weiterhin in der bisherigen Linie. Die HKL wurde mit
allen Mitteln stärker ausgebaut. Die 14. lnf.-Div. (mot.) war rechts an die
SS-Div. Reich und links an die 206. Inf.-Div. angelehnt. Die Div. setzte rechts
das I. R. (mot.) 53 und links das I. R. (mot.) 11 ein. Rechte Grenze zur
SS-Div. Reich waren Kischkino-Pkt. 238,0-Ostrand Birnenwald. Linke Grenze zur
206. Inf.-Div. waren Pogorelki-Truschkowo-Kutschiho. Trennungslinie der
Regimenter: Nordrand Hantelwald-Südrand Dorogino-Westspitze des Waldes südostw.
Ssoustjewo. In der Nacht 1./2 4. löste das III./53 die Kampfgruppe Marmel der
SS-Div, Reich im Nordteil des Hantelwaldes ab. Dieses Btl. trat vorübergehend
unter den Befehl des I. R. 11. II./53 löste die Restteile der I./SS-Deutschland
einschl. der 3. Kp. Geb. Pi. 85 ab. I./11 wurde durch Teile der 206. Inf.-Div.
abgelöst und stand in Bukarewo zur Verfügung des Rgt. 11. Die im Abschnitt der
14. Div. eingesetzten Teile der Artillerie der 206. Inf.-Div. und der SS-Div.
Reich wurden durch A. R. (mot.) 14 herausgelöst. Das Kradschtz.-Btl. 54 blieb
zur Verfügung der Division in Mischukowo. Zur Panzerabwehr wurden alle
Panzerabwehrwaffen einheitlich unter Führung des Kdr. Pz-Jäg.-Abt. 14
eingesetzt. Das Pi. (mot.) 14 hatte Auftrag, mit allen verfügbaren Kräften den
Stellungsbau in der HKL fortzusetzen.
In diesen Tagen wurden viele
Soldaten. mit dem E.K. 1 oder II ausgezeichnet. Es traten auch einige
Personalveränderungen ein. An bekannten Namen sind zu nennen: Unser Kdr.
III./I. R. 11 Oberstleutnant Oertel, wurde mit Wirkung vom 1. 3. 1942 zum
Oberst befördert. Mit seiner Beförderung zum Major wurde unser Rgt.-Adj.
Eckhardt zur 14. Div. und als Kdr. zum Kradtschtz.-Btl. 54 versetzt. Oblt.
wurde Erich Böhm. Dohle wurde zum Hauptmann befördert.