F.C.I. standard Nr. 21/2006/D
Name der Rasse: Gascon Saintongeois
Ubersetzung: Frau Michele Schneider
Ursprung: Frankreich
Datum der Publikation des gültigen Originalstandardes: 14-05-2007
Verwendung:
Grosser Gascon: Hund für die Flintenjagd und manchmal für die Hetzjagd auf
Hochwild, aber auch auf den Hasen; meist in der Meute oder einzeln als
Fährtenhund.
Kleiner Gascon: Vielseitiger Hund für die Flintenjagd; seiner Herkunft
nach auf den Hasen gpezialisiert; er jagt aber auch sehr gut auf Hochwild.
Klassifikation F.C.I.: Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte
Rassen.
Grosser:
Sektion 1.1 Große Laufhunde, mit Arbeitsprüfung.
Kleiner:
Sektion 1.2 Middelgroße Laufhunde, mit Arbeitsprüfung.
Kurzer geschichtlicher Abriss:
Grosser: Mitte des 19. Jahrhunderts suchte
der Graf Joseph de Carayon-Latour die im Niedergang begriffene Rasse des
Chien de Saintonge wiederzubeleben und kreuzte deshalb deren letzte Nachkommen
mit den Bleus de Gascogne des Baron de Ruble und schuf so den Gascon
Saintongeois, verursachte dabei aber das Aussterben des Chien de Saintonge.
Kleiner: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schufen
einige Jäger aus dem Südwesten diese Rasse durch Selektion der kleinsten
Exemplare aus den Würfen ihrer Grand Gascon Saintongeois; anfangs war er
hauptsächlich für die Parforcejagd auf den Hasen bestimmt.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Grosser: Sehr gut gebauter Hund, der
gleichzeiting den Eindruck von Kraft und Eleganz vermittelt; in Kopf, Haarkleid
und Ausdruck ganz dem französischen Typ entsprechend.
Kleiner: Mittelgroßer, gut
proportionierter, edler Hund.
VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN):
Verhalten: vorzüglicher Hund für die Hetzjagd; feine Nase;
unternehmungsfreudig; sehr schönes Geläut;
ordnet sich instinktiv in die Meute ein.
Charakter: ruhig; ordnet sich leicht unter.
KOPF
OBERKOPF:
Schädel: von vorn betrachtet gewölbt und eher schmal; der
Hinterhaupthöcker ist gut betont; von oben betrachtet ist der hintere Teil des
Schädels deutlich spitzbogig.
Stop: wenig betont.
GESICHTSSCHADEL
Nasenschwamm:
schwarz, gut entwickelt; Nasenlöcher gut geöffnet.
Lefzen:
den Unterkiefer knapp bedeckend, unauffälliger Lefzenwinkel. Die Lefzen sind
schwarz.
Fang:
kräftig; Nasenbrücken manchmal
leicht gewölbt.
Kiefer:
Scherenschluß, die Schneidezähne stehen gut rechtwinklig zum Kiefer.
Wangen:
trocken.
Augen:
oval; braun; sanfter, vertrauensvoller Ausdruck.
Behang: er ist dünn, gefaltet; er muss mindestens die Nasenspitze erreichen können;
unterhalb der Augenlinie und recht weit nach hinten angesetzt, so daß er den
Schädel gut frei gibt.
HALS: von mittlerer Länge und Dicke; leicht gebogen; er trägt wenig Wamme.
KORPER:
Rücken: sehr fest; nicht übertrieben lang.
Lenden: leicht gewölbt. recht muskulös, nicht zu lang.
Kruppe: gut breit; eher horizontal.
Brust: breit, lang, sie reicht mindestens bis in Ellenbogenhöhe hinab; recht
breite vorbrust.
Rippen: leicht gerundet und lang.
Flanken: leicht aufgezogen.
Rute: kräftiger Ansatz; am Ende stark verjüngt; bis zum
Sprunggelenkhöcker hinabreichend; elegant als Säbelrute getragen.
GLIEDMASSEN
vorderhand:
Gesamteindruck: kräftige Vorderhand.
Schultern: recht lang; muskulös, mittelmäßig schräg gelagert.
Ellenbogen: am körper anliegend.
Unterarm: kräftige Knochenbau.
Pfote: von der Form eines leicht gestreckten Ovals; Zehen trocken und eng
aneinanderliegend; Ballen und Krallen schwarz.
hintere gliedmassen:
Gesamteindruck: gut proportionierte Hinterhand.
Oberschenkel: lang und gut bemuskelt.
Sprunggelenk: breit; leicht gewinkelt; gut tief angesetzt.
GANGWERK: gleichmäßig und fließend.
HAUT: geschmeidig und nicht zu dick; weiss mit schwarzen Flecken. Schleimhäaute (haarlose Zonen) schwarz.
HAARKLEID
HAAR: kurz und dicht.
FARBE: die Grundfarbe ist weiss, schwarz gefleckt, manchmal getüpfelt. Jede
Kopfseite trägt im allgemeinen zwei schwarze Flecken, die den Behang bedecken,
die Augen einfassen und auf den Wangen enden. Die Wangen sind lohfarben,
vorzugsweise blass. Zwei lohfarbene Abzeichen finden sich über den Augenbrauen
als Vieräugelfleck. Spuren von Loh findet man auch auf der Innerseite des
Behangs und als Tüpfelung entlang der Gliedmassen; auf der Oberseite des
Behangs dürfen einige falbfarbene Haar erscheinen, ohne jedoch den Kopf
dreifarbig erscheinen zu lassen; manchmal findet sich unten am Oberschenkel ein
typischer Fleck von der Farbe welken Laubes, der sogenannte "Rehfleck"
(rehfarbener Fleck).
GROSSE:
Widerristhöhe:
Grosser Rüden: 65 bis 72 cm.
Hündinnen: 62 bis 68 cm.
Kleiner
Rüden: 56 bis 62 cm.
Hündinnen 54 bis 59 cm.
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauwen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Kopf:
- kurz;
- breiter Schädel;
- hochangesetzter kurzer Behang;
- fehlende Feuer-Abzeichen.
Körper:
- Mangel an Volumen;
- weicher Rücken;
- abgeschlagene Krüppe:
- seitwärts getragene Rute.
Gliedmassen:
- ungenügend entwickelter Knochenbau:
- zu schräge oder zu steile Schulter;
- durchgetretene Pfoten;
- aus der Rückansicht eng stehende Sprunggelenke (kuhhessig).
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
- Mangel an Typ.
- Jedes von der Standardbeschreibung abweichende Haarkleid.
- Helles Auge.
- Schwere anatomische Mißbildungen.
- Augenfällige, den Gebrauch beeinträchtigende Mängel.
- Angstlicher oder aggressiver Hund.
- Prognathismus.
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.