21. Fortsetzung
der Geschichte des ll.(Sächs.) Infanterie Regiments
Aus einer Meldung der 'Kampfgruppe PLUNTKE’
geht durch die Aussage eines Gefangenen hervor, wie rücksichtslos russische
Offiziere ihre Soldaten bis zu fünf Metern vor unsere Stellungen vortreiben. Der 38 jährige Gefangene sagt aus, daß er
dem 9. SR der 246. Div. angehört und
daß alle Männer bis zum 60. Lebensjahr
von ihren Offizieren mit Pistolen vorgetrieben werden. Er schildert die eigenen hohen
Verluste. Von einer Gruppe von 50 Leuten,
der er angehört und die von einem Oberleutnant befehligt ist, sind 30 Leute,
darunter ein Leutnant, gefallen. Da
ihre Verpflegung nur aus Kartoffeln und Pilzen besteht, seien sie oft verführt.
den gefallenen Offizieren die Verpflegung wegzunehmen, die eine gute
hätten. Große Angst haben sie vor
deutschen Fliegern. Von deutschen
Erfolgen an anderen Frontabsclinitten wisse er nichts.
Auch von unserer Seite darf nicht verborgen bleiben, daß die anhaltenden
Angriffe der Russen einzelne Soldaten zermürben. So haben sich am 31.8. einige Soldaten der 3. Kompanie unter dem
Gefr. D. in einern Graben unweit des Dorfes Koptewo versteckt. Dem Befehl eines Uffz, zurückzugehen, hätten
sie geantwortet, auch da zu bleiben, wenn ihm das Lebenteuer sei.. In einer Meldung,beklagt
sich Oblt.OVERHOFF, der nach der schweren
Verwundung des Hptm. NICKLAS die Führung des
l./ll übernommen hat, daß nach einem mehrstündigen Trommelfeuer der rechte
Nachbar, das I./I.R. 124, ohne Verständigung in wilder Flucht bis hinter Matiukowo
zürückgegangen sei. Verwundete dieses
Btl. seien völlig unversorgt liegengeblieben.
Als der Verbindungsspähtrupp des Fw. BÜTTNER
den Btl.Gef.St. aufgefunden habe, sei geantwortet worden: "Nach AVJ wäre
Verbindung stets nach rechts aufzunehmen, die Offene Flanke sei ihm egal und
wenn unsere Leute bis nach RHSEW zurückgetrieben werden". Dies charaktisiert, unter welcher
menschlichen Überforderung deutsche Soldaten kämpften.
Mit Schwerpunkt auf die Stellungen des I./ll setzt am 1.9. der Feind
seine starken Angriffe fort. Unter
Führung von Oblt.OVERHOFF mit unterstellter
Stabs-Kp. und 4./Kradschtz.54 wird trotz stärkster feindl. Artillerie- und Panzerwirkung im
heldenmütigen, leider verlustreichen Kampfe standgehalten. Das Regiment hat nach wie vor die befohlene
H. K.L. zu halten. Dies geht
ausdrücklich aus einem Befehl des Oberbefehlshaber der 9. Armee, MODEL, hervor.
So wird die 'Kampfgruppe PLUNTKE'
gebildet, die den Abschnitt des I. Btl. übernimmt. Die se Übernahme gelingt erst in der Nacht zum 2.9. und in
Abänderung durch das Regiment ' Die Führung des rechten Abschnittes und somit
auch des I. Btl. Übernimmt Major NIETHAMMER. Die Stabs-Kp. unter Oblt.
PLUNTKE wird rechts, die 5. Kp. unter Führung des LT.GRÜTZNER in der Mitte und eine zusammengesetzte
Kp. des I./ll unter Führung von Lt. TEICHGRÄBER
links eingesetzt. Als Stoßreserve steht
in der Schlucht dicht westlich Nowo-Oshbowo die 2./Kradschtz. 54 unter Führung
von Lt. BIERFEST. Die 4. Kp. wird herausgelöst und dem Kradschtz.Btl.54 unterstellt. Die 13.
Kp. hat ihren Schwerpunkt nach wie vor auf der 'Stifter-Schlucht'
und vor die H.K.L. südlich der Wolga.
Oblt.
GERNGROß wird zum I.R.(mot) 53 versetzt. Lt. GRÖBER tritt als Ord. Offz. zum I./ll
und Lt. BOCKISCH übernimmt wieder die
Führung der 4./ll.
Das II./ll steht in der Wolga-Stellung bei Lunewo-Matjukowo. Das Wetter ist klar. Der Feind versucht, im Schutze des
Morgennebels vor dem Abschnitt des Oblt. WEIßE
( in einer Kp. zusammengefabte Teile des III./ll - 1 Offz.l, 6 Uffz. und 22 Mannschaften
- die noch beim III./ J-.R.349 unterstellt sind ) aus Brettern eine Fähre zu
bauen und überzusetzen. Er wird
abgewiesen. Nunmehr belegt der Russe
mit seinen Stalinorgeln den Abschnitt der 6./ll. In diesem Bereich werden
Feindbewegungen in Zugstärke festgestellt.
Nachdem auf dem rechten Abschnitt die neuen Stellungen bezogen sind, greift
der Russe vor der gesamten H.K.L. an.
Ein Panzerangriff aus der ’Stifter-Schlucht'
ist im Anrollen. Vom Rgt. werden
Sturmgeschtz. angefordert. Desgleichen
Sperrfeuer auf diese Schlucht. Bei der
Abwehr dieses Angriffs fällt der V.B. der 5. Battr.Obwm.BAUCH.
Das Feuer wird erfolgreich von dem Uffz. FALK der Stabs-Battr. II./14 weitergeleitet. Es gelingt, den Panzerangriff mit dem
Abschuß von 5 Panzern in der Schlucht und 3 brennenden kleinen Pz. an der
Rollbahn abzuwehren. Die angeforderten
Sturmgeschütze sind nicht gekommen. Das
Rgt. bietet den Einsatz von Stukas an. Major NIETHAMMER lehnt dies ab, da die
'Stifter-Schlucht' für Bombenabwurf zu nahe ist. In der Nacht zum 3.9. wird es ruhig.
Am 3.9. rollen erneut feindliche Panzer durch unsere vordere Linie
in Richtung Matjukowo. Zwei Panzer
werden in diesem Ort durch Nahbekämpfung vernichtet. Bei der Truppe ist keine Panik entstanden, die Truppe bleibt in
den Löchern, um den infanteristischen Angriff abzuwehren. Am 4. und 5.9.
greift der Russe mit Bombern an und legt Art.-Störungsfeuer auf den gesamten
Rgt.Abschnitt. Im Bereich des I.Btl. bleibt es bei kleineren Angriffen, z.T.
durch Panzer unterstützt die alle abgewehrt werden. Dabei wird LT.GRÜTZNER der
5./ll verwundet. Oblt.VOLTZ übernimmt die Führung dieser Kp. Das Rgt. befiehlt den Einsatz von drei
Pi.Kpn. zum Ausbau der Stellungen des I./ll. Hptm. SCHMIDT, Chef der Stabs-Kp., löst Oblt. PLUNTKE ab.Im gleichen Zeitraum werden vom
I.R.(mot) 53 Oblt.OSCHMANN als Chef 12./112 Lt. MÜLLER
als Zugfhr. 7./ll, LT.GRAEBNER als
Ord.Offz.II./ 11 und vom Inf.ErsBtl.ll Oblt.LUX
zum III./ll, Oblt.
KUNERT als Chef 6./ll und Lt.d R.
STROHALM als Fhr. 7./ll versetzt.
Am 6.9. treffen die von der 14.Div. befohlenen drei Pi.Kpn. beim
Rgt. bzw. beim I./ll ëin. Die 3.Pi./14
wird zur Vervollständigung und
Verstärkung der Minensperren an und nördlder Rollbahn, die I.Pi./ 14 zur
Vervollständigung und Verstärkung des Drahthindernisses ostw. Nowo Oshibokowo bis zur Wolga und die
2.Pi./14 zum Bünkerbau und Grabenbau eingesetzt.
Die Division setzt in der Nacht vom 6./7.9. das Kradschtz.Btl.54 im
bishetigen Abschnitt II./ll ein. Es
entsteht dabei eine neue Trennungslinie zum I./ll. Die Reste der KP.WEISE (4 Gruppen mit 4 I.MG) werden nach
Ablösung durch 2./K 54 im Bereich des I./ll eingesetzt. Durch Teile 3./ll wird diese Kp.
versterkt. Nach Ablösung bezieht das
II./ll eine Reservestëllung Wald nördl.Lunewo. Der Btl.Kdr.
GERBOTHE hat am gleichen Tag Geburtstag und wird zum Major
befördert. An diesen beiden Tagen 6.
und 7.9. ist etwas Ruhe eingetreten.
Aber schon am 8.9. greift der Feind mit 250 Mann aus der Schlucht
die 5. Kp. an. Durch das
zusammengefabte Feuer aller Züge zersehlägt die 13./11 den Angriff
vollkommen. So kann am Abend planmäßig
die 5./ll herausgezogen werden. Sie
bezieht in der Nähe der Stabs-Kp.. eine Reservestellung.
Am 9.9. liegt starkes Feindfeuer auf dem ganzen Rgt.Ahschnitt. Aus
der 'Stifter-Schlucht' wird starke
Feindbewegung gemeldet. Panzer werden
gesehen. In den Mittagsstunden greift
der Feind an und bricht an einzelnen Stellen in die H.K.L. ein. Das Rgt. bef iehlt sofort den Einsatz des
ll./ll. Durch einen Gegenstoß der 5./ll und 3.Pi./14 gelint es, die alte H.K.L.
wieder herzustellen. Mit Restteilen vom
II./53 wird am linken Flügel im Anschluß an die Kampfgruppe
SLOMMA stützpunktartig eine neue H.K.L. gebildet. Trotz starken Feindfeuers aller Waffen hält
das ll./ll die Stellung. Die russischen
Angriffe erfolgen immer wieder von Tscherkassowo nach Michejewo. Bei der Kp.
WEISE besteht zunächst Unklarheit.
Teile dieser Einheit sind zurückgegangen, während sich Oblt.WEISE mit einigen beherztën Männern seiner
Kampfgruppe und Teilen der 4./ll in der alten Stellung hält. Es gelingt dem Btl., eine Schtz.Gruppe unter
FW.KELLNER zur Verstärkung dieser Gruppe
vorzubringen. In den Abendstunden
gelingt es LT.SCHERLE, mit dem Rest III./ll
(l:7:34) Oblt. WEISE abzulösen.
Am 10.9. ist die Lage noch sehr gespannt und bei dem rechten Nachbar
ungeklärt (III./I.R.266). Der Fhr. dieses Btl., Hptm.
OHRINGSCHNICK, fühlt sich durch eine Lücke von 200 m auf seinem linken
Flügel bedroht.
In einem 'Feindbericht' wird die Lage vor dem XXVII.A.K. wie folgt Beschildert
"Nach den schweren Angriffen bis zum 5.9.1942 lieb die feindliche
Kampftätigkeit stark nach. Es traten
drei Ruhetage ein. Der Gegner gruppiert
sich um und füllte seihe Divisionen auf.
Mit dem neu heran geführten VI. russ.Pz.-Korps bildet er einen neuen
Schwërpunkt im Raum Wekschino-Uwarowo.
Nach Aussagen von Gefangenen hat er bei den ab 9.9. schlagartig
wieder einsetzenden Angriffen unter bewußter Entblößung anderer Fronten
versucht, einen Durchbruch auf Rshew über Michojewo zu erzwingen.
Die Kampftätigkeit vor der Front sowie an der Rollbahn war in der
Berichtszeit wesentlich geringer als in den Vortagen. Hieraus ergibt daß der Gegner anscheinend eingeschen hat, daß ein
Angriff auf breiter Front nicht mehr zum Zühren würde. Er ging daher, zum angriff mit massierten
Kräften auf schmalen Ilaum über. Es ist
miöglich, daß er überraschend und schnell umgruppiert und seine Angriffe an
,anderen Fronten der Ostfront, vielleicht auch in Form von starken Übersetzversuchen
an der Wolgafront fortsetzen wird.pp. "
Die schwachen Kampfgruppen der von der 14. Inf.Div.(mot) eingesetzten Teile
führen dazu, daß diese der 72. und 256.Inf.Div. unterstellt werden. So wird am 11.9. das II./ll dem I.R.430
unterstellt. Major
GERBOTHE wird durch Hptm.FRONZEK
abgelöst, der wegen Erkrankung am folgenden Tage die Führung an Hptm. SCHMIDT übergibt. Der Russe greift in diesem Abschnitt mit 6 Panzern mit
aufgesessener Infanterie in zwei Wellen an.
Herbeigezogene Sturmgeschütze erledigen 4 Panzer, die anderen 2 entkommen.
Am 14.9. wird das I.R.(mot)11 herausgezogen. Der Abschnitt der Kampfgruppe Major NIETHAMMER wird durch das II./I.R.(mot) 53
abgelöst: Einheit SCHERLE durch 5./53,
Einheit PLUNTKE durch 7 /53, Einheit TEICHGRÄBER durch Reste 7./53 und Einheit BOLDT durch 6./53. Das Btl. marschiert zum
Küchentroß, erhält dort Verpflegung und wird nach dem Waldgelände
südwestl. Dubrowka verlegt. Die 13./I.R.11 wird dem Kradschtz.Btl.54
unterstellt, der 2. Zug wird bei der 6./ 476 (256.I.D.) eingesetzt.
Beim,II./ll mit Restteilen III./53 und
unterstellter 3.Pi./14 geht vom Rgt. der Funkspruch ein, daß mit starken
russischen Angriffen und Durchbruchsversuchen auf Michejewo gerechnet werden
muß.
In den frühen Morgenstunden des 15.9. greift der Russe bei der 6./ll mit
300-400 Mann an. Feindliche Panzer
stoßen bis zum Bahndamm vor. Es gelingt
den eingesetzten Sturmgeschützen, diese abzuschieben. Dennoch entsteht zwischen der 5. und 6.Kp. eine Lücke. Hier bricht der Feind mit etwa 40 Mann
ein. Der Adj.Lt.SCHMIDT
wird verwundet. Mehrere Teile der
Nachr.Staffel und der Melder fallen aus.
Von 5 angreifenden russ.
Schlachtfliegern werden zwei durch M.G. abgeschossen. Mit Resten der 8./ll führt Hptm.SCHMIDT zum Gegenstoß der 6./ll vor und wird
dabei schwer verwundet. Auf Befehl des
Kdr. I.R.430, der beim Il./ll
eintrifft, übernimmt Hptm.MAURITZ,
Kdr.Pi.256, die Führung des Btl. Die
5./ll meldet das Anrollen weiterer 18 Panzer entlang der H.K.L,. Diese greifen
den rechten Nachbar, Kampfgruppe STEGEMANN,
an und brechen ein. Sieben Panzer
werden brennend abgeschossen. Die
weiteren Panzer rollen bis zum Rgt.Gef.St.266 durch und werden dort z.T.
abgeschossen. Zwei Panzer rollen am
eigenen Gef.St.zurück. Der Ass. Arzt DR.KASTL geht Panzer mit Hafthohlladung zu
Leibe und knackt ihn. Die bei der 5.Kp.
eindringenden zwei feindlichen Panzer werden durch güt liegendes flankierendes
Feuer von ihrer eigenen Infanterie getrennt und abgewiesen.
Die Riegelstellüng bei Michejewo wird auch am 16.9. gehalten. Die Kampfgruppe GEIBLER,
7.Kp., wird der Kampfgruppe STEGEMANN
unterstellt. Als in den
Vormittagsstunden der Feind mit schwerer Art.und Gr.W.-Feuer die Stellungen
belegt, erfolgt ein Stuka-Angriff auf die vor dem Btl. liegende Schlucht,
dessen Erfolg ganz grob gewesen sein muß.
Die Panzergeräusche verstommen und Rauchsäulen deuten auf vernichtete
Panzer hin. Ein einziger feindlicher
Panzer mit aufgesessener Infanterie und nachfolgender Welle in Kp.Stärke bricht
bei 5./ll in die H.K.L. ein und dringt bis zum Bahndamm vor. Dort wird er durch
einen Art.Volltreffer erledigt.Im Gegenstoß wird der Feind geworfen und die
alte H.K.L. besetzt. Kurz darauf
erfolgt ein weiterer überraschender Angriff mit Panzerunterstützung auf die
Nahtstelle zwischen 5. und 6.Kp. in Stärke von 2 Kpn. Die eingesetzte Gruppe der 6.Kp. wird vernichtet und der Feind
dringt in die H.K.L. ein. Ein Gegenstoß
scheitert. In der Dunkelheit zieht sich
der Gegner zurück. Eine Lücke von 300
Meter bleibt.
Am 17.9. greift der Feind aus seiner Bereitstellung in der Schlucht,
erneut an. Sperrfeuer von Art. und Inf.
Waffen vereitelt das Vordringen. In der
Nacht zum 18.9. wird das II./11 von weiteren Teilen des I.R.430 abgelöst
und später dem eigenen Rgt. unterstellt.
Auch dieses II./ll erhält bei einem Feldküchenstützpunkt eine kalte Kost
und schlägt bei Dubrowka einen Biwakplatz auf.
Hier gibt es sogar warme Verpflegung und Ruhe.
Auch unser linkes Nachbar-Rgt., I.R.(mot)53, ist zum 15.9. durch Teile der
256.Inf.Div.(I.R.476) abgelöst worden.
Im Zuge dieser Ablösung ist das I.R.(mot)53 im rechten und
Kradschtz.Btl.54 im linken Divisionsabschnitt eingesetzt worden.
General der Infanterie WEIß,
Kommandierender General XXVII.A.K., hat in einem Korpsbefehl seine besondere
Anerkennung und Dank für den groben Abwehrsieg, insbesondere der aus Teilen der
72., 129, 14.(mot), 256. und 161. I.D.
zusammengefabten 72.Inf.Div. und hier für die persönliche Tapferkeit des Oberst BÖHLKE, Kdr. I.R.430,und dem.vor dem Feinde gefallenen Führer der 'Kampfgruppe
Oblt.STEGMANN’ I.R.364 sowie der Sturmgeschützabteilung 667 und 'Großdeutschland'
ausgesprochen. In einem weiteren
Tagesbefehl vom 18.9. wird einzelnen Rgt. und Btl., u.a. II./I.R.(mot)11 und
III./I.R.(mot)53, die im Verband der 72. und 256.I.D. gestanden haben,
gedankt. Alle Einheiten sind zu ihren
Divisionen zürückgekehrt.
Mit einem Befehl vom 17.9. würdigt der Rgt.Kdr., Oberstleutnent d.R. LESCHKE, die großartigen
Leistungen während der wochenlangen Abwehrkämpfe. In Ehrfurcht und Trauer wird der vielen gefallenen Kameraden gedacht. Eine Neuaufstellung und straffe Organisation
ist erforderlich. So wird ab sofort das
Rgt. in drei Verwaltungs-Bataillone und in eine Kampftruppe gegliedert. So führen die Geschäfte eines Verw. Btl.: I.Btl. LT.KOLBINSKY,
II.Btl. Oblt.
ROHN, III.Btl. Oblt.KÖRNER,
Stabs-Kp. Oblt.PLUNTKE,
13.Kp. Oblt.
RUST. Die Genannten haben
die Disziplinargewalt eines Kp.Chefs bzw.behalten diese. Mit Ausnahme von Oblt.RUST
kommen diese Offiziere bis auf weiteres für die Kampftruppe nicht in
Frage. Sie leiten die Betreuung der
Verwundeten, Benachrichtigung der Angehörigen der Gefallenen und die vom Rgt.
befohlenen Listen der Kampftruppe des Feldküchenstützpunktes, des
GeschäftszimmerStützpunktes und des Kfz. Stützpunktes.
Bis zur Neugliederung bzw. Neuaufstellung des Regiments werden gebildet:
’KAMPFGRUPPE HPTM.
KAMP': Führer Hptm. KAMP, Adj. LT.BÜLOW (13.Kp.) S.Kp. Oblt.VOLZ, 6.Kp. Oblt.KUHNERT,
7.Kp. LT.EICHLER. Die 8. Kp. wird auf die
drei Schtz. Kpn. aufgeteilt.
Aus den Resten des ehem. 1. und III.Btl. wird gebildet die ’KAMPFGRUPPE
MAJOR NIETHAMMER’: Fhr. Major NIETHAMMER, Adj.Lt.GROEBER
Rest I.Btl. Lt.
TEICHGRÄBER, Rest III.Btl. Lt. SCHERLE, 4. Kp. Oblt.
BOCKISCH. Kradschtz.Zug der
Stabs-Kp. wird LT.TEICHGRÄBER, Pak-Zug der
4. Kp. zugeteilt. Diese Kampfgruppe muß
bis 19.9. einsatzbereit sein.
Für eine Neugliederung werden vorgesehen: l./ll Hptm.Dr.FELLNER, II.Btl. Hptm.KAMP,
III.Btl. Major NIETHAMMER. Alle Rgt.
Teile liegen in Ruhe. Die
Beschäftigung ist die Instandsetzung und Pflege der Waffen und der Bekleidung,
Körperpflege, Entlausung und nachmittags spielt manchmal die Rgt.Musik! So
vergehen die nächsten Tage. Am 23.9.
kommt die Vororientierung, daß die 'Kampfgruppe Major NIETHAMMER’ dem Kdr. I.R.(mot)53, Oberst
EBERDING, unterstellt wird.
Verabschiedung erfolgt durch Oberstleutnant
LESCHKE in Alenina. In den
folgenden Tagen sind keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen. Am 27.9. werden vom Div.Kommandeur Oberstleutnant d.R. Alex LESCHKE das
'Verwundetenabzeichen in Gold' für fünffache Verwundung und Ass.Arzt DR.KASTL das 'Inf.Sturmabzeichen in Bronze'
verliehen.
Vom 1./2.10.1942 löst die 'Kampfgruppe NIETHAMMER' nach Meldung bei Oberst EBERDING das I./I.R.(mot)53, Major FEUKER, ab.
Zur gleichen Zeit treffen bei allen Rgt. Einheiten Ersatz ein.
Während der Übergabe ist nur starke feindl. Flugtätigkeit zu spüren.
Dabei wird Oblt.BOCKISCH durch
Bombensplitter verwundet. Es vergehen
Tage bis die Ablösung abgeschlossen ist.
Die Zuweisung des Ersatzes, I.R.11 238 und I.R.53 145 Mann, macht sich
positiv bemerkbar. Dennoch bleibt nach
dem zugeführten Ersatz die Btl.Stärke I.R.53 zwei Btl. I.R.11 ein Btl. und
Kradschtz.Btl.) bei 300 bis 350 Mann!
Major NIETHAMMER wird wieder
Kdr.I./I.R.(mot)11 mit den alten vier Kompanien. Das II./l.R.(mot)11 übernimmt Major
MICKSCH. Es verbleibt im
Geschäftszimmer-Stützpunkt. Chef der
8.Kp. wird Oblt.OVERHOFF und Führer der
Stabs-Kp. bleibt Oblt. PLUNTKE.
Am 5.10. übernimmt Oberstleutnant
LESCHKE den rechten Divisionsabschnitt.
Rechts in der alten Stellung des l./ll ist das I./53 unter Major FEUKER eingesetzt, links die Reste des
Regimens. Die fehlende Kampfstärke (etwa 300 Mann) wird durch Verschiebung
einzelner Gruppen überbrückt.
In der Woche vom 1. bis 7.10. sind im Div.Abschnitt mehrere feindl. Angriffe und Erkundungsvorstöße zwischen Rollbahn und Wolga sämtlich äbgewiesen. Einige Bereitstellungen bleiben im Artilleriefeuer liegen. Zwei geringe Einbrüche werden im Gegenstoß bereinigt. Bei diesen Kämpfen zeichnet sich Feldwebel BRZAKALLA der 6./I.R.(mot)53 durch besondere Tapferkeit, aus. Trotz Augenverletzung verteidigte er in Handgranaten-Nahkämpfen seine Stellung. Er ist zum Oberfeldwebel befördert, mit dem E.K.I ausgezeichnet und zur Nënnung im Wehrmachtsbericht vorgeschlagen worden. Dagegen hat der Gegner rechts und links der 14. Inf.Div. stärker angegriffen. Durch massierten Art.- und Stukaeinsatz ist die Einbruchstelle bei Tscherkassowo-Michejewo bereinigt worden. Nach Aufgabe des Brückenkopfes westl. Rshew führt der Gegner einen konzentrierten Angriff mit zusammengefaßten Artilleriefeuer und Panzern gegen den Brückenkopf Rshew. Ein eigener Angriff bringt dem Feind starke Verluste bei.
Mit einem Divisionsbefehl vom 7.10.1942 verabschiedet sich der
Divisions-Kommandeur, Generalleutnant WOSCH,
von der 14. Inf.Div.(mot). 13 Monate
hat er diese Division geführt. Er ist
nunmehr für eine andere Verwendung vorgesehen.
" Ich übergebe meinem Nachfolger eine Division, die in den schwersten
Kämpfen hart geworden ist, Übermenschliches geleistet hat, einen
ausgezeichneten Geist besitzt, Siege und Erfolge errungen und nie einen
Mißerfolg erlitten hat. Meine
besonderen Gedanken und mein besonderer Dank gilt denen, die getreu ihrem
Fahneneide für den Führer und für Deutschland gefallen sind, oder die als
Verwundete geblutet haben."
Vom O.K.H. geht ein Befehl heraus, daß 'Jagdkommandos zur Bandenbekämpfung'
aufzustellen sind. Die Division
befiehlt für I.R.11 und 53 je ein Jagdkommando für die rückwärtigen Gebiete. Die von einem Offizier geführte
'Selbstschutzgruppel umfaßt etwa 4 Gruppen.
Vom Regiment 11 wird Inspektor RAUCHFUß damit beauftragt.Besondere
Richtlinien sind vom O.K-.11. gegeben worden.
Im 'Tagesbeféhl Nr.591 vom 8.10.1942 wird Hauptmann
IRMLER das 'Deutsche Kreuz in Gold' verliehen. Weitere Auszeichnungen sind das ’verwundetenabzeichen in Gold'
für fünffache Verwundung an den Chef der 8./11, Oblt.OVERHOFF,
und das 'Verwundetenabzeichen in Silber' für dreifache Verwundung an den Kdr.
des II.Btl., Major GERBOTHE.
Mit dem Ersatz erhält das Rgt. auch neue Offiziere: Oblt.d.R. WEKENMANN, Lt.d.R.HOCH,
Lt.d.R.WETZ, Lt.d.R.SCURMACHER,
Lt.d.R.THRONICKE und Lt.d.R.ZOCH.
Am 9.10. liegt auf dem Abschnitt der KP.VOLZ
des l./ll wieder starkes feindliches Feuer.
Bei Restowo werden acht feindliche Schlauchboote beobachtet. Oblt. RUST, der kurz zuvor die
Zusammenarbeit mit dem l./ll besprochen hat, läßt die neuen Feindbewegungen
sofort erfolgreich bekämpfen. Seinen
tüchtigen Zugführer LT.BÜLOW muß er an das
Kradschtz.Btl.54 abgeben. Abgesehen von
weiterem feindlichen Störungsfeuer ist es allgemein in den nächsten Tagen
ruhig. So werden innerhalb der
eingesetzten Teile Gruppen umgegliedert.
Einige Gruppen werden mit LT.LUTHARDT
herausgezogen und Rgt.Reserve. Der, Rgt.Kdr. und Lt.
KOLBINSKY treffen am 11.10. auf dem Btl.Gef.St.
ein. Desgleichen Oberstleutnant v.ZITZEWITZ, der Rgt.Kdr. A.R.14
und sein Abt.Kdr. I./A.R.14, Major WOSSITLOW. Sie orientieren sich über die Lage und
stellen die feindlichen Neuanlagen von Bunkern fest, die später von der
Artillerie bekämpft werden.
Am 12.10. findet in
Anwesenheit des Div.Kdr. und Rgt.Kdr. eine Besprechung über das
StoBßtruppunternehmen 'Goldfisch' statt, das
über die Wolga führen soll. Weiter
beteiligen sich Major WOSSITLOW, Lt. DEPARATE, beide
A.R.14 und der Kdr. des Pi.Btl.14. Das Unternehmen, das von der Armee befohlen
ist, wird von Oblt.TEICHGRÄBER geführt und
von Teilen der 1. und 3.Kp. durchgeführt.
Am 15.10. beginnt das
Unternelimen. Der Auftrag, bis 'Rotes
Haus', vorzustoßen, wird ohne Feindberührung durchgeführt, In den frühen Morgenstunden
kehrt der Stoßtrupp in die Stellung zurück.
Für den 16.10. wird von der Armee das Unternehmen 'GOLDFISCH’ hochmals befohlen, um festzustellen, ob
der Feind seine H.K.L. besetzt hat, wie es eine Luftaufklärung ergeben
habe. Um 4 Uhr früh tritt der Stoßtrupp
erneut an. Der Auftrag lautet, bis
Feindberührung vorzustoßen. Aus dem stark besetzten
Waldrand 50 m vom Ufer entfernt setzt feindliches M.G.-Feuer ein und zwingt den
StoBßtrupp zurückzugehen. Daß die
Rückführung des Stoßtrupps über die Wolga trotz sterksten M.G.- und Gr.W.- Feuer gelingt,
ist hauptsächlich der Tapferkeit, Energie und straffen Führung durch Oblt.TEICHGRÄBER zu verdenken. Die Einbringung eines Gefangenen ist nicht
möglich gewesen. Erwiesen ist, daß gegenüber
dem vorher gehenden Tag das Feindufer stark besetzt ist. Oblt.TEICHGRÄBER
erhält das E.K.I und FW.KELLER, Uffz.KRAFT,
Gefr.WAGNER, Gefr.HOFFMANN und Schtz.PASTIAN
erhalten das E.K.II. Der jeweilige Rückzug des Stoßtrupps
wird von der 13./ll unter der Leitung von Oblt.RUST
überwacht. Hierbei wird von dem Zug Obfw.FICKER der Bunkerbau bei Troitzkoje
beschossen. Es zeigt sich, daß die
Russen zahlreiche Verluste haben. Als
beim zweiten Versuch der Stoßtrupp vom Wald beschossen wird, legt die Kp. Sperrfeuer auf den Feind, der somit
niedergehalten wird. Für dieses
Stoßtruppunternehmen 'Goldfisch' verschiebt die 13. Kp. 235 Schuß 1.I.G.- und 40 s.I.G.- Granaten.
Am gleichen Tag trifft das Vorkommando I.R. 124 zur Besprechung der
Ablösung des Rgt. ein, das vom 17 zum 18.10. abgelöst wird. I./ 11 trifft am 18.10. im Raum
Scharlajewo ein. Es wird dann weiter
nach Podsosonje und Kulnewo in Marsch gesetzt.
In den Tagen bis zum 21.10. marschiert das I./ll bis nach Fetinino und
bezieht hier Unterkunft. Das II./ll
liegt bis zum 15.10. im Raum Kulnewo in Ruhe.
Es ist mit Bunker- und Straflenbau und Rekrutenausbildung beschäftigt. Die Ausbildung findet unter Leitung von Oblt.NIEPOLD (HANS-VIKTOR) statt. Auch dieses Btl. hat neue Offiziere
erhalten: LT.LANGE, LT.MIEHLE LT.SCHNEIDER,
LT.SCHRÖDER.
Am 16.10. wird das Btl. in Marsch nach Poltino gesetzt. Hier wird die Ausbildung fortgesetzt und die
ersten Vorbereitungen für den Winter getroffen. Am 30.10. wird Major MICKSCH
zu einem Rgt.-Fhr.-Lehrgang versetzt und Oblt.OVERHOFF
übernimmt die Führung des II./ll.
Am 31.10.1942 wird das I.R.(mot) 11 'GRENADIER REGIMENT MOT
11’. Die 6. und 8. Kp. werden neu
aufgestellt. Der Div.Kdr. besichtigt
die neuen Einheiten und begrübt diese erstmalig mit 'Heil Grenadiere" Die
befohlene Ausbildung einer 'Ski-Kompanie' (9.
Kp.) wird durchgeführt.
Ausbildung und Ruhe werden bis zum 24.11.1942 erhalten.
Das Ringen um Rshew dauert schon mehr als zwei Monate an. Der Feind hat in dieser Zeit im Abschnitt
des A.O.K.9 weit über 10 000 Gefangene verloren. Fast 4000 Rotarinisten laufen über. Knapp 2000 Panzer sind im Erdkampf, 500 durch die Luftwaffe
vernichtet worden. Die Verluste an
Menschen sind außerordentlich hoch. Die
Armee wird den Kampfraum um Rshew wie eine belagerte Festung gegen den
feindlichen Ansturm verteidigen müssen.
Solange diese Festung steht, kann der Gegner seine in die Tiefe
gerichteten Pläne gegen die Tiefe der Nordflanke der Heeeresgruppe nicht
verwirklichen. Dies zeigt die Bedeutung
des entsagensvollen Abwehrkampfes der Armee, deren Heldentum gegenüber dem
Massenansturin des an Menschen und Material weit überlegenen Gegners schon
jetzt entscheidende Bedeutung gewonnen hat.
Seit den frühen Morgenstunden (Schrieegestöber liat eingesetzt) des 25.11.1942
schiellt der Feind aus allen Rohren. Bei der 206. inf. Div.ist der Gegner in
die Stellungen im 'Elferwald’ eingebrochen.
Das II.Btl. wird marschfertig gemacht.
Die Gefechtsstärke ist 8 Offz., 63 Uffz. und 387 Mann. Das Btl. marschiert zunächst nach
Ssoustjewo. Der Gegner hat inzwischen
die Linie Ploty-Truschkowo erreicht und teilweise besetzt. Das Btl. soll sich zum Gegenangriff
bereitstellen mit dem Angriffsziel 'Elferwald,' und Wiederherstellung der alten
H.K.L. Es werden vorn 5. und 7. Kp. eingesetzt. 6. Kp. ist Reserve.
Am 26.11. gelingt es der 5. Kp., ohne einen Schuß abzugeben, in den
'Elferwald' einzubrechen und die noch schlafenden Bunkerbesatzungen zu
überrumpeln. Die 7.Kp. erreicht mit
geringen Verlusten die Mitte des Südwaldes.
Der Feind weicht mit starken Kräften nach links aus. Dann gerät der
Angriff ins Stocken. Die 5.Kp. und die
herangezogene 6.Kp. erhalten Panzerbeschuß.
Die Verbindung zur 7.Kp. ist abgerissen. Funkverbindung ist ausgefallen.
Die Masse der durch 5. und 6.Kp. in ostw. Richtung durch den Wald gedrückten Russen gerät in den Rücken der
7.Kp. Große Verluste treten bei der 7.Kp. ein.
Sie mug sich nach allen Seiten verteidigen. Nach sieben Gegenstößen gelingt es der 7.Kp., sich im Südzipfel
des Waldes einzuigeln. LT.WETZ ist gefallen. FW.PIETZSCH wird mit seinem
Zug vermißt. Die Restteile werden zu
einem Zug unter Führung des FW.GROß
zusammengefaßt. An seinem und dem
tapferen Verhalten seiner Soldaten scheitern zunachst alle weiteren Angriffe des
Gegners. Der Druck wird jedoch so
stark, dag diese Kp.-Teile auf die Ausgangsstellung zurückgeworfen werden und
einen Grabenabschnitt der 206.I.D. übernehmen.
Indessen hat Uffz.WALTHER der S.Kp.
mit zwei Gruppen einen stark besetzten Graben aufgerollt und bezieht
Verteidigungsstellung. Ein weiteres
Vorgehen auf die sogen. 'Kopfschußecke’
ist unmöglich. Obfw.LUDE
fällt. Mit drei Panzern greift der
Russe weiter an. Oblt.ROHN, Chef der 6.Kp.fällt, nachdem er
einen,Panzer im Nahkampf erledigt hat.
Der Feind versucht nun. die 5.Kp. einzuschließen. Der Btl.Fhr. befiehlt, dag sich diese Kp.
mit den Restteilen der 6. und 8.Kp. vom Feinde löst und in Höhe des Btl.Gef.St.
eine Igelstellung bezieht. Erneute
Angriffe des Russen werden abgewiesen.
Die Munition wird knapp. So
entschließt sich der Btl.Fhr., den 'Elferwald' zu verlassen und eine
Sicherungsstellung etwa 5oo m vom Wald entfernt zu bezielen. Zu den übrigen Teilen der 7.Kp. wird eine
Verbindung hergestellt. Es werden 70
Gefangëne trotz alledem gemacht.
Am 27.11. räumt das Btl. auf Befehl des Rgt. die Stellung und setzt
sich nach Ssoskowo in Marsch, wo es als Rgt.Reserve verbleibt. Die Btl.Gefechtsstärke ist jetzt 5 Offz., 32
Uffz. und 174 Mann! Mittags Alarm! Der Russe ist, von Panzern unterstützt, in
Ssoustjewo eingebrochen. Er hat das
Dorf besetzt. Im überhasteten Aufbruch,
ohne Munition auffüllen zu können, tritt das Btl. nach flüchtiger
Bereitstellung zum Gegenstoß an. Keine
Art.- Vorbereitung. Von nur einer 3,7
cm Pak unterstützt greift das Btl. an.
Im meterhohen Schnee und gut gezielten Abwehrfeuer bleibt der Angriff
250 m vor dem Dorfrand liegen. Teile
der Stabs-Kp. unter Oblt.PLUNTKE folgen dem
Btl.
Uffz.WALTHER der 5.Kp. versucht trotz
seiner Verwundung mit den vordersten drei Gruppen anzugreifen. Er fällt dabei. Der Btl. Fhr.Oblt.OVERHOFF, wird verwundet. Der Chef der Stabs-Kp.,Oblt. PLUNTKE, fällt! So übernimmt Oblt.WOLPERDING
die Führung des II. Btl. und Fw. GROß die
der 7.Kp. Da der Angriff des Btl. aussichtslos ist, wird es in der Dunkelheit
zurückgenommen. Der eintreffende Oblt. NIEPOLD übernimmt die Führung des Btl., Oblt.WOLPERDING wieder seine Kp. Das Btl.richtet sich zur Verteidigung
ein. Der Anschluß zum rechten Nachbar
(I./ll) wird durch den Spähtrupp LT.SCHRÖDER
hergestellt. Die 10.Kp.,Lt.OERTEL, die Stabs-Kp.,Lt.GEIER
und Teile der 12.Kp. werden dem Btl. unterstellt, so daß es wieder eine
Gefechtsstärke von 6 Offz., 46 Uffz. und 230 Mann hat.
Die Nacht zum 28.11. wird im Schneegestößer und bei Kälte verbracht. Winterbekleidung haben die Männer noch
nicht. Durch eine Trägerkolonne der
10.Kp. wird in der ganzen Nacht Munition herbeigebracht. Oblt.VOLZ
fällt aus, Uffz.MEISTER übernimmt die
Führung der Kp. In den Morgenstunden
greift eine eigene Pz.Kp. Ssoustjewo an.'Nach einem kurzen Feuerschlag der Art.
gelingt es, einigen unserer Panzer in den Westteil einzudringen. Nach Ausfall des Kp.Chefs drehen die Panzer
ab und der Russe besetzt wieder den Dorfteil.
Wegen der starken Verluste kann das II.Btl. sich nicht an dem Angriff
beteiligen. Russische Panzer in der
Ortsmitte beherrschen die ganzen Pläne.
Stoßtrupps der Stabs-Kp. Stellen fest, daß sich der Russe gleichfalls
zur Verteidigung einrichtet. Mit den
unterstellten Teilen richtet sich das II./ll zur Verteidigung ein. Mit dem Ausbau einer Waldstellung und der
Errichtung von Tannenhütten wird begonnen.
Am 1.12.1942 wird um 2 Uhr früh Alarm gegeben. Der Russe stellt sich mit 4000 Mann (nach
Gefangenenaussage) in Gegend Truschkowo zum Angriff bereit. Gegen 10,30 Uhr setzt der feindliche
Feuerüberfall mit Art. und Stalinorgeln ein.
Er gilt dem linken Nachbar und nördlich davon. Im Abschnitt des II./ll verbleibt es ziemlich ruhig. Es gibt nur ab und zu einzelnes
Störungsfeuer.
Der Regiments Kommandeur, Oberstleutnant
d.R.LESCHKE, der am 7.11. wegen Erkrankung nach Leipzig gefahren ist,
wird durch den Kommandeur des Pi.Btl.14, Oberstleutnant
HOEHLAND, vertreten. Dieser
verabschiedet sich am 2.12.1942 vom
Gren.Rgt.(mot)11. Die Führung übernimmt Oberst MOELLER.
Am 5.12. ist der Gegner mit 12 Panzern und Infanterie in Ashewo
eingebrochen. Durch gut liegendes
Art.-Feuer gelingt es zunächst, den Angriff der nachfolgenden Infanterie
abzuschlagen. Auch zwei Panzer werden
erledigt. 5.Kp. (1 Uffz. und 28 Mann) wird unter Führüng von StFw. WÖHE (10.Kp.) nach Ashewo in Marsch
gesetzt, um die Sicherung der rechten Flanke des Btl. zu übernehmen. Dort eingetroffen, wird e s dem I./G.R.11
unterstellt. Ein angesetzter Gegenstoß
auf Ashewo gelingt, die alte H.K.L. der 206.
Inf.Div. wieder zu besetzen. Zum
Gegenstoß in Bt1.Stärke setzt der Russe an, so daß die Stellungen wieder
verlassen werden müssen. Der Div.Kdr., Generalmajor KRAUSE, der sich beim II./ll aufhält
, befiehlt, daß Oblt.NIEPOLD die Führung
einer aus Restteilen bestehenden Kampfgruppe im Nachbarabschnitt übernimmt. Oblt. WOLPERDING wird wieder Btl.Fhr. Die
Führung der 7. Kp. übernimmt LT.MÜLLER und
der 8.Kp.Fw.PETZSCHE.
Am 7.12.1942 kommt die Meldung, daß im rechten Nachbarabschnitt der
Gegner zwischen 'Kampfgruppe NIEPOLD' und GRÖBER eingebrochen ist. Hierbei fällt Oblt. HANS-VIKTOR NIEPOLD. Es ist mittags 12 Uhr. Die Restteile der Kampfgruppe gehen
zurück. Die 7.Kp. meldet die
Bereitstellung der Russen in der Schlucht vor dieser Kp. Da die rechte Flanke ungedeckt ist, gehen
auch die Restteile der Kampfgruppe GRöBER
zurück. Dadurch entsteht rechts neben
der 7.Kp. eine große Lücke. Der Gegner
dringt mit zwei Kp. in die Waldnase ein.
Nunmehr ergeht an die 7.Kp. der Befehl, auf Linie Gontschuke-Ssoskowo
zurückzugehen und dort zu halten.
Rechts finden sich Restteile des I./G.R.471 ein, die von LT.SCHROEDER aufgefangen werden. So besteht eine Auffanglinie an die die
Restteile des l./G.R.11 und an 7., 10. und 8.Kp. Die Verbindung zum Rgt. ist
abgerissen.
LT.STÜCK kommt mit einem Befehl der
14.Div. Die Lage beim Btl. sei der Div. bekannt. Ein Btl.
'Großdeutschland' ist zum Gegenstoß auf Gontschuke angesetzt. Die Verbindung zum Stützpunkt WIESER, zum äußersten linken Flügel, wird durch
den Spähtrupp des.Fw.PETZSCHE aufrecht
erhalten. Ein Melder des Rgt. fragt
nach der Lage des Btl. Der neue
Rgt.Gef.St. befindet sich in Meschkowo.
Oblt. WOLPERDING meldet schriftlich
die Lage und gibt zwei Btl.Melder mit, um Antwort zu erhalten. Um 18,30 Uhr trifft ein Funkspruch der Div.
ein, daß Ssoskowo vom Btl. mit unterstellten Restteilen der Kampfgruppen NIEPOLD und GRÖBER
gehalten werden soll. Eine
Infanterieunterstützung für rechte und linke Lücke wird in Aussicht
gestellt. Auch LT.BÜLOW
bringt von Oberst MOELLER den Befehl, daß
Ssoskowo unbedingt gehalten werden soll.
Die 6./301 trifft ein und sichert links vom Btl. an der Straße nach
Dubowka. In der Nacht trifft dann Hptm.OLBRICHT als Beauftragter der Div. zur
'Überwachung' des Btl.Abschnitts ein.
ln der Nacht zum 8.12. hat sich die Kampfgruppe
WOLPERDING zur Verteidigung eingerichtet. Die 6.Kp. in Stärke 1 Uffz und 19 Mann ist wieder zum Btl.
zurückgekehrt. Damit hat das Btl. eine
Gefechtsstärke von 3 Offz., 26 Uffz. und 113 Mann. Unterstellt werden die Restteile des I./471, des I./ll, der 10.,
12. und Stabs-Kp./ll und die 6./301. Der Kampfabschnitt ist etwa 3 Km
lang! Der Aufmerkgamkeit des Fw. PIETZSCH
der 7.Kp. gelingt es, einen russischen Offz.
Spähtrupp abzuschießen und dabei wichtige Aufzeichnungen über die
Angriffsabsichten des Gegners an die 14.Div. weiterzuleiten. Alles deutet auf einen Großangriff auf
Ssosköwo hin.
Am 9.12.greift der Russe mit 12 Panzern rechts an. Die Kradschtz. Kp.wird überrascht und aufgerieben. Fünf Panzer werden durch direkten Beschuß der Artillerie
erledigt. Zwei Panzer mit etwa 100
Russen sickern am rechten Flügel bei I./471 durch. Bei der 6./301 und 10./ll wird der Angriff abgewiesen. LT.OERTEL
wird dabei verwundet. Die Kampfgruppe
erhält drei neue Offz.: LT.ASMUS, LT.BIRK
und Lt.
PARTSCH. Zwei Panzer und
etwa 200 Russen stehen im Rücken des Btl.
Mit dem Verpflegungsschlitten trifft die Nachricht vom Tode des Regiments
Kommandeur, OBERST D.R.LESCHKE, gestorben am
7.12.1942 in Leipzig, ein.
Am 10.12. trifft ein Btl. des G.R.18 ein und übernimmt den rechten
Teil des Kampfabschnitts. Die Restteile
des I./471, K 54 und I./ll werden herausgezogen und als Reserve in den Wald
gelegt. Oberstleutnant
v. LINDEINER-WILDAU, Kdr.l./G.R.18, übernimmt die Führung der Restteile
des G.R 11. In die Einbruchstelle
schiebt der Russe weitere Kräfte ein.
Der Btl.Fhr. und LT.SENS werden
verwundet.Am Vormittag erscheinen Stukas und werfen auf mehrere Orte Bomben
ab. Ein russischer Gefangener beim
G.R.18 sagt aus, daß sich etwa 100 Russen auf 7 Panzern im Rücken eingeschleubt
hätten und sich dort einigeln wollen.
Drei Panzer werden dann vernichtet.
Ein Angriff gegen die 10./ll wird abgeschmiert. Überlebende Russen
schleppen sich kriechend in den Wald zurück.
Ein T 34 läuft auf eine Tellermine und bleibt bewegungsunfähig
liegen. LT.ZOCH,
Obfw.HENNIG, Gefr.THATJE und Gren.SCHANZ vom I./ll arbeiten sich bis auf
10 m an den Panzer heran. Nach Wurf
mehrerer Handgranaten gelingt eg Obfw.HENNIG,
eine Hafthohlladung anzubringen und den Panzer zu sprengen. Dabei wird der Obfw.verwundet. Die Besatzung
ist tot.
Am 12.12. läuft erneut ein Panzer auf eine Tellermine. Wieder arbeitet sich der vorgenannte
Vernichtungstrupp mit Uffz.POCHER an den
Panzer heran und Lt. ZOCH bringt die Ladung
an. Ein zweiter Panzer wird durch
Tellermine und Blendmittel zum Ausbrennen gebracht. Durch die explodierende Munition wird Lt.
ZOCH verwundet. Am Abend des
Tages erfolgt eine Neugliederung der Kampfgruppen. Die restteile des G.R.(mot)11 werden zu einem Btl. unter Führung
von Oblt.
WOLPERDING zusammengefaßt und dem G.R. 18 taktisch
unterstellt. Rgt. Stab und Stabs-Kp. G.R.(mot)11 werden herausgezogen und den einzelnen Kampfgruppen
zugeteilt. Die 'Kampfgruppe WOLPERDING' hat eine Gefechtsstärke von 6 Offz.,
63 Uffz. und 260 Mann. Den rechten
Flügel übernimmt das I./G.R.18 und den linken die Restteile des I./471, 301, 2.
Schnelle Abt.186 und Gruppe WIESER als 'Kampfgruppe Oblt.SPARRER’.
Gegen die geschätzte Stärke des Russen mit 500 Mann und Panzern in unserem
Rücken wird am 13.12. ein Ausbruchsversuch unternommen. Dem kommt ein Angriff der Russen bei der
10./ll zuvor. Er wird zweimal
abgeschlagen. Dann kommt die
Funkmeldung, daß bei Oberstleutnant
V.LINDEINER-WILDAU der Russe eingebrochen ist. Oblt.WOLPERDING schickt seine
letzte Reserve. Ein Gegenstoß mit
Sturmgeschützen wird eingeleitet.
Kradschützen mit Panzern sind von Meschkowo unterwegs. Teile des G.R. 18 - etwa 50 Mann - fluten
zurück. Am Btl. Gef Std. können sie auf gehalten werden. Es wird ein Stützpunkt PARTZSCH gebildet, der von Teilen G.R.18 und der
l./ll versterkt wird. Er soll eine neue
H.K.L. vortäuschen und Spähtrupps vortreiben, damit sich der Russe aus der
Waldspitze zurückzieht. Hierbei
zeichnen sich Uffz.HENTSCHEL von der 2. und Uffz. WEINHOLD
von der 3. Kp. besonders aus. Die
Verbindung zur eingetroffenen 2. Kradschtz.Kp. wird aufgenommen.
Am 14.12. setzt Tauwetter ein.
Der Russe trommelt den ganzen Vormittag auf einzelne Stellungen. Kleine Angriffe erfolgen immer wieder bei
der 10. Kp. und dem Stützpunkt PARTZSCH, die abgewiesen werden. Es wird beobachtet, daß G.R.18 zurückgeht
und der Russe langsam nachdrückt. Mit
Panzern, greift der Gegner bei I./18 an.
Der Stützpunkt PARTZSCH wird durch Männer der l., 6. und 8./ll verstärkt
und tritt zum Gegenstoß an. Die alte
Lage kann fast wiederhergestellt werden.
Ein eigener Vermittlungsbunker wird durch einen Granat-Volltreffer außer
Gefecht gesetzt. Es gibt dabei 5
Schwerverwundete. In dieser kritischen
Lage behält der Funker, Gefr. KAISER, besonnene Rühe und trägt zur
Aufrechterhaltung der Verbindung bei.
Am 15.12. wird beobachtet, daß sich der Russe aus eigener
Waldspitze zurückzieht, so daß es Hptm. PETRI mit der K 2 gelingt, die alte
Stellung ohne größeren Widerstand zu besetzen.
Dann schiebt der Russe Nebel vor und hinter die Stellung der 10./ll und
greift nach Feuerschlägen der Stalinorgel im Schutze des Nebels an. Es gelingt ihm, zwischen 10./ll und 6./301
einzubrechen. Mit den letzten Reserven
des Btl. wird abgeriegelt und ein Gegenstob eingeleitet. 6./301 hat starke
Ausfälle und verliert beide Offiziere. Gleichfalls wird Oblt.SPARRER verwundet. Zur Klärung der Lage wird LT.SCHROEDER mit einem Spähtrupp vorgeschickt. Zur
vorläufigen Auffüllung geht Lt. SCHRICK mit
7 Mann vor. Beim Btl.Gef. St. geht durch einen Art.-Volltreffer die gesamte
Reserve-Munition in die Luft.
Am 16. und 17.12.1942 brechen einzelne russische Angriffe durch
sofort einsetzendes Gr.W.- und Art.-Sperrfeuer zusammen. Durch einen aufgefangenen
Funkspruch wird der russische Angriff für den 18.12. angemeldet. Schon
in der Bereitstellung muß der Russe schwere Verluste durch das von LT.BIRK der 13./ll geleitete Feuer hinnehmen. Der
An griff von drei Panzern mit aufgesessener Infanterie wird vollkommen
zerschlagen. S.M.G. zwingen die Infanteristen, abzusitzen und sich
einzuschanzen. Abgesehen vom üblichen Störungsfeuer tritt in den nächsten Tagen
etwas Ruhe ein. So können die Kompanien den 'Heilig Abend' etwas nett feiern.
Bei einzelnen , Einheiten gibt es Streuselkuchen, Bohnenkaffee, Süfligkeiten,
Rauchwaren und.auch Schnaps.
Am 21.12. kehrt Oblt.RUST vom
Urlaub zurück. Vor allen seinen Zügen gedenkt er an Weihnachten in Dubowka in einer
kleinen Ansprache der Gefallenen und Vermißten und wirft da bei einen Blick auf die unbekannte Zukunft.
In der Dunkelheit des 26.12. wird das G.R.(mot).11 durch Teile von
8. und 9./Pz.G.R.10 abgelöst. Bei engster Belegung bezieht es bei Poltino Unterkunft. Das II./ll wird
durch Oblt.STAIGER übernommen und Oblt.WOLPERDING übernimmt wieder die Führung der
7.Kp.die mit den Restteilen von 5. und 6.Kp. zu einer Schtz.Kp. umgebildet und
dem I.Btl. als Schtz.Kp. 3 taktisch unterstellt wird. 8.Kp. bildet mit den
Restteilen 4. und 12.Kp . eine M.G.-Kp. und wird unter Führung von Oblt.HÄNLE ebenfalls dem I.Btl. taktisch
unterstellt. Stab II.Btl. soll bei einem ev.Einsatz voretst in Reserve bleiben.
Bis Ende des Jahres 1942 beginnt die Verbesserung der Unterkünfte und der
Ausbau von Bunkern. Am 30.12. stellen sich alle in Schumilowka liegendën
Teile des G.R.(mot)11 zur Besichtigung durch den Div.Kdr., Generalmajor KRAUSE, und den neuen Rgt.Kdr., Obert SERINI, auf.
Am 31.12.1942 finden sich die Männer zu kleinen Silvesterfeiern in ihren
Unterkünften zu sammen. Dazu ist Marketenderware eingetroffen.
Nach einem Fernschreiben vom 8.12.1942 hat der Führer und
Ober-,befehlshaber der deutschen Wehrmacht dem Oblt.
Gerold OVERHOFF als Kompanie-Chef im Grenadier Regiment (mot) 11 das
'Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes' dafür verliehen, „weil er am 31.8.1942
den bei Nowo-Oshibokowo durchgebrochenen Gegner in mehreren Gegenstößen
zurückwarf und einen Durchbrüch zur Rollbahn Rshew-Subzow verhinderte."
Den Glückwunsch zu dieser hohen Auszeichnung, die Oblt. OVERHOFF nach seiner 6. Verwundung im
Lazarett erhielt, sprachen der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe, Generalfeldmarschall v. KLUGE, der Kommandeur der
14. Inf.Div.(mot), Generaleutnant KRAUSE, der Regimentsführer, Oberstieutnant HOEHLAND und der Rgt.Adj. und
zugleich i.V. des derzeitigen Rgt.Fhr., Oblt. OPITZ,
aus.
Aus einem Brief des Letzteren ist auszugsweise wiederzugeben: "seit
Wochen haben wir auf diese Nachricht gewartet.
Es erfüllt das Regiment mit stolzer Freude, daß ein weiterer Angehöriger
mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde. lch sage Ihnen hierzu im Namen des
Stabes und des gesamten Regiments meine allerherzliehen Glückwünsche. Mein einziger Wunsch ist, daß Sie recht bald
genesen und um Regiment zurückkëhren werden. (Anm. Beim Vorwärtsspringen erlitt O. einen waagerechten Durchschuß
dicht unterhalb des linken Hüftgelenkes, bei dem der Oberschenkelröhrenknochen
durchbohrt und der Ischiasnerv ganz durchtrennt wurde. Die Red.)
Ich weiß nicht, ob Sie informiert sind über den jetzigen Stand des
Regiments. Von den vor drei Wochen mit
ausgerückten Offizieren sind nur noch Oblt.
WOLPERDING als Führer der noch eingesetzten Kampfgruppe des Regiments, Lt. SCHROEDER
als sein Adjutant, KOLBINSKY und ich
übrig. Es ist erschütternd, was in
dieser kurzen Zeit aus unserem schönen Regiment geworden ist; daß es sich dabei
der alten Tradition gemäß geschlagen hat, zeigen die hohen und höchsten
Auszeichnungen. Das Regiment hat im
ganzën drei Ritterkreuze und zehn Deutsche Kreuze in Gold, dabei Oblt. KÖRNER,
Oblt. PLUNTKE, Major GERBOTHE, Lt. KOLBINSKY, Obfw. RUDOLPH, Uffz. BERGER
12. Kp. Unser hochverehrter Herr Regiments Kommandeur ist ja nun diesen
tragischen Strohtod an einer heimtückischen Krankheit gestorben. (Anm. Oberstleutnant
d.R. Alexander LESCHKE - noch zum Oberst befördert - ist am 7.12.1942
mit allen militärischen Ehren in Leipzig zu Grabe getragen worden. Die Red.) lch habe seit Ihrem Weggang noch 4
Kommandeure gehabt. Zur Zeit bin ich
Regimentsführer - 14.-23.12.1942 -, d.h. ich bemühe mich, alle Nachlaßsachen zu
ordnen und den Wiederaufbau des Regiments, der ja nun doch einmal in
gründlicher Form kommen muß, vorzubereiten."
Diese Zeilen sind am 15.12.1942 geschrieben.
Hiermit enden die 'Einzelunterlagen', die der Kameradenbund bezsitzt. Wir werden die 'Regimentsgeschichte’
fortsetzen.