14.    (sächsische) Infanterie-Division

 

 

 

Aufstellung

 

Die erste im sächsischen Raum aufgestellte Infanteriedivision nach Einführung der Wehrhoheit war die 14. ID. Sie entstand bereits im Ok­tober 1934 unter der Bezeichnung  „Kommandant von Leipzig“  in Leip­zig, erhielt aber erst am 15. Oktober 1935 ihre endgültige Bezeichnung: 14. ID.

Das bisher in Leipzig stationierte IR. 11 der Reichswehr stellte aus den eigenen Reihen mit Zuführung weiteren Personals sächsischer Ver­bände das IR. 53 Königsbrück auf. Bereits im Oktober 1935 wurde in Leisnig das neue IR. 101 gebildet, so daß die Division bereits im ersten Jahr ihres Bestehens drei komplette Infanterieregimenter hatte. Noch im selben Jahr traten zur Division das AR. 14 (Stab in Wurzen), die I./AR. 50 (Leipzig), Pi.BtI. 14 (Riesa), NA. 14 (Leipzig) and Pz.Abw.Abt. 14 (Halle).

 

Gliederung

 

Bereits 1936 wurde der Standort des IR. 53 vom Truppenübungsplatz Konigsbrück nach Naumburg verlegt und die restlichen Divisionsein­heiten gebildet.

Die endgültige Gliederung zeigte dann das Jahr 1937. Stab der 14. ID. lag nach wie vor in Leipzig. Das IR. 11 befand sich in Leipzig. Das I. Ers: Btl. des Regiments wurde voriäufig in Eilenburg untergebracht. IR. 53 befand sich mit Stab II. und III. BtI. In Naumburg, das I. und I. Ers: Btl. lagen in Weissenburg und das Ii. Ers: Btl. in Zeitz. IR. 101 war mit Stab, III. BtI. and den selbständigen Kpn. in Leipzig garnisoniert, I. and I. Ers: Btl. in Döbeln, II. BtI. in Oschatz and II. Ers: Btl. In Grimma. AR. 14 lag mit Masse in Weissenfels, mit Teilen in Naumburg and Zeitz. 10.-12. Ers.Bttr. in Zeitz. Dem Regiment waren unterstellt: i. und IL/AR. 50 In Grimma.

 

Ferner gehörten zur Division Pz.Abw.Abt. 14 (Halle), Pi.BtI. 14 (Weis­senfels), NA. 14 (Leipzig) und San.Abt. 14 in Leipzig. Von Letzter Abtei­lung befanden sich die einzelnen Staffeln in Döbeln, Eisenburg, Grim­ma, Halle, Leipzig, Naumburg, Oschatz, Torgau, Weissenfeis and Zeitz.

Die 14. ID. nahm an den mobilen Einsätzen der Wehrmacht 1938 im Su­detenland and 1939 in Böhmen-Mähren tell. Beim Einmarsch in die Tschechoslowakei im Marz 1939 rückte die Division beiderseits der El­be vor, überschritt die Eger and marschierte unter erheblichen Schwie­rigkeiten (kalte Witterung, eisglatte Strassen, Schnee) auf die tsche­chische Hauptstadt Prag vor.

Ende Juli 1939 wurde die Division bereits teilmobil gemacht. Sie erhielt jetzt eine AA. 14, aus dem Kav.R. 10 (Torgau) aufgestellt. Ferner bekam sie die 5./Fla-MG-Btl. 47 (neu in Franken gebildet) unterstellt und for­mierte aus den eigenen Reihen das Feld-Ers: Bti. 14.

 

Einsatze

 

Die 14. ID. wurde bereits am 3. August 1939 mobilgemacht und verleg­te sofort nach Schlesien, um Schanzarbeiten an der deutsch-polni­schen Grenze 

durchzuführen. Mit dem ersten Tag des Polenfeldzuges überschritt die Division bei Rosenberg die Grenze, drang nördlich an Tschenstochau vorbei und stieß weiter über Maluszyn auf Liza. Der Weichselübergang wurde bei Solec erzwungen, Lublin am 18. Septem­ber genommen und bei Biskupice ein Brückenkopf über den Wieprz ge­bildet. Nach Eintreffen von Verbänden der »Roten Armee« wurde der Rückmarsch nach Radom angetreten. Die Verladung zur Fahrt an die Westgrenze erfolgte Ende September/Anfang Oktober aus dem Raum Radom. Die Division bezog vorerst nördlich Krefeld Unterkunft and wurde im Dezember weiter in das Gebiet Mönchengladbach - Rheydt verlegt. Schon am ersten Tag des Westfeldzuges (10. Mai 1940) ging die Divi­sion bei Arsbeck über die Grenze, rückte über Erkelenz, Heinsberg zum Angriff über die Maas bei Roermond vor. Verfolgungskampfe über den Albert-Kanal and Durchbruch durch die Dyle-Stellung bei Loewen schlossen sich an. Die 14. ID. rückte am 7. Feldzugstag in die belgische Hauptstadt Brüssel - als Spitzentruppe des Heeres - ein. Dann folgten die Verfolgungskämpfe über die Lys nördlich von Courtrai, nördlich Ypern and schließlich die Schlacht um Dünkirchen. Die 14. ID. folgte Lm 2. Tell des Feldzuges als Reserve des Oberkom­mandos des Heeres der kämpfenden Truppe bis nach Les Andelys. Da­nach lag sle als Besatzungstruppe in Fontainebieau südlich von Paris und wurde im September 1940 in die Heimatgarnisonen zurückverlegt. Hier erfolgte am 15. Oktober 1940 - genau am 5. Jahrestag der offiziellen Aufstellung der Division - der Befehl zur Umbildung in eine motorisierte LD.

Im Zuge der Umbildung schied das IR. 101 aus der Division and kam zur 18. PD., lediglich das L. BtL. wurde zum Kradschutz.Btl. 55 umorgani­siert und blieb bei der Division. Das II/AR.14 verlieB als I./AR. 88 die al­te Truppeneinheit, und die bespannten Nachschubtruppen traten zur 122. ID.

Damit hörte die Division auf, eine ID. zu sein.

 

Die 14. I.D.(mot.) erlebte den Ostfeldzug vom Juni 1941 bis Juni 1943 im Mittelabschnitt der Ostfront. Hier traf am 27. März 1943 - als die Divi­sion zwischen Rshew and Newel im Kampf stand -- der Befehl zu Rückgliederung in eine ID. ein, die bis 30. Juni 1943 erfolgen sollte. Die zum zweitenmal aufgestellte 14. ID. bestand jetzt aus GR. 11 (zwei Btle), GR. 53 (zwei Btle), GR. 101, das von der aufgelösten 18. PD. zurückgekommen war (zwei Btle). Das AR. 14 erhielt wieder vier Abteilun­gen, da die IIJAR. 87 der 14. ID. zugefohrt worden war. Die bisherige Pz.AA. 114 wurde in AA. 14 umbenannt. Ferner entstand aus eigenen Reihen ein Div.Füs.BtI. 14.

Mit dieser Gliederung focht die Division im Rahmen der 4. Armee im Raum Newel, wurde im September 1943 In die Abwehrschlacht bei Brjansk geworfen und mußte sich ab Oktober 1943 in den Kampfraum Witebsk zurückziehen.

Hier focht dann die Division unter Befehl der 3. Pz.Armee die nächsten Monate an verschiedenen Frontabschnitten. Als die sowjetische Groß­offensive zur Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte am 22. Juni 1944 begann, stand die Division südlich von Witebsk, and hier fand sie in den Wäldern und Sümpfen ihr Ende. Die zerschlagenen Kampfgrup­pen, die sick zur deutschen Front durchschlagen konnten, wurden der 2. Armee am Narew zugeführt and in die Abwehrkämpfe um Ostrolen­ka geworfen. Hier mußte sich dann im November/Dezember 1944 die Division nordwestlich Lomscha über die deutsche Grenze zurückzie­hen. Sie stand in den kommenden Monaten im schweren Kampf urn Ostpreußen, lag im Män halbwegs zwischen Braunsberg and Zinten und machte die Kämpfe im Helligenbeller Kessel mit.

Die Division hatte noch bis Jahresende die GR. 1068 and 1069 sowie das Marsch-Btl. 1036 zugeführt bekommen. Doch jetzt waren die Kräfte erlahmt. Die 14. ID. schlug sich noch bis zur Weichselmündung durch and geriet mit Teilen bei Stutthof und auf der Frischen Nehrung im Mal 1945 in Gefangenschaft.

 

Action:

 

1940

West

Mai-juni               Vorstoß über die Maas, den Maas-Schelde- und Albert-Kanal bis zur Dyle-, Stellung

Durchbruch und Einnahme von Löwen

Besetzung von Brüssel

Vorstoß über die Dendre, Schelde und Lys bis Passchendaele

Angriff über die Yser nördlich Ypern, Hondschoote bis zum Kanal bei Dünkirchen

 

1941                    

Ost

juni-Oktober          Vormarsch aus dem Raurn Brest-Litowsk längs der Rollbahn Minsk-Smolensk bis in den Raum Gorodischtsche südostwärts Rshew

November-            Vorstoß auf  Moskau bis zum Moskwa-Kanal

Dezember             

 

1942

januar-September  Rückzugskämpfe in den Raum ostwärts Ssytschewka

Oktober bis

1943

März                      Abwehrkämpfe im Raum Rshew

Rückzugskämpfe (Büffel-Bewegung) in den Raum ostwärts Smolensk

März-juli                Stellungskämpfe im Suchinitschi-Bogen

juli-August             Rückzugskämpfe über die Desna in den Raum südlich Roslawl

 

September bis 1944

juli                        Rückzugskämpfe in den Raum Demidow-Surash ostwärts Witebsk und weiter in den Raum südlich Witebsk (Suchowka-Bogen)

Zerschlagung im Raurn Orsdia-Borissow-Beresino-Minsk

Frontnahe Neuaufstellung

Rückzugskämpfe über den Njemen bei Grodno, Osowiec, Lomza zum Narew

August bis

1945

januar                   Stellungskämpfe bei Ostrolenka

Rückzugskämpfe über Ortelsburg, Heilsberg, Wormditt, Braunsberg, Heiligenbeil, Balga, zur Frischen Nehrung

Kapitulation im Raum Stutthof

Russische Gefangenschaft

Teile über See nach Schieswig-Holstein in englische Internierung