F.C.I. standard Nr. 22/25.11.1996/D
Name der Rasse: Grosser Blauer Gascogne Laufhund
Ubersetzung: Frau Michele Schneider
Ursprung: Frankreich
Datum der Publikation des gültigen Originalstandardes: 24.01.1996
Verwendung: Hund für die Flintenjagd und manchmal für die Hetzjagd auf Hochweild, aber auch auf Hasen; meist in der Meute oder einzeln als Spürhund.
Klassifikation F.C.I.: Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte
Rassen
Sektion 1.1. Große Laufhunde, mit Arbeitsprüfung.
Kurzer geschichtlicher Abriss: Er ist wie sein Zeitgenosse, der St.
Hubert, sehr alt und wurde im 14. Jahrhundert für die Meuten des Grafen von
Foix, Gaston Febus, benutzt, der mit ihnen auf Wolf, Bär oder Wildschwein jagte.
Im Süden und Südwesten Frankreichs ist er weit verbreitet, besonders auch in
der Gascogne- daher sein Name: er ist der Ursprung aller Laufhundrassen, die man
"dem Süden" ("Midi") zurechnet.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Hund einer alten Rasse; in Kopf, Haarkleid und Ausdruck durch und durch den französischen Type verkörpernd; seine imponierende Erscheinung vermittelt den Eindruck kraftvoller Ruhe und hohen Adels.
VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN):
Verhalten: sehr feine Nase; heulende, tief tönende Stimme, sehr
gründlich in seiner Art zu jagen; ordnet sich instinktiv in die Meute ein.
Charakter: ruhig; ordnet sich leicht unter.
KOPF
OBERKOPF:
Schädel: von vorn betrachtet leicht gewölbt und nicht zu breit; der
Hinterhaupthöcher ist betont; von oben betrachtet ist der hintere Teil des
Schädels spitzbogig; die Stirn ist aufgefüllt.
Stop: wenig betont.
GESICHTSSCHADEL
Nasenschwamm: schwarz, gut entwickelt; Nasenlöcher gut geöffnet.
Fang: von gleicher Länge wie der Schädel; kräftig; Nasenrücken leicht
gewölbt.
Lefzen: ziemlich herabhängend und den Unterkiefer bedeckend; sie verleihen
dem vorderen Teil des Fanges ein quadratisches Profil; der Lefzenwinkel ist gut
ausgeprägt, aber nicht lose.
Kiefer: Scherenschluß; die Schneidezähne stehen gut rechtwinklig zum
Kiefer.
Wangen: trocken; die Haut bildet dort eine oder zwei Falten.
Augen: Oval; unter den dicken Lidern erscheinen sie leicht tiefliegend;
braun, das untere Lid ist manchmal etwas schlaff; sanfter, ein wenig trauriger
Ausdruck.
Behang: der Behang stellt eines der charakteristischen Merkmale des Bleu
dar; er ist dünn, gefaltet und läuft spitz aus; es muss über die Nasenspitze
reichen können; der Behang ist am Ansatz schmal; dieser liegt deutlich
unterhalb der Augenlinie.
HALS: mittellang; leicht gebogen; mit ausgebildeter Wamme.
KORPER:
Rücken: eher lang, aber sehr fest.
Lenden: gut gefügt.
Kruppe: leicht geneigt; der Hüfthöcker treten hervor.
Brust: lang, breit; sie reicht mindestens bis in Ellenbogenhöhe hinab;
breite Vorbrust.
Rippen: mittelmässig gerundet und lang.
Flanken: flach und gut herabreichend.
Rute: eher dick, manchmal gegen das Rutenende hin rundum einige
etwas längere und gröbere, ährenartig abstehende Haare aufweisend; bis zum
Sprunggelenkhöcker hinabreichend; kräftiger Ansatz; als Säbelrute getragen.
GLIEDMASSEN
vordere gliedmassen:
Gesamteindruck: kräftige Vorderhand.
Schultern: recht lang und muskulös; recht schräg gelagert.
Ellenbogen: am Körper anliegend.
Unterarm: kräftiger Knochenbau; mit hervortretenden Sennen.
Pfote: von der Form eines leicht gestreckten Ovals; Zehen trocken und eng
aneinanderliegend; Ballen und Krallen schwarz.
hintere gliedmassen:
Gesamteindruck: solide gefügte, kräftige Hinterhand.
Oberschenkel: lang und muskulös.
Sprunggelenk: breit, leicht gewinkelt; gut tief angesetzt.
GANGWERK: gleichmäßig und frei.
HAUT: recht dick; geschmeidig; schwarz oder stark mit dunklen Flecken marmoriert, nie ganz weiß, Schleimhäute (haarlose Zonen) schwarz.
HAARKLEID
HAAR: kurz, recht dick; sehr dicht.
FARBE: vollständig (schwarz-weiß) getüpfelt, was einen schieferblauen
Schimmer verleiht; mit oder ohne mehr oder minder ausgedehnten schwarzen
Platten. Jede Kopfseite trägt im allgemeinen zwei schwarze Plecken, die den
Behang bedecken, die Augen einfassen und auf den Wangen enden. Auf dem
Schädeldach fließen sie nicht zusammen, sondern lassen einen weißen
Zwischenraum, in dessen Mitte sich häufig ein kleiner ovaler schwarzer Fleck
findet; dies ist typisch für die Rasse. Zwei mehr oder weniger intensiv
lohfarbene Abzeichen find sich über den Augenbrauen als Vieräugelfleck. Spuren
von Rot finden sich ebenso auf den Wangen, den Lefzen, auf der Innenseite des
Behangs, auf den Gliedmaßen und unter der Rute.
GROSSE:
Widerristhöhe: Rüden: 65 cm bis 72 cm.
Hündinnen: 62 cm bis 68 cm.
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als
Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauwen Verhältnis zum Grad der
Abweichung stehen sollte.
Kopf:
- zu kurz;
- zu flacher oder zu schmaler Schädel;
- hochangesetzter, kurzer, ungenügend gefalteter Behang.
Körper:
- Mangel an Substanz;
- weicher Rücken;
- abgeschlagene Kruppe;
- seitwärts getragene Rute.
Gliedmaßen:
- ungenügend entwickelter Knochenbau;
- steile Schulter;
- durchgetretene Pfote;
- aus der Rückansicht eng stehende Sprunggelenke (kuhhessig).
Haar:
- zu dünn und kurz.
Verhalten:
- Furchtsamer Hund.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
- Mangel an Typ.
- Jedes von der Standardbeschreibung abweichende Haarkleid.
- Helles Auge.
- Schwere anatomische Mißbildungen.
- Augenfällige, den Gebrauch beeinträchtigende Mängel.
- Angstlicher oder aggressiver Hund.
- Prognathismus.
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.