18. Fortsetzung

der Geschichte des 11. (Sächs.) Infanterie-Regiments

 

April 1942: Im ersten Ansturm seiner Winteroffensive war es dem Gegner nicht geglückt. trotz vor-übergehend gelungenen Durchbruch durch unsere Front westl. Rshew, diesen Eckpfeiler der mittleren Ostfront, zu nehmen; er war jedoch mit stärkeren Kräften aus der Durchbruchstelle zwischen 9. und 16. Armee bei Bahnhof Nelidowa nach Süden vorge-drungen. Von dort aus bedrohte er unausgesetzt vom Westen und Südwesten her die Nachschubbahn Wjasma-Rshew. Die unmittelbare Bedrohung der Strecke Wjasma-Rshew-Moßtawaja von Westen her wurde durch die „Schneckenoffensive" der längs der Bahn stehenden Sicherungskräfte und durch die Vorstöße der 14. I.D. (mot) und der 6. Pz.Div. aus-geschaltet, wenn es auch nicht gelang, die Verbindung mit den bis Bjeloj von Süden her vorgestoßenen eigenen Kräften herzustellen.

 

Mit ununterbrochenen Angriffen versuchte der Gegner jedoch von Norden und Süden her die beider-seits der Bahn Rshew-Bahnhof Moßtawaja stehen-den Kräfte der 9. Armee einzudrücken. Er hat dazu laufend neue Truppenteile, insbesondere auch Pan-zereinheiten mit T 34 und 52 to, herangeführt und die abgekämpften Verbände, die bei den Angriffen schwerste Verluste erlitten haben, laufend wieder aufgefrischt.

 

Schwerpunkte seines Angriffs lagen bei Cholmjetz und bei Bahnhof Moßtawaja, sein Hauptstoß richtete sich jedoch gleichzeitig von Norden und Süden auf das Höhengelände um Reshetalowo (30 km westl. Rshew), um dort die Verbindung zu seiner um Pokrow stehenden 39. Armee herzustellen und um die westl. stehenden eigenen Kräfte abzuschneiden. Siehe hierzu Skizze MitBl. Nr. 49 S. 34.

 

Der Einburch von Norden her über die Wolga ist nach Rückeroberung des Hantelwaldes südl Duro-gino (siehe hier Skizze im MitBl. Nr. 49 auf S. 31, die auch für die folgenden Schilderungen Gültigkeit hat) in der Linie Lebsino, Nordrand der Waldstücke nördl. der Dorfreihe Tjaplowo-Samujlowo, Usowo, Owsjanikowo, Ostrand Hantelwald, Ostrand Wald-stücke ostw. Ssuchuscha, Dubowik, Saborki, Charino, Skoworotyni, Boljschikowo abgeriegelt.

Vor der Gesamtfront sind mehrere Schtz.-Brig., Schtz.-Div. und Pz.-Brig. (132,; 136.; 371.; 178,; 158. Schtz,-Div. und die Pz.-Brig. 28, 143, 153 mit T 34, 52 to und T 60) eingesetzt, die in letzter Zeit durch Transporte aus japanischer Grenze, Kasakstan und Saratow aufgefrischt wurden. Nach roher Schätzung aufgrund von Gefangenenaussagen ist die Stärke des Gegners vor dem Div.-Abschnitt mit etwa 2.000--3.000 Mann, 10 schwere und 30 leichte Panzer zu schätzen.

Aus einem Bericht der 4. Panzerarmee ist zu ent-nehmen, daß bei der Einschließung der verst. 329. Schtz.-Div. es erstmalig wieder gelungen ist, eine größere Anzahl (1600) Gefangene zu machen. Dieses ist mit auf die verstärkte propagandistische Beein-flußung des Gegners zurückzuführen. Dabei wurden mehrere Methoden angewandt. Es wurden einige handschriftliche Übergabeaufforderungen an den Kommandeur der eingeschlossenen 329. Schtz.-Div. und seine Offiziere abgeworfen. Diese waren in be-sonderen Beuteln verpackt und mit roten Fahnen versehen, sodaß sie nicht als Flugblätter erkannt wurden. Im Text wurde im Falle der Übergabe gute Behandlung zugesichert. Ferner wurde eine Gruppe von 4 Mann übergelaufener Russen, die man gut mit Essen und Schnaps bewirtet hat, anschließend mit einigen Flaschen Schnaps in den Wald zurückge-schickt, um so ihre Kameraden zum Überlaufen zu veranlassen. Dieses hatte großen Erfolg.

Für künftige Kämpfe wurde aufgefordert, die Kampf-moral des Gegners durch verschiedenste Arten zu beeinflußen. Hierdurch wurde Blut unserer Soldaten gespart. Wichtig war, daß der Gefangene später auch eine menschenwürdige Behandlung genoß. Dieses sprach sich über die Bevölkerung rasch beim Feind herum und war damit die beste Propaganda. Aufgrund dieses Berichtes wies die 14. I.D. (mot) den Regimentern 11 und 53 und dem Kradschtz. Btl.54 als 1. Rate je 25 L. Schnaps zu.

Nach Abblasung des Unternehmens „Uferbalken" richte sich die 14 I.D. (mot) zur Verteidigung in den bisher gewonnenen Stellungen ein.

Im Rahmen des XXXXVI.Pz.Korps war in bisheriger Linie rechts von der 14 I.D. (mot) die SS-Gruppe Reich und links die 206. I.D. eingesetzt. Die 14.I.D. (mot) verteidigte die H.K.L. in der Linie Westrand Owsjanikowo-Ostrand Hantelwald-Ostrand Elbewald (nördlich Doroging) bis einschl, Straße Truschkowo-Pogorelki. Hierzu Skizze auf S. 33 MittIBl. Nr. 50. Von der Division wurden beim Lr. (mot) 53 rechts das 1./53, links das III./53 und beim I.R. (mot) 11 rechts das III./11 und links das II./11 eingesetzt.

Die Nahkampfartillerie unterstand dem Kdr. A.R. (mot) 14 und zwar die Kampfabteilung Woscidlo (I./A.R. (mot) 14 mit 2.; 3,; 4,; 6. und 8. (s,F.H.) Battr.). Die Art. Bekämpfungsgruppe unterstand Arko 101 mit 11. (10 cm) und 12. (s.F.H.) Battr. Im Abschnitt der SS-Gruppe reich waren die SS-Art.Abt. Eggert und am rechten Flügel der 206. I.D. die ll./A.R.206 und Teile der IV./A.R.206 eingesetzt. Zum I.R. (mot) 11 wurde ein A.V.Kdo. abgestellt.

Im allgemeinen lag in der ersten Aprilhälfte auf dem ganzen Frontabschnitt starkes Störungsfeuer. Artillerie und I.G. bekämpften gemeinsam die festgestell-ten feindlichen Bunker.

Zwischendurch wurden immer wieder Panzerge-räusche gehört und der Gegner griff mit Infanterie und Panzer an verschiedenen Stellungen der vorn eingesetzten Bataillone an. Sturmgeschütze wurden vorgezogen und kämpften den Feind nieder. Wenn auch nicht hoch traten eigene Verluste, besonders an Verwundeten, ein.

Mitte April 1942 hatte das I.R. (mot) 11 folgende Offi-zierStellenbesetzung:

 

Regimentsstab:

Kommandeur         Oberst Dipl. Ing. Paul Schürmann

Adjutant                    Oblt. Gerhard Franke

Ord. Offizier             Oblt. Ezard Berger

Stabs-Kompanie:

Kp. Chef                   Oblt_ Max Schmidt

Kradschtz. Zug       unbesetzt

usw.

Fhr. des Gep.          Tr.Lt.d.r. Kurt Grimmig

Musik-Korps:

Musikmeister           Musikmstr. Otto Kayser

I./I.R. (mot) 11:

Btl. Kommandeur   Major Horst Geim

Adjutant                     Lt.d.R. Heinz Kolbinsky

Ord. Offizier              Wachtmstr. O.A. Stück

Verpfl. Offz.               Oblt.d.R. Karl Hofmann

BtL Arzt                      Ass.Arzt d.r.Dr. Bernh. Backenecker

Zahlmeister             Ob. Zahlmeister d.r. Herbert Kurz

Beamter des            Techn. Ing, d.r. Hans Hamann

geh. t. D.

Werkmeister            Kr, Werkmeister Walter Flohr

1. Kompanie:

Kp. Führer                Lt.d.r. Gottfried Stiefler

Zugführer                  Lt.d.r. Rudolf Antusch

2. Kompanie:

Kp. Chef                    Oblt. Udo Gerngroß

Zugführer                  Lt.d.r. Kurt Gallbrecht

 

3. Kompanie:

Kp. Führer

Zugführer               Lt. Baunack

4. Kompanie-.

Kp. Chef                 Hptm. Herbert Nicklas

Zugführer               Lt. d.R. William Bokisch

II./I.R. (mot) 11:

Btl. Kommandeur  Oberstlt.d.r. Alexander Leschke

Adjutant                   Lt.d.R. Ewald Rohn

Ora. Offizier             Wachtmeister O.A. Sondermann

Btl. Arzt                     Ass.Arzt d.R. Dr. Hans Kastl

Zahlmeister            Ob. Zahlmeister d.r. Georg Müller

Offz. ing.                  Kr.lng. Siegfried Adam

Beamier des          Techn. Insp. Günther Preuße

geh. t. D.

Werkmeister          Kr. Werkmeister Bruno Gloge

Kommandiert         Hptm.d.R. Oskar Gerbothe

(Btl. Fhr.)

5. Kompanie:

Kp. Führer               Lt.d.R. Herbert Pluntke

Zugführer                Lt.d.r. Adolf Sernau

6. Kompanie:

Kp. Führer               Hptm. Josef Trilety

Zugführer                Lr.d.R. Kurt Wolperding

7. Kompanie:

Kp. Führer

Zugführer                Fw.O.A. Ernst Wettengel

8. Kompanie:

Kp. Chef                  Hptm. Ernst Fronzek

Zugführer                Lt.d.R. Rüdiger Kubitz

III./I.R. (mot) 11:

Btl. Kommandeur  Major Jost Beckschäfer

 Adjutant                   Lt.d.R. Fritz Körner

Ord. Offizier             Lt.d.R. Friedrich Kotschi

Btl. Arzt                     Ass.Arzt d.R. Paul Uppenkamp

Zahlmeister            Zahlmeister Rudolf Schreier

Offz. Ing.                   Kr, Ing. Rudi Fritsche

Beamter des           Techn.Insp. Johannes Rauchfuß

geh. t. D.

9. Kompanie:

Kp. Chef                   Oblt. Gottfried Irmler

Zugführer                 Lt.d.r. Herbert Papenkuhl

10. Kompanie:

Kp. Führer

Zugführer                 Lt.d.r. Hermann Hattenhauer

11. Kompanie:

Kp. Führer

Zugführer                  Lt.d.R. Johannes Berger

12. Kompanie:

Kp. Chef                   ObIt. Hellmut Koch

Zugführer                 Lt.d.R. Erhardt Maebert

13. Kompanie:

Kp. Führer                Lt.d.R. Wolfgang Rust

 

Erläuterung zur Offizier-Stellenbesetzung.

Zugänge- Versetzung

Techn.lnsp.          Hamann Stab I. Oblt.                               Gerngroß 2. Kp.
Lt.d.R.                    Sernau 5. Kp,
Lt.d.R,                    Schuldt 8. Kp.
Lt.d.R.                    Kubitz 8. Kp.
Techn.Insp.          Preuße Stab II.

Lt.d.R.                    Hattenhauer 9. Kp.
Ltd.R.                     Berger 11. Kp.

v. Schtz.Ers.Btl. 108
v. Inf.Ers.Btl. 11
v. Inf.Ers.Btl. 11
v. Inf.Ers.Btl.11
v. Inf.Ers.Btl. 11
v. Kdo d Heeres
Nachr.Sch. 1
v. lnf.Ers.Btl. 53
v. Fhr.Res.H.Gr.Mitte

Kommandierung:
Wachtm.          Stück Stab I
Ass.Arzt Dr. Backenecker Stab I.
Lt.                      Baunack 3. Kp.
Wachtm.                   Sonderm. Stab II.
Lt.                     Gilgen Stab III.
Lt.d.R.                 Kotschi Stab III.

v.A.R. (mot) 14
v. Pi.Btl. (mo,) 14
v. 1./N. (mot) 14
v. A.R. (mot) 14
v. A.R. (mot) 14
v. Div.Nachsch.,
Fhr. (mot) 14


Abgänge:
Lt.d.R.       Schuldt 8. Kp.
Lt.d.R.       Stark Stab III.
Oblt.d.R.   Nicolai 10. Kp.
Oblt.          Franke Rgt.St.
Lt.d.R.       Drechsler StKp.
Lt.d.R.       Gallbrecht 2. Kp.
Major        Beckschäfer Stab III
Lt.             Gilgen Stab III.
Lt.d.R.       Behr 9. Kap.
Lt.d.R.       Gröschel 10 Kp.
Oblt.d.R.   Brezel 11. Kp.
Lt.d.R.       Berger 11. Kp.
Lt.d.R.      
Schmidt 11. Kp.
ObFw        Weiler 13. Kp.
Kr.Werkm. Möbius Stab III.
Lt.d.R.        Drescher 13. Kp
Techn.lnsp. Prange Stab 1.

Oblt.            Overhoff 10. Kp.


  25.3.42 (Wald Suschuscha)
  30.3.42 (Ashewo)
  30.3.42 (Ashewo)
7.4.42 le verw. b.d.Tr.
7.4.42 schw.verw. Laz.
7.4.42 le verw. b.d.Tr.
30.142 le verw. Laz.
7.4.42 schw.verw.Laz.
28.3.42 le verw.Laz.
25.3.42 schw. verw. L.
25.3.42 schw. verw.L.
5.4.42 Je verw. b.d.Tr.

5.4.42 schw. verw. L.
6.4.42 le verw. Laz.
21.3.42 erkrankt Laz.
11.2.42 erkrankt Laz.
10.3.42 versetzt St.
256. I. D.
1.4.42 versetzt Inf.Ers.Btl.11

 

Vom Regiment wurde am 15. 4. ein Befehl des Herrn Oberbefehlshaber an die Bataillone weitergeleitet, der die Unterführer-Ausbildung betraf. Die Geschlos-senheit einer Kompanie ist abhängig von der Güte seines Unteroffizierkorps, Um diesem bewährten Grundsatz mehr Geltung zu verschaffen, sollten in Zukunft nur solche Soldaten zum Unteroffizier be-fördert werden, die theoretisch in einem Ausbil-dungslehrgang ihre Eignung nachgewiesen und sich danach praktisch im Fronteinsatz bewährt haben. Nach Herausziehung eines Btl. sollte sofort mit die ser Ausbildung begonnen werden. Der Lehrplan sah im Unterricht Themen wie Manneszucht, Fürsorge, Bekämpfung von und Zusammenarbeit mit Panzern, Gruppe im Angriffsgefecht und in der Verteidigung, Stellungbau, Wald und Nachtgefecht, in der prak-tischen Ausbildung die Waffentechnik an allen M,G.-Arten, s.Gr.W., Fliegerabwehr und Tarnung, Stel-lungbau und Panzerbekämpfung vor.

Der Gegner vor der Front der 14.1.D. (mot) war in den letzten Tagen infanteristisch und artilleristisch sehr viel ruhiger geworden. Die Angriffsabsichten waren z.T. nicht zu erkennen. Die Zahl der Überläu-fer mehrte sich.

Dagegen wurde festgestellt, daß bei Shukowo der Gegner anscheinend mit neu herangeführten Kräf-ten angegriffen hat. Es war ihm gelungen, über den Fluß Tudowka vorzustoßen und an einigen Stellen die H.K.L. einzudrücken. Luftaufklärung stellte fest, daß der Gegner weiterhin Kräfte in die Gegend von Shukowo heranführte, wobei auch Brückenbaugerät und Panzer gesichtet wurden. Somit mußte mit er-neuten Angriffen gerechnet werden.

Das Kradschtz.Btl.54 wurde am 19.4 der 206.1.D. zur Bereinigung eines stärkeren Einbruchs südl. Shu-kowo unterstellt. Nach Erledigung des Auftrages sollte es wieder in der H.K.L. eingesetzt werden.

Auf Befehl des XXXXVI.Pz.Korps wurde in der Nacht 20./21. 4. das 1. 53 durch ein Btl. der SS-Div. Reich abgelost. Das 1./53 wurde in das Gebiet um Ssoust-jewo zur Verfügung der Div. gezogen. In den Abendstunden des 20. 4, orientierte Oberst Schürmann den Btl.Fhr. I./M., daß das Btl. irr Laufe der Nacht ge-schlossen herausgezogen, wird, um in der folgenden Nacht erneut eingesetzt zu werden. Der Abschnitt von Oblt. Gerngroß wurde von der 5./53 übernom-men. I.R. (mot) 11 verblieb in der bisherigen Stellung. Einen 1.I.G.-Zug ausgenommen, mußten alle Teile Ashewo räumen und für das I.R. (mot) 53 freizuma-chen.

Die im Südteil des Hantelwaldes bestehenden Be-obachtungen des A.R.14 wurden von der SS-Art. übernommen, desgleichen die im gleichen Raum stehenden 5 cm Pak der Pz.Jäg.Abt.14.

Am 21. 4. befahl die 14.1.D., daß in der Nacht zum 22. 4. 1.R. (mot) 53 die bisherigen Stellungen des LR. (mot) 11 übernahm. Das I./11 löste in der gleichen Nacht das II/I.R.301 ab. Das Kradschtz. Btl.54 blieb weiter der 206. I.D. unterstellt.

Oberst Eberding, Kdr. I.R. (mot) 53, und Oberst Schürmann trafen sich auf den Btl. Ständen des I.R. 11. Das II./11 wurde durch das III./53 abgelöst und nach Ploty zurückgezogen, wo es einen Ruhetag hatte. Dann begann am 23. 4, beim II./11 die Unter-führerausbildung. Dafür war ein genauer Zeitplan für 10 Tage aufgestellt. Verantwortlich für die Gesamt-ausbildung war Lt. Pluntke von der 5. Kp.

Durch das Inkrafttreten der neuen K. St.N. und durch Befehl der Div. wurden die 14. Kompanien innerhalb der Rgt. Verbände aufgelöst. Danach trat zu jeder 4. Kompanie der Bataillone 1 Zug 3,7 cm Pak zu 3 Geschützen. Bedingt durch Mangel an Gerät und Personal war es beim I.R.11 nur möglich, für jedes Btl. nur 1 Zug mit je 1 Geschütz und je 1 Zugtrupp und 2 Geschützbedienungen aufzustellen.

So wurden am 25. 4. versetzt:

Zur 4.Kp. Fw. Fleischer, 1. Gesch.Uffz. Pechstädt, 2. Gesch. Obgfr. Nowack

zur 8. Kp. StFw Kosche, 1. Gesch, Uffz. Franke, 2. Gesch. Uffz. Pohle

zur 12. Kp. ObFw Wand 1. Gesch. Uffz. Märker 2. Gesch. Uffz. Weber

 

Die Besetzung des 3. Gesch. und anderer Teile war erst nach Zuweisung neuer Ersatzmannschaften möglich.

Bei der Stabs-Kp. wurde ein 5 cm Pak-Zug unter Lt. Pluntke aufgestellt:

1. Gesch.Uffz. Voigt, 2. Gesch.Uffz Queitzsch, 3. Gesch.Uffz. Hennig, HauptFw. Pietsch löste die 14. Kompanie auf. ObSchirrmstr. Hofmann kam zum Stab III.Btl. und San.Uffz. Müller zum I.Btl. (Mit Wehmut werden diese Zeilen vom Kameraden Emmerich geschrieben, der bis einschl. Frankreich-feldzug diese Kompanie mit den vorgenannten Män-nern führte!).

Im Div.Befehl vom 27. 4. wies die 14.I.D. auf das Ende der Schlammperiode hin. Nachdem das Gelän-de für Panzer gangbarer ist, mußte an der Front der Div. mit weiteren Angriffen des Gegners unter Ein-satz von Panzern gerechnet werden, Es wurde be-fohlen, die Panzerabwehr unter den veränderten Verhältnissen zu überprüfen. Ein neuer Panzerab-wehrplan wurde angefordert.

Aus dieser Zeit ist noch erwähnenswert:

Das E.K.I. erhielten: Lt. Gallbrecht 2. Kp., Uffz. Lätzsch 5. Kp.; Oblt. Koch 12. Kp. und HFw Pietsch 14. Kp.

Zum Hauptmann wurden befördert: Irmler 9. Kp., Pinckert I.R.11, und Koch 12. Kp.

Zum Oberleutnant wurden befördert: Lutz, Hänsel, Opitz, Vagt und Hartmann  zum ObArzt Uppenkamp.

Die Operationen im Osten hatten das Heer materiell und personell erheblich beansprucht. Die auf weit-gehende Motorisierung abgestellte Beweglichkeit des Heeres hatte durch hohe Ausfälle an Kfz. und Ermüdung des Materials so gelitten, daß der er-reichte Höchststand der Motorisierung des Heeres nicht mehr gehalten werden konnte.

Nur ein Teil der Verbände konnte seit 1941 voll auf-gefrischt werden. Unsere 14.I.D. (mot) gehörte nicht dazu und war dafür nicht vorgesehen.

So erhielt unsere Division eine neue Gliederung. Inwieweit diese Gliederung endgültig durchgeführt werden konnte, stand am Anfang noch nicht fest. Nach dem augenblicklichen Zustand der Kraftfahr-zeuge und dem zugesagten Ausmaß der Auffrischung wurde gerechnet, daß nicht alle Truppenteile ihre sollmäßig ihnen zustehenden Fahrzeuge erhielten. Das O.K.H. hatte befohlen, daß innerhalb der nicht voll aufzufrischenden Infanteriedivisionen (mot) voll mot. Kampfgruppen und behelfsmäßig bewegliche Teile mit Fahrradausstattung gebildet werden sollten. Für ihre Gliederung sah die 14.I.D. (mot) vor: Voll motorisiert sollten bleiben: Div. Stab, Nachrichten-Abteilung, das Artillerie-Regiment„ das Kradschtz. Btl. 54, die Pz. Jäger-Abt. und die Versorgungstruppen.

Zu behelfsmäßig beweglichen Einheiten sollten die Infanterie-Regimenter und das Pionier-Bataillon um-gebildet werden. Dabei sollten die schweren Inf. Waffen, sowie Stäbe und Trosse mot. bleiben. An Auflösung wurde befohlen: 14./I.R. (mot) 11 und 53, A.A. (mot) 14 (ohne Panzerspäh-Kp.), eine Kp. Kradschtz.Btl. 54 und Kol. 9 und 10 Dinafü. Umge-gliedert wurde das Kradschtz.Btl. 54 durch Übernah-me der Pz.Späh-Kp. der A.A. (mot) 14. Dabei wurde eine leichte Kolonne für das Kradschtz.Btl. neu auf-gestellt. Die Brückenkolonne B Pi. (mot) 14 und das Feldlazarett gehörten nicht mehr zur Division.

Die Umbildung wurde bis zum 30. 4. 1942 befohlen. Siehe hierzu die Gliederung.

 

Nach Oberläuferaussagen rechnete die Heeres-gruppe Mitte, daß feindliche Großangriffe sich ab 1. Mai 1942 mehren würden. Die 14.I.D. befahl daher ab 30. 4. erhöhte Alarmbereitschaft. Die Pz.Jäg. Abt. 14 und die Artillerie hatten umgehend weitere Pan-zerabwehr vorzubereiten. Das Kradschtz.Btl.54 wur-de von der 206. I.D. entlassen und als Div. Reserve nach Bukarewo geführt.

Seit dem 28. 4. 1942 wurde die 14.I.D. (mot) dem Gen.Kdo XXVII.A.K., Gen.d.nf. Witthöft, unterstellt. Die augenblickliche Frontlinie sollte auch in den kommenden Wochen als H.K.L. gehalten werden.

In den Morgenstunden des 30. 4. wurde auf Befehl des Rgt, die 5. Kp. alarmiert und zum I./11 in Marsch gesetzt. Dort wurde sie vom Btl.Fhr. eingewiesen und erhielt den Auftrag, mit der Verstärkung einer s.M.G.-Gruppe. den im Stützpunkt Saborki im Abschnitt der 2. Kp. eingedrungenen Feind durch Ge-genstoß zu werfen und die alten Stellungen wieder in Besitz zu nehmen. Im rückwärtigen Verbindungs-graben bezog die 5. Kp. ihre Ausgangsstellung und wurde vom Kp.Fhr. 2. Kp. eingewiesen. Während der Bereitstellung lag starkes Artillerie- und Gr.W.-Feuer auf diesem Raum. Nach zwei vorbereiteten Feuer-schlägen auf die vom Feind beherrschenden Wald-ränder jenseits des Flusses Tilitza trat die 5. Kp. in Verbindung mit geringen Teilen der 2. Kp. zum Ge-genstoß an. Durch das überraschende und äußerst schnelle Vorstoßen gelang es, die Stellungen in kur-zer Zeit wieder in Besitz zu nehmen. Die sich über das Kesselgelände nach Süden und über die Tilitza zurückziehenden Russen hatten starke Verluste. Da-rauf verlegte der Russe sein Artillerie-Feuer auf die wieder besetzten Stellungen. Im Laufe des Tages er-folgten noch weitere starke feindliche Art.-Feuer-überfälle. In der Nacht löste sich die 5. Kp. gruppen-weise aus dem Stützpunkt Saborki. Die Kp. hatte einen Gefallenen und 9 Verwundete. Noch am glei-chen Tage ging von dem Herrn Oberbefehlshaber des A.O.K. 9 das Fernschreiben ein. „Ich spreche der verst. 5./I.R. (mot) 11 für ihre Angriffserfolge bei Saborki meine besondere Anerkennung aus". Der Rgt.Kdr., Oberst Schürmann, der den beurlaubten Div. Kommandeur Generalmajor Wosch, vertrat aber gleichzeitig die Führung des Rgt. behielt. lobte gleichfalls die 5. Kp.

 

Major Eckhardt, der das l./I.R. (mot) 53 führte, wurde unter dem 1. 5. 42 zum Kommandeur des III./I.R. (mot) 11 ernannt.

Am 5. 5. befahl das Rgt. die Ablösung des III./11 durch das 11./11, das 14 Tage in Ruhe gelegen hatte. Die vorn eingesetzten Pak verblieben in ihren Stel-lungen und wurden innerhalb der Btl. ausgetauscht. Das III./11 wurde nach Ploty zur Ruhe zurückgezo-gen. Die Ablösung erfolgte reibungslos.

Auf Grund Weisungen vorgesetzter Dienststellen be-fahl das Rgt. nochmals, daß die augenblickliche Frontlinie auch in den kommenden Wochen als H.K.L. zu halten war, zumal man damit rechnete, daß unse-rerseits größere Veränderungen nicht angestrebt wurden. Es wurde eine Panzerauffanglinie befohlen, vor der jeder in das Hauptkampffeld eingebroche-ner fdl. Panzerangriff zum Stehen kommen sollte.

So wurden der Bunkerbau und der Ausbau weiterer Stellungen fortgesetzt. Zwischen Ruhe, feindlicher Spähtrupptätigkeit und fdL Artilleriefeuer verliefen die weiteren Tage. Unter dem Feuerschutz aller schweren Waffen trat am 11. 5. das III../11 zu einem Stoßtruppunternehmen auf Jakimewo an. Der Angriff verlief trotz feindlichen Abwehrfeuers planmäßig. Nach Erreichen des Zieles ging das III.Btl. weder zurück und es brachte 40 Gefangene mit.

Oblt. Gerngroß meldete die Annäherung schwäche-rer russischer Kräfte bis 150 m vor die rechte Stel-lung in Saborki. Art.-Sperrfeuer und Granatwerfer-feuer zerschlagen diese Annäherung. Der Wald nörd-lich Saborki brannte. Auch das I.R.53 unternahm er-folgreich eine gewaltsame Aufklärung. Der Feind versuchte, in den letzten Tagen durch rege Spähtrupptätigkeit gegen die H.K.L. vorzufühlen. Auf fast allen Stellungen lagen feindliche Art.-Feuerüberfälle mit Brisanz - und Brandmunition. Die letzteren häuften sich,

Am 17. 5. wurde die Ablösung des 1,/11 durch das Kradschtz.Btl. 54 befohlen. Major Möller, der Kdr. dieses Btl., traf bei I./11 ein, um die Übernahme vor-zu bereiten. Auch diese Ablösung verlief reibungs-los. Das I./11 marschierte in die Ruhequartiere zach Bukarewo. Dieses Btl. erlebte nach langer Zeit wie-der einen Feldgottesdienst. Die Ansprache hielt Oblt. Rönck, da die Pfarrer wegen der schlechten Weg-verhältnisse nicht vorkamen. Vom Verladestab in Orscha kam Oblt. Böhm vor und übernahm die 5. Kp. Lt. Pluntke trat zur Stabs-Kp. zurück. Am 21. 5. wurde das II./11 durch das III./11 abgelöst. Auch her traten keine besonderen Vorkommnisse auf. Zu Pfingsten. dem 25. 4. hielt auch das II./11 einen Feldgottesdienst ab. In den folgenden Tagen begann bei diesem Btl. ein reger Dienstbetrieb, Spezial- und Unterführerausbildung.

Am 2. 6. wurde das III./11 durch das I./11 abgelöst. Zugweise wurden die neuen Stellungen bezogen. Der Russe griff in Kp.-Stärke immer wieder an, wur-de aber zurückgeschlagen. Auch feindliche Schanzarbeiten etwa 400 m vor den eigenen Stellungen wurden durch den Einsatz aller schweren Waffen zur Aufgabe der Arbeiten gezwungen. Der Rgt.Pi.-Zug bekam den Auftrag, im rechten Teil der Stellung neue M.G.-Stellungen zwecks Vorverlegen der H.K.L. auszubauen.

Am 3. 6. sollte das II./11 durch das 1./53 abgelöst werden. Dabei sollten die Abschnittsgrenzen etwas nach Süden verschoben werden, da die SS-Div. Reich herausgezogen wurde. Diese Ablösung hat sich dann verschoben.

Das Gen.Kdo. XXVII.A.K. befahl, daß das Unternehmen „Naumburg" am 30. 5. um 17 Uhr durchgeführt werden sollte. Das Ziel dieses Unternehmens war, die russischen Widerstandsnester und Anlagen im Kimmenwald, Stiefelwald und Riegelwald zu zer-stören, das Gelände zu verminen und nach Durch-führung in die alte H.K.L. zurückzugehen. Sollten die Witterungsverhältnisse die Durchführung unmög-lich machen, sollte dies von der 14.I.D. (mot) bis zum 30. 5. früh gemeldet werden.

Weiterhin befahl das Gen.Kdo., daß die 14.I.D. (mot) mit einem verst. Bataillon den Abschnitt der Kampf-gruppe SS.-Div. Reich in der Nacht vom 1./2. 6. übernehmen sollte. Die Div. befahl dazu. daß das I.R. (mot) 53 mit seinem bisherigen Ruhe-Btl. den Ab-schnitt übernehmen sollte.

Da die Gangbarkeit des Angriffsgelände für Sturmgeschütze unmöglich, für infanteristische Kräfte teil-weise noch schwieriger war, fiel das Unternehmen „Naumburg" aus. Statt dessen wurde durch die Artillerie der 251.I.D., SS-Reich und der 14.I.D. (mot) ab 30. 5., 17.00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit, ein beobachtetes Zerstörungsschießen gegen alle im Ab-schnitt Kimmenwald, Stiefelwald, Riegelwald erkann-ten Widerstandsnester, Waffen und Bunker durchge-führt. Gleichzeitig fand nach Weisung Arko 130 eine Artillerie-Bekämpfung der Feind-Artillerie auf dem Nordufer der Wolga statt. Das I.R. (mot) 53 beteiligte sich mit s.Gr.W., 1. und s.I.G. an dem Zerstörungsschießen gegen erkannte Feindanlagen nach unmittelbaren Benehmen mit der Kampfabteilung Woscidlo. Unter Ausnutzung des Zerstörungsschießens wurden in der Nacht gegen 22 Uhr vom I.R. (mot) 53 zwei Stoßtrupps aus dem Hantelwald gegen den Riegelwald angesetzt und räumten dort noch besteh-enden schwächeren Feindwiderstand aus.

 

Durch die Übernahme des Abschnittes der SS-Div. Reich wurde eine Umgliederung innerhalb des Div. Abschnittes erforderlich. Es wurden 3 Abschnitte ge-bildet:

Südabschnitt                                              I.R. (mot) 53

Mittelabschnitt                                            I.R. (mot) 11

Nordabschnitt                                             Kradschtz.Btl. 54

Die Division war rechts an die 251. und links an die 206.1.D. angelehnt. Zwischen I.R. (mot) 53 und I.R. (mot) 11 lag die Grenze Nordrand Hantelwald-Kon-drokowo (zu 53)-Fetinino (Südoststrecke), zwischen I.R. (mot) 11 und Kradschtz.Btl.54 Tiliza-Einmündung in die Wolga-Nordrand Dubowik-Tilizia-Abschnitt bis nordwestl. Ploty. (S. hierzu Skizze S. 33 MittBl 50). Das l. /53 wurde in der Nacht zum 4. 6. durch das II./11 abgelöst und in den Raum Meschkowo-Jago-dino als Div. Reserve verlegt. Der Feind griff dabei an. Es gelang ihm, unter Zurufen „Nicht schießen, Überläufer!" vorübergehend in die Stellung einzu-dringen. Durch Gegenstoß konnte der Angriff unter erheblichen Verlusten für den Gegner abgeschlagen werden.


Während der Beurlaubung des Regiments-Komman-deurs, Oberst Schürmann, wurde ab 4. 6. Major Eckhardt und ab 12. 6. der nach einer schweren Operation zurückgekehrte Oberstleutnant Leschke mit der Führung des Regiments 11 betraut.

 

Auf Befehl des XXVII.A.K. wurde am 16. 6. das I.R. (mot) 53 herausgelöst und zur Verfügung des A.O.K. in den Raum um Kaschino verlegt. Die 251.I.D. mit dem I./I,R.451 übernahm in der Nacht vom 14./15. 5, den Abschnitt des III./53 und in der Nacht vom 15./ 16. 6. übernahm das III./11 den bisherigen Abschnitt des II./53. Die 14.I.D. (mot) verteidigte sich mit I.R, (mot) 11 rechts und Kradschtz.Btl.54 links in der H.K.L. Stab III./A.R. (mot) 14 hatte am 13.6 Stab I./ A.R. (mot) 14 abgelöst u. als Kampfabteilung Münch den Befehl über die eingesetzten Batterien des Rgt. übernommen. 3./A.R. 14 wurde am 16.6. herausge-zogen. 5./A.R.14 ging am 14.6. in Gegend nordostw. Sajzewo in Stellung. 4./A.R.14, am 15. 6. durch 8./ A.R. 251 abgelöst, löste am 17. 6. die 2./A R.14 ab 6. und 8./A.R. 14 verblieben in ihren bisherigen Stel-lungen. Die Abteilung Woscidlo (Stab 1./14 mit 2., 3. und 9. Battr.) wurden im Raum Borduki-Sukowo untergebracht.

 

Im Tagesbefehl des I.R. (mot) 11 vom 18. 6. wurde bekannt gegeben, daß der Chef des Oberkomman-dos der Wehrmacht dem Regiments-Kommandeur, Oberst Dipl.Ing.Schürmann, das Deutsche Kreuz in Gold- verliehen hatte. Mit Wirkung vom 1. 3. bzw. 1. 4. wurden Lt. Pöhnert und Lt. Gröschel zum Ober-leutnant befördert.

 

Unter dem 21. 6. erließ das Rgt. einen Vorbefehl für die Ablösung. Unter der Voraussetzung, daß sich das Wetter wesentlich besserte, sollte die 14.I.D. (mot) in der Zeit vom 25. bis 28. 6. aus dem bis-herigen Einsatz herausgelöst und zur Verfügung der Armee in den Raum nordostwärts Olenin verlegt werden. Der Zeitraum, der nach dem Herauslösen der Division zur Wiederauffrischung zur Verfügung stand, war abhängig von der Entwicklung der Lage. Nach einer gewissen Ruhezeit für die frisch heraus-gelösten Teile der Division mußte mit aller Energie eine dauernde Einsatzbereitschaft der Div. gewähr-leistet sein. Es wurde befohlen, daß je Inf.Rgt. ein Bataillon zum mot. Einsatz bereitgehalten wird. Hier-zu sollten die zur Verfügung stehenden Kfz. der.an-deren Btl. mit herangezogen werden. Die für den Einsatz notwendigen Pferdefahrzeuge sollten im Fußmarsch den mot. Btl, folgen können. Das A.R. (mot) 14 hatte außer den beider. eingesetzten Battr. noch 2 weitere I. Battr. einsatzbereit zu halten. Das Kradschtz.Btl.54 sollte eine Marschbereitschaft von 6 Stunden gewährleisten. Auch die Pz. Jag, Abt. 14 hatte einen Einsatz von 3 Zügen jederzeit bereit zu halten.

Die 14.I.D. (mot) wurde aus der Front herausgelöst und zur Verfügung des A.O.K.9 im Raume Kurkino-Meschkowo - Morosowo - Klimowka - Jaswizy - Ka-lowka untergebracht. Das Unterstellungsverhältnis zum XXVII.A.K, änderte sich nicht-

 

Hierzu bezog das I.R- (mot) 11 den Unterbringungs-raum um Ladjugino und wurde wie folgt abgelöst:

In der Nacht 25./26. 6. übernahm die 206.1.D. mit dem I.R.301 den nördlichen Abschnitt des I.Btl. In der Nacht 26./27.6. löste die 251.I.D. mit dem I.R.451, das mit Teilen verst.l./451, das III./11 und Teile der 5./11, und mit verst. III./451 das II./11 ohne 5./11 und I./11 ab. Die Btl, beließen in ihren Abschnitten ein Nach-kommando unter Führung eines Offiziers mit sämtlichen Stellungsunterlagen auf die Dauer von 2 Ta-gen. Die Stellungswaffen - französische M.G. - ver-blieben in ihren Stellungen und wurden übergeben. Sämtliche 1. und s.G.W., 1. und s.I.G.-Munition wurde ebenfalls übergeben. Die Öfen verblieben in den Bunkern, dagegen wurden alle übrigen Beleuch-tungskörper, Grabenpumpen, Gummistiefel usw. mitgenommen.

 

Als Unterbringungsraum wurden den Einheiten zugewiesen:

Führungsstaffel und Stabs-Kp. PoltinoSchumilowka-Uroshajewka,

I./11: Poltino Süd-Tolcknowo und Ladjugino,

II./11: Kriwouliza-Schtschedrno-Kurtschewskaja III./11: Rjasanzewo-Sholedejawo-Mal, Nikulino 13/11: Rjasanzewo.

 

Infolge der geringen Belegungsmöglichkeiten muß-ten von allen Einheiten Teile in Zelten untergebracht werden. Die V-Trosse wurde geschlossen unter der Führung von Oberzahlmeister Schreier in Kuurt-schewskaja untergebracht. Da die Wegverhältnisse sehr schlecht waren, war ein mot. Verkehr kaum möglich. So wurden u.a. auch die Feldküchen später nachgezogen.

Nach der erfolgten Ablösung und Unterbringung im neuen Unterkunftsgebiet wurde sofort eine eingeh-ende Instandsetzung von Waffen und Gerät begonnen. Der Truppe selbst wurden 3 Tage völlige Ruhe und Entspannung gegeben. Während der Zeit der Auffrischung wurde auf die Freitzeitgestaltung be-sonderer Wert gelegt. Ein Filmvorführapparat wurde in mehreren Orten des Div. Bereiches eingesetzt. Am 30. 6. 1942 schied der Regiments-Kommandeur, Oberst Dipl.Ing. Paul Schürmann, aus dem I.R. (mot) 11 aus. In seinem Tagesbefehl sagte er:

,.Soldaten meines Regiments!

Infolge Versetzung in den Stab des Oberkommandos des Heeres scheide ich von meinem lieben Regiment 11, dessen Kommandeur zu sein ich über 1 1/2 Jahre die Ehre und Freude hatte.

Mit schmerzlichen Bedauern nehme ich Abschied von dem Regiment, das ich nach Umstellung auf eine mot. Truppe ausbilden und dann gegen den Feind führen durfte. Ein überaus hartes Kriegsjahr voll stolzester und erfolgreichster Bewährung liegt hinter uns. Die in dieser Zeit dem Regiment gestellten Aufgaben waren zahlreich und schwer, sie sind dank der vorbildlichen Kampfes- und Opferfreudigkeit sei-ner Soldaten auch in schwierigster Lage stets erfüllt worden. Diese Verdienste um das Vaterland in schwerer Zeit werden unvergessen sein, sie gerei-chen den Gefallenen und Überlebenden zu unver-gänglichen Ruhm.

 

In diesen Tagen ist mir das Deutsche Kreuz in Gold verliehen worden. Ich trage diese Auszeichnung in dankbarem Stolz auf die hervorragenden und unü-bertreffbaren Leistungen meines tapferen Regiments, mit dem ich Großes und Schweres erreichen und durchhalten durfte.

Es ist mir anläßlich meines Scheidens ein herzliches Bedürfnis, allen Offizieren, Beamten, Unteroffizieren und Mannschaften des Regiments für das, was sie geleistet haben, hierdurch nochmals meine vollste Anerkennung und meinen tiefempfundenen und auf-richtigsten Dank auszusprechen, zugleich mit dem Ausdruck meiner besten Wünsche für jeden Einzel-nen.

 

Der Geist der Treue und Pflichterfüllung, der Ein-satz- und Opferbereitschaft wird, davon bin ich über-zeugt, im Regiment 11 weiter erhalten bleiben bis zum Endsieg!"

„Mit dem 5. 7. 1942 habe ich" - so schrieb der neue Regiments-Kommandeur, Oberst Wiedemann, im Tagesbefehl Nr. 32 - „die Führung des Regiments übernommen. Ich bin stolz und glücklich, an die Spitze eines Regiments meiner sächsischen Heimat zu treten, das sich in drei Feldzügen dieses 2. Welt-kriegs jederzeit tapfer geschlagen und hervorragend bewährt hat. Nachdem das Regiment in den harten Winterkämpfen zur Sicherung der Erfolge des Vor-jahres das Seinige beigetragen hat, stehen wir nun vor neuem Einsatz, bei dem es gilt, die russischen Massen entgültig zu vernichten. In diesen Ringen wollen wir als eine fanatisch verschworene Kampf-gemeinschaft hineingehen u. bis zum Endsieg kämp-fen zur Ehre des Regiments, für unser deutsches Volk und seine neue, größere Heimat!"

Der Angriff der an dem Unternehmen „Seydlitz" be-teiligten Kräfte südwestlich Olenin war am 2. 7. ge-genüber starkem Feindwiderstand zum Stehen ge-kommen. Am 3. 7. sollte unter Zusammenfassung der Panzerkräfte der 1. und 5. Panzerdivision erneut angegriffen werden. Der 14.I.D. (mot) wurde befoh-len, sich bereitzuhalten und ab 4. 7. früh den linken Flügel des den Angriff südwestlich führenden XXIII. A.K. befehlstechnisch zu übernehmen. Verst. I.R. (mot) 53, dem die Kampf-Abt. Gathmann, I./A.R. (mot) 14 mit Stabsbattr. .Abt., 2., 3. und 9. Battr. unterstellt wurde, erreichte am 3. 7. das Gebiet süd-lich Olenin als Armeereserve. Der Rest der Division, l.R. (mot) 11, Kradschtz.Btl.54, Pz.Jäg.Abt.14, Pi.Btl. (mot) 14 und Versorgungstruppen verblieben unter Führung des Kommandeurs A.R. (mot) 14, Oberst v. Zitzewitz, im bisherigen Unterkunftsraum.

Am 4. 7. befahl das Gen.Kdo. XXVII.A.K., daß das I.R. (mot) 11 am 5. 7. zur Verfügung der Armee in den Raum südlich Olenin verlegt wird. Nach Durch-führung dieses Befehls wurde der Weitermarsch des Rgt. 11 befohlen.

Der Gegner fühlte den Druck des sich verengenden Ringes und versuchte, nach Westen durchzubrechen. Der Angriff der 86. 1.D. war gut vorangekommen. Die 14.1.D. (mot) hatte mit dem I.R.53 Starsselje genommen und sperrte in Linie Stasselje-Podorwakowo.

Das I.R.11 wurde ab 6. 7. wieder der 14.I.D unter-stellt und erreichte am 6. 7. den Raum Kostrizy zur Verfügung der Div.

 

Der Feind war weiter in Bewegung von Ost nach West. Nach Gefangenenaussage hatte er Panzer vom Typ T 34 und T 60 bei sich. Das I.R. (mot) 11 befahl am 7. 7. um 4.00 Uhr die Bereitstellung zum. Angriff. Nachdem das I.R. (mot) 53 den Wald südl. Pokroff und Ssuschtschewo erreicht hatte, trat das I.R.11 mit unterstelltem Kradschtz.Btl.54 und Teilen der Pz.Jäg.Abt. aus dem Bereitstellungsraum mit III./ 11 zum Angriff auf Alabkowo und dem Kradschtz. Btl.54 zum Angriff auf Irankschewo an. I, und II./11 verblieben zunächst in ihren Räumen. Aufgabe der 13./11 war es, den Angriff des III./11 zu unterstützen. Nach Erreichung der Ziele befahl am B. 7. die Div. die Fortsetzung der Angriffe. Das I.R. (mot) 53 wur-de bis in den Raum Gluschakowo vorgeführt und da-nach griff das I.R. (mot) 11 mit II./11 rechts und III./11 links an u. erreichte die befohlenen Ziele Straße Teljajewo-Rechanowo.

Am B. 7. flutete der Feind weiter nach Westen auf der Straße nach Rechanowo zurück. Das Rgt. setzte in Fortführung des Angriffs rechts das II./11 und links das III./11 ein. Das 1./11 sollte in der Waldspitze nördlich Shigalewo eine Bereitstellung beziehen. Das II./11 hatte Auftrag, ein „namenloses Dorf" - Dawyd-kowo-Rechanowo auf Stromowo anzugreifen, Ohne Widerstand erreichte es die Dorfmitte. Feindliche Reiter hatten kurz zuvor das Dorf verlassen. Oberst Wiedemann setzte den Zug Rosenkranz mit der Auf-klärung auf Pischkowo an. Das II./11 rückte nach. Von Gefangenen erfuhr man, daß 10 km entfernt noch ein russisches Regiment im Walde läge, jedoch ohne Munition für die Geschütze. Ebenso hätten die russischen Soldaten seit Tagen keine Verpflegung mehr gehabt. Im Laufe des Tages wurde II./11 durch I.R.53 abgelöst. General Wosch besichtete selbst die Stellungen. Oberstleutnant Leschke traf beim Bt, wieder ein und begrüßte alle Führer bis zu den Zügen. Der bisherige Btl. Führer, Hauptmann Gerbothe, ver-abschiedete sich und trat zum Rgt. zurück. Auch die beiden anderen Btl. erreichten ihre Ziele und nah-men zahlreiche Gefangene und erbeuteten reiches Kriegsmaterial. Zum Letzteren befahl die 14.I.D., daß alle Einheiten Erfassungskommandos zum planmässigen Absuchen des gewonnenen Geländes und der angrenzenden Waldgebiete nach Beute anzusetzen hatten. Die Div. hatte eine Erfassungs- und Auswer-tungsaktion (wie im Kessel südlich Wjasama) vorbe-reitet, die in den Händen von Obstft. (Ing) Dr. Rust-lebe und Kr.V.Rat Geyer und Lt. Grünhagen lagen. Besonders war man an Kfz. interessiert da mit Zu-weisungen von Kfz. aus der Heimat nicht zu rechnen war.

Im Tagesbefehl vom 9. 7. sprach der Herr Divisions-Kommandeur, Generalmajor Wosch, dem I.R. (mot) 11 „für die tatkräftige und rasche Aufklärung des heutigen Tages, die für die Führung bereits bis 18.30 Uhr wesentliche Ergebnisse gebracht hat, seine An-erkennung aus".

Am 10. 7. war der Feind vor der 14.1.D. (mot) im Raum Waldgelände beiderseits des Olschanka-Abschnittes enger eingekesselt. Vor dem I.R. (mot) 11 war der Feind völlig aufgelöst in südlicher Richtung ausgewichen. Ein Kavallerie-Verband und 14.I.D. (mot) - ohne LR. (mot) 53 - verengten den Kessel durch Vordrücken der Sperrlinie bis in Linie Jeger-je-Westrand des Waldes Ssawina-Kisselewo-Marfen-ka. Der Kavallerie-Verband war rechts von I.R. (mot) 53 hatte die Aufgabe, das Waldgelände südostw. der Linie Kostino-Marfenka zu säubern.

I.R. (mot) 11 trat am 10. 7. um 10 Uhr erneut zum Angriff auf die Südspitze des Waldes westlich Ssawina-Kisselewo-Marfenka an, um einen Durchbruch des Feindes nach Norden und Osten zu verhindern. Es wurden das II. und III./11 mit je unterstelltem 1.G.-Zug eingesetzt. I,./11 stand zur Verfügung des Rgt. Kdr.
Nach Erfüllung der dem Regiment gestellten Aufga-ben, richtete sich das Rgt. zur Säuberung des Hinter-geländes von versprengten Feindgruppen und zur Bergung des zurückgelassenen Kriegsgutes ein.

Es wurden Ortsbiwake bezogen: II./11 mit unterstell-ten Teilen in südlich Tscherepy, III./11 in Marfenka, I./11 in Losgino und Führungsstaffel und Rgt.-Einheiten in Losgino.