Geschichte des 11.(Sachs.) Infanterie-regiments, späteren Infanterie-Regiments 11 und Grenadier-Regiments 11 von 1918-1939.

 

 

                                              

 

 

Geschichte von 1919 bis 1939 und die

Geschichte von 1939 bis 1945

 

Um die Jahrhundertwende haben Führungskreise verschiedener Staaten den Aufstieg des Deutschen Reiches zu einer allgemeinen Gefahr angesehen.  Besonders das Britische Weltreich sah sich in seiner wirtschaftlichen Macht bedroht.  Der Versailler Vertrag erfüllte daher den Vernichtungswunsch.  Von den Auswirkungen dieses Vertrages blieb auch die deutsche Wehrmacht nicht verschont.  Es wurde uns ein berufsheer von nicht mehr als 100.000 Mann gestattet.

 

In der Nationalversammlung in W e i m a r wurde 1919 das Gesetz über die Bildung einer vorläufigen Reichswehr erlassen.  Die Streitkräfte bestanden 1919 bis 1921 aus aufgestellten mobilen Freiwilligenformationen, die von bewährten Offizieren des alten kaiserlichen Heeres geführt wurden.  Es entstanden verschiedene Grenzjäger-Regimenter, die später in Reichswehrbrigaden umgewandelt wurden.  Nach dem Versailler Vertrag bestand die Reichswehr aus freiwilligen Berufssoldaten mit einer 12 jährigen Dienstzeit.

 

Das Reichsheer bestand aus:

 

Reichsministerium mit dem Chef der Heeresleitung/ Berlin

 

2 Gruppenkommandos: 1 Berlin und 2 Kassel

7 Infanterie-Divisionen mit zusammen:

            21        Infanterie-Regimentern = 84 Bataillonen

            7          Artillerie-Regimentern = 21 Abteilungen

            7          Pionierbatallionen

            7          Kraftfahrabteilungen

            7          Fahrabteilungen

            7          Nachrichtenabteilungen

            7          Sanitätsabteilungen

            3          Kavallerie-Divisionen mit zusammen:

                        18 Reiter-Regimentern

                        3 Reitenden Artillerieabteilungen

 

Außer der Stärkebegrenzung, 100.000 Mann einschl. der Offiziere, waren Art und Zahl der Waffen genau vorgeschrieben. laut Versailler Vertrag waren verboten:

 

Schwere Artillerie

Flieger- und Panzerabwehrkanonen

gepanzerte Kampffahrzeuge (sogen.  Tanks) jegliche Art von Luftwaffe

 

Befestigungen und Standorte in einer 100 km breiten Zone ostwärts der deutsch-französischen Grenze (sogenannte entmilitarisierte Zone)




Der sogenannte "Große Generalstab".

 

Soweit die Regimenter einheitlich einem Lande angehörten, führten sie, unter Voraussetsung der Nummer dessen Bezeichnung.  Das Land Sachsen hatte zwei Infanterie-Regimenter, und zwar das

 

                               10. (Sächsische) Infanterie-Regiment

            und

                               11. (Sächsische) Infanterie-Regiment

Diese Regimentsbezeichnung galt von 1921 bis 1934.

Jedes Infanterie-Regiment hatte ein:

 

I., II., III. und ein Ausbildungs-Bataillon und eine

13.     (MW) Kompanie.

 

 

Garnisonstadt des 1. Bataillons unseres Regiments war Freiberg/Sa.

 

Den Stamm für dieses Bataillon bildete das Grenzjäger-Bataillon 12, hervorgegangen aus Angehörigen der ehem.  Kgl.  Sächs.  Infanterie-Regimenter Nr. 106 und Nr. 107.

 

Das Bataillon war in 3 Schützen- und eine schwere Maschinengewehr-Kompanie gegliedert.


Bataillonskommandeur                 Major Cummerow

Major beim Stabe                             Major Sommer

Adjutant                                            Oberleutnant Kunze

Musikmeister                                   Ob.  Musikmstr.  Kaiser


Kompaniechef 1.Kp.                        Haupmann Hartmann
Kompaniefeldwebel                        Oberfeldwebel Zeuner
1. Zugführer                                      Leutnant Meyer
2. Zugführer                                      Leutnant Lorenz
3. Zugführer                                      Leutnant Jahn

Die 1. Kompanie führte die Tradition des I.R. 134 Plauen

Kompaniechef 2. Kp.                       Hauptmann Ehrhardt
Kompaniefeldwebel                        Oberfeldwebel Matthes
1. Zugführer                                      Leutnant Papperitz
2. Zugführer                                      Leutnant Lindner
3. Zugführer                                      Leutnant Hörig

Die 2. Kompanie führte die Tradition des I.R. 134 Plauen

Kompuniechef 3. Kp.                      Hauptmann Crome
Komponiefeldwebel                        Oberfeldwebel Neumann
1. Zugführer                                      Oberleutnant Pflugbeil
2. Zugführer                                      Leutnant Lisso
3. Zugführer                                      Leutnant Leonhardt

Die 3. Kompanie führte die Tradition des I.R. 133 Zwickau

Kompaniechef 4.                              Kp. Hauptmann Schulze
Kompaniefeldwebel                        Oberfeldwebel Franke
1. Zugführer                                      Leutnant Matthias
2. Zugführer                                      Leutnant Lohde
3. Zugführer                                      Leutnant Kuhnert

Die 4. Kompanie führte die Tradition des I.R. 133 Zwickau Parademarsch des I. Bataillons war: Frei-weg-Marsch von latann

 

Garnisonstadt des Regimentsstabes der 13. (MW) Kompunie des II. und III. Bataillons unseres Regiments war Leipzig.

Den Stamm des Regimentsstabes bildeten bewährte, übernommene Offiziere und Unteroffiziere der ehem. Kgl. Sächs. Regimenter.

 

Regimentskommandeur     Oberst Bock von Wülfingen

Oberst beim Stabe                 Oberstleutnant Krantz

Stabsoffizier                            Major Biehl

Stabsoffizier                            Major Schroeder

Adjutant                                  Hauptmann H. W. Reinhard

Ordz. Offizier                         Oberleutnant Klausch

Sanitäts-Offizier                     Stabsarzt Dr. Lieschke

Veterinär-Offizier                  Ob. Stabsvet. Dr. Schwedler

 

 

II. Bataillon:

 

Den Stamm bildeten die Grenzjäger-Bataillone 7, 8 und 11, aufgestellt aus Teilen Dresdner Regimenter und Angehörigen der ehem. Kgl. Sächs. Infanterie-Regimenter Nr. 104 und Nr. 181.

 

Bataillonskommandeur     Major Koch
Major beim Stabe                 Major Bunde
Adjutant                                Oberleutnant Stahr
Musjkmeister                        Musikdirektor Giltsch

Kompaniechef 5. Kp.          Hauptmann Hedtke
Kompaniefeldwebel            Oberfeldwebel Kerbe
1. Zugführer                          Oberleutnant Edelmann
2. Zugführer                          Leutnant von Wolffersdorf
3. Zugführer                          Leutnant Grießbach

Die 5. Kp. führte die Tradition des I.R. 104 Chemnitz

Kompaniechef 6. Kp           Hauptmann G. H. Reinhardt
Kompaniefeldwebel            Oberfeldwebel Reinecke
1. Zugführer                          Oberleutnant Bauer
2. Zugführer                          Leutnant Frhr. Seutter v. Lötzen
3. Zugführer                          Leutnant Kießig

Die 6. Kp. führte die Tradition des I.R. 105 Straßburg

Kompaniechef 7. Kp.          Hauptmann Wuth
Kompaniefeldwebel            Oberfeldwebel Funke
1. Zugführer                          Oberleutnant Wolff
2. Zugführer                          Leutnant Tschoeltsch
3. Zugführer                          Leutnant Daemm

Die 7. Kp. führte die Tradition des I.R. 181 Chemnitz

Kompaniechef 8. Kp.          Hauptmann Neuling
Kompaniefeldwebel            Oberfeldwebel Helm
1. Zugführer                          Oberleutnant von Stein
2. Zugführer                          Oberleutnant Wanckel
3. Zugführer                          Leutnant Beinhoff

Die 8. Kp. führte die Tradition des I.R. 104 Chemnitz.

Parademarsch des II. Bataillons war: Frohsinnmarsch von Hauschild.

III. Bataillon: Den Stamm dieses Bataillons mit Garnison ebenfalls in Leipzig bildeten der Freiwilligenverband der 40.  Infanterie-Division Michaelis, das Grenzjäger-Bataillon 8, der Panzerzug 49 und Teile der Brigade Südlitauen.

 

Bataillonskommandeur     Major Köhler                           

Major beim Stabe                 Hauptmann Freiesleben                 

Adjutant                                Oberleutnant Aster                    

Musikmeister                       Ob.  Musikmstr.  Bier                   

 

Kompaniechef 9. Kp.          Hauptmann Laux                        

Kompaniefeldwebel            Oberfeldwebel Franke                  

1. Zugführer                          Oberleutnant Noack                    

2. Zugführer                          Leutnant Vetter

3. Zugführer                          Leutnant Hammer

 

Die 9. Kp. führte die Tradition des I.R. 106 leipzig      

       

Kompaniechef 10.  Kp.       Hauptmann Stein                      

Kompaniefeldwebel            Oberfeldwebel Steinert

1. Zugführer                          Oberleutnant Eisenstuck

2. Zugführer                          Leutnant Schröder

3. Zugführer                          Leutnant Müller

 

Die 10. Kp. führte die Tradition des Pi.  Btl. 22 Pirna

 

Kompuniechef 11.  Kp.      Hauptmann Weste

Kompaniefeldwebel            Oberfeldwebel Fuchs

1. Zugführer                          Oberleutnant Lochmann

2. Zugführer                          Leutnant lunck

3. Zugführer                          Leutnant Frhr. von Oer

 

Die 11. Kp. führte die Tradition des I.R. 107 leipzig

 

Kompuniechef 12.  Kp.      Hauptmann Schirlitz

Kompaniefeldwebel            Oberfeldwebel Krümer

1. Zugführer                          Leutnant Böhme

2. Zugführer                          Leutnant von der Mosel

3. Zugführer                          Leutnant Opelt

 

Die 12.  Kp. führte die Tradition des I.R. 107 leipzig.

Parademarsch des III  Bataillons war: Friedericus-Rex-Marsch von Radeck

 

13. Kompanie mit Garnisonstadt Leipzig:

 

Komponiechef 13. Kp.            Hauptmann Baeßler

Kompaniefeldwebel                Oberfeldwebel Städtler

1. Zugführer                              Oberleutnant Demme

2. Zugführer                              Leutnant Krumbholz

3. Zugführer                              Leutnant Groß

 

Die 13. Kp. führte die Tradition des Pi. Btl. 22 Pirna.

 

Garnisonstadt des Ausbildungsbataillons unseres Regiments war Döbeln.

 

Die Reichswehr-Regimenter 37 und 38 gaben hierfür gleichstarke Stamme ab. Dieses Bataillon hatte drei Kompanien.

 

Wie eingangs gesagt, bestand das Heer aus freiwilligen Berufssoldaten. Bevor der Soldat zu seiner Einheit kam, die ihn einstellte, absolvierte er eine halbjährige Grundausbildung in Ausbildungsbataillon in D ö b e 1 n

 


 

Bataillonskommandeur         Major Boltze

Major beim Stabe                     Hauptmann Thomas

Adjutant                                    Oberleutnant Stengel

Musikmeister                           Stabsmusikmstr.  Völkner

                                                   

Kompuniechel 14. Kp.            Hauptmann Böttger

Kompaniefeldwebel                Oberfeldwebel Burkhardt

1. Zugführer                              Oberleutnant von Neindorff

2. Zugführer                              Leutnant Pampel

 

Die 14.  Kp. führte die Tradition des l.R. 139 Döbeln

 

Kompaniechef 15. Kp.            Hauptmann K. Pflugbeil

Kompaniefeldwebel                Oberfeldwebel Stöckel

1. Zugführer                              Leutnant Thieme-Garmann

2. Zugführer                              Oberieutnant Tenelsen

 

Die 15.  Kp. führte die Tradition des I.R. 139 Döbeln.

 

Kompaniechef 16. Kp.            Oberleutnant Kretschmann

1. Zugführer                              Oberfeldwebel Taubert

2. Zugführer                              Leutnant Goltzsch

Kompaniefeldwebel                Oberleutnant Barth

 

Die 16.  Kompanie führte die Tradition des I.R. 179 Leisnig und Wurzen.  Parademarsch des Ausbildungsjäger-Bataillons war:  Königgrätzer Marsch von Piefke.

 

Die Laufbahn im Heer war so festgelegt, daß der soldat nach 2 Jahren Oberschütze, noch 4 Jahren Gefreiter und nach 6 Jahren Obergefreiter wurde.  Unteroffiziersanwärter wurden bereits aus den Oberschützen ausgewählt.  Sie erhielten eine Sonderausbildung, nachder sie zum Gefreiten befördert und zum U. A. Ernannt wurden.  Frühestens nach einer Dienstzeit von 4 Jahren konnten sie zum Unteroffizier und nach 6 Jahren zum Unterfeldwebel befördert werden.  Besonders geeignete Unteroffiziere konnten nach 7 Jahren zum Feldwebel und nach 8 Jahren zum Oberfeldwebel befördert werden.  Nach 12 jähriger Dienstzeit schieden die freiwilligen Berufssoldaten aus.  Obergefreite und Unteroffiziere nahmen am Unterricht einer Heeresfachschule teil.  Vom 5. bis 8. Dienstjahr war ein allgemeiner Besuch der Heeresfachschule von wöchentlich 8 Stunden (an 2 Nachmittagen von 15 bis 19 Uhr) für Obergefreite, Stabsgefreite, Unteroffiziere und Feldwebel.  Vom 9. bis 11.  Dienstjahr je nach leistung, und zwar

 

a) Aufbauklasse Unterstufe: Vorbereitung für Abschluß prüfung I

b) Aufbauklasse Oberstufe: Vorbereitung für Abschluß prüfung II

 

Zu einem späteren Zeitpunkt wurde dieser Unterricht nur auf das 12.  Dienstjahr beschränkt, wobei die Soldaten gänzlich aus dem Truppendienst ausschieden.

Ab 1930 wurde auf Befehl des Chefs der Heeresleitung in allen Regimentern eine Kompanie der Ausbildungs Bataillone (bei uns war es die 14.  Kompanie) in ein

Unteroffizieranwärter-lehrkommando  umgebildet, in dem der Unteroffiziersnachwuchs jedes Regiments ein heitlich ausgebildet wurde.


Offizier konnte von Ausnahmen abgesehen - nur werden, wer eine höhere Schule mit dem Abschluß Abitur besucht hatte.

 

Der Offizieranwärter diente zunachst 1½ Jahre in der Truppe. In dieser Zeit wurde er bei Bewöhrung nach etwa 1¼ Jahr Gefreiter, nach 1½ Jahren Fahnenjunker-Unteroffizier.  Es folgte eine zweijährige Ausbildung an einer Waffenschule mit der Beförderung zum Fähnrich nach dem ersten, zum Oberfähnrich nach dem zweiten Lehrgang.  Als Oberfähnrich kehrte der Offizieranwärter zu seinem Regiment zurück und wurde hier als Zugführer (zunächst bei einer Schützenkompanie) verwender.  Nach etwa 4 Jahren Gesamtdienstzeit wurde er zum Leutnant befördert.

 

Die Genfer Mächtevereinbarung von 1932 zur bevorstehenden Abrüstungskonferenz stellte Deutschland eine Art Gleichberechtigung in Aussicht.  Es war an ein System gedacht, das allen Staaten eine Sicherheit gewährte.

 

Für einen Kriegsfall dachte man in Deutschland an die Aufstellung eines "A-Heeres".  Dieses "A" bedeutete die Verdreifachung der vorhandenen 7 Divisionen auf 21 Divisionen.

 

Diesem Ziel diente eine sehr intensiv betriebene Vorbereitung und Schulung der Unteroffiziere und Mannschaften auf eine nächsthöhere Verwendung, die sogenannte "Klassenausbildung".  Sie setzte schon sehr früh ein (Ende der 20er Jahre) und hat sich bei der späteren Heeresvergrößerung voll bewährt.

 

Mit der Machtübernahme durch Hitler liefen die vorgesehenen Maßnahmen schneller an.  Es wurde eine umfassendere und schneller betriebene Wiederaufrüstung durchgeführt.  Die ersten entscheidenden Verönderungen traten 1934 in Kraft.

 

Die Infanterie wurde durch Teilung verdoppelt, die Divisionen entsprechend des "A-Planes" von 7 auf 21 erweitert.  Der Aufbauplan der Reichswehr von 1932 sah vor, daß jedes Regiment sich in der 1. Welle (1934) verdoppelte und in der 2. Welle (1935) verdreifachte.

 

Die belden sächsischen Regimenter 10 und 11 bildeten somit 1934

 

10.     (Sächs.) Infanterie-Regiment

die    Infanterie-Regimenter 10 (Dresden) und 31 (Plauen)

der    4. Div.

 

11.     (Sächs.) Infanterie-Regiment

 

die Infanterie-Regimenter 11 (Leipzig) und 53 (Königsbrück) der 14.  Div.

 

Auf diese Weise entstanden aus 21 Regimentern mit 84 Bataillonen 43 Regimenter mit 165 Bataillonen, dazu 1 lehrbataillon der Infanterie-Schule.

 

Die Regimenter erhielten statt der Tarnbezeichnung (z. B. I.R. Königsbrück) jetzt eine nachgesetzte Nummer, ohne die übliche landsmannschaftliche (z.B. Sächs.) Bezeichnung.

 

Ab 1. 10. 1934 hieß unser Regiment

 

Infanterie-Regiment    11

 

Nach der Verdoppelung des Heeres durch Teilung der bestehenden Einheiten in zwei gleichstarke Teile, hatte der Kommandeur des neuen Truppenteils die Wahl zwischen beiden Teilen.  Die am 1. 10. 1934 vollzogene Vermehrung des Heeres auf 21 Divisionen führte auch bei den anderen Heeresteilen zu einer Vermehrung.  So wurden bei der Artillerie 21 neue Regimenter gebildet, deren Nummer mit denen der Division gleichlauteten. Jede alle Abteilung mit 3 Batterien und 12 Geschützen bildete 1 Regiment mit 8 Batterien in 4 Abteilungen.  Die Batterie hatte 3, das Regiment also 24 Geschütze.  Die IV.  Abteilung war jeweils eine schwere bespannte Abteilung.

 

lm Oktober 1934 bildete das 4. Artillerie-Regiment A.R. 4 (Dresden), A.R. 13 (Halberstadt) und A.R. 14 (Naumburg).

 

Die in der Reichswehrzeit vorhandenen 7 Pionierbataillone bildeten im Oktober 1934 je 3 Bataillone, die nach außen nur die Tarnbezeichnung führten, nämlich 4. PionierBataillon

 

Pi,Bti.  Magdeburg (4), Riesa A (13) und Riesa 8 (14).

 

Den Kern der späteren Panzertruppe bildeten die 7 Kraftfahr-Abteilungen der Reichswehr, die bereits ab Mai 1933 als Kraftfahr-Kampfwagen-Abteilungen geführt wurden.  Diese 7 Abteilungen stellten im Oktober 1934 die 14 Kampfwagen-Abwehrabteilungen und die 7 Aufklärungs-Abteilungen (mot) auf.

 

So entstanden aus der 4. Kf.Abti. Leipzig/Magdeburg:

 

die Kf.Abtl. Leipzig (Aufki.Abti. 4), Magdeburg A (Kampfw.-Abwehr-Abtl. 4) und Magdeburg B (Kampfw.Abwehr-Abtl. 13).

 

Den Stamm der Schützen-Regimenter und Kradschützen-Bataillone der Panzertruppe bildeten 1934 die 3 Reiter-Regimenter (u.a. das Reiter-Regiment 11 mot).  Nur mit diesem Reiter-Regiment haben wir die gleiche "Hausnummer 11".

 

Bei den 7 Divisionen der Reichswehr bestanden auch 7 Nachrichten-Ableilungen.  Sie sind ebenfails erwähnenswert, da auch hier 11er gelandet sind. Im Oktober 1934 bildete von diesen 7 Nachrichten-Abteilungen die 4.:

 

Nachrichten-Abteilung 4 Dresden und 14 Königsbrück.  Von den in der Reichswehrzeit bestandenen Gruppenkommandos 1 Berlin und 2 Kassel kamen im April 1935 das Gruppenkommando 3 Dresden und am 1. 4. 1937 das Gruppenkommando 4 in Leipzig hinzu.

 

Durch den Aufbau der Armeekorps als Zwischenstule zwischen den Divisionen und den Gruppenkommandos wurde erst ab 1938 die Bezeichnung "Heeresgruppenkommando" eingeführt.

 

Sogenannte Generalkommandos besaß die Reichswehr nicht.  Die einzeinen Divisionen mit der Tarnbezeichnung "Wehrkreiskommandos" unterstanden unmittelbar den Gruppenkommandos.  Die Divisions-Kommandeure waren gleichzeitig der Befehlshaber im Wehrkreis.  Der Stab der 4. Division (Wehrkreiskommando IV) lag in Dresden . Im Jahre 1935 fielen die Tarnbezeichnungen fort und es hieß z. B. für unseren Bereich

 

"Der Kommandierende General des IV.  A.K."

 

Unsere 14.  Division in Leipzig (Wehrkreis IV) halte bis dahin die Tarnbezeichnung "Kommandant von leipzig", während bei der 4. Division in Dresden (Wehrkreis IV) die Tarnbezeichnung "Artillerieführer IV" laulete.

 

Wie aufgeführt, entstanden ab 1934 aus den beiden sächsischen Stamm-Regimentern 10 und 11 im Zuge der Vermehrung des Heeres in den verschiedenen Wellen viele

Tochter-Regimenter.

 

Es ist hierbei nachträglich schlecht zu sagen, ob I.R. 10 oder I.R. 11 sich als "Stammvater" dieses oder jenes Tochter-Regimenis bezeichnen darf.  Wir 11er wollen gern anerkennen, daß das I.R. 10 eine gewichtige Rolle in der damaligen Zeit gespielt hat.  Dies geht auch doraus hervor, daß mehr 11 er nach D r e s d e n versetzt wurden als es umgekehrt war.  Aus diesem Grunde tauchen auch heute noch viele gleiche Namen in den Kameradenbünden 10 und 11 auf.

 

Was viele Kameraden aus der damaligen Zeit aber an uns kettet, ist, daß die militärische Wiege dus I.R. 11 war.  Und diesen Getreuen sei dieser Beitrag gewidmet!

 

Die Neubildungen vollzogen sich in der Folge:

a)    durch Abgabe von ganzen Einheiten in Botaillonsstärke mit Waffen und der gesamten Ausrüstung,

 

b)    durch Abgabe von Personaleinheiten in Kompaniestärke einschl. des Kompaniechefs, aller Unteroffiziere und mindestens 40% der Sollstärke an Mannschaften, aber ohne Waffen und Gerät,

 

c)    durch Abgabe von Stammen, oft auch zur Aufstellung von Truppen anderer Waffengattung und

 

d)    durch Einzelabgaben.

 

Aus unserem 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment gingen hervor:

 

Am 1.10.1934 die Inf.-Regimenter leipzig und Königsbrück sowie 2 Bataillone des I.R. Plauen

Am 1.10.1935 I.R. 11 (leipzig), I.R. 53 (Naumburg) und I.R. 101 (Leisnig)

 

Von diesem Zeitpunkt an trug unser Regiment durch Abgabe von Volleinheiten auserdem zur Aufstellung des I.R. 32 und I.R. 9 bei, durch Abgabe von Stammen ferner zur Aufstellung des I.R. 86 (Eschwege), I.R. 102 (Chemnitz), I.R. 103 (Ohrdruf, ab 1936 Saalfeld) und weileren Teilen der 14.  Division (Leipzig).

 

Einzelabgaben gingen vornehmlich an I.R. 10, an Stabe und Schulen, besonders durch ältere Offiziere, die wiederum einzelne Unteroffiziere und Mannschaften nachzogen.

 

Wo sind also unsere 1er seit 1934 geblieben?

 

Das alte Reichsheer als 100.000-Mannheer endete in der Tat am 30. 9. 1934.  Wenn die Allgemeine Wehrpflicht auch erst am 16. 3. 1935 verkündet und statt "Reichswehr" der neue Begriff "Wehrmacht" eingeführt wurde, so verdreifachte sich das Reichsheer bereits am 1. 10. 1934.

 

Aus Tarnungsgründen gegenüber unseren ehemaligen Feindmächten entfielen mit diesem Tage alle Regimentsnummern.  Statt dessen erhielten die alten und neuen Regimenter Städtenamen.

 

Unser Inf.-Regt. 11 wurde - nach den oben erwähnten Abgaben an I.R. Königsbrück und I.R. Plauen-

am 1. 10. 1934:

 

I.R. Leipzig mit

Regimentsstab                                           Leipzig

I./I.R. leipzig                                             Döbeln

(gebildet aus dem alten A./I.R.11)

II./I.R. Leipzig                                           Leipzig

III./I.R. leipzig                                           Leipzig

(gebildet aus dem alten II./ und III./I.R. 11)

A./I.R. Leipzig                                         Dresden

(gebildet aus I.R. 10 und I.R. 11)

 

Unser altes I./I.R. 11 (Freiberg) schied aus dem Verband des Regiments aus und kam durch Zweiteitung (nämlich A./I.R. Plauen in Freiberg und II./I.R. Plauen in Glauchau) zum I.R. Plauen.

 

Das I.R. Königsbrück, das im wesentlichen aus den Stammen des alten I.R. 11 gebildet und dufgestellt wurde, lag

 

mit Regts.-Stab und III.  Btl.           in Königsbrück

mit I. Batl.                                          in Königsbrück

mit II.  Batl.                                        in Königsbrück

mit A.-Batl.                                        in Königsbrück

 

Aus dem Buch "Das 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment vom 1. Januar 1921 bis 30.  September 1934" von Oberst Hartmann entnehmen wir hierzu:

 

"24. 9. 1934 Die Offizierskorps aller Bataillone sind nach

leipzig zu einem Kriegsspiel unter leitung des Regimeniskommandeurs berufen. lm Anschluß daran findet im Offiziersheim eine kameradschaftliche Abschiedsfeier für alle mit dem 30.  September aus dem Verbande des für den Aufbau des jungen Stammheeres so erfolgreich wirksam gewesenen Infanterie-Regiment 11 ausscheidenden Offiziere stalt.

 

30. 9. 1934 Für 11 Uhr hat der Regimentskommandeur letztmalig die am 1. 10. abzugebenden Stämme der leipziger Teile des Regiments auf dem Kasernenhof der Prinz-Johann-Georg-Kaserne zu einem Abschiedsappell versammelt.  Oberst Reinhard als letzter Kommandeur dieses Regiments des nun der Umbildung entgegengehenden Reichsheeres, spricht herzliche, kameradschaftliche Soldatenworte zu seinen-wackeren 11ern.  Er grübt den Standort Döbeln und insbesondere den in einen anderen Befehlsbereich übergehenden Standort F r e i b e r g , er mahnt zu ewiger Treue...“

 

Am 16. 3. 1935 wurde in Deutschland die Wiedererlangung der uneingeschränkten deutschen Wehrhoheit und Wehrfreiheit verkündet.  Dadurch kamen sämtliche Tarnmaßnahmen in Fortfall.  Das Gesetz über den Aufbau der Wehrmacht sah eine Neugliederung des Heeres vor.  Es wurden 12 Armeekorps mit 26 Divisionen geschaffen.  Das Wehrgesetz vom 21. 5. 1935 führte die "Allgemeine Wehrpflicht" ein.  Durch Gesetz wurde am 1. 8. 1935 die Landespolizei der einzeinen länder in die Wehrmacht übernommen und am 15. 10. 1935 in die bestandenen Heeresverbände eingegliedert.  Während nach dem ersteren Gesetz die Offiziere übernommen wurden, erfolgte dann die Eingliederung der Einheiten, aber nicht überall als geschlossene Einheit.  In Sachsen bestand 1934 die landespolizei-Brigade 4 mit den Regimentern 46 in leipzig und 47 in Dresden.  Zum leipziger Regiment gehörten die I. Inspektion Dresden, II. Inspektion Leipzig und III.  Inspektion Chemnitz.  Die II. Inspektion kam zum I.R. 11.  Hier waren es die bekannten Offiziere: Hoose, Rüling, Gelbrich, Canitz, Eckhardt, Pfützner, Rümenapp, Emmerich und Falk.

 

Die Ausbildungs-Bataillone traten zur Bildung des dritten Regiments zusammen und wurden in der Regel durch die landespolizei auf drei Bataillone gebracht.  Die Bezeichnung "AusbildungsBataillon" fiel nunmehr fort.  Auch die Regimenter hatten keine Tarnbezeichnung mehr.  Die übliche landsmannschaftliche Bezeichnung fiel fort.  Wir hießen Infanterie-Regiment 11.  Das Infanterie-Regiment hatte 3 Bataillone mit 13. (WM) Kompanie und 14. (Pz.Abw.) Kompanie.

 

Am 15. 10. 1935 entfiel die Tarnbezeichnung der Regimenter nach Städtenamen.  Die Regimenter erhielten wieder Nummern, allerdings ohne die in der Reichswehr üblichen landsmannschaftlichen Bezeichnung, wie "Sächs.". Dagegen griff man bewußt auf eine alte tradition zurück und gab drei neuen sächsischen Regimentern die Nummern 101, 102 und 103, die bis 1918 im ehem.  Kgl.  Sächs.  Heer bestanden hatten.

 

Am 15. 10. 1935 halte das Heer der neuen Wehrmacht:

77 Regimenter mit 228 Bataillonen

1 LehrBataillon der Infanterie-Schule Döberitz

Wach-Regiment Berlin (bisher durch vierteljährliche Abkommandierung von Kompanien aus dem ganzen Reichsgebiet gebildet).

 

Am 15. 10. 1935 standen in Sachsen unter dem Generalkommando IV.  A. K. (Dresden)

 

4.       Division (Dresden) mit I.R. 10, 52 und 103

14.     Division (Leipzig) mit I.R. 11, 53 und 101

24.     Division (Chemnitz) mit I.R. 31, 32 und 102

 

Uns interessiert hier var allem die 14.  Division, in der unsere Regimentsnummer 11 fortbestand; in der aber auch die beiden anderen Inf.-Regimenter sich zum großen Teil aus alten 11ern zusammensetzten:

 

I.R. 11

Regts.-Stab  leipzig

I./I.R. 11        Leipzig (aufgestellt aus der Sachs. landespolizeit)

I./I.R. 11        Leipzig

II./I.R. 11       Leipzig

13. u. 14. Kp. Leipzig

 

I.R. 53

Regts.-Stab    Naumburg

I./I.R. 53        Weißenfels (aufgestellt aus der Thür. landespolizeit)

II./ I.R.53       noch nicht aufgestellt

III/I.R.53        Naumburg

 

I.R. 101

Regts.-Stab    Dresden

I./I.R. 101      Döbeln (zuvor I./I.R.11, zuvor A./I.R.11)

II./I.R. 101     Freiberg (zuvor A./I.R. Plauen, zuvor I./I.R.11)

III/I.R. 101     Dresden


I/I.R. 102        Chemnitz, aufgestellt durch LP u. I.R. 31 (hier auch Rgt.-Stab (24.  Div., IV.  A. K.)

II./I.R. 102     Altenburg, umbenannt vom lI./I.R.53

III./I.R. 102    Glauchau, umbenannt vom lI./I.R.31 (ehem. I./I.R. 11 Freiberg)

 

I./I.R. 103       Ohrdruf, aufgestellt durch LP, I.R. 11 und I.R.31, hier auch Rgt.-Stab (24.  Div I V. A. K.)

II./I.R. 103     Erfurt, umbenannt vom A./I.R. 53 wurde II./I.R. 71

III./I.R. 103    bestand nicht

 

Am 24. 8. 1936 folgte die Verlängerung der Dienstzeit auf zwei Jahre.  Die Ausbildung der "Weißen Jahrgänge", das sind solche, die seit 1918 keine militärische Ausbildung mehr genossen hatten, begann im Herbst 1935.

Das Jahr 1936 zeigte nur eine geringe Vermehrung des Heeres um etwa 27 Bataillone.  Die neuen Bataillone wurden durch Abgaben einzelner Kompanien gebildet, d. h. durch Abgabe von Personaleinheiten. lm Bereich der 14.  Division wurden gebildet:

 

E-Bti.  Nr. 21 war das E./I.R.101 in Döbeln

E-Bti.  Nr. 22 war das E./I.R.53 in Weißenfels

E-Bti.  Nr. 24 war das E./I.R. 11 in Wittenberg

 

Der Herbst 1937 brachte die 4. Aufstellungswelle.  Die Infanterie wurde um 20 Batallione vermehrt.

 

Die Neubildungen sahen folgendermaßen aus:

 

6. 10.1936:

I./ I.R. 11                      leipzig, hier auch der Rgt.-Stab

II./I.R. 11                      leipzig

III./I.R. 11                    Leipzig

E./I.R. 11                      Wittenberg

I./I.R. 53                       Weißenfels (gleicher Stand auch 12.10.37)

II./I.R. 53                      bestand nicht

III./I.R. 53                    Naumburg, hier auch Rgt.-Stab

E./I.R. 53                      Weißenfels

I./ I.R. 101                    Döbeln

II./I.R. 101                    Freiberg

III./I.R. 101                  Leisnig, hier auch der Rgt.-Stab

E./I.R.101                     Döbeln

I./I.R. 86                       Mühlhausen, hier auch Rgt. -Stab

                                       aufgestellt durch I.R.10 und I.R. 101

II./ I.R. 86                     bestand nicht

III./I.R. 86                    Eschwege, aufgestellt durch I.R.11, I.R.102 und I.R. 103

ab 12.10.1937 29.  Div. (mot), im Rußlandfeldzug wurde diese Division die 10.  Panzerdivision.

 

Während ab 1921 das I.R. 11 kompanieweise die Tradition der alten Kgl.  Sächs.  Inf.-Regimenter des XIX.  A.K. führte, gingen im Zuge der Vermehrung des Heeres diese Traditionen, bei den abgegebenen Musikkorps auch die Schellenbäume, auf die neu aufgesteilten Tochter-Regimenter über.

 

Es gingen die Traditionen von

 

I.R.104            an I./I.R.102

I.R.105            an I. und III./I.R.32

I.R.106            an II./I.R. 11

I.R.107            an III./I.R. 11

I.R.133            an II./ I.R. 31

I.R.134            an I. und III./I.R.31

I.R.139            an I./I.R.101

I.R.179            an III./I.R. 101

I.R.181            an ?

Pi. Btl. 22       an Pi.  Btl. 24 über.

 

Zu der Traditionsliste der Wehrmacht im Bereich des I.R. 11 gehörten ferner noch von ehem. preußischen Regimentern

 

Füsilier-Regiment 36 Halle/S. und Bernburg

1932 bei der 2./I.R.16 in Bremen

1939 beim I./I.R.53 in Weißenfels

 

4. Thür.  Infanterie-Regiment Torgau und Eilenburg

1932 an 8./I.R. 12 Quedlinburg

1938 an E./I.R.11 Eilenburg und ab

1939 an 11/11.R.32 in Brüx

 

8. Thür.  Infanterie-Regiment 153 Altenburg u. Merseburg

1932 an 5./I.R. 12 Quedlinburg

1939 an II./I.R. 102 Allenburg/Thür.

 

Die Traditionen der 72er und der 153er werden heute noch vom I.R. 12 gepflegt.

 

Der „Treuebund des 11. (Sächs.) Infanterie-Regiments" wurde um 1932 gegronde.  Das Ziel des Treuebundes war es, alle ehemaligen Angehörigen des I.R. 11 zu vereinigen.  Dieser Bund war gewissermaßen der Vorläufer unseres heutigen Kameradenbundes.

 

Die Aufgabe war, dem Wohle aller Mitglieder zu dienen, Kameradschaft und Tradition zu pflegen und in der Zeit vaterländischer Not der Jugend Beispiel zu geben, daß soldatische Tugenden die beste Vorbereitung für den Kampf des Lebens sind.

 

Weiterhin wollte der "Treuebund" ehemaligen Berufssoldaten mit Rat und Tat heffend zur Seite stehen.  Es waren nicht nur Unteroffiziere, die 12 Jahre gedient hatten, sondern auch vorzeitig ausgeschiedene Kameraden, die betreut werden sollten.  Der Zusammenschluß des Bundes ehemaliger Elfer bezog sich nur auf das II. und III.  Bataillon und die 13. (MW) Kompanie.  Zum engeren Vorstand gehörten die Kameraden:

 

Eilzer, 1. Vorsitzender (ehem. 9./I.R.11)

Wolf Erich (ehem. 13./I.R. 11)

Franze, Kassierer (ehem. II./I.R. 11)

Duchenhorst, Sozialbetreuer (ehem. 10./I.R.11)

 

Der Zusammenschluß war freiwillig.  Der Bund umfabte über 300 Kameraden.

 

Während, wie gesagt, 1937 es nur wenige Aufstellungen gab, hatte unser I.R. 11 besonders viele Abgaben.

 

12.10.1937:

I./I.R. 11        wurde I./I.R. 32 und wurde 1938 in III./I.R. 32 Komotau umbenannt

II./I.R. 11       leipzig, hier auch Rgt.-Stab

III./I.R. 11      leipzig

E./I.R. 11       Wittenberg, wurde E./I.R. 9 und kam am 10. 11. 1938 zum I.R. 9

Il./I.R. 101     Döbeln

II./I.R. 101     Freiberg, wurde I./I.R. 72 Falkenau, später Karlsbad

III./I.R. 101    leisnig, hier auch Rgt.-Stab

E./I.R. 101     Döbeln

 

10.11.1938:

 

Die Infanterie-Regimenter gliederten sich ietzt in je 3 Bataillone.  Dem Regiment unterstanden unmittelbar:

 

1 Infanterie-Nachrichtenzug

1 Reiterzug

13.     (I.G.) Kompanie: 2 s. Gesch. (15 cm) und 6 Ie Gesch. (7,5 c m)

14.     (Pz.  Abw.) Kompanie: 12 3,7 cm Pak (mot)

Jedes Bataillon hatte 3 Schützenkompanien (9 Ie und 2 s M.G. und 3 Ie G.W.) und 1 MG-Kompanie (8 s M.G. und 6 m W.G.).

Die Ergänzungs-Bataillone wurden 1938 um 74 auf 129 Bataillone vermehrt.  Den Regimentern wurden teilweise 2 und auch 3 E-Bataillone zugeleilt.

I.R. 11, I.R. 53 und I.R. 101 hatten je 2 Bataillone.  Beim I.R. 11 kam noch ein weiteres E-Bataillon hinzu.  Es bestand aus den Ergänzungs-Spezialkompanien:

 

15.     (I.G.) E-Komponie

16.     (Pz.  Abw.) E-Kompanie

17.     (Nachr.) E-Kompanie

 

I./I.R.11         bestand nicht, dafür die 3 vorerwähnten Spezial-Kompanien

II./I.R. 11       leipzig, hier auch Rgt.-Stab

III./I.R. 11      leipzig

I. E./I.R.11     Eilenburg, aufgestelit durch I.R. 32

II.E./I.R. 11    Leipzig, aufgestelit durch 14.  Division

I./ I.R. 53       Weißenfels

II./I.R. 53       Naumburg, hier auch Rgt.-Stab aufgestellt durch I.R. 11 und I.R. 53

III./I.R.53       Naumburg

I.E./I.R.53      Weißenfels

II.E./I.R. 53    Zeitz, aufgestellt durch I.R. 53

 

I./I.R. 101      Döbeln

II./I.R. 101     Oschatz, aufgestellt durch I.R. 11 und I.R. 32

III./I. R. 101   leisnig, hier auch Rgt.-Stab

I.E./I.R.101    Döbeln

II./I.R. 101     Grimma, aufgestellt durch I.R. 101

 

Der für 1939 festzulegende Mobilmachungsplan trat am 1. 3. 1939 in Kraft.  Er brachte entscheidende Veränderungen mit sich.  Die "Mobilmachung" erfolgte nach "Wellen".  Die aktiven Divisionen gehörten zur 1. Welle.  Die 2. Welle bestand aus 8 Reserve-Divisionen, deren Zahl verdoppelt wurde.  Der Wehrkreis IV stellte zwei solcher Divisionen auf.  Die landwehr-Divisionen erhielten die Nummer über 200 und gaslen als 3. Welle.

 

Mit Kriegsbeginn wurden in den Jahren 1939/40 vom Wehrkreis IV neu aufgestellt:

 

2. Welle: 56.    Division: I.R. 171, 192 und 234

87.    Division: I.R. 173, 185 und 187

3. Welle: 209.  Division: I.R. 304, 394 und 414

223. Division: I.R. 344, 385 und 425

4. Welle: 255.  Division: I.R. 455, 465 und 475

256. Division: I.R. 456, 476 und 481

5. Welle: 94.    Division: I.R. 267, 274 und 276

7. Welle: 164.  Division: I.R. 382, 433 und 440

8. Welle: 294.  Division: I.R. 513, 514 und 515

11.  Welle:134.   Division: I.R. 439, 445 und 446

13.  Welle:304.   Division: I.R. 573, 574 und 575

 

Wir haben die vorgenannten Divisionen mit ihren Regimentern hier aufgeführt, weil wir aus unseren Karteiunterlagen des Kameradenbundes entnehmen konnten, daß in diesen Einheiten 11er waren.

 

Als "Quellenunterlage" für den bisherigen Beitrag standen zur Verfügung:

 

Das Buch von Georg Tessin: Formationsgeschichte der Wehrmacht 1933/39 und Müller-Hillebrand: Das Heer 1933 bis 1945.

 

Außerdem sei für Beiträge den Kameraden Dank gesagt: Heinrich Schäfer, Dr. Wilheim Sommerlad, Max Sperling und L. Freyberg.

 

Zusammenfassend und abschließend sei gesagt in 1939 hatten

wir 26 General-Kommandos

102                Divisionen

292                Infanterie-Regimenter

128                Artillerie-Regimenter

133                PionierBataillone

 

Das I.R. 11 spielte in der Reichswehrzeit bis 1934, aber auch in der 2. deutschen Wehrmachtszeit, eine nicht unbeachtliche Rolle. 

 

Durch die straffe Führung des Chefs der Heeresleitung, Generaloberst von Seeckt, gelang es, den Geist der Reichswehr ständig zu verbessern, das Können von Mannschaften, Unteroffizieren und Offizieren zu heben.  So wurde damals schon eine Großzahl von Unteroffizieren vor Aufgaben gestellt, die sonst im allgemeinen Offizieren zukamen.  Dieses bewährte sich in den späteren Jahren des Aufbaues und besonders im Krieg. Aus den Reihen unserer Unteroffiziere gingen eine Vielzahl bewöhrtester Offiziere hervor. Wem ist nicht der Hauptfeldwebel Buchenhorst bekannt? Andere ehemalige Unteroffiziere, wie Oberstleutnant Misera oder der Regimentskommandeur von 1943/44, Oberst Fritsche, erhielten hohe Kriegsauszeichnungen, wie das Eichenlaub zum Ritterkreuz!

 

Was die 11er mit ihren Kameraden vom I.R. 53 und I.R. 101 an besonderen leistungen im 2. Weitkrieg vollbracht haben, schilderten wir in den einzelnen Fortsetzungen der Regimentsgeschichte, wobei über die Höchstleistungen im Rußlandfeldzug, dem in der bisherigen Geschichte schwersten und härtesten Kriegsgeschehen, noch zu berichten sein wird.

 

Der Krieg mit seinen Folgeerscheinungen, dem Verlust unserer heimatlichen Garnisonen, hat tiefste lücken in unsere Reihen gerissen und größten Schmerz über uns gebracht.  Und dennoch hat die überlebende 11er Gemeinschaft weder verzagt noch kapituliert.  Es war der letzte Friedens- und erste Kriegs-Regimentskommandeur, General Haase, der im Frühjahr 1954 die getreuen 11er um sich sammelte und mit den führenden Kameraden Dr. Wapier, Dr. Rust, Dr. G. Franke, Overhoff, Voigt, Schumann und Hartmann den

 

"Traditionsverband 11. (Sächs.) I.R." gründete.