20.
Fortsetzung
der
Geschichte des 11.(Sächs.) Infanterie-Regiments
Den Geschehnissen ab 31.Juli 1942 lag der Rgt.Befehl des Oberstleutnant d.R. LESCHKE vom 29.7.
(s.hierzu Heft Nr.58 S.58/59) zugrunde.
Im Tiefflug greifen russische Flieger die Ortschaften hinter der H.K.L,.
an. Gleichfalls liegt Zerstörungsfeuer
auf dem gesamten Rgt. Abschnitt.In den
Mittagsstunden erreicht der russische Angriff im Raume des II.Btl. seine gröbte
Stärke. Es gelingt dem Feind, sich bisan die spanischen Reiter
vorzuschieben. Einzelne Russen springen
sogar herüber.Sie werden abgeschossen.
Besondere Verluste haben sie bei der KP.SERNAU
.(7.), wo sie sich im Buschwerk des Iruscha-Grundes vorarbeiteten. Die Russen haben viele Tote und Verwundete,
was durch die häufigen Schmerzensschreie festzustellen ist. Es wird beobachtet, wie sie ihre Toten mit
Erde zudecken, wahrscheinlich, daß deren hohe Zahl nicht festgestellt werden
soll.
In den Nachmittagsstunden kommt der feindliche Angriff zum Stehen. Vor, dem
Abschnitt der 6.Kp. werden Schanzarbeiten des Russen beobachtet. Im Waldstück nördlich Karpowo wird starke
Panzer- und Inf. Bereitstellung
gesichtet. Dorthin erfolgt dann ein
'Feuerschlag' der II./A.R.14, dem sich eine Stunde später ein Feuerschlag des
gesamten Art.Rgt. anschliebt. Auf
Befehl des Rgt.Kdr. bezieht die 3./K 54 Stellung bei Bolotowo und
Nikiforowo. In den Abendstunden spricht
das Korps seine Anerkennung für das Halten der Stellung aus. Die eigenen - geringen - Verluste liegen bei
11 Toten.
Der 1. August wird wieder durch einen feindlichen Feuerüberfall
eingeleitet. Bei der rechten
Nachbar-Div., der 161.Inf.Div.,- ist der Feind eingedrungen. Es entsteht ein Abstand von etwa 300 bis 500
m, der nur mit wenigen Männern des II.Btl. besetzt werden kann. So überfallen im Schutz der Dunkelheit etwa
300 Russen die Besatzung in Batjukowo.
Im Nahkampf wird der Zug des Lt. SCHROEDER bis
zum Westausgang des Ortes zurückgedrängt.
Gleiches Schicksal trifft den Zug LT.WERNER
vom 3./K 54, der selbst verwundet im Bunker liegen bleibt. Die Russen umstellen den Bunker. Die Besatzung verteidigt sich mit aus den
Fenstern herausgeworfenen Handgranaten.
Der Rgt.Kdr. befiehlt vom Gef.St.des II.Btl. den Einsatz der Stabs-Kp.
unter Oblt.
SCHMIDT und der 8. Battr. unter Oblt. BRAUN (A.R.14). Es gelingt, die alte
Stellung in Batjukowo wieder in die eigenen Hände zu bekommen.
So ist es dem Feind nicht gelungen vorwärtszukommen Sein Beschuß gilt nur
noch der Kirche.Hier trommelt er von drei Seiten mit Pak, Panzer und Artillerie
auf den Bau. Wo sich der Russe sehen
läßt, wird Feuer von der 13. Kp.
hingelegt. Mit Einbruch der Dunkelheit
wiederholt der Russe seinen Angriff.
Als die Lage bei der Kirche ungeklärt ist, setztdas II.Btl.seineReserve
(3 Gruppen) in Marsch. Der Rgt.Kdr. befiehlt Alarmbereitschaft
für3./K 54 anschließend das Vorrücken von zwei Zügen auf Assushnowo und
Erkundung zum Einsatz einer 2. Linie am Westrand Batjukowo. Von der 1.Pi.Kp. Oblt.
KIEHNE wird ein Zug in gleichier Riclitung angesetzt. Major GEIM
1. Btl. wird befohlen, sofort drei Gruppen Btl.Reserve zum Btl.Gef. St.II.Btl.
in Marsch zu setzen. Major ECKHARDT übernimmt die Kampfführung für I.
und III./ll. Der Rgt.Kdr. geht mit der Stabs-Kp.des Oblt.SCHMIDT
nach vorn. KradSchtzBtl.54 und Pioniere halten die 2. Stellung. Die Stellung des LT.SCHROEDER
am Westrand Batjukowo wird durch die Stabs.-Kp. versterkt. An Ia der 14.Inf.Div. und I.R.364 wird
durchgegeben, daß rechter Nachbar seinen linken Flügel nach Norden einbiegen
solle, um somit das Eindringen in den Ostteil von Batjukowo zu erleichtern und
selbst Rückendeckung zu haben. Für die
angeforderte Art.Unterstützung spricht der Rgt.Kdr. selbst mit dem Kdr. des
II./A.R.14.Um 2 Uhr morgens des 3.8. erreicht der Gegenstoß den Ostrand von
Batjukowo. Oblt.
SCHMIDT hat im Sturm Kirche und Ostteil des Ortes erreicht.
Der Div. kann gemeldet werden, daß die alte H.K.L. in ganzer Breite wieder eingenommen ist. Ein russischer Spähtrupp in Stärke von etwa 60 Mann wird von der 7.Kp. zurückgewiesen.
Oblt. KIEHNE löst mit seiner I.Pi.Kp. die 5.Kp. ab, die Btl.Reserve in Assushnowo wird Hptm. NICKLAS vom
I. Btl. geht als Fhr. zum Feldrekrutendepot.
Von dort kommt Lt. BOCKISCH zurück
und übernimmt die 4. Kp. Die 2. Kp.
wird aus dem III.Btl. herausgelöst. Oblt. GERNGROß erkundet bei der 6. Kp. die
Übernahme dieses Abschnittes. Obgleich
der f eindliche Beschuß den ganzen Tag unvermindert anhält und einzelne
russische Gruppen sich bis auf 30 m heranarbeiten können, werden alle
Ablösungen durchgeführt. Die I.G.-Kp.
schießt zurück, bis fast keine Munition mehr vorhanden ist. Die beim Oblt.
RUST verloren gegangenen Geräte
konnten unversehrt in den wieder eroberten Bunkern geborgen werden. Der Feind hat nur die Verpflegung und Privatstücke
geplündert.
Neu eingetroffene Rekruten (76) können beim I.Btl. vornehmlich mit
Pionierarbeiten eingesetzt werden.
Mittags wird Feindangriff beim rechten Nachbarin breiter Front
gemeldet. Panzerbereitstellung im
eigenen Abschnitt wird gesichtet. Der
Rgt. Kdr. schickt Lt. HANN von der I./Flak 29 zur Erkundung von
Pz.Abwëhrstellungen vor. Oblt. BEHREND von der 3.Pz.Abw.Kp.14 wird das
Vorziehen von 7,5 cm Pak befohlen. Im
Kornfe1d vor der 5. Kp. (Ob1t. BÖHM) sind
Panzer gesehen worden. Hiër kommt sogar
ein Hilferuf , so daß der Zug APITZSCH dieser
Kp. in Marsch gesetzt wird. Trotzdem
kann die Stabs-Kp. in Batjükowo abgelöst werden. Sie geht nach Alexino zurück.
Auch die Kradschützen werden von ihrem Btl. vereinnahmt. Der Zug KROLL
der 6. Kp. wird Btl. Reserve.
Am Nachmittag des 4.8. greift der Russe mit Panzer- Unterstützung
wieder an. Aus Überläufer- und Gefangenenausagen geht hervor, daß er weitere
Rgt. seiner 963. Div. eingesetzt
hat. Im Abschnitt des 1. und III.Bt1.
bleibt es verhältnismäbig ruhig. Beim
II.Btl. werden 10 Panzer gesehen. Mit 6
Panzern, gefolgt von Schützen, bricht der Feind in das Dorf Karpowo ein. Ein mutiger Pi.Uffz. sprengt mit T-Minen
zwei Panzer. Ein dritter fährt auf eine
Mine. Ein weiterer Panzer steht direkt
am Bunker des Kp.Gef.St. Durch den persönlichen Schneid des Oblt. KIEHNE wird dieser Panzer gesprengt. 4
weitere Panzer fahren sich vor der H.K.L. fest. Die Stellung ist gehalten.
Viele Trichter, gröber als Stukatrichter, sind mit Wasser gefüllt. Gefahr des Ertrinkens besteht. Wer hineinfällt, muß seine Stiefeln
opfern. Festsaugender Lehm macht ein
Herausziehen unmöglich. Die
körperlichen Strapazen sind enorm.
Durch die kämpferischen Kraftanstrengungen und dem fehlenden Schlaf sind
alle Soldaten überfordert. Sie sind
vollständig durchnäßt und verschmutzt und durch das starke feindliche Feuer und
'Urräh-Gebrülle' seelisch mitgenommen.
Ungef ähr 200 m ostwärts Karpowo - in einzelnen Fällen sogar unmittelbar
vor den eigenen spanischen Reitern - bleibt der Angriff liegen. Die 4 festgefahrenen Panzer geben
ausgezeichnetes Punktfeuer auf unsere Stellungen. Später nebeln sie sich ein.
Die erbitterten Kämpfe nehmen erst in den Abendstunden ab. Das Rgt. befiehlt die Ablösung der
abgekämpften 6./ll durch 4./K 54 und der 1.Pi-.14 durch die veirst.5./ll. Die
6./ll übernimmt den Abschnitt der 7./ll und. diese Kp.
SERNAU tritt unter den Befelil des K 54. Der aus dem Urlaub zurückgekehrte Hptm.
TRILETY übernimmt wieder seine 6. Kp.
Der Zug BASSE der 6.Kp., verst. durch
eine Gruppe s.M.G. 8./11 wird in den Reservebunker des Btl. vorgezogen.
Am 3.8. kommen Hptm. NICKLAS und die Ausbilder vom
Feldrekrutendepot zurück. Sie bringen
100 Mannschaften mit. So können Oblt. HERRMANN die 3. Kp. und Lt. ANTUSCH seinen Posten als Ord. Offz.
Wieder übernehmen. Lt. BOCKISCH übernimmt eine Kampfgruppe im
Abschnitt der 9. Kp.
Nachdem der Feind beim linken Flügel des II./364 der 161.Ind.Div. etwa 1 KM
tief eingedrungen ist , verlagert er seinen Angriffsschwerpunkt immer wieder
auf Batjukowo und Karpowo. Seine
weiteren schweren Angriffe erfolgen nördlich Rshew in Richtung Subzow. Hier sind die Verhältnisse völlig
ungeklärt. Das dem Rgt. 11 unterstellte
KradschtzBtl. 54 erhält den Befehl, das II./364 abzulösen. Der Kp. Chef der 13./ll Oblt. RUST, gibt hierzu die Vororientierung Das
III./ll erhält den Befehl, das II. Btl.
abzulösen und sofort die Absprachen einzuleiten. Dieses II. Btl. Hptm. GERBOTHE
soll Rgt. Reserve in Alexino und
Bolotowo werden und die 2. Stellung beziehen.
Nach einem Einsatz schwerer Stalin-Orgel steigert sich der Feindbeschuß auf
Batjukowo und Karpowo zum Zerstörungsfeuer. Es sind 17,2 cm Geschosse. Der erneut getroffene Kirchturm in Batjukowo
stürzt gänzlich ein. Schwer getroffen
wird der Bunker mit dem Gef.St. der 6.Kp. Hier können Hptm. TRILETY und ein San.Dienstgrad nicht
mehr lebend geborgen werden.Lt. ROSENKRANZ,
der Kp.Truppführer und - 6 Soldaten bleiben unversehrt. Die vor Karpowo zusammengefahrenen 8
feindlichen Panzer wären ein ausgezeichnetes Ziel für Stukas. Ein Überläufer sagt aus, daß das Rgt. 961
eingesetzt sei und daß Karpowo bis 21 Uhr in russischer Hand sein soll. Fw. KORB
der 13.Kp. hat sich mit einem Ie. und dem s.I.G.-Zug so gut eingeschossen, so
daß jedes russisches Erheben sofort zum Erliegen kommt. Ein Volltreffer hat hier einen feindlichen
Munitionsstapel getroffen.Über drei Stunden lang brennen die Kartuschen aus. Offenbar ist auch ein russischer Offz. oder
Kommissar getroffen worden.Es wird eine große Verwirrung beobachtet. Einwandfrei wird ein neuer Kommissar
gesehen, erkenntlich an seiner Kleidung und wie er Gruppen zum Angriff
vortreibt.
Die Lage am 7.8. bleibt unverändert. Den 8 russischen Panzern gelingt es nicht, wegzufahren. Jede kleine Feindbewegung wird durch gut liegendes Feuer unterbunden. Der neuen kriegsstarken russischen Inf.Div. mit drei Rgt. ist es nicht gelungen, auf dem schmalen abschnitt bei Batjukowo trotz Unterstützung schwerer Waffen die Strasse nach Subzow zu öffnen. In den schweren Abwehrkämpfen vom 30.7. bis 7.8.1942 hat das II./ll und der 2. Zug der 13./ll unter der umsichtigen Führung und Feuerleitung des Fw. KORB einen bedeutenden Anteil an dem Erfolg. Auch das Verdienst der Melder und Nachrichtenleute muß hier gewürdigt werden. Sie haben im schweren Feuer ihre Meldungen überbracht oder die Leitungen geflickt. Die Lage bei der 161. Inf.Div. zwingt Oberstleutnant LESCHKE zu Abänderung der bisherigen Befehle. Bei dieser Nachbar-Div. ist der Feind in breiter Front durchgebrochen. Das III./ 11 wird angehalten und in Marsch nach Nikolskoje gesetzt. Bis zum Eintreffen der 328. Inf.Div. wird es der 161. Inf.Div. unterstellt. Hptm. IRMLER führt zunächst das Btl. zu Fuß bis es von mot.Fahrzeugen auf genommen wird, die es in den neuen Kampf abschnitt bringen. Entgegen der f rüheren Absicht verbleibt das II.Btl. in seiner Verteidigungsstellung. Auch das KradschtzBtl.54 verbleibtin seiner Stellung zum Besetzen der zweiten Linie und mit der Eingreifsmöglichkeit in Richtung Kromsina 800 m südlich der Einbruchsstelle.
In den nächsten Tagen finden keine besonderen Kämpfe im Abschnitt des Rgt. bei den eingesetzten II. und I.Btl. statt. Hier werden am 10.8. die Stellungen der beiden Btl. ausgewechselt, ohne besondere Vorkommnisse. LT.PFAU wird Ord.Of f z. beim II.Btl., Lt. RIEHN übernimmt die 3. Kp. und Lt. WETTENGEL wird zur St.Kp. versetzt. Dagegen steht das III. Btl. Major ECKHARDT im schwersten Kampfeinsatz. Unterstützt wird dieses Btl. durch den 3. Zug der 13. Kp., Obfw. KÄSTNER. Hier kommt die Meldung, daß Hptm. KOCH, der Chef der 12. Kp. , gef allen ist. Das III.Btl. kann selbst den Angriffsbefehl nicht durchführen, da es angegriffen wird. In der ersten Angriffswelle rollen 6 russische Panzer vor. Durch schwere Panzerabwehrwaffen, die auf der Höhe von Subzow in Stellung sind, werden vier Panzer abgeschossen. Es folgt,ein zweiter Panzerangriff. Diese 12 Panzer dringen z.T.in unsere Stellungen ein. Kein Mann weicht von seinem Platz. Selbst der le.l.G.-Zug ist infanteristisch eingesetzt und hält die Stellung. Der Zugführer, Obfw. KÄSTNER, wird leicht verwundet. Alle Panzer werden vernichtet. Nun verlagert der Russe seine Angriffe auf den rechten Nachbar.In der Nacht zum 7.8. findet ein Stellungswechsel und das Sammeln auf der Rollbahn Subzow - Rshew statt. Die Brücke über die Wasusa wird gesprengt.
Das III.Btl. bezieht an der Wasusa mit Front nach Süden eine neue Stellung.
Major ECKHARDT spricht der B.-Stelle des
l.G.-Zuges seine Anerkennung aus, die noch vor den M.Gs. am Nord-Steilufor von
Masslowa-Gora liegt und von dort einen Überbilick über das gesamte Gelände hat.
So kann laufend Feindmeldung gegeben werden. 13 Panzer, darunter 5 T 34 und 2
52 To rollen in Richtung Süden, dem sich ein Angrif f von etwa 200 Russen gegen
das Bahnhofsgelände anschliebt.
Artillerie und I. G. sind gut eingeschossen. Sie bringen dem Feind schwere Verluste bei. Ein Munitionslager fliegt in die Luft. Auch
hier zeichnet sich wieder ein Fernsprechtruppführer der 13.Kp. aus, der Obgefr. RIEDEL. Er behebt jeglichen Schaden und
gibt seine Beobachtungen an seinen Zug und das Btl. schnell weiter.
In diesen Tagen regnet es in Strömen.
Seit dem 4.8. hat es weder eine warme Verpflegung noch einen
Schlaf gegeben. Die Nächte benutzt der
Russe , sich bis an das Ufer der Wasusa heranzugraben. Sein gesamtes Feuer versterkt er auf den
Btl.-Abschnitt.
In den frühen
Morgenstunden des 9. und 10. 8. versucht der Russe mit Schlauchbooten
über die Wasusa zu setzen. Vier Boote
werden getroffen und der Feind muß aufgeben.
Durch Leuchtspurmunition werden auch mehrere Häuser in Brand geschossen,
in denen er sich bereit gestellt hat.In der folgenden Nacht gelingt es ihm, bei
Kolbasino überzusetzen.Es gelingt nicht, den Feind zurückzudrücken. Durch das ungünstige Gelände entstehen hohe
eigene Verluste. Der Zug der 13.Kp.
verliert die Gfr. GASSMANN, SCHOLZ und die Obgefr. BUSCH
und KLUNKEER. Dennoch hat
das der 161. Inf.Div. unterstellte
III./ll die Stellung südostw. Subzow
erfolgreich gehalten und 15 feindl.
Panzer abgeschossen. Die Kampf
gruppe Oberstlt. HÖHLAND, Kdr. Pi. 14,
hat eine Abwehrstellung an der Wolga vom Ostrand Subzow ausschl. Tereschkowo
bezogen. Der Stützpunkt HOFMANN
sichert weiter die Rollbahn bei Bogusslowo.
Außerdem hat Oblt. HOFMANN aus allen verfügbaren Kräften aller drei Btl.
eine 2. Einsatz-Kp. unter dem Befehl des Kr. Ing. ADAM
zusammenzustellen, die voraussichtlich bei der Kampfgruppe HÖHLAND eingesetzt wird. Nachdem das III.Btl. Hptm. IRMLER als vermißt gemeldet hat, geht am 11. 5. gegen
21,48 Uhr der Funkspruch ein: " Major
ECKHARDT beim Angriff auf
KRASSNOJE gefallen. Gefechtsstärke des
Btl. noch etwa 60 Mann. Rest des Btl.
Inf.Rgt. 548 unterstellt. Bitte
Erlaubnis, morgen persönlich vertragen zu dürfen. gez. BERGER."
Das MITTEILUNGSBLATT ' Der 107 er', der Kriegerkameradschaft unserer
Garnisonstadt Leipzig bringt auf seiner Titelseite vom September 1942 folgenden
Nachruf:
'Bei den schweren Kämpfen an der Ostfront erlitt für Führer und Großdeutschland der tapfere
Kommandeur unseres Traditions Bataillons
MAJOR ALFONS ECKHARDT
den Heldentod.
Mit den Angehörigen des Bataillons nimmt an dem schmerz1ichen Verlust auch
unser großer Kamer-adenkreis tiefen Anteil; denn der verklärte Held
hat sich mit ganzer Hingabe die Förderung reger und tätiger Traditionspflege
angelegen sein lassen. Unser inniger
Dank dafür folgt ihm noch nach W a 1 h a 1 1 . In den Reihen der 107er wird er
in unauslöschlicher Verbundenheit weiterleben durch ehrendesgedächtnis.
gez. ERNST KRAUSE.“
In einem Tagesbefehl vom gleichen Tage zeigt Generaloberst
MODEL an, daß er inmitten der harten Abwehrkämpfe den Befehl
über die 9. Armee wieder übernommen habe.
In Anerkennung für die schweren Kämpfe ist auf seinen fernmündlichen
Antrag dem Oberst POSTEL, dem Führer der
161. Inf.Div., und dem Oberst VON DER MOSEL, Kdr. des I.R. 548 (328.I.D.)
das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für ihren und ihrer Truppen Einsatz
verliehen worden.
Am 13.8. ergeht der Vor befehl für die `Zurücklegung der Front’
zunächst mündlich an Adj. und Ord. Off
z. (hier II./364). Der Feind hat im Zuge seines Angriffs auf Rshew bereits
verschiedene Orte in Besitz genommen, so daß die
linke Nachbar-Div. (256.I.D.) ihren linken Flügel zurücknehmen mußte. Daher soll die H.K.L. zur
Einsparug von Kräften zurückgenommen werden.
Das Armeeoberkommande sieht in dem Feindverhalten vor dem A.O.K.9 in der
Sommerschlacht um Rshew keine selbständige Bedeutung. Die Auffassung ist, daß diese Schlacht durch
den drohenden Zusammenbruch der russischen Armeen auf dem südlichen Teil der
Ostfront ausgelöst worden sei. Eine
planmäßige vorbereitete Offensive sei nicht wahrscheinlich. Vielmehr sei der Entschluß der russischen Führung aus einer Stunde der Not geboren. Alles, was an Reserven zur Verfügung
gestanden habe, sei vom Gegner um Rshew versammelt und in den Kampf geworf en,
um der an der Südfront abgesunkenen Waage wieder Gleichgewicht zu geben.Es sei
auf Moskauer Reserven zurückgegriffen worden, da ein Angriff auf Moskau nicht
mehr erwartet werde. So wird vom
A.O.K.9 geschätzt, daß sich fast ein Sechtel aller Schützendivisionen
und ein Drittel sämtlicher Panzerbrigaden auf engstem Raum in der Schlacht um
Rshew im Angriff befinden. In der
Entscheidung dieser Abwehrschlacht wird mitbestimmend eine Entscheidung für den
Osten überhaupt sein......
So hat die 14. Inf.Div. (mot) für
eine kurzfristige Verlegung befohlen, daß rechts an Inf.Div. 161
und links an die 256. Inf.Div.
angelehnt I.R.(mot) 11 o. III.Btl. mit unterstelltem 1 verst.Btl. I.R. 364 im
Südabschnitt und I.R.(mot) 53 im Nordabschnitt zum neuen Einsatz kommen. Mit der Sicherung der Südflanke der
14.Inf.Div. ist I.R. 364 (o.II./364) beauftragt, während das K 54 den
Wolgaabschnitt von der Einmündung der Dragosche in die Wolga bis Subzow
sichert. Oberstes Gesetz sei es, daß dem Gegner keine Waffen Gerät und Munition in die Hände fallen.
Im Rgt. Abschnitt werden eingesetzt
das I./ll mit rechter Grenze Rollbahn Subzow-Alexino und linker Grenze Nordrand
Bessikino und dem 1. Zug 13./ll, rechts angelehnt an I.R. 364, links davon wird
das II./ll mit 3. Zug 13./ll eingesetzt.
Linke Grenze 300 m nördl. von Koptewo, angelehnt an I.R. 53. Als der
Russe nordostwärts Subzow die Wolga überschreitet und damit das Lösen der Div.
in Gefahr bringt, wird beim I.Btl. die Btl.Reserve unter LT.BOCKISCH in dieRiegelstellung bei Pkt. 190
eingesetzt.
In den Mittagsstunden des 14.8. greift der Feind den rechten Flügel
der alten H.K.L. an. Er erweitert
seinen Druck auf den gesamten Rgt.Abschnitt und es gelingt ihm, beim linken
Nachbar in Mutjagino einzubrechen. So
muB die H.K.L.am linken Flügel zurückgezogen werden. Es bestätigt sich, daß der Feind seine Angriffskraft
in den Abschnitt des l./ll verlagert hat.
Seine Angriffe mit Panzern werden abgeschlagen. Von einer 7 5 cm Pak werden 4 Panzer
vernichtet.Auf Befehl des Rgt.wird Lt. ANTUSCH
rnit Reserven des Btl. zur Abriegelung der Rollbahn nach Süde n
eingesetzt. Die Straßenbrücke auf dieser Rollbahn nach Subzow muß
gesprengt werden, da eine Gefahr für die Nahtstelle zum rechten Nachbar groß wird. Hptm.
NICKLAS wird nach Pestowo in Marsch gesetzt , um einen besonderen
Auftrag zu erhalten. In der Nacht kann
dem Rgt. gemeldet werden, daß die Verbindung zum II./364
besteht.
Da am 16.8. zwei Btl. des I.R.364 zum Gegenstoß auf
Gorbunowo nicht angetreten sind, erhält Oberstlt.VON
LACHNER den Befehl, die Führung von Teilen 364 und K 54 zu übernehmen.
in dem völlig unübersichtlichen Gelände ist es dem Gegner gelungen, sich
bereitzustellen. Obwohl die Männer des
I./ll durch den Einsatz der letzten Tage abgespannt und erschöpft sind,
übernimmt der Btl. Kdr., Major GEIM, mit
schnell zusammengerafften Kräften die Bereinigung des rechten Flügels.Im Kampf
Mann gegen Mann und Handgranatenduell gelingt es, den Gegner vorübergehend
zurückzudrängen., Major GEIM wird durch
Handgranatensplitter leicht verwundet. Oblt. SACHSE,
Fhr. I.Kp. , erhält Oberarmdurchschuß und Bruststreifschuß, trotzdem führt er seine
Kp.weiter.Als auf Befehl von Oberstlt.VON LACHNER
das II./364 zum Angriff antritt, wird Gorbunowo genommen - und die alte H.K.L.
hergestellt. Auch das II./ll verspürt
auf seinem linken Flügel den starken Feinddruck auf die Nahtstelle. Reservegruppen des Btl. werden in Marsch
gesetzt. Selbst Oberst EBERDING schickt Reservegrüppen zur Abriegelung. Lt. SCHRÖDER und Oblt.
SERNAU werden verwundet. Der
Ord.Offz. übernimmt die Führung der 7.Kp. Zusammengefaßtes
Art.- und I.G.Feuer auf die feindliche Bereitstellungan der Naht bringen
vorübergehende Entlastung. Nach
mehreren Feuerschlägen stürmen 1. Kp., TeiIe 2.Kp. und Reserven der 3. Kp.
unter Führung von Lt. ANTUSCH mit Major GEIM
an der Spitze und erreichen Boguslowo.
Jetzt erst flüchten die Russen.
Bei diesem Sturm haben sich der Btl.Kdr. , LT.ANTUSCH
, aIs FÜhrer der Reserven, Fw.ZERGE als
Fhr.1.Kp., die Uffz. GIESEL und KRÜGER und Obfw.LIPPOLD als Fhr. der s.M.G.
ausgezeichnet. Major
GEIM, Lt. ANTUSCH durch
LungenschuB und Fw. ZERGE durch HalsschuB
werden schwer verwundet. Die Ausfälle
bei der I.Kp. sind sehr groß. LT.BOCKISCH übernimmt die Führung dieser Kp.
Nur der guten Stimmung der Truppe ist der gelungene Gegenstoß zu verdenken.
Als der Russe erneut im Raume der 1. Kp. angreift, entschließt sich der Rgt.Kdr. die St.Kp. unter Oblt.PLUNTKE
einzusetzen. Oberst
EBERDING schickt weitere 4 Gruppen zur Wiederherstellung an der Naht. Hptm.NICKLAS wird vom Rgt. zurückgeschickt und
übernimmt die Führung
des I. Btl. Die Kämpfe nehmen im
gesamten Rgt. Abschnitt zu. An der
Nahstelle zwischen 5. und 7.Kp. ist der Feind eingebrochen Im Gegenstoß durch den Zug Lt. SCHRÖDER
wird er zurückgeworfen. Dennoch muß sich die 5. Kp. Des Oblt. BÖHM hinnaltend kämpfend bis
zum Btl. Gef St. zurückziehen.
Hier hat Oblt. WOLPERDING mit ein paar Männern eine Reservestellung
errichtet. Unentwegt stürmt der Russe
mit seinem 'Urräh-Gebrüll’ an. Das
II.Btl. zieht sich in Richtung Alexino zurück.
Eine von Oblt. OPITZ errichtete
Verteidigungsstellung wird bezogen.
Obwohl die Meldung kommt, daß III./364 Gorbinowo hält,
verlegt das Rgt. seinen Gef. St.an den Westrand von Charino. Hier übernimmt die 2./53 die Sicherung. Indessen gerät Gorbinowo wieder in
Feindeshand. Beim Musikmeister KAYSER jagen sich die eingehenden
Meldungen, die er weiterzugeben hat.
Die Div. befiehlt, den Anschluß zu LACHNER
unbedingt zu halten. Ständig meldendie
Btl. neue Bereitstellungen der Russen, die geländebedingt im Vorteil sind. Aber die Artillerie und unsere I.G. der 13. Kp. legen Sperrfeuer auf die erkannten
Stellungen und zerschlagen die meisten dieser Bereitstellungen. S.I.G. und Pferdefahrzeuge werden über die
Wolga nach Lunewo zurückgenommen. Die
völlig abgekämpfte 1. Kp. wird durch die abgelöst.
Das Rgt. verteidigt sich nunmehr mit dem unterstellten II./364 -Maj. PAULY
- in der Linie Wolga-Gorpunowo-Boguslowo-Bessikino-Koptewo und
Kargananowo. Die Btl. und das Rgt.
erhalten neue Gef.Stände. Oblt. HOFMANN erhält den Bef ehl ,
rückwärtige Teile des Rgt. im 1 „Stützpunkt HOFMANN“
zusammenzufassen. Der Ia der 14.Div., Oberstlt. BENNECKE befiehlt die Sprengung aller
vor der H.K.L. abgeschossenen Panzer, damit sie vom Gegner nicht mehr
wiederhergestellt werden können. In
einem weiteren Befehl des Generalleutnant WOSCH,
Kdr. der 14. Inf. Div., wird angeordnet, daß grundsetzlich vor
jedem Stellungswechsel einer Befehlsstelle die übergeordnete Dienststelle
benachrichtigt wird und daß während des Gef.St.Wechsls immer ein Offz.
erreichbar sein muß. Oberstlt.LESCHKE bittet den Kdr. des I.R.541, daß
der Führer der Reste des III./ll, LT.BERGER,
genaue Meldung über Verluste, Waffen und Gerät macht.
Der 19. 8. ist durch auffällige Ruhe und durch sterke Einsätze von Stuka-Verbänden auf die russischen Stellungen gekennzeichnet.
Als der Feind weitere Erfolge bei der linken Nachbar-Div. erzwungen hat,
wird die Zurückverlegung der Front ab 20. 8. befohlen. Für den neuen Frontabschnitt s. Skizze auf
S. Dabei bleiben eingesetzt rechts: I.R. 364, Kampfgruppe
HÖHLAND, in der Mitte: I.R. (mot) 11 ohne III./ll und links: I.R. (mot)
53.
Beim Rgt. bleiben I./ll rechts und II./ll links eingesetzt. Die Einheiten lösen sich unter Zurücklassung
starker Gefechtsvorposten vom Feind.
Die 14. Div. setzt über die Wolga. Oblt. RUST ist Brückenablaufoffizier. Sein 3. Zug hat starken Ausfall durch
Volltreffer. So werden die Männer
dieses Zuges auf die anderen Züge verteilt.
Westl. Lunewo werden die neuen
Feuerstellungen bezogen. Hptm. NICKLAS und seine Männer gehen als die
letzten Soldaten über die Wolga.
Bei dem Übergang kommt es zu heftigen Gefechten und Hptm. NICKLAS wird
dabei schwer verwundet. Der Feinddruck
versterkt sich. Zum II./I.R. 11 klafft
eine Lücke. Die 6./ll, die dem l./ll
unterstellt ist, hat es schwer, in dieser Situation, zum Btl.
zurückzukehren. Es gelingt. So sind alle drei Kpn. des II./ll vorn eingesetzt. Die 5. Kp. findet Anschlub zur 9./53. Alle
Drahtverbindungen im Rgt. sind ausgefallen, sie sind in Feindeshand. Funk und Melder sind die Verbindungen. In dieser Situation wirkungsvolle Angriffe
von Ju 87 und 88. Die Lücke kann
dadurch geschlossen werden. Die vom
Feind eingeschlossene 7. Kp. schlägt
sich bis in die Nähe des Btl. Gef.St. durch.
Es gelingt,die Kp. aufzufangen und zum Abriegeln einzusetzen. Die Kp.
macht später einen erfolgreichen Gegenstoß.
Da die H.K.L. in dem offenen Gelände ostw. Tschernikowo liegt , wird dem Btl. noch die 3./Pi. 129 des Oblt. KÖHLER zugeführt. Dagegen tritt Oblt.
ROHN mit seinen Männern zum Rgt. zurück. Außerdem erhält das II.Btl. 2 Sturmgeschütze.
Unter ständiger Abwehr feindlicher Angriffe erfolgt der Ausbau der neuen
Stellungen. Die Soldaten des Rgt. 11
stehen seit drei Wochen Tag für Tag im schwersten Einsatz. Es sind nur Abwehrkämpfe. Alle Einheiten haben schwerste
Verluste. Lt.
BERGER gibt in seiner Rückmeldung die Reste des III./ll mit 4 Uffz. und
16 Mannschaften bei den Schtz. Kp. und
mit 4 Uffz. und 22 Mannschaften bei der 12.
Kp. an. Wenn nicht gleich hoch, haben I. und II./ 11 je um 50 Tote und
über 200 Verwundete zu beklagen. Das
Gelände ist meistens Sumpf. Soweit überhaupt Verpflegung kann diese nur nachts
herangebracht werden. Lt. BERGER meldet z.B., daß es täglich nur möglich
sei, Schokolade und Branntwein (auf Anraten des Arztes) auszugeben und alle nur
der Gedanke aufrecht erhalte, bald zum Rgt. Zurückkehren zu können. Überall ist
die Kleidung herabgerissen, die Wäsche verschmutzt und Läuse gibt es auch
wieder. Mit Rücksicht auf diese Verhältnisse und den besonderen Einsatz
erhalten die beiden Btl. I.R. 53 und
ein Btl.(mot) 11 nach Überschreiten der Wolga eine Sonderzuweisung von Fleischkonserven,
Brotaufstrich, Zigaretten und Alkohol verschiedener Art. Außerdem je Kopf 2 Tafeln Schokolade.
In seinem Tagesbefehl Nr. 44 würdigt der Rgt.Kdr., Oberstlt.LESCHKE,
die Leistungen aller Soldaten des Rgt.
In den 3 1/2 wochenlangen schwersten Abwehrkämpfen bei andauernden
Angriffen, schlechterster Witterungs- und Bodenverthältnisse und schwersten
feindlichen Feuers sei die Abziehung und Bindung neuer feindlicher, Kräfte von
den entscheidungspunkten gelungen.
Wiederholt sei dem Rgt. von höheren Dienststellen Anerkennung
ausgesprochen worden. Wörtlich heibt
es:
"Die hohen Verluste, die im Interesse der Gesamtlage nicht zu
vermeiden waren, geben ein beredtes Zeugnis vom heldenhaf ten Kampf des
Regiments. In Ehrfurcht neigen wir uns
vor den Gräbern unserer Gefallenen... “
Der Kdr. appelliert, dann weiter an die Waffenëhre des Rgt., da die harten und
unerbittlichen Kämpfe noch nicht beendet sind. Äußerste Wachsamkeit sei am
Platze und kein Schritt Boden darf freiwillig und ohne Befehl aufgegeben
werden.
Der Feind drängte indessen scharf nach und hat das nördliche Wolgaufer
besetzt. Mit Panzerunterstützung
gelingt es ihm wieder, einzelne Stellen der H.K.L. einzudrücken. Unsere 14.Inf.Div. mot. nach wie vor rechts:
an die 161.Inf.Div. und links: an die 256.
Inf. Div. angelehnt, verteidigt
mit je zwei eingesetzten Btln. von I.R. 11 und I.R. 53 das Südufer der Wolga
mit dem Auftrag, ein Übersetzen des Gegners über die Wolga zu verhindern.
Die Grenze rechts zur 161. I.D. ,
zugleich Grenze des I.R. 11, geht, von
Jakimowo-Aleschewo-Grusdewo-Nowo-Oshibekowo zur Wolga nach Subzow, links zur
256.I.D. , zugleich linke Grenze I.R. 53, geht Kursmarino-Sachorowo-Dawydowo
bis Gortschakowo bis zur Wolga. Die
Einweisung von II./ll erfolgt durch Oblt.WOLPERDING
und I./ll durch Ob1t. OVERHOFF. Oblt.RUST überwacht mit zwei
I.G.-Zügen den Übergang des Rgt. und ist an der Brücke gleichzeitig Ablauf
offizier. Oblt. BRUHM von der Flak-Kampfgruppe
überwacht gleichfalls mit neun 2 cm und 1 8,8 cm Flak den Übergang in Gegend
Matjukowo.
Am 29.8. liegen heftiges feindl.
Art. Feuer und Überfälle mit
Stalinorgel auf dem gesamten Abschnitt.
Feindliche Bomber greifen das Hintergelände bis Lunewo an. An der Rollbahn soll durch Gegenstoß des
I.R. 371 die alte H.K.L. wiederhergestellt werden. Obwohl die 3. Pi. 14 einen Minenplan bei 371 vorgelegt hat,
bleibt der Gegenstoß aus. Restteile des
III./ll werden bei Chokino eingesetzt, das Rgt. bittet aber, um beschleunigte
Herauslösung. Mit GenLt.WOSCH spricht der Rgt.Kdr. 11 einen
Gegenstoß mit 2./ll und versprengten Teilen des II./124 aus Nowo nach Ost
durch. Kdr. I.R. 371 freut sich dar Über und will nach Erreichen der alten
H.K.L. diese neu besetzen. GenMajor RECKE, Kdr. 161. Inf.Div., wird vom Einsatz
unterrichtet. Leider fahren dabei 3
deutsche Sturmgeschütze auf durch I.R.371 verlegte Minen und werden zerstört.
I./ll meldet , daß sein Gegenangriff zur Wiederherstellung der H.K.L. um 16,40 Uhr erfolgt. Der erbetene Art.- und, l.G.-Feuerschalg erfolgt erst fünf Minuten später. Diezu diesem Unternehmen angesetzten Sturmgeschütze und die St.-Kp. trerffen nicht rechtzeitig ein. So bleibt der genstoß des I./ll liegen. Erst in der Dunkelheit können Verstärkungen und St.-Kp. Anschluß nach rechts herstellen. Nach Eintreffen der Sturmgeschütze kann die Schlucht gesäubert und die alte H.K.L. wiederhergestellt werden.
Ab 30.8. ändern sich die Trennungslinien zwischen 161. und 14.Inf.
Div. Oberst
EBERDING trifft auf Rgt.Gef.St.11 ein.
Die dem I.R.371 unterstellten Sturmgeschütze kommen zu I.R.11. In der
Nacht zum 31. 8. schwerstes Artl.Feuer auf Abschnitt I.R.53. Vor
Abschnitt II./ll macht der Feind Übersetzversuche. In der Schlucht vor I./ll stellt sich der Russe erneut mit
Panzern bereit. Mit starken Kräften
bricht der Russe ein.I./ll hat sehr grobe Verluste und erbittet Zuführung
einer neuen Kp.
Das Rgt. setzt eine Kp.K 54 und einen T 34 ein. Der Durchbruch wird aufgefangen und abgeriegelt.In dem
unübersichtlichen Kuschelgelände hat sich der Gegner tief zwischen 2. und 3.Kp.
geschoben. Durch Funk wird Art. Sperrfeuer erbeten. Oblt. HERRMANN f ällt. St.Fw.KOSCHE
von der 14.Kp. sammelt die Versprengten der 3. Kp. und führt-diese in die alte
Stellung. Der T 34 ist unbrauchbar und
wird zurückgezogen. Der Feind erhebt
sich erneut und greift mit starker Art.-Unterstützung an Mehrere eigene
Feuerschläge der II. /A.R. 14 f olgen.
Eigene Sturmgeschütze greifen in den Kampf ein. Oblt. OVERHOFF wird verwundet. Er behält die Führung. Oblt. PLUNTKE
übernimmt die Btl.Führung, Lt. MATTHIES die
der 4.Kp. Feindliche Panzer gehen auf der Rollbahn vor. I./ll ruft erneut um Unterstützung und
Bergung vieler Verwundeter. Der
Rgt.Kdr. schlägt dem Div.Kdr. vor, die 5./ll durch Reste III./11 zu übernehmen
und mit St.-Kp., 4./ll und Stab I./11 eine Kampfgruppe
PLUNTKE zu bilden. Die
Schützen-Kp. I./11 sollen herausgezogen
werden. Nach Genehmigung erfolgt
während der Nacht unter starken Feinddruck und durch heftiges Feuer aller
Waffen gestört die Ablösung. Die
Schützen-Kp. I./11 zählen noch 66
Mann. In den Morgenstunden zum 1.9.
läßt die Kampftätigkeit etwas nach.
Indessen erhält Oblt. GERNGROß den
Befehl, die gesamten restlichen Kfz. aus dem augenblieklichen Raum nach
Nowo-Dugino in Marsch zu setzen, wo sich auch die beiden Werkstatt-Kp. der Div.
befinden. Die Kfz. verbleiben dort jederzeit als Transportkolonne
abmarschbereit. Alle Panje-Fahrzeuge
werden bei Oblt.HOFMANN vereinigt. Oblt.WEIßE
wird als Fhr. des Rest-Btl. III./ll
eingesetzt.
Im aufgezeichneten Zeitraum warf der Russe mehrfach Flugblätter ab. in '
Grüße an die Heimat’ haben deutsche Soldaten mitgeteilt, daß sie sich in
sowjetrussischer Kriegsgefangenschaft befänden und „gut behandelt"
werden. Die Vorgesetzten und Kameraden
werden gebeten, dies und Grüße an die Heimat zu übermitteln. Unter vielen Unterschriften befinden sich
nur ganz wenige Namen aus unserer 14.
Div. Nach den Dienstgraden sind es ganz junge Soldaten.